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Wenn ein Präsident über seine Frau stolpert

Dienstag, 3. Januar 2012 , von Freeman-Fortsetzung um 00:05

Die Schweiz hat auch einen Skandal mit einer Präsidentengattin. Nein, nicht so wie beim Wulff, wo angeblich seine Frau mal eine Professionelle im "Chateau" war. So Schmuddelkram interessiert mich nicht. Nein, es geht um Insider-Handel, um die Devisengeschäfte der Ehegattin des Präsidenten der Schweizer Nationalbank (SNB).



Sie hat laut Angaben der SNB am 15. August 2011 eine 1/2 Million Dollar gekauft, wenige Wochen vor der Verkündung am 6. September durch ihren Ehemann, der Franken wird abgewertet und auf einem Mindest- kurs gegenüber dem Euro von 1,20 festgesetzt. Diese massive Abwertung fand auch gegenüber dem Dollar statt und der Kurs sprang von rund 78 auf 88 Rappen innerhalb von wenigen Minuten. Wer das wusste konnte einen riesen Gewinn einfahren.

Hat Frau Hildebrand durch ein Bettgeflüster gewusst was ihr Mann als Präsident der Nationalbank bald verkünden würde, die Anbindung des Franken an den Euro?

Es kommt noch etwas belastendes dazu, was die Devisentransaktion nicht zufällig aussehen lässt. Die Kunstgaleristin Kashya Hildebrand war in ihrem Vorleben mal Devisenhändlerin, kennt sich also mit Währungs- spekulation, Devisenkursen und den richtigen Zeitpunkt zu kaufen und zu verkaufen bestens aus. Konnte sie dank ihrem Insider-Wissen einen schnellen Profit von über zehn Prozent einfahren? Aber es geht weiter. Es wurden sogar noch mehr Dollars gekauft – auf das Konto der Tochter!

Die ganze Sache wurde angeblich durch eine Verletzung des Bank-geheimnisses ins Rollen gebracht. Kontoauszüge der Basler Bank Sarasin mit den Geschäften sollen Christoph Blocher zugespielt worden sein, der sie wiederum der Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey zukommen liess und eine Untersuchung des Falls forderte. Blocher dementiert das aber und schweigt zum Fall. Jedenfalls war der Bundesrat ab 15. Dezember darüber informiert, der den SNB-Chef ja auswählt.

Dadurch enstanden "Gerüchte" und Hildebrand musste handeln. Er hat dann die Dollar-Deals dem Bankrat der SNB gemeldet. Daraufhin untersuchten die externe Revisionsfirma PricewaterhouseCoopers sowie die Eidgenössische Finanzkontrolle den Fall. Ergebnis am 23. Dezember verkündet: "Keine unzulässigen Transaktionen" und der Bankrat erachtet die Angelegenheit damit als "abgeschlossen".

Aha, also unter dem Teppich gekehrt, Fall erledigt. 500'000 Dollar oder mehr mal schnell gekauft, dann die Abwertung abgewartet und wieder verkauft, damit 15 Prozent innert zweier Monate gemacht, also 60'000 Franken eingesackt. Das ist mehr als der Durchschnittslohn im Jahr in der Schweiz und diese Transaktion wurde vom Aufsichtsgremium der SNB und damit auch vom Bundesrat gutgeheissen? Wie gibts denn so etwas?

Das kann für mich nur eines bedeuten, dem Präsidenten der Schweizer Nationalbank und seine engsten Verwandten ist es erlaubt, eigene Geschäfte mit Insider-Wissen zu tätigen. Das ist der einzige Schluss den ich aus dieser Weisswaschaktion ziehen kann. Die SNB und deren Mitarbeiter unterstehen offensichtlich nicht dem Gesetz gegen Insider-Handel, der aber für alle anderen Normalsterblichen gilt.

Wir haben hier einen handfesten Skandal. Es geht um eine politische Intrige, Blocher gegen Hildebrand, um gestohlene Kontodaten mit Verletzung des Bankgeheimnis, um die Weitergabe von Informationen aus der SNB und Insider-Handel durch die Ehefrau des Präsidenten der Nationalbank mit Profit und um unrechtmässige Immunität vor dem Gesetz.

