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Gigantisches Ölfeld an der Küste von Brasilien entdeckt

Sonntag, 31. Oktober 2010 , von Freeman-Fortsetzung um 09:59

Das wird den Vertretern der "Peak-Oil-Theorie" überhaupt nicht passen. Laut neuesten Meldungen beinhaltet das Libera Ölfeld "gigantische" Reserven, bis zu 15 Milliarden Fass und soll die grösste Entdeckung seit drei Jahrzehnten am amerikanischen Kontinent sein. Damit verdoppelt sich die bisherige Schätzung der Ölreserven für Brasilien, das bereits reichlich gesegnet ist.

Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg wurde ab der brasilianischen Küste neben dem bekannten Tupi Feld ein weiteres in grosser Tiefe entdeckt, welches enorm ist. Laut Julius Walker, Ölanalyst der in Paris beheimateten International Energy Agency, handelt es sich um die grösste Entdeckung ausserhalb des Nahen Osten.

"Niemand macht solche Entdeckungen irgendwo jetzt," sagte Walker in einem Telefoninterview. "Es macht die Tiefenwasser von Brasilien zum aufregensten neuen Gebiet."

Die nationale Ölagentur, "Agência Nacional do Petróleo, Gás Natural e Biocombustíveis" (ANP), welche unter dem Energieministerium steht und den brasilianischen Ölsektor beaufsichtigt, meldete am Freitag, das Feld könnte zwischen 3,7 bis zu 15 Milliarden Fass Öl beinhalten, aber konservative Schätzungen von 7,9 Milliarden wären mindestens wahrscheinlich.

Die Libra und Tupi Felder liegen im brasilianischen Santos Gebiet, ca. 800 Kilometer ab der Küste, 3'000 Meter unter der Meeresoberfläche und 5'000 Meter unter dem Meeresboden. Ein klarer Widerspruch zur allgemein geglaubten Theorie, Erdöl stamme von fossilen Lebewesen ab. Wie sollen sie in diese Tiefe gelangt sein? Diese Entdeckung spricht eher für die abiotische Entstehung des Erdöls im Erdinneren, durch chemische Prozesse unter hohem Druck und Temperatur.

Brasilien hat bisher nachgewiesen Reserven von 14 Milliarden Fass, wie ANP bestätigt. Mit dem neuen Feld werden sich die Reserven verdoppeln.

"Petrobras ist gesegnet, denn sie sitzen auf einem erstaunlichen Grundstück," sagt Michael Purves, leitender Marktstratege von BGC Partners LP, in einem Telefoninterview aus New York. "Sie haben die bevorrechtigte Position, um alle zukünftigen Reserven ab der Küste Brasiliens zu erwerben."

ANP sagt, die brasilianische Regierung plant die Kontrolle über Libra zu behalten und sie wollen die Kontrolle über die Reserven enger an sich ziehen. Die Pre-Sal Petroleo SA, eine neue staatliche Ölfirma, wird mindestens 40 Prozent von Libra besitzen, sagte Magda Chambriard, eine Direktorin der ANP, was zu den 30 Prozent Anteilen an Petrobas hinzukommt, sagte sie. Der Chef der ANP, Haroldo Lima sagte, das Feld beinhalte 7,9 bis zu 16 Milliarden Fass, wie deren Presseabteilung meldet.

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insgesamt 9 Kommentare:

  1. Anonym sagt:

    Ob das brasilianische Öl unter staatlicher Kontrolle bleibt, hängt auch davon ab, wer heute die Stichwahl gewinnt: Dilma Rouseff oder José Serra. Sollte Dilma, eine ehemalige Guerillera und Kandidatin des scheidenden brasilianschen Präsidenten Luis Inazio Lula da Silva, gewinnen, was wahrscheinlich ist, dann wird dies auch so bleiben und die Sozialprogramme für die Beseitigung der Armt werden von dem neuen gewaltigen Ölfund sicherlich profitieren. Sollte Serra, der sozialdemokratische Kandidat gewinnen - ein Anhäger einer neoliberalen Politik - dann könnte es sein, dass er die staatliche Ölindustrie privatisiert und die brasilianische Bevölkerung, besonders die Armen, würden leer ausgehen.

