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Libysche Rebellen besiegt und auf dem Rückzug

Donnerstag, 10. März 2011 , von Freeman-Fortsetzung um 17:30

Die Oppositionskräfte haben eine katastrophale Niederlage heute erlebt. Das libysche Militär hat die strategisch wichtige Stadt Ras Lanuf zurückerobert. Die Rebellen wurden entweder alle von den pro-Gaddafi-Kräften nach heftigen Kämpfen getötet oder sie sind geflohen. Viele Gebäude der Stadt sind schwer beschädigt und auf den Strassen liegen überall Leichen herum. Sogar das Spital von Ras Lanuf wurde von Bomben getroffen. Die naheliegende Ölanlage brennt.



Das libysche Militär griff vom Meer mit Kriegsschiffen, aus der Luft mit Jagdbombern und auf dem Land mit Artillerie und Mörsern brutal an. Dieser Übermacht waren die Aufständischen nicht gewachsen, welche die Stadt seit einer Woche hielten. Wer nicht weglaufen konnte wurde von den einmarschierenden pro-Gaddafi-Truppen sofort erschossen. Auch die wehrlosen Verwundeten die im Spital lagen wurden im Bett ermordet.

Dieser Angriff zeigt, die Rebellen haben keine Chance gegen die professionellen Truppen von Gaddafi. Sie sind ein wilder Haufen von hauptsächlich sehr engagierten jungen Männern, die aber noch nie eine Waffe in der Hand hatten, ohne Führung und Erfahrung. Der bisherige Vormarsch in Richtung Westen war nur wegen dem geringen Widerstand von Gaddafi möglich. Jetzt schlägt er zurück und die libysche Luftwaffe bombardierte auch Brega weiter im Osten.

Der Mangel an Training ist fataler als ihre geringe Bewaffnung. Die Kämpfer an der Front zeigen wohl sehr viel Mut, haben auch einen funktionierenden Nachschub für Munition, Treibstoff und Essen aufgestellt, aber sie haben keine organisierte Hierarchie und Befehlsstruktur. Es gibt keine Befehlshaber, welche den Angriff koordinieren, sondern jeder macht was er will. So kann man aber gegen geschultes Militär nichts erreichen.

So wie es aussieht, läuft jetzt eine Grossoffensive und Gaddafi wird den Osten Libyens sich zurückholen. In der Rebellenhochburg Bengasi haben die Bewohner grosse Angst, sie werden demnächst auch angegriffen. Dazu kommt noch, die Lebensmittel gehen zur Neige und es gibt keine richtig funktionierende Infrastruktur.

Der zweitälteste Sohn von Gaddafi, Saif al Islam Gaddafi, sagte heute, "die Zeit für eine volle Militäraktion ist gekommen", gegen die Rebellen.

Wenn nicht ein Wunder passiert, dann ist die libysche Revolution gelaufen, bevor der Westen überhaupt sich auf irgendeine Intervention einigt. Ist sowieso nur Bla-Bla, tun werden sie vermutlich gar nichts. Nur wenn die libysche Armee die Seiten welchselt und sich gegen Gaddafi wendet, kann ein Wandel passieren.

Ach ja, aus was bestehen die Aufständischen schon wieder? Gaddafi sagt, es sind Mitglieder des Terrornetzwerk Al-Kaida, die von Bin Laden geführt werden, um ihn als Bollwerk des Westen und Zionistenpuppe zu stürzen. Andererseits behaupten gewisse Oberdurchblicker, es sind von der CIA und Mossad ausgebildete, ausgerüstete und aufgestachelte Kämpfer, um ihn als Bollwerk des afrikanischen Sozialismus zu stürzen, das Land zu erobern, damit der Westen das Öl stehlen kann.

Ich lach mich kaputt. Beide Behauptungen sind idiotisch und stammen von völligen Spinnern, die in allem eine Verschwörung sehen. Das Öl hat ja der Westen schon lange, oder geht es etwa nach China? Und die Rebellen sind ganz normale Libyer, reine Amateure ohne Unterstützung von Aussen, mit einem grossen Drang nach Freiheit, welche die 40 jährige Tyrannei von Gaddafi satt haben. Leider reicht der Freiheitswille und eine Kalaschnikow alleine möglicherweise nicht aus. Mal schauen wie es weitergeht.