Es bestätigt wieder, Bankster dürfen machen was sie wollen.

Vielleicht hält ja Phillip Hildebrand seine Frau zu kurz und sie bekommt nichts von seinem 862'000 Franken Jahressalär. So musste sie etwas dazu verdienen und hat es als ehemalige Devisenspekulantin gemacht. Oder es bewahrheitet sich der Spruch, die Reichen und Mächtigen können den Hals nicht vollkriegen und wollen immer mehr, meinen sie stehen über jeglicher Moral und Gesetz.

Egal ob legal oder nicht, es geht hier um die Glaubwürdigkeit des Präsidenten der SNB, die meiner Meinung damit endgültig verspielt ist.

Verwandter Artikel:
Wo ist das Schweizer Gold Herr Hildebrand?

Info über Stammtisch:
Der erste ASR-Stammtisch für 2012 der Zentralschweiz findet heute Dienstag neu im Rothaus in Luzern, Klosterstrasse 4, statt. Wegen Betriebsferien am alten Ort und weil es besser mit ÖV erreichbar ist, haben wir den Treffpunkt in die Stadt Luzern verlegt. Würde mich sehr freuen euch dort ab 19:00 Uhr begrüssen zu können. So kommt man hin.

insgesamt 20 Kommentare:

  1. LinQ sagt:

    Alle Menschen sind gleich, manche sind gleicher! Die Erkenntnis beschränkt sich also nicht nur auf Deutschland. Kann man sich noch dümmer anstellen, oder ist es diesen Leuten eigentlich egal, ob sie damit auffliegen, weil es sowieso keine weiteren Konsequenzen gibt? Zumindestens ist Insiderhandel doch ein Kündigungsgrund, oder was hab ich hier nicht verstanden?

  1. ...man könnte sich darüber aufregen, ja. Aber wer glaubt, dass die Bankster nur von ihrem Jahresgehalt + Bonus leben, der ist entweder naiv oder einfach dumm.

    Jeder Börsenbroker profitiert von seinem Umfeld und macht nebenbei seine Privatgeschäfte. Wer es geschickt anstellt, kann schnell Millionär werden. Dabei sind allerdings zwei Dinge zu beachten:

    1. man darf sich nicht erwischen lassen

    2. man darf nicht zu gierig sein

    3. belohne deine Informanten, damit sie dich weiter mit wichtigen Infos besorgen und einfach die Klappe halten, den somit machen sie sich auch Strafbar wegen Vorteilsnahme

    Das Zweite ist ein riesen Problem, den mit dem "Essen" steigt bekanntlich auch das Appetit und wenn man in den gierigen Strudel gerät, kann man schlecht aufhören.

    Anders wird es bei den höher platzierten Posten nicht sein. Zu den dicken Millionen-Gehältern (vor allem in USA) verdienen sich doch die Bankster ein Zubrot: schließlich muss man auch die liebe Frau versorgen, ganz zu schweigen von den hohen Scheidungskosten.

    Interessant bei dieser Sache hier in der Schweiz ist der Zeitpunkt der Veröffentlichung des Untersuchungsergebnisses der Revisionsfirma: 23. Dezember !

    Ich erinerre alle Leser an den Artikel "Rückruf von US-Senatoren wegen NDAA" vom 27.12.2011. Dort lesen wir, dass das NDAA Act 2011 am 15. Dezember abgestimmt wurde.

    Fällt euch etwas dabei auf ?

