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Chavez sagt, die USA besetzen Haiti unter dem Vorwand der Hilfe

Dienstag, 19. Januar 2010 , von Freeman-Fortsetzung um 11:41

Der venezolanische Präsident Hugo Chavez beschuldigt die Vereinigten Staaten, sie benutzen das Erbeben auf Haiti als Vorwand um das zerstörte karibische Land zu besetzen.

"Ich habe gelesen, 3’000 Soldaten sollen ankommen, Marines die mit Gewehren bewaffnet sind, wie wenn sie in den Krieg ziehen. Es gibt keinen Mangel an Waffen dort, mein Gott. Ärzte, Medizin, Brennstoff, Feldspitäler, dass ist es was die Vereinigten Staaten schicken sollen. Sie besetzen Haiti verdeckt."

Dazu kommt noch, man sieht sie nicht auf den Strassen. Bergen sie Leichen? ... Suchen sie nach Verletzten? Man sieht sie nicht. Ich hab sie nicht gesehen. Wo sind sie?

Chavez versprach so viel Treibstoff wie Haiti für die Stromproduktion und Transport benötigt zu senden.

Chavez sagte, er will die humanitäre Hilfe der USA nicht schmälern und stellt nur die Notwendigkeit von so viel Truppen in Frage.

Die Vereinigten Staaten entsenden mittlerweile 10’000 Marines und Soldaten nach Haiti und ein Spitalschiff soll später in der Woche ankommen.

Der Präsident des Landes sagte, die US-Truppen sollen die Ordnung in Haiti aufrechterhalten.

Venezuela hat mehrere Flugzeuge mit Ärzte, Hilfe und einigen Soldaten nach Haiti geschickt. Eine russisch-venezolanische Mission brachte weitere Hilfsgüter mit russischen Transportflugzeugen.

Chavez sagte, die Flugzeuge aus Venezuela waren die ersten welche auf Haiti nach dem Erdbeben der Stärke 7,0 am Dienstag vor einer Woche gelandet sind.

Die zwielichtige Rolle der USA

Immer mehr Regierungen und Hilfsorganisationen beschweren sich über das "Krisenmanagement" der USA. Seit der Übernahme des Flughafens von Port-au-Prince durch das US-Militär, werden Flugzeuge voller Hilfsgüter abgewiesen und müssen in der benachbarten Dominikanische Republik landen und die Helfer und Güter müssen über Land reingebracht werden. Tonnenweise Nahrungsmittel, Wasser, Medizin und Geräte stapeln sich am Flughafen und werden nur wenig verteilt. Die Amerikaner sind hauptsächlich damit beschäftigt ihre eigenen Staatsbürger zu evakuieren, statt den notleidenden Haitianern zu helfen.

Wie gut die US-Regierung in der Katastrophenhilfe ist, sieht man ja daran, was sie in ihrem eigenen Land mit New Orleans nach Katrina gemacht haben. Nichts. Die eigenen Landsleute, hauptsächlich Schwarze, haben sie verreckt lassen und die Stadt sieht nach fünf Jahren immer noch wie ein Trümmerhaufen aus. Das einzige was gut funktionierte war das Kriegsrecht, welches über die Stadt verhängt wurde, als Soldaten und angeheuerte Söldner von Blackwater die Zurückgebliebenen aus ihren Häusern vertrieben und die Villenviertel der Reichen schützten.

Die Berichte über Unruhen in Port-au-Prince, die ein massives militärisches Eingreifen der USA notwendig macht, scheinen übertrieben zu sein. "Ich habe keinerlei Plünderungen oder Gewalttätigkeiten erlebt: sagte der Korrespondent des Tages-Anzeiger Sandro Benini.

Französischer Minister stimmt Chavez zu

Die UNO muss die dominante Rolle der USA in Haiti untersuchen und richtigstellen, sagte "Kooperationsminister" Alain Joyandet am Montag, in dem er betonte, bei den internationalen Bemühungen geht es um Hilfe und nicht um "Besatzung".

Das US-Militär hat vergangene Woche ein französisches Flugzeug mit einem Feldspital die Landung verweigert, was die Beschwerde des Ministers auslöste.

Joyandet sagte in Brüssel bei einem EU-Treffen wegen Haiti, "Es geht darum Haiti zu helfen und nicht um es zu besetzen."

insgesamt 20 Kommentare:

  1. Ynos sagt:

    er steht mit seiner meinung offensichtlich nicht alleine da:
    http://www.duckhome.de/tb/archives/7620-Ganz-Lateinamerika-eilt-Haiti-zu-Hilfe.html

  1. Anonym sagt:

    Eben auf RTL -.---- Millionen von Tonnen Lieferungen dürfen nicht landen, weil es keine Landegenehmigung gibt. Wehe das Land wird instabil ;-) Das U.S Militär hat die Kontrolle übernommen, im Flughafen bereich. Das riecht nach Krieg... finde ich.