    Dilma, die im ersten Wahlgang vor drei Wochen die absolute Mehrheit knapp verfehlte (sie erhielt 47% der Stimmen) und die sich jetzt einer Stichwahl stellen muss, sieht wie die klare Gewinnerin aus. Sie hat versprochen, den Kurs ihres Vorgängers Lula fortzusetzen, der sehr viel für die Beseitigung der Armut (er soll 20 Millionen Menschen aus der Armut befreit haben), aber wenig für die Landlosenbewegung getan hat.

  1. Schurke sagt:

    Nicht umsonst wir derzeit die 4. Flotte des Imperiums (zur Überwachung und "Kontrolle" des Südatlantiks bestimmt) extra neu aufgestellt, und bestimmt mit modernster Bewaffnung ausgerüstet.

  1. ..78oe sagt:

    oh gott - was is denn hier los?
    1. wenn das öl in solch großer tiefe liegt, gibt es doch sicherlich auch irgendwelche probleme dieses zu fördern - gab es da nicht dieses jahr im april solch einen zwischenfall?

    2. wieso soll das öl nicht so dorthin gekommen sein? die erde dreht sich und lebt und auch die schichten verschieben sich. ich gebe natürlich auch der abiotischen variante recht, aber alles gleich so abzutun, als ob es nicht möglich wäre, ist ein bisschen übertrieben finde ich.

    3. wieso sollte brasilien denn davon gesegnet sein? öl zu haben bedeutet nicht keine armut mehr zu haben und wie schurke schon schrieb - das ist nicht umsonst.
    die menschen sollten eher verantwortungsbewusster mit energie umgehen, anstatt zuviel davon zu vergeuden beim streiten über "alternative" energieformen und gleichzeitig überall sinnlose led´s reinzubauen...

  1. @schurke..so könnte es sein!Wenn die südamerikanischen Öl-Staaten nicht zusammenhalten könnte das "Begehrlichkeiten" a la Irak usw.hervorrufen.
    Nicht nur Brasilien sondern Venezuela, Argentinien haben enorme Gas-und Ölfelder in der letzten Zeit entdeckt.Und vor Haiti ebenso...
    Birgt leider auch zukünftige "Konflikte" mit dem nordamerikischen Imperium in sich.

  1. Ella sagt:

    Waehrend der Oelkatastrophe im Gulf von Mexico, erinnere ich mich gelesen zu haben, dass auch hier BP schon die Finger drin haette und schon Probebohrungen veranstaltet hat.

  1. Anonym sagt:

    Die Kandidatin der brasilianischen Arbeiterpartei, Dilma Rousseff(62), hat die Präsidentschaftswahlen gestern überzeugend gegen den neoliberalen Sozialdemokraten José Serra gewonnen. Was bedeutet das? Das bedeutet, dass Lulas Kurs weiter fortgeführt wird. Lula bleibt Dilmas rechte Hand und Berater und wird, sollte die Amtszeit der neuen Präsidentin zum Flopp werden, 2014 wieder antreten, vorausgesetzt, dass Lula (so God will!) gesund bleibt.

    Das brasilianische Öl befindet sich unter staatlicher Kontrolle, und so wird es auch in den kommenden Jahren bleiben. BP hat dort keine Probebohrungen durchgeführt, weil dies eine flagrante Verletzung der brasilianischen Souveränität bedeutet hätte und dies der brasilianischen Regierung wohl aufgefallen wäre.

    Dies sind haltlose Spekulationen so nach dem Motto, 'Ich habe da irgendwo was rauschen gehört'.

    Allen Brasilianern kann zu der Wahl von Dilma Rousseff gratuliert werden!