    In sehr vielen Fällen, werden sehr wichtige Gesetze zum Zeitpunkt verabschieded, wo die Mehrheit der Bevölkerung mit anderen Dinken beschäftigt ist. Hier sind die Menschen mitten im Weihnachtsstress. In den USA findet vor Weihnachten eine Völkerwanderung, die Familien wollen sich zum Fest treffen, kaufen im Rausch Geschenke, besorgen Flüge nach Hause, springen im Dreieck um ja alles rechtzeitig vor dem Fest zu schaffen, da bleibt einfach keine Zeit, sich in aller Ruhe die Nachrichten anzuschauen und nachzudenken, was da eigentlich vor sich geht. Genauso in der Schweiz: ein Tag vor Weihnachten wird so ein Skandal einfach aus der Welt geschaffen. Und die Verantwortlichen wissen ganz genau, was sie tun. Nach der Festzeit fragt niemand mehr danach und das Thema stirbt aus. Wenn zwischendurch andere Skandale und unvorhersehbare Ereignisse stattfinden, um so besser.

    Solche Beispiele gibt es wie Sand am Meer. Verbindet einfach in der Zukunft ein wichtiges Gesetz mit einem Datum. Ihr werdet staunen, was kurz vor Ostern, Pfingsten, Sommerferien und Weihnachten alles in der Politik verabschiedet wird.

    Um noch mal auf Insidergeschäfte zurück zu kommen: dieses "Geschäftsgebahren" gehört in den Kreisen einfach zum guten Ton. Ich wundere mich nur, warum die Frau Gattin mit nur so kleiner Summe spekuliert hat. Entweder hat sich etwas Schiss gehabt oder das Taschengeld war nicht so üppig ausgefallen. Für einen schicken Pelzmantel mit neuem Brilliantring hat es aber immerhin gereicht....

    Egal ob in der Schweiz, Deutchland, USA oder sonst wo: die internationale Sprache der Bangster ist die reine Gier. Das schlimme ist auch noch, dass sie alle der Meinung sind, es ist nichts passiert. Niemand ist zum Schaden gekommen. Der Staat bekommt seine Steuern für das Geschäft und alle sind zufrieden.
    Diese Meinung erlebe ich seit Jahren in meinem Milieu. Am Ende heisst es immer:

    "ist jemand zum Schaden gekommen ? Nein ! Also ist alles in Ordnung".

    Und so bedient sich die "Oberschicht" bis zum geht nicht mehr. Und die "Unterschicht" darf bis 67 arbeiten. Bis die meisten von uns so alt sind, werden noch paar Mal am 23. Dezember die Gesetze geändert und wir dürfen so lange arbeiten, bis wir direkt in die Kiste fallen....

    Ein frohes Neues Jahr !

  1. El. sagt:

    "Geschäfte mit Insider-Wissen "

    Zuerst Gutes Jahr 2012 für Freeman und alle Leser.

    Ab und zu wundere ich mich schon bisschen, wie die manche erzählen ihre ausufernde Geschichte über ihre Börsenerfolge, über ihre Misserfolge kaum. Ich das so schwer zu kapieren, dass die Börse nur für die "Geschäfte mit Insider-Wissen " da ist ? Wo liegt das Problem, dass Jo Ackermann, der früher die Entscheidungen der Bundesregierung kennt als die Bundesregierung selbst, diesen Vorsprung nicht nutzen soll, nicht so plump wie der andere Schweizer Hildebrand über Frau und Töchter, sonder gescheit über Mittelsmann und Mittelsmann ... am bestens auf Cayman Inseln.

    Von einem Bekannten Talleyrand, der als "Scheisse in seidener Hose" bekannt wurde, wurde berichtet, dass er in seiner Kutsche immer einen Diener hatte, wenn er Neuheiten nach einer Visite bei den Politiker erwartete, der für ihn unmittelbar danach an der Börse tätig war, der verarmte Adlige ist als sehr reicher Mann aus dem Leben geschieden.

    Wie viele Naivität man bedarf, um zu glauben, dass die Banken, die Börse, die Regierung, die s.g. demokratischen Parlamente, die Verbände verschiedener Art, die berühmten berüchtigten NGOs ohne ein verbrecherisches Fundament existieren können ? Da wurden z.B. einige Prinzipien dieser Konstruktionen genannt.