    Gute Nacht..Böse, böse---alles- Bleibt am Ball mit Eurem Blog.

  1. Justa Ment sagt:

    @Konsumaufsteiger
    Du hast die Mechanismen der Eroberung noch nicht ganz erkannt:

    Nicht [Zitat:] "Wehe das Land wird instabil ..."

    Sondern genau umgekehrt: Die USA werden die Hilfe für Haiti solange stören (lassen wir mal das viel zu offensihctliche zerstören weg) bis deswegen ausreichend Unruhen ausbrechen - Und dann werden sie, tatatataaaaa, als Freund und Helfer die Ordnung nicht nur wieder herstellen sondern für lange Zeit die Ordnungskraft im Lande sein.

    Das Stören der Hilfen ist Absicht! Damit brauchen sie nichts tun außer zu warten, bis sie endlich das tun dürfen, was können - Militarismus. Wenn ich es recht sehe ist das auch die einzige in den USA noch halbwegs funktionierende Industrie. Inklusive Söldnerheere.

    Aber bitte nicht falsch interpretieren: die Menschen in den USA tun mir auch Leid, genauso wie die in Haiti.

    Und ganz nebenbei kann man auch Kuba damit einkreisen. Wann wohl die erste Blockade von Kuba beginnt?

  1. Justa Ment sagt:

    Sorry, dass ich mich noch mal einmische, aber ich denke das sollte man unbedingt sich vor Augen halten, um die Entwicklung in den nächsten Wochen zu verstehen:

    In der FAZ wurde gerade ein Artikel veröffentlicht Die „Marines“ übernehmen

    Die Zwischenüberschriften lauten:

    - Die Identifizierung der Toten dauert nicht lange

    - Nicht in der Lage, dem Chaos Herr zu werden

    - Obama hat die Gunst der Stunde erkannt

    - Es gibt nur die amerikanische Lösung


    Wer jetzt noch Fragen hat wohin der Hase läuft ist selber schuld!


    Das Perverse dabei ist: wer z.B. Geld für die Hilfe in Haiti spendet unterstützt diese erneute Demokratisierung durch die Marines auch noch.

  1. Die Muräne sagt:

    Im seeker blog wird schon länger drüber diskutiert:

    Ein kurzer Blick auf die Karte zeigt, wie strategisch unheimlich wichtig Haiti liegt! Schön auf halbem Weg zwischen Kuba und Venezuela. Man denke da auch an die neuerliche Zusammenarbeit Venezuelas mit den Russen.

    Ein Schelm wer böses denkt!

  1. Sati sagt:

    @ justament - welche erste Blockade von Kuba - die gibt´s doch seit Jahrzehnten?

    Aufschlußreiche Bilder und Stimmen von Haitinanern zur US-Militärpräsenz / Takeover auf Haiti hier:
    http://www.youtube.com/watch?v=0F5TwEK24sA&feature=related

    Sieht aus wie Irak und Afghanistan ...

  1. John Nada sagt:

    Hier eine Möglichkeit unabhängig von korrupten NGOs den Menschen in Haiti direkt zu helfen.

    IWW-Haiti-Fund

    Industrial Workers of the World ist eine basisdemokratische Gewerkschaft die schon länger mit Projekten den Menschen in Haiti hilft.

  1. Anonym sagt:

    Des Teufels bester Trick ist es, den Leuten weiszumachen, er existiere nicht.

  1. 3DVision sagt:

    Natürlich besetzen die USA
    Haiti unter dem Vorwand der Hilfe.Chavez hat nicht unrecht damit,er kennt seine Amerikanischen Freunde wie sie vorgehen,und wir auch.
    Chavez traut den Amis keinen Meter über den Weg,und er hat recht damit.
    Das übernehmen des Flughafens steht den zb Blauhelmen zu und nicht der USA.
    Das übernehmen eines Flughafens in einem Land ist Militärisch ein sehr wichtiger strategischer Schachzug wenn man noch andere Dinge vorhat und die nix mit Hilfe zu tun haben.
    Nur fragt man sich für was genau?
    Die Zukunft wird uns das wahrscheinlich zeigen.
    Die USA geben nix umsonst,ihre Hilfe auch nicht.
    Würde mich nicht wundern,wenn die noch Amipanzer nach Haiti schicken!!

    PS:Wenn Flüchtlinge aufkommen sollen ein Teil nach Guantanamo in Kuba gehalten werden.