  1. Unknown sagt:

    Ja es sieht gut aus in Brasilien. Lula da Silva hat gute Verträge mit den Staaten der Nordhalbkugel ausgehandelt. Die Amis nehmen "Abstriche" in Kauf, dafür müssen sie das Land nicht in Grund und Boden bomben und besetzen. Im Gegenzug verdient Brasilien am Export von Öl und hat noch dazu einen "fähigen" Präsidenten, dem das Volk am Herzen liegt und nicht die Machtgier.
    LG
    Manfred

  1. Ella sagt:

    Hier der Artikel zu meinem erstem Kommentar, befor ich wieder beschuldigt werde nur Vermutungen von mir zu geben.
    Ich vergesse zwar manchmal wo ich das gelesen habe doch kann mich sehr gut an Inhalte erinneren.


    30 June. 10 guardian.co.uk:

    "UK backing loans for risky offshore drilling in Brazil"

    Dokuments show the UK Government ignored risks in subsidising Oil extraction from nearly 2000 m deep Atlantik waters.

    The British Government one of the world largest and riskiest drilling protects in the Atlantik Ocean und would be liable for tens of millions of pound if an accident would ocure.
    Documents obtained by teh Gurardian showed that British trade ministers unterwrite loans taken out by the Brazilian run state energy company Petrobas in 2005 in order that Rollce Royce and other companies could contribute to the giant P-52 Platfrom.
    The PLatform is now operating 125 km of the coast of Brazil in 1,798 m ( 5900 feet) of water deeper than the BP's deepwater horizon which exploded in April and let to desastrous oil spill in the Gulf of Mexico.....
    The oil and gas reserves in the Champos basin are considerd one of the most hazardous in the world to access, pushing offshore technology to the limit. The P-52 replaces and oilrigg that sank in 2001 and killed 11 people, due to human error.

    Last week Petrobas said it expected offshore drilling rules in Brazilain waters to be thighented in responce to the Gulf spill and following increat interest of foreign companies in deepwater drilling of its coast.

    IN March just weeks before the Gulf blow out, BP announced a move into deep sea drilling of the Brazilian coast with a 7 Billion Dollar deal with US Company Devon Energy Corp. The deal encluded exploration blocks, where oil is believed to lie in waters as deep as 2780 m (9,120 ft)

    Yesterday the Brazilan Government was still assessing wether the deal with BP should go ahead.

    The Agencia Nacional do Petrolo, which grants licesenes and supervises safety in the Brazilian Oil Industry, said that no decession had been taken on whether to approve WHAT IN NORMAL SURCUMSTANCES WOULD BE A NORMALITY.

    auch dazu lesen BP in Brazil.

    Wie der stand der Verhandlungen ist weiss ich nicht, doch dass erfahren wir,normal Sterblichen ja immer erst spaeter.

    Wird wahrscheinlich auch vom Wahlausgang in Brazil abhaengig sein. Und heute ist ja zu lesen, das Dilma Rouseff gewonnen hat.

    Doch wie ich bereits geschrieben habe haette mich gewundert wenn BP nicht auch hier mitgemischt haette. ( wie bei den Tiefsee bohrungen vor der Kueste Nigerias, Norwegens, Alaskas.)

    Waere ihnen nicht der Oilspill dazwischengekommen waere es Business as usual fuer den "RRR" concern gewesen, wie hier mal jemand BP nannte.

  1. Anonym sagt:

    @Ella

    Aus dem englischen Text ergibt sich, dass es keine Probebohrungen seitens BP, so wie du vermutest hast, bislang gegeben hat:

    "..no decision has yet been taken.."

    Es ist noch keine Entscheidung getroffen worden. Also kann es keine Probebohrungen gegeben haben.

    Ich glaube auch nicht, dass die staatliche brasilianische Ölgesellschaft nach dem großen Oil-Spill im Golf von Mexiko so eine Erlaubnis einem Konzern erteilen wird, der völlig diskreditiert ist.

    Dass du nun diesen Text als Bestätigung deiner Vermutung heranziehst, ist schon sehr dreist.