    Und was bekommen wir, nur einen winzigen Fall für etwa 60.000 SFr, eine miserable Ausbeute in dieser Aufklärung, und wo sind die restlichen Millionen, die der Rest gerafft hat ? Es wird doch niemand behaupten, dass die restlichen Beteiligten aus dem SNB, der Regierung, die Insider die Gelegenheit nicht genutzt haben ? Das übersteigt mein Glaubensvermögen. Vor einigen Jahren wurde Steinkühler, IG Metall, mit 1 Mio. DM Spekulation abgeschossen bzw. zum Abschuss gegeben, jetzt haben wir den Präsidenten Wulff in der gleichen Rolle. Im Übrigen ist kaum ein IG Metall-Vorsitzender ohne kriminellen Hintergrund aus dem Amt geschieden, halt Gewerkschaft. .... U. S. W.

    Signed El.

  1. 10% Gewinn in wenigen Minuten - das wäre ja schön.

    Tatsächlich waren es aber 1000% Gewinn in wenigen Minuten! Und noch dazu ohne jedes Risiko.

    Jedermann kann Forexgeschäfte mit einem Hebel von 100 tätigen, wodurch sich bei gleichem Kapitaleinsatz (!) der Gewinn verhundertfacht. Jedes Prozent Kursveränderung bedeutet 100% Gewinn oder Verlust.

    Wenn sie also also eine halbe Million eingesetzt hat, hat sie innerhalb von wenigen Minuten nicht ein Jahresgehalt verdient, sondern mindestens 50 Millionen Gewinn gemacht, da die Kursveränderung ja grösser war als 10%.

    Das muss man sich mal auf der Zunge hergehen lassen!

    Ich kenne kein lukrativeres und sichereres Geschäft als Zentralbankchef. Natürlich stellt das kein Mensch von offizieller Seite je in Frage, genauso wie die Sache mit der Geldschöpfung. Unfassbar. Insofern wieder mal ein toller Artikel!

    übrigens, beim EURCHF war die Kursveränderung im Vergleich zum Dollar wesentlich grösser, seit August 2011 waren es über 20%.

    Aber nein, wer würde ernsthaft annehmen, dass eine moralisch einwandfreie Forexhändlerin und ein Zentralbankchef sich von diesen Gewinnmöglichkeiten in Versuchung führen lassen würden...

  1. Korrektur meines vorigen Beitrages (ich glaube ich habe 50 Millionen geschrieben):

    1000% von einer halben Million sind natürlich 5 Millionen, nicht 50 Millionen.

  1. @policyoftruth
    kann deinem kommentar nur zustimmen und mit meiner persönlichen erfahrung ergänzen:
    in meiner 6 jährigen zeit in der fiatevilmoneyfinanzwelt (hab mich von diesem teufel befreit,hurra so ernst meine ich es mit meinem persönlichem wandel und opferbereitschaft) hab ich als "nur kleiner fisch" schon gesehen, was die haie anstellen. ich will damit sagen, dass ich handfeste beweise habe für kriminelles handeln von vorgesetzten. ES GEHT UM INSIDER WISSEN bzw. PRE HANDLUNGSFÄHIGKEIT.
    beispiele gefällig:
    mein damaliger geschäftsstellenleiter hatte (aufgrund von hierarchie) zugriff auf alle größeren finazgeschäfte.
    kurzfassung: wenn ein kunde kurz vor zahlungsunfähigkeit stand (hausdarlehen) und nichts mehr gerettet werden konnte, so hat er über die zwangsversteigerung das haus günstig bekommen. nicht er selbst (wäre aufgefallen und nicht möglich), sondern sein guter freund. er hat also die rosinen rausgepickt, seinen kumpel klar gemacht welche immobilie günstige über die zwangsversteigerung zu kaufen ist. natürlich zum niedrigsten verkehrswert. zack und kurze zeit später die immobilie wieder verkauft mit dickem gewinn. danach fair aufgeteilt den kuchen....
    dann gab es natürlich insider handel beim traden. ganz klar. auch wenn man als angestellter nicht in echtzeit traden darf, so kann man immer sein wissen einsetzen damit freunde oder entfernt gute verwandte für einen selber handeln!
    das ist so!
    wie in diesem artikel ehefrau und tochter. das war natürlich zu nah.