Der beste Beweis, die Revolte wird nicht von westlichen Geheimdiensten gesteuert, ist die Aussage von Obamas obersten Geheimdienstchef. James Clapper hat vor dem Verteidigungsausschuss des Senats ausgesagt: "Das Gaddafi-Regime wird sich durchsetzen", was dem Weissen Haus jetzt sehr peinlich ist. "Was die Rebellen betrifft, die werden es sehr schwer haben," und er fügte hinzu, Gaddafi hat die Oberhand. "Ich glaube nicht er hat die Absicht zu gehen. Alle Hinweise die wir haben zeigen, er hat sich für einen langen Kampf eingerichtet."

insgesamt 26 Kommentare:

  1. Der 4. Weg sagt:

    Was das bedeutet kann man sich an den Fingern abzählen. Offene Gewalt wird zum Unterdrückungsrezept.

  1. DragonLee sagt:

    ich bin echt schockiert.Damit habe ich nicht gerechnet.Ich dachte, das Militär würde langsam aufs Volk zugehen,aber nicht so.
    So viel Leid und so viele verblendete Menschen.Ich begreife nicht,wie man als Soldat so abgerichtet werden kann.

  1. nnnnnnnn2010 sagt:

    'Die Rebellen sind ganz normale Libyer, reine Amateure ohne Unterstützung von Aussen, mit einem grossen Drang nach Freiheit, welche die 40 jährige Tyrannei von Gaddafi satt haben'

    Dem kann ich nur beipflichten!

    Dass der perfekte Taktierer und uneingeschränkt verrückte Ghaddafi ein Blutbad anrichten würde, war von Anfang an klar. Der Mann hat viel zu verlieren und seine ganzen schrecklichen Geheimnisse (z.B. Lockerbie) kämen dann ins Licht.

    Ghaddafi kann mit all unseren brav gelieferten Waffen nun ohne jegliche Einmischung des Westens ein riesiges Blutbad anrichten... und was tut der Westen, was tut die Nato, was tut die UNO... nichts!

  1. Rebound sagt:

    Das Hast du gut gesagt Freeman.
    Motivation reicht nicht gegen gut bezahlte und geschulte Söldner.Einen Grundlehrgang in Taktik an zu bieten wäre die Pflicht eines jeden Demokratischen Landes auf der Welt. Die Trainieren aber lieber die Söldner.Freiheit bringt nun mal kein Geld.Und Macht auch nicht.

    Gruß Rebound

  1. ich.bin44 sagt:

    Daraus sollte man lernen! So wie jeder von uns in seinem Beruf gegen einen Amateur unschlagbar ist, so ist auch das Militär gegen einfache Zivilisten unbesiegbar. Es ist Selbstmord sich mit der Armee anzulegen. Die Zivilbevölkerung hat nur eine einzige Chance - Generalstreik bzw. ziviler Ungehorsam. Früher oder Später muss dann der Diktator aufgeben, weil er seine Armee nicht ernähren kann. Welcher Soldat wird denn eine zivile Tätigkeit ausüben? Keiner!
    Wenn man die Sache beschleunigen will, dann muss man das Militär und die Ordnungskräfte (Polizei etc.) durch Sprache überzeugen. Man beginnt am besten bei den unteren Rängen. Die oberen Ränge werden sich dann früher oder später anschließen müssen, wenn sie eine Meuterei zu befürchten haben.
    Welcher Soldat schießt freiwillig auf das eigene Volk? Kein Mensch tritt einer Armee bei um sein eigenes Volk zu töten. Wir werden also erleben, wie nach einigen Tagen, wenn die Soldaten etwas Zeit gehabt haben werden über ihre Handlungen nachzudenken, dass sie sich gegen Gadaffi wenden werden. Der wird noch erleben, wie seine Söhne von der eigenen Armee aufgenüpft werden. Soweit hätte es nie kommen dürfen.

