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Ukraine - Zug von Ultranationalisten ausgeraubt

Dienstag, 25. März 2014 , von Freeman-Fortsetzung um 09:00

Am 21. März wurden Passagiere die von Moskau nach Kischinau, die Hauptstadt von Moldawien, unterwegs waren auf ukrainischem Gebiet von maskierten Ultranationalisten ausgeraubt. Als der Zug einen planmässigen Zwischenhalt in Vinnitsa in der Zentralukraine machte, stiegen bewaffnete und uniformierte Militante ein und verlangten die Ausweise von allen Passagiere. Die mit russischen Pässen wurde das ganze Geld, Uhren, Schmuck und andere Wertgegenstände abgenommen. Dies zeigt es herrscht völlige Anarchie und Gesetzlosigkeit in der Ukraine und faschistische Terrorbanden beherrschen das Land.

Mitglieder UPA bei einem Aufmarsch in Lviv in der Westukraine

"Zum Entsetzen der Passagiere kamen Leute in Uniform der Ukrainische Aufständische Armee (UPA) in die Abteile und machten eine 'Ausweiskontrolle'. Die Passagiere mit russischen Pässen wurden gezwungen ihr gesamtes Geld und Goldschmuck auszuhändigen," hat das russische Aussenministerium auf ihrer Webseite am Montag berichtet. Das schlimme ist, die Opfer sind gezielt russische Staatsbürger, schreibt das Ministerium.

Als die Opfer des Raubes später bei der ukrainischen Polizei Anzeige erstatten wollten, weigerten sich die Beamten diese entgegen- zunehmen und dagegen etwas zu unternehmen. "Das ist die Art von 'Rechtsstaatlichkeit' die in der Ukraine aktuell herrscht," schreibt das Ministerium. "Es sieht aus wie wenn die Anarchie des Anfangs des 20. Jahrhunderts zurückkehrt ist."

Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich mit Passagiere die von der ukrainischen Stadt Krivoy Rog nach Moskau unterwegs waren. Diesmal waren die Räuber sogar ukrainische Zoll- und Grenzbeamte. Laut Zeugen wurde während der Ausweiskontrolle vor dem Grenzübertritt den russischen Staatsbürgern die Pässe abgenommen, ohne eine Erklärung dafür zu geben. Danach wurde den Passagieren angeboten, sie können ihre Pässe für 6'000 Rubel (ca. 120 Euro) zurückkaufen.

Was wir aus den Wildwestfilmen kennen, Banditen die einen Zug ausrauben, ist offensichtlich Alltag in der Ukraine geworden. Nur hier machen neben den Nazi-Schergen auch noch staatliche Beamte mit. Das alles verursachte der Westen durch den illegalen Umsturz in Kiew. Das sind die "europäischen Werte" die ins Land gebracht wurden. Das neue Regime erlaubt Diskriminierung gegenüber Russen, wird aber von der EU finanziell unterstützt und man schliesst Verträge über eine Assoziierung mit der EU ab.

Hier noch etwas geschichtlicher Hintergrund. Die Ukrainische Aufständische Armee (UPA) war ursprünglich eine ukrainische Partisanenarmee die während des II. Weltkrieg und danach vor allem in der Westukraine gegen die Rote Armee und polnische Partisanen kämpfte. Der polnische Staat betrachtet die UPA als "verbrecherische Organisation" und verantwortlich für einen "Genozid an der polnischen Bevölkerung" in Wolhynien sowie Teilen Ostgaliziens. Auch Beteiligungen an der Ermordung von Juden werden der UPA von zahlreichen Historikern nachgesagt.

In der Zeit von 1942–44 wurden allein in Wolhynien schätzungsweise 35'000 bis 60'000 ethnische Polen, und unter Einschluss der ĂĽbrigen Gebiete der Ukraine möglicherweise bis zu 100'000 ermordet. Die UPA kooperierte teilweise mit der Deutschen Wehrmacht, bekämpfte sie aber auch. Ab ca. 1950 ging die UPA in den Untergrund und fĂĽhrte einen Guerillakrieg gegen den sowjetischen Staat. FĂĽr die Ostukrainer sind die Mitglieder UPA Kollaborateure der Nazis.