    UNGLAUBLICH!!!!

  1. wicablee sagt:

    Kleine Quizfrage: Was haben der Hurricane „Katrina“, der Tsunami und der Irak gemeinsam (mit Haiti)?

    Naomi Klein: In allen drei Fällen wurden große Katastrophen – ob Krieg oder Naturereignisse – dazu genutzt, um radikale Marktmechanismen zu implementieren.

    Bagdad stand noch in Flammen, als der Zivilverwalter Paul Bremer dort eintraf, dem Land eine vollständige Öffnung für ausländische Firmen verordnete und die irakische Bevölkerung beim Wiederaufbau ihres Landes auf die Rolle von Zuschauern reduzierte. Ähnliches passierte, nachdem der Tsunami die Küste Sri Lankas heimgesucht hatte: Tausenden einheimischen Fischern wurde untersagt, aus ihren Notunterkünften an die Strände zurückzukehren, um sie angeblich nicht der Gefahr weiterer Tsunamis auszusetzen. In Wahrheit wurden die Küstenabschnitte derweil an internationale Touristikkonzerne verkauft. Und nachdem „Katrina“ die Golfküste der Vereinigten Staaten heimgesucht hatte, nutzte die Regierung sofort die Gunst der Stunde, um den Bau neuer Ölraffinerien durchzusetzen und gleichzeitig Projekte des sozialen Wohnungsbaus abzuschaffen. (...)

    Nicht umsonst hieß die Militärstrategie während des Irak-Feldzugs „Shock and Awe“. Es geht schlicht und ergreifend darum, den zeitweiligen Schockzustand einer Bevölkerung dafür zu nutzen, um jedwede Debatten über das jeweilige Wirtschaftssystem zu umgehen und weitgehende Privatisierung zu ermöglichen. (...)
    http://www.faz.net/s/RubCD175863466D41BB9A6A93D460B81174/Doc~E6D16589F92A64CBC840720E9149D893A~ATpl~Ecommon~Scontent.html

    „“Wie man eine große Krise oder einen Schock ausnutzt” schreibt Klein weiter in „Die Schock-Strategie“, “lernte Friedman Mitte der 70er Jahre, als er den chilenischen Diktator General Pinochet beriet.” Nach Pinochets blutigem Militärputsch befand sich das Land im Schockzustand und war auch durch eine Hyperinflation traumatisiert.

    Friedman empfahl Pinochet den extremsten kapitalistischen Umbau, der jemals unternommen worden war und als “Revolution der Chicagoer Schule” bekannt wurde (...).

    Klein hebt hervor, dass diese fundamentalistische Form von Kapitalismus schon immer Desaster gebraucht habe, um voranzukommen. (...) Am Beispiel der Flutkatastrophe in New Orleans verdeutlicht Naomi Klein die Denkweise dieser Bewegung. So hätten die Anhänger von Friedmans Kapitalismus-Ideologie die Katastrophe, die die Bevölkerung in einen Schockzustand versetzte, als eine einmalige Möglichkeit gesehen, um “Reformen” durchzusetzen, die unter normalen Umständen heftige Proteste in der Bevölkerung ausgelöst hätten. Binnen weniger Monate wurde das komplette Schulsystem verauktioniert und durch “Charter schools”, Vertragsschulen, ersetzt, öffentliche Schulen zwar, die jedoch weitgehend nach ihren eigenen Regeln vorgehen können. “Vor dem Hurrikan existierten 123 öffentliche Schulen in New Orleans, jetzt waren es nur noch vier”, so Klein. Die Friedmansche Denkfabrik, das American Enterprise Institute, schrieb: “Katrina vollbrachte in einem Tag, was woanders in jahrelangen Versuchen nicht gelungen war.” Die Lehrer an den öffentlichen Schulen sprachen von einer “pädagogischen Enteignung”.
    http://www.z-zukunft.eu/?2007-11,kultur,018

  1. Anonym sagt:

    das habe ich auch gleich gesagt und wenn man die Bilder im Fernsehen gesehen hat wie die Soldaten bis an die Zähne bewaffnet ankommen, da fragt man sich schon was die da wollen. Helfen oder einnehmen??

  1. Unknown sagt:

    Tja der Friedensnobelpreisträger schickt mal wieder seine Truppen.^^

  1. Thomas sagt:

    Hier sieht man Amerikas " hilfe" und " unterstützung " für Haiti.

    Und wer leitet diese "Hilfe"??

    J. W. Bush, der seine fähigkeiten ja schon des öfteres bewiesen hat.

    http://www.youtube.com/watch?v=0F5TwEK24sA&feature=related

  1. tetouan sagt:

    Hugo Chasvez ist endlich mal einer, der die Sache genau so auf den Punkt bringt so wie sie in Wahrheit ist und der sich auch nicht scheut es auszusprechen.