  1. Unknown sagt:

    Ghaddafi kann mit all unseren brav gelieferten Waffen nun ohne jegliche Einmischung des Westens ein riesiges Blutbad anrichten... und was tut der Westen, was tut die Nato, was tut die UNO... nichts!

    Was sollen die denn deiner Meinung nach tun? Die Flugverbotszone durchzusetzen,bedeutet Angriffskrieg gegen Libyen.
    Das wäre der worst case und die Folgen wären nicht abzusehen. Gaddafi ist ein alter Haudegen und ein harter Hund. Es war von Anfang an klar, dass er nicht so einfach hinschmeißt. Wenn Gaddafi den Revolutionsversuch vereitelt, ist das genau genommen sogar im Interresse von EU,USA,NATO und Israel. Allein die ganzen Waffen die verschlissen werden, müssen doch ersetzt werden... das Öl, die Schwerindustrie.....Gewinne Gewinne Gewinne

  1. Capari sagt:

    Es ist vollkommen egal, wer die Schlacht gewinnt. Wenn Gaddafi aufgibt, hat er verloren; wenn die Rebellen aufgeben, kommt Gaddafi sowieso nicht mehr an die Macht.

    Ich kann diesen kranken Psychopathen Gaddafi aber wirklich nicht verstehen. Was will er mit diesem sinnlosen morden erreichen?!

  1. Anonym sagt:

    Ob die libyschen Rebellen tatsächlich schon auf dem Rückzug sind, wage ich zu bezweifeln. Sicher ist, dass das Krankenhaus von Ras Lanuf evakuiert, weil von Gaddafis Schergen beschossen wurde. Aber es ist auch sicher, dass die libysche demokratische Revolution jetzt Hilfe braucht. Diese Hilfe kann nicht vom Westen oder der Nato oder den USA kommen, sondern kann nur aus der arabischen Welt oder von internationalen Freiwilligen kommen - nicht von den alten korrupten Regimes natürlich, sondern nur von der Basis, aus den Reihen der demokratischen Kräfte. Die Libyer brauchen, um den korrupten Tyrannen, seine Clique und seine Söldner loszuwerden, internationale arabische Brigaden, Freiwillige, die auf Seiten der Revolution mitkämpfen.

    Eine kleine Hilfe ist schon aus London gekommen: Dort hat eine Menschenrechtsgruppe das 12 Millionen Pfund schwere, 12 Zimmer umfassende Anwesen von Saif Al-Islam al Gaddafi besetzt. Das Beispiel zeigt, welch ein 'Sozialist' Gaddafi in Wirklichkeit ist:

    Er stiehlt dem eigenen Volk die Reichtümer aus dem Öl und finanziert damit den playboyhaften, luxuriösen Lebensstil seiner Söhne, die jetzt an der Spitze der Mordmilizen stehen, bei einer Ausnahme: Einer seiner Söhne hat sich den Rebellen angeschlossen.

    Wir brauchen also keine 'No-Fly-Zones' - der 'Linke' Lothar Bisky will sie haben, was zeigt, wo diese 'Links'-Partei gelandet ist - an der Seite der Nato - sondern internationale Hilfe von der Basis, humanitäre Hilfe für die vielen Flüchtlinge und militärische Hilfe für die heldenhaft kämpfenden jungen Libyer!

  1. wheezzl sagt:

    Danke für den guten Beitrag! Es ist echt schockierend was dort abgeht und wie Ghadaffi seine Bürger abschlachtet... Aber was soll jetzt der Westen machen? Die Rebellen wollen ja keine Intervention, aber ohne Hilfe sehe ich auch schwarz für die Revolution und die Bevölkerung, was danach käme wäre nur noch schlimm...