Seit 1991 ist die UPA wieder auferstanden und bediente sich radikaler Mittel und Gewalt um einen unabhängigen ukrainischen Staat zu erreichen. Alles was für sie "fremd" ist wird bekämpft, speziell jetzt aktuell alles russische. Durch den Putsch durch ultranationalistische und faschistische Kräfte in Kiew ist die UPA aus dem Untergrund ans Tageslicht gekommen und wütet nach Belieben ohne aufgehalten zu werden, wie wir durch den oben beschrieben Überfall auf einen Zug sehen.

insgesamt 8 Kommentare:

  1. Aristoteles sagt:

    "Als die Opfer des Raubes später bei der ukrainischen Polizei Anzeige erstatten wollten, weigerten sich die Beamten diese entgegen- zunehmen und dagegen etwas zu unternehmen."

    ...schon wieder muss ich an Deutschland 1933 denken.
    Aber so ist es immer, wenn der Mob erst einmal losgelassen wird!

  1. Anonym sagt:

    Gibts dazu schon mehr Infos?
    http://de.ria.ru/politics/20140325/268110240.html


    Ukrainisches Innenministerium bestätigt: Nationalist Musytschko bei Razzia getötet, mit dieser Meldung hätt ich nicht gerechnet!!

  1. smasher sagt:

    @musiclove7
    Sie werden sich der rechten Szene entledigen, um letztendlich wieder sauber dazustehen. Das war meiner Meinung erst der Anfang!

  1. m74 sagt:

    Dazu passt auch der Beitrag:
    http://www.srf.ch/news/international/parlamentarier-pruegelt-ukrainischen-tv-chef-aus-dem-amt

    Kam auch bei der NDR Sendung Zapp letzten Mi.
    Der Schläger ist kein geringerer als Igor Miroschnitschenko, er ist Abgeordneter im ukrainischen Parlament, dort ist er stellvertretende Vorsitzender des „Ukrainischen Komitees fĂĽr Meinungsfreiheit“.
    Na dann.

  1. NICF-Nettie sagt:

    Es gab ĂĽbrigens eine Sternstunde der Ăśberraschung bei den MSM:

    http://www.spiegel.de/politik/ausland/augstein-kolumne-putin-und-der-westen-in-der-krim-krise-a-960354.html

    Sowas darf man dan sicher einmal hervorheben, kommt ja selten vor.

    Na es geht doch SPON!



  1. Roman sagt:

    Freeman, denkst du daß diesen Fall im OSCE oder im PACE eine Schätzung erhielt. Ich glaube nicht. Dort hätte man gerne über Ausschluss des Russlands aus G-8 gesprochen. Und von so was Extreme würde man lieber ganz gut geschweigen, weil es würde dem Bild von friedlichen Revolution in Ukraine gar nicht passen.

  1. Anonym sagt:

    Und wie sie alle mit deutschem flecktarn rumlaufe... Ich frag mich, wo sie den in der menge herhaben

  1. nemi sagt:

    @Ninja

    lt. German-Foreign-Policy hat die Ukraine in der Vergangenheit bereits (öfter?)an militärischen Übungen der EU teilgenommen und wird dies in Kürze auch wieder tun. Ebenso wie Georgien, das der nächste einzuverleibende Kandidat nach der Ukraine sein soll.

    Zitat:"Wie im Fall der Ukraine ist auch die Eingliederung Georgiens in die deutsch-europäische Militärpolitik inzwischen eingeleitet worden: Das Parlament in Tbilisi hat kürzlich beschlossen, georgische Soldaten für Militär-Operationen der EU auf dem afrikanischen Kontinent zur Verfügung zu stellen."

    Quelle: http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/58832

    Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen - oder wäre einer von uns tumben, braven Bürgern je auf eine solche Idee gekommen? Naja, und ein paar bedruckte Tarnstoffetzen sind sicher das Letzte, was es dort nicht gibt.

    Schlaft gut, liebe Leute. (Falls ihr das noch könnt.)