    Ich glaube wenn wir in Europa solche Politiker hätten, würde es um einiges anders (besser) aussehen.

    Jedenfalls verdient Chavez dafür meinen Respekt. Er durchschaut den faulen Zauber schon lange und kämpft dagegen.

  1. Unknown sagt:

    ich traue chavez kein meter genau so wenig wie ich merkel oder maobama traue. dennoch liegt ein quenchen warheit in der aussauge das hier etwas unter einem vorwand durchgeführt wird.

    ich denke amerika hat die chance gewittert mit einer klappe zwei fliegen zu schlagen. einma nicht mehr nur als kriegstreiber in der öffentlichkeit wahrgenommen zu werden und das andere ist die stationierung von truppen im gebiet.

    ma muß schon sagen dumm sind sie nicht.
    allerdings gibts ein paar menschen auf der welt mit der dummen angewohnheit nachzudenken.

    mfg

  1. Truth-Hurts sagt:

    ...der personifizierte Abschaum von G.W.Bush und sein degenerierter Vorgänger aus dem "Oral-Office" sind also für die Spendengelder verantwortlich?

    ...da kann man Marc Dutroux genauso als Kindergärtner einstellen...

    mann, bin ich angewidert!

  1. Shiryuu sagt:

    Achja nen kleiner Kommentar zu Chavez:
    Wenn ich mich recht erinnere wurde Chavez vor kurzem im Focus in eine Reihe mit Kim Jong Il gestellt und als Diktator bezeichnet, super...
    Für Kim Jong Il stimmt das zwar, aber Chavez is demokratisch gewählt XD. Also entweder sind die Journalisten beim Focus einfach nur dämlich oder sie versuchen bewusst Stimmung gegen CHavez zu machen. Naja vom Focus kann man ja nix anderes erwarten XD.

  1. tetouan sagt:

    @ Shiryuu:
    Ja du hast recht. Aber nicht nur beim Fokus wird er als angeblicher Diktator bezeichnet (obwohl er ja vom Volk bereits mehrmals demokratisch gewählt wurde, und somit GAR kein Diktator sein KANN, sondern sie könnten ihn ja legitim abwählen).
    Es wird hierzulande in den Medien vorwiegend nur Negatives über Chavez verbreitet. Sagte ich bereits in einigen andern Kommentaren. Ich wiederhole es jedoch, weil es mir bemerkenswert scheint. Dass bewusst Stimmung gegen Chavez gemacht wird das sehe ich auch so.
    Wobei ja sogar in Venezuela über private Medien, die in Zusammenhang mit ''Onkel Sam'' oder den Imperialisten (od. NWO) stehen, immer noch gegen Chavez Hetzkampagne betrieben wird. Und da vor allem der besser gestellte Teil der Bevölkerung Zugang zu den Medien hat, werden sie damit gehirngewaschen, so dass sie in Chavez im Extremfall sogar den ''Teufel'' (lol) sehen.
    Der ärmere Teil des Volkes, die seit langem immer ausgebeutet und benachteiligt wurden, sieht jedoch besser, was wirklich Sache ist, weil manche von ihnen nicht so einfach Zugang zu allen Medien haben, jedenfalls nicht rund um die Uhr, aber dadurch können sie noch selber denken und sind weniger gehirngewaschen.
    Und Chavez wurde vorwiegend von diesen Leuten bisher wiedergewählt.

  1. Ella sagt:

    off topic,doch passend.
    Chile hat einen neuen Praesidenten, den konservativen Sebastian Pinera gewaehlt.
    Er ist der reichste Mann, der je einen suedamerikanischen Staat regierte.
    Er ist Billionaer und hat Holdings in einer Airlines und eine Medien/TV Geseelschaft ( klingt irgendwie nach Berlussconi)

    Ich nehme mal an, dass auch dieses einiges im "Gleichgewicht" der sued- und mittelamerikanischen Maechte aendern wird.

  1. tijaax sagt:

    Hallo Wahrheitssuchende,

    ich bin neu in euren Kreisen und finde Eure Arbeit absolut beeindruckend und "erleuchtend" ;-)

    Ich lese Eure Beiträge und habe jedes mal das dringende Gefühl irgendwas unternehmen zu müssen/wollen. Ich will meinen 4 jährigen Sohn vor all dem bewahrt wissen und frage mich was ich, mal abgesehen von einem späteren Chinesisch-Sprachkurs für den kleinen (;-)) und außer in die Politik zu gehen und mich wie ein Obama assimilieren zu lassen?

    Macht weiter so!!