    Wenn die USA oder NATO einmarschieren dann bleiben sie auch dort, das wissen wir alle... und das wäre auch nicht zum Guten des Volkes... Vielleicht würde es helfen wenn man sich jetzt zurückzieht und ein anderes Land die Waffen und gewisses Training liefern könnte so dass man später nochmals gegen den Tyrannen vorgehen kann... Aber alles ist sehr schwierig und kaum nachzuvollziehen...

  1. muriceps sagt:

    Die desertierten Soldaten unter den libyschen Aufständischen, die in Aufnahmen von Sendern wie Al-Jazeera zu sehen sind, haben sicherheitshalber meistens das Gesicht mit Tüchern oder Schals bedeckt, um nicht erkannt zu werden. Ob sie damit im Falle einer Niederlage Gaddafis Rache entgehen können? Leider ist die Revolution im Nachbarstaat Ägypten noch nicht so weit gediehen, um den libyschen Aufständischen militärische Hilfe zu schicken. Wenn Gaddafis Truppen, insbesondere bei der Luftwaffe und modernen und schlagfähigen Waffensystemen, größtenteils aus Söldnern bestehen, gibt es kaum Hoffnung, daß sie die Zivilbevölkerung verschonen oder gar überlaufen. Hier hilft allenfalls die Drohung mit dem Internationalen Gerichtshof, wie das Beispiel von zwei serbischen Söldner-Fliegern zeigt, die mit ihren Maschinen nach Malta geflohen sind. Die Aufständischen müssen unverzüglich eine einheitliche militärische Führung zustande bringen, und Freiwillige, vorzugsweise ausgediente und erfahrene Offiziere aus anderen arabischen Ländern sollten sich nach Libyen begeben und den Aufständischen anschließen. Für eine richtige Ausbildung der Aufständischen reicht die Zeit jedoch nicht, und auch die Geländebedingungen sind für sie äußerst ungünstig: an der Küste flaches offenes Land, baumlose Wüste, die keine Deckung bietet. Es bleibt abzuwarten, ob die Bittgebete, die für sie in den Moscheen anderer arabischer Länder gesprochen werden, vom Allmächtigen erhört werden.

  1. nxs7 sagt:

    Freeman, ich bin doch ein wenig verwundert das du die Intervention des Westens gutheißen würdest. Welche neue Marionette sollen unsere ach so demokratischen Vorzeigeregierungen denn nach dem Sturz Gaddafis einsetzen, hrm?

    Die Verluste und das Leid sind tragisch und die Geschehnisse in Lybien sind ein gutes Beispiel dafür, was passieren kann wenn die Armee eines Landes aus ausländischen Söldnern besteht.

    Die Lybier müssen, wenn sie auch nach der Revolution frei sein wollen, diese schwere Zeit selbst durchstehen. Wenn die Oppositionellen nicht von sich aus um Hilfe bitten ist das einzig ein Konflikt zwischen dem Volk und der Regierung Lybiens.

    Wie traurig es auch klingt, je mehr Blut und Tränen nun vergossen werden, umso länger wird die Freiheit und der Frieden nach dem Sieg halten. Diese prägenden Ereignisse werden dem lybischen Volk in Jahrzehnten und Jahrhunderten noch im Gedächtnis haften und werden sie ermahnen es nie wieder zuzulassen das ihre Regierung eine solche Macht über sie bekommt.

    Gebete, Hoffnung, Mitgefühl und unsere besten Wünsche sind alles was wir dem lybischen Volk jetzt geben können.

  1. drdre sagt:

    Eines haben die EU Staaten und die USA , d.h. die Nato erreicht mit Ihrer zögerlichen Haltung, wenn Gaddafi bleibt, wird man sich schon einigen. Und der Clan kann weiter absahnen.. Zu lasten der Bevölkerung. Nun hat ja der Sakkosi den Lybischen Revelutionsrat anerkannt. Allerdings als einziger ohne Absprache mit seinem Aussenminister.. der in Brüssel mit dem deutschen Aussenminister in Richtung des wischi waschi weitermaschierte..
    Aber diese Zickzack Politik der EU bringt den Aufständischen keine Hilfe in Ihrem Kampf gegen den Despoten.
    Nein, hier wird wieder ein Problem, auf Kosten der Bevölkerung ausgesessen..Das sog. Kohl Syndrom.

