Pensionskassen mit 30 Milliarden Verlust
Dieser Artikel steht in der heutigen Sonntagszeitung:
"Pensionskassen: Krise reisst Loch von 30 Milliarden
Den Kassen fehlt massiv Geld, um die garantierten Renten zu finanzieren
Von Meinrad Ballmer
Zürich - In den letzten Wochen mussten die Pensionskassen an den Börsen massive Verluste einstecken. Seit Mitte Juli 2007, als die Kreditkrise ausbrach, haben die Vorsorgeeinrichtungen über 30 Milliarden verloren. Damit die PK ihre Verpflichtungen erfüllen können, müssen sie auf den Vorsorgegeldern der Aktiven 3,3 Prozent, auf den Kapitalien der Rentner sogar mindestens 4,5 Prozent Rendite pro Jahr erwirtschaften. Fast alle PK verdienten deutlich zu wenig, andere haben gar nichts verdient oder fuhren happige Verluste ein. Auch der AHV-Fonds erreichte im letzten Jahr beim Anlageergebnis nur eine rote Null.
In den letzten Wochen sind auch die Kapitalmarktzinsen drastisch gefallen. Inzwischen liegt die Rendite fünfjähriger Bundesobligationen wieder unter 2,4 Prozent. Das verschärft ein seit langem ungelöstes Problem: Die Pensionskassen rechnen in ihren Kalkulationen mit Renditen, die sich mit sicheren Anlagen am Markt gar nicht erzielen lassen. «Die falschen Rechnungsgrundlagen verschleiern seit mehr als zehn Jahren die zunehmende Aushöhlung der beruflichen Vorsorge», kritisiert Finanzmarktprofessor Martin Janssen. Bei Renten, die zu den heute geltenden Bedingungen neu zu laufen beginnen, entstehen den Pensionskassen Deckungslücken in der Höhe von 17 bis 23 Prozent des vorhandenen Altersguthabens. Der Direktor des Bundesamtes für Sozialversicherungen, Yves Rossier, sagt dazu: «Es wäre richtig, vernünftig und notwendig, die Rentenumwandlungssätze auf 6,4 Prozent zu senken, wie das der Bundesrat dem Parlament beantragt hat.»"
Kommentar:
Das sind ja nur dreissigtausend Millionen Franken die vernichtet wurden, ist doch Peanuts! Wer immer noch glaubt, die Finanzkrise betrifft ihn nicht, wird mit diesen Zahlen hoffentlich endlich aufgeweckt. Wie wir hier sehen, geht es um unsere Renten und unsere Alterversorgung. Schlimmstenfalls können wir alles verlieren. Wie ich schon lange schreibe, wollen uns die Raubtierkapitalisten auch noch die Rente wegnehmen. Wer keine private Vorsorge und sich Gedanken über Später macht, muss dann nicht jammern wenn er kein Auskommen nach der Pensionierung hat.
Freeman, Du hast völlig Recht.
JEDER ist von dieser Finanzkrise betroffen.
Wer jetzt nicht sofort sich selbst und sein Geld "sichert" ist selbst schuld! Eigensicherung hat IMMER Priorität!!!
Hier ein paar interessante Fakten, Quelle ist Deutschland-Debatte.de:
Nehmen Sie zur Kenntnis, von 3.300 Milliarden Krediten in den USA werden 1.100 Milliarden ( in Worten eintausendeinhundert ) Kredite als kritisch angesehen! Sie wurden auch von Banken gegeben, deren Eigenkapital etwa 2% der Verleihsumme entspricht. 98% der Verleihsumme sind nicht gedeckt!! Große Anteile wurden in der Welt als Kreditpakete an hunderte Banken weiter veräußert. Diese sitzen nun auf den nicht rückgezahlten Krediten und müssen sie nun nach und nach abschreiben. Wenn es gut kommt, wird vielleicht 30% durch Verkauf der Sachanlagen wieder zurückzuholen sein, also rund 1.000 Milliarden. Es verbleiben aber immer noch 1.200 Milliarden als ungelöst!
Es geht ein Aufschrei um die Welt ( Angaben in Millionen USD, alles alte Zahlen, die neuen sehen viel furchterregender aus, “WEITERE ABSCHREIBUNGEN NICHT AUSGESCHLOSSEN” ):
* Citygroup, 24.600
* HSBC, 3.400
* New Century Financial, offen
* IKB und SachsenLB, offen
* Goldman Sachs, 1.700
* Bear Stearns, 2.700
* Lehman Brothers
* Morgan Stanley, 9.400
* UBS, 14.400
* Credit Suisse, 4.600
* Citigroup, 18.000
* Deutsche Bank, 3.200
* Merrill Lynch, 23.600
* JP Morgan Chase, 2.900
* Barklay, 2.700
* Bank of Americ, 4.800
* Commerzbank, 80.000
* Hypo Real Estate, 390
* Dresdner Bank, 575 von insgesamt 2.200 Kreditbeteiligungen
* Postbank
* Mitsubishi UFJ Financial Group (MUFG), 462
* LBBW, 800
Hier sind nun insgesamt 198 Mrd USD aufgelistet, nur 18% der Problemkredite!