  1. Anonym sagt:

    Offene Gewalt ist ohnehin die Strategie der zukünftigen Politik, dafür wurde genug Waffensysteme geschaffen und die Völker weitestgehend entwaffnet.

    Natürlich geht es um Öl. Ein Bürgerkrieg macht das Land schwach und anfällig, die 5. Kolonne oder aber auch das "Trojanische Pferd" (nicht nur im Internet) wird eingeschleust, und wenn genügend Chaos und Zerstörung entstanden ist, dann beginnen die lachenden Dritten mit ihrer "globalen Hilfe".

    Die Drahtzieher sind die globalen Weltmächte, die nur zulassen, was ihnen selbst dient. Die Devise lautet:intrigieren,spalten,
    einnehmen!

    Das Elend ist weltweit nicht mehr aufzuhalten, egal wer und was sich einmischen wird, weil die Menschheit in ihren Grundzügen absolut verkommen ist - und an dieser Verkommenheit werden alle verrecken, die einen weil sie das Unrecht tun und die anderen, weil es ihnen egal ist!Eben, eine gottlose Welt, die weder Ideale noch Liebe kennt, nur ein Haufen nach Befriedigung aller Gelüste gierender Haufen Tiermenschen. Und diese gibt es oben und unten, nur werden die unten von den Bestien oben mit Gewalt davon abgehalten, sie von ihren Fressnäpfen zu vertreiben.

  1. erf sagt:

    Die Freiheitskämpfer, die zur Zeit auf Aljazeera über ihre Situation berichten sagen was anderes.

    Es gibt also Hoffnung. Die UNterstützung aus anderen arabischen Ländern läuft an.

    Es gibt wohl Angriffe und auch Tote, aber Boden gutgemacht haben Ghaddafis Truppen kaum/nicht. Angriffe vom Meer aus werden bestätigt. Der Nachschub von Nahrungsmittel sammelt sich gerade in Ägypten und wird zeitnah eintreffen.
    --

    Noch ein Wort zu Lockerbie, ich weiß aus nähster Quelle. Einer der damals beschuldigten Attentäter, später freigesprochen, sagte mir, dass Lockerbie ein Fake ist. Gaddafi hat damit also nichts zu tun. Libyen wurde zu unrecht beschuldigt, hat aber letztendlich trotzdem zahlen müssen.

  1. Christian sagt:

    Und wieder:

    Dunkelheit kann man NICHT mit Dunkelheit bekämpfen. Die Verluste sind ZU HOCH!

    Die Konsequenz dieser Erkenntnis ist jedem selbst überlassen.

  1. hallström sagt:

    was erwartet ihr denn?! der rest wartet ab was passiert bis das chaos
    "perfekt " ist, und dann kommt die "Hilfe". das nennt man weitläufig
    realismus. Oder ; scheiße.

  1. Unknown sagt:

    gebt mir 2 wochen und 100 mann, dann mach ich aus zivilisten knallharte Militärkiller. War lange genug Ausbilder bei der Bundeswehr und Infantrie ist mein Zweitname.

    Zu behaupten eine unorganisierte Zivilistengruppe hätte keine Chance entbehrt sicher jeglicher militärischer und geschichtlicher Grundlage. Eben genau Guerilla Taktiken sind es die Zivilisten jedem Militär vorraus haben, zuschlagen und wegrennen ist die Devise. Gezielte Attacken auf den Nachschub, klauen von Waffen, Panzern und Flugzeugen.

  1. gary sagt:

    Fragt sich eigentlich was ihr Naivlinge und diese "Rebellen" erwartet haben? An allen Fronten wird vollmundig vorgeprescht und kaum gibt's Haue, wird gleich nach westl. Militärhilfe gerufen. Erinnert mich an den heute vergessenen "Sack Arsch Willi".

    Merke: Nicht jede "Revolution" muß und wird gelingen.

  1. Ich wundere mich schon ein bisschen wie viele Kommentatoren hier jetzt vomm Westen, der NATO, EU, UNO verlangen einzugreifen. Was denn nun? Erwarten wir plötzlich von denen die völkerrechtswidrige Kriege in Irak und Afghanistan führen, jetzt mal einen Krieg zu führen, den wir mögen?

  1. Anonym sagt:

    Die libyschen Rebellen sind keineswegs besiegt. Auch die Hafenstadt Ras Lanuf wurde nicht von den Pro-Gaddafi-Truppen vollständig eingenommen. Die Kämpfe dauern zur Stunde an. Das Gleiche gilt für Ben Jawad. Misrata ist unter Artelleriebeschuss. Die Stadt ist von Panzern eingeschlossen.Man sollte den Widerstand gegen Gaddafi nicht unterschätzen. Press TV berichtet von der Bombardierung der Ölraffinerie sowie von Wohnhäusern in der Stadt Ras Lanuf. Notarztwagen werde die Zufahrt zu Verletzten verwehrt.

    Ein live-feed von Press TV wäre hilfreich. Der Sender berichtet auch von den anderen Revolutionen, auch von den Demonstrationen in Saudi Arabien.

  1. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
  1. Tom sagt:

    Es ist sehr naiv zu glauben die "westlichen" Geheimdienste hätten keinen Einfluß auf das Geschehen in Nordafrika oder seien von den Ereignissen überrascht worden. Jeder politisch halbwegs aufgeklärte hat diese Revolutionen früher od. später kommen sehen. Die Vorgangsweise und die Motive der Geheimdienste bleiben dem profanen Zuseher jedoch wie sooft verborgen. Die Rolle der mainstream Medien ist auch beachtenswert. Habe zwar null Sympatien für totalitäre Regime und Ghadaffi, aber wenn das nicht das volle Anti-Ghadaffi Greuel Programm ist was wir hier vorgesetzt bekommen, dann habe ich wohl etwas auf den Augen bzw. Ohren. Die Berichterstattung erinnert zusehr an die bekannte Kriegsporpaganda, welche sich nicht gegen den Kriegsgegner, sondern gegen die Gegner des Krieges wendet.
    So haben sich in den öffentlich-rechtlichen wie ARD, ZDF & ORF gezeigte Kriegsszenen bereits als Fälschung herausgestellt.
    Die Frage ist, was geht hier vor?

  1. Anonym sagt:

    @Checkpoint Charlie

    Wenn du hier Zahlen nennst und sie sogar als 'Hintergrundinformation' verbindlich machst, solltest du wenigstens die Quelle nennen, aus der du sie entnommen hast. Also meine Frage: Welches ist deine Quelle?

    Ich habe deine Angaben mal überprüft und berufe mich auf 'Fischer Weltalmanach 2011. Zahlen, Daten, Fakten', Fischerverlag, 2010.

    Danach hat Libyen nicht nur ein fast so großes Bruttonationaleinkommen pro Kopf wie Polen, sondern es liegt sogar noch etwas darüber mit 12.380 US $. Polen hat 11.730, bezogen jeweils auf das Jahr 2008.

    Aber diese Zahl ist nicht allein entscheidend. Polen hat eine Arbeitslosenrate von 8,2%, bezogen auf das Jahr 2009, Libyen, bezogen auf das Jahr 2006, hat 30%.

    Diese Angaben deuten schon darauf hin, dass Libyen trotz seines Öl- und Gasreichtums nicht in der Lage ist, besonders Jugendlichen, eine Lebensperspektive zu bieten. Die Arbeitslosigkeit unter Jugendlichen dürfte noch weit höher liegen als bei 30%.

    Die Angaben über das Bruttonationaleinkommen pro Kopf sagen nichts über das Einkommens- und Vermögensgefälle zwischen den Eliten und den einfachen Menschen aus.