“Zur Erinnerung: Deutsche Bank-Chef Ackermann bezifferte im vergangenen Jahr das weltweit ausgegebene Volumen an minderwertigen US-Hypothekenkrediten, und von denen geht die Krise ja aus, auf 1,2 Billionen (1200 Milliarden) Dollar. Die UBS schätzte im November, dass davon 100 Milliarden Dollar abgeschrieben werden müssten. Diese Latte ist schon längst gerissen,weltweit dürften schon über 130 Milliarden Dollar Abschreibungen gemeldet worden sein”.
Danke für den Tipp, ick werde mein Geld am Montag komplett von der Bank abholen :-)
Aber jetzt bitte nicht alle auf einmal, wa ;-)
M.
Nehmen Sie zur Kenntnis, von 3.300 Milliarden Krediten in den USA werden 1.100 Milliarden ( in Worten eintausendeinhundert ) Kredite als kritisch angesehen!
Die Summe der Immobilienfinanzierungen in den USA betraegt $10 Billionen, der Subprime Anteil wird auf $1..2 Billionen geschaetzt ! Bei einem Ausfall/Wertberichtigung von nur 20% sind wir immerhin bei $2 Billionen Verlust.
Bis das Finanzsystem zusammenbricht, wird es noch etwas dauern, denn Chinesen, Araber und Regierungen werden noch eine Weile Milliarden reinpumpen um versuchen zu retten, was nicht zu retten geht. Die Hiobsbotschaften werden nicht abreissen, bis man schliesslich kapituliert.
Fuer die naechsten 2..4 Quartale gehe ich erst mal in Real Estate und Finance Hedge Fonds. Danach vielleicht irgendwas physisch: Bargeld, Gold, Silber.
Finanzkrise, Klasse!
Nennt man das jetzt so, wenn man den kleinen Bürger um sein Eigentum bescheißt?
Anscheinend - armes Deutschland. Wäre bloß nie begonnen worden, Morgenthau umzusetzen ...
Hier noch ein paar Ansichten aus einem anderen Thread zum Thema Pensionskassen. Dieser Thread ist zwar von 2003, beschreibt aber die Problematiken, die heute verstärkt an die Oberfläche kommen:
http://www.aktienboard.com/vb/archive/index.php/t-52527.html
Hi,
nicht nur, dass es den Menschen an ihr Erspartes hinsichtlich ihrer Altersvorsorge geht, nein auch Erwerbstätige können von ihrem Lohn nicht mehr ihren Lebensunterhalt bestreiten, so dass sie zusätzlich Hartz4 beziehen müssen. Siehe Artikel der "Netzeitung":
http://www.netzeitung.de/arbeitundberuf/882993.html
@alle
Es scheinen sich noch andere Leute sorgen zu machen:
http://www.geldanlage-aktienkurse.com/?m=200710
Die vernünftigste Altersvorsorge ist m.E. immer noch ein Haus auf dem Land mit Garten und etwas Land dabei - da entfällt im Alter zumindest mal die Miete und aus dem Garten läßt sich auch ein Großteil des Standard-Bedarfs decken ... nach einem Horrorszenario werden sich vermutlich sowieso erstmal wieder mehrere Generationen den selben Wohnraum teilen müssen, allein um Mieten und Heizkostenlasten mehr zu verteilen
... wenn ich nur meine Eltern endlich dazu brächte, ihr Barvermögen an mich zur Ablösung meiner Hypothek zu verleihen, statt der Bank ... irgendwie glauben sie es noch nicht - wie so viele andere in diesem Land auch
das ist ja noch krasser als in Deutschland.
Mich überrascht zurzeit wenig,aber dass die Schweiz hier D toppt,schon.
In D dürfte es zumindest eine Sozialhilfe-artige Rente geben.
An die Schweizer: Wie setzt sich die CH-Rente zusammen? Sind die Pensionskassen die Hauptrentenquellenvergleichbar mit der staatlichen Rente in D?
Zu [Anonym 21. Januar 2008 12:13]: Ob ein Haus mit Garten auf dem Lande wirklich eine gute Absichrung bedeutet, das scheint mir fraglich. Ich denke, dass privater Immobilienbesitz über kurz oder lang nicht mehr legal sein wird sobald die Transformation Deutschlands in eine faschistisch-kommunistische Disktatur erst einmal abgeschlossen ist.
Den Schweizern geht es doch noch ganz gut. In DE kann man bald erst mit 67 in Rente gehen.
Gruß Ralf
Altersvorsorge Vergleich