    Gaddafi und sein Clan hat Milliarden auf Auslandskonten transferiert, und er hat seinen Söhnen im Ausland, z. B. in England/London Villen gekauft, wie die Villa, die jetzt von Demonstranten besetzt gehalten wird und die man als Schloss bezeichnen kann. Das heißt, wir haben einerseits ein reiches Land, andererseits Vetternwirtschaft und soziale Ungerechtigkeit. In Polen dürfte es nicht anders sein, nur dass dieses Land nicht so reich ist und keinen Clan an der Spitze hat, der keine freien Wahlen zulässt.

    Hinzukommt, dass man die neuesten Entwicklungen berücksichtigen muss: Gaddafi, der noch 1969, als er sich an die Macht putschte, noch weite Teile der libyschen Industrie, ähnlich wie Nasser in Ägypten, verstaatlichte, ist davon in den letzten Jahren wieder abgegangen, hat 30% reprivatisiert und an ausländische, sprich westliche Ölgesellschaften verschachert, hat die 16 Großbanken seines Landes privatisiert, einen neoliberalen Finansektor eingerichtet und ausländischen Bankkapital die Tür geöffnet, das jetzt an sechs der 16Banken beteiligt ist und damit etwa ein Drittel der Wirtschaft praktisch unter Kontrolle hat.

    Für diese nicht gerade 'sozialistischen', sondern neoliberalen Maßnahmen, ist er ausdrücklich im IWF-Bericht gelobt worden, der diese Entwicklung als 'Erfolgsgeschichte' bezeichnet. Er hat sich damit zum Freund des Westens gemacht und wurde mit Rüstungsgütern, besonders von Großbritannien eingedeckt. Um seine Macht abzusichern, hat er afrikanische Söldner ins Land gebracht, die ihn jetzt gegen die Revolution verteidigen.

    Hieraus ergibt sich, dass Gaddafi und sein Clan sich an der Ausplünderung der eigenen Bevölkerung beteiligt hat und ausländischen Ausplünderern erlaubt hat, das Gleiche zu tun. Gleichzeitig schickt er junge afrikanische Jugendliche für sich ins Feuer.

    Ein feiner Herr.

  1. Otto Breiter sagt:

    Ohne ausländische Hilfe und die Unterstützung der Bevölkerung können die Rebellen nicht lange durchhalten. Mann hätte wie in Cuba bei der Revolution zuerst wichtige Ziele angreifen müssen wie Polizeistationen und Waffenlager, Häfen, Flughäfen und Militärposten. Außerdem hätte man Waffen vernichten müssen die man selber nicht bedienen kann. Nur zu warten bis der Feind die Initiative auf nimmt führt immer zur Niederlage. Außerdem hätten die Rebellen die Strom, Wasser, Lebensmittelversorgung sowie Presse erobern und sichern müssen. (Hier nur ein Beispiel aus der Militärgeschichte) auch hätte man den Befehlsstand ermitteln müssen und den Kopf vernichten müssen das hatten die Israelis im Jom Kipur Krieg zuerst gemacht und dadurch hatte der syrische Feind keinen Kopf mehr gehabt und den Krieg verloren. Jetzt bleibt nur noch der Guerillakampf..!! keine festen Ziele mehr bieten.. kurz überraschend angreifen und zurück ziehen evtl. auch von anderen Ländern aus arbeiten und hinter die Grenzen zurück ziehen Kräfte neu sammeln und wieder zu schlagen. Und wo sind die Spione und Erkunder? Dann hätte man wissen können was geplant wird. Man hätte die führenden Militärs die übergelaufen sind in den Reihen von Gaddafi weiter arbeiten lassen müssen um heraus zu bekommen was die vor haben. Vielleicht kann man noch jemanden dafür gewinnen und dann wieder langsam von vorne anfangen. Spionage ist das A und O in diesem Kampf sonst ist man Blind und sieht nichts. Außerdem muss man wenn man wenig Kräfte hat den Feind an der schwächsten Stelle angreifen. Und man muss den Feind auch durch Scheinangriffe binden und von zwei Seiten einkreisen können. Ich würde mir so eine Planung zu trauen ich bin zwar kein General aber ich habe100te Bücher gelesen und auch sehr viele Länder bereist und gelernt wie man am sichersten einen Krieg bzw. einen hoffnungslosen Krieg trotzdem gewinnen kann.Jetzt sagt bloß nicht ich soll doch denen helfen und mein Glück versuchen. lach na mal sehen vielleicht tu ich ja etwas...ich bräuchte aber einen Übersetzer..lach

  1. Unknown sagt:

    Die Wortwahl der Medien gefällt mir ganz und gar nicht. Es ist immer von "Rebellen" die Rede. Das sind Freiheitskämpfer genauso wie die tunesischen und ägyptischen Demonstranten. In Lybien kämpft die Armee gegen die eigene Bevölkerung. Also ist es durchaus legitim mit den gleichen Mitteln zurück zu schlagen wie die Armee, soweit dies möglich ist. Die lybischen Freiheitskämpfer als Rebellen oder Terroristen darzustellen, ist eine Frechheit der westlichen Medien.

    Ich möchte noch einmal betonen, dass Lybien kein Mietglied der NATO ist und auch kein NATO-Mitglied angegriffen hat. D.h., die NATO hat gar kein Recht in Lybien einzumarschieren oder den Bündnisfall auszurufen. Ich wundere mich, warum immer wieder die NATO als Option gezeigt wird...? Die NATO ist nicht die Eingreiftruppe der UN. Hier werden die Aufgaben der internationalen Organisationen nicht eingehalten bzw. je nach Bedarf umgeschrieben.

  1. Anonym sagt:

    @Otto Breiter

    Ich habe mal gezählt, wie oft du das Wort 'hätte' benutzt hast und bin auf ungefähr sechs oder sieben Mal gekommen.

    Es ist natürlich leicht, von hinter dem Internet aus schlaue Ratschläge zu geben darüber, was die jungen Libyer alles 'hätten' besser machen sollen.

    Du vergisst dabei aber völlig, dass es sich um eine spontane Pro-Demokratiebewegung handelt, um zumeist idealistische und unerfahrene Menschen, die nur eines eint: den Diktator und sein unterdrückerisches Regime zu beseitigen. Sie haben sich das so ähnlich wie in Ägypten vorgestellt und nicht mit einer solchen militanten Reaktion auf der Seite des alten Regimes, das wild um sich schlägt, und zu jedem Verbrechen, zu jeder Gemeinheit bereit ist, gerechnet.

    Man kann die Dinge nur beurteilen, wenn man unter den Menschen ist, mit ihnen lebt. Vom grünen Tisch aus, sieht alles natürlich ganz einfach aus.

    Das, was du reichlich überheblich, besserwisserisch und oberlehrerhaft schreibst, erinnert mich an eine Stelle aus Tolstois 'Krieg und Frieden', wo bestimmte Generäle ihre schlauen Pläne für den Kampf gegen Napoleon Kutusow, dem Oberkommandierenden der russischen Armee, vorlegen.

    Seine Reaktion: ein Achselzucken und ein müdes, gelangweiltes Lächeln. Er hat sich diese ganzen Pläne gar nicht erst durchgelesen, sondern vorgezogen, erst mal einen ordentlichen Mittagsschlaf zu halten und hat den Krieg trotzdem gewonnen.

    Nicht diese tollen Pläne jener Generäle, darunter auch eines deutschen übrigens, haben damals die Wende zugunsten Russlands gebracht, sondern die bessere Moral der russischen Truppen, die wussten, wofür sie kämpften, ihr Opfermut, ihr Heldentum und die Einbeziehung des einfachen Volkes in den Kampf gegen die französischen Truppen, darunter auch vieler Frauen. All diese Voraussetzungen sind auch in Libyen gegeben. Gegen einen Volkskampf ist die stärkste Armee machtlos. Und so einen Volkskampf, so hoffe ich, bekommen wir auch in Libyen. Das geht aber nicht von heute auf morgen, sondern erfordert Zeit.

    Die Moral ist entscheidend.

    Was Tolstoi schon wussten, sollten wir eigentlich längst wissen.