    die ganze finanzwelt stink zum himmel aus der hölle heraus.
    wo du nur reinstichst, du wirst immer illegales handeln finden!
    eine umschichtung von vermögen und es hört niemals auf! es sei denn, die ganzen armen sklaven wachen endlich auf.
    finanzwelt = ausgeburt der hölle
    freeman weiss das als ex finanzmensch auch ;-)
    jeder aus der finanzwelt muss um sein/e gewissen/seele zurück zu erlangen, seinen job aufgeben! nur so geht das. sonst ist er nur böse und verloren. ich als kleiner fisch hab dieses unheil direkt erblicken können.
    man könnte alles auf ethischen richtlinien neu ausrichten. könnte ja, wenn nur die steuersklaven endlich aufwachen. wann passiert das? wahrscheinlich niemals.... :(
    die macht des geldes ist beinahe unendlich groß. und diese macht wird böse eingesetzt. ich sag hier bewusst böse, denn es geht hier nur um gut und böse.
    we are the 99%

  1. Skeptiker sagt:

    Da bin ich ganz bei dir Freeman. Die meisten Skandale von elitären Bürgern, beziehen sich auf irgend welche Sexaffären.

    Die wirklich kriminellen Machenschaften interessieren dagegen kaum jemanden :-(

  1. Paulinn sagt:

    Lasst doch einfach die Geldgierigen ihre doofen Machtspielchen spielen, gönnt denen doch dieses kleine Freudeli, denn sie haben nichts anderes mehr, keine Werte, keine Moral.
    Wenn die Krise beginnt, können Bankster & Co. dann ein feines Steak aus 1000-Dollar-Noten auf ihrem (hoffentlich vorhandenen) Cheminee bräteln oder sich einen Goldraspel-Salat zubereiten, lecker!

  1. drdre sagt:

    Es bewahrheitet sich was ich schon im Fall Wulf woanders geschrieben habe. Ein Präsident der dem Volk die Wahrheit über den Afghanistan Krieg sagte muss gehen und ein Präsident der Peinlichkeiten darf im Amt bleiben. Was lernen wir daraus . Um einen hohen Posten in der Politik oder freien Witschaft zu bekommen muss man sich durch Kaltschnäuzigkeit und einer gesunden Einstellung zur Vorteilsnahme auszeichnen. Naja und da hapert es doch bei keinem.

  1. Anonym sagt:

    das die hilde nicht sauber sein kann ist ja klar.
    was mir aber schwer zu denken gibt, sind die kommentare auf 20min.ch.
    man stelle sich vor: die hilde verheizt unser volksvermögen und ruiniert die schweiz, und die dummen schweizer nehmen den flipper als dank noch in schutz! das muss man zuerst mal verarbeiten.
    oder würdet ihr euere henkersmahlzeit mit dem henker teilen?

    peace

  1. Paulinn sagt:

    Soeben kam im 10vor10 die Meldung, dass der Mitarbeiter, der die Kundendaten der Hildebrand-Frau weitergegeben hat, fristlos entlassen worden sei.
    In diesem Hildebrand-Fall-Beitrag hat irgend so ein Sprecher den Dollar-Kauf verteidigt und gesagt, die Frau brauche die Dollars für eine Messe im Herbst irgendwo in Arabien. Merkwürdigerweise hat sie aber die Dollars kurz nach der Erhöhung wieder verkauft.

    Ist sicher cool, wenn man die Frau eines Nationalbankheinis ist und machen kann, was man will und von Insiderwissen profitieren …

  1. Anonym sagt:

    Der deutsche Bundespräsident der Peinlichkeiten hat keinerlei Autorität, weder vom Amt her (er ist nicht vom Volk gewählt, sondern von einer 'Bundesversammlung'), noch von seiner Person her. Er gerät jetzt in einen Konflikt mit der Springerpresse und schon gibt es Leute, die sich 'links' verstehen und ihn verteidigen. So schnell geht das.

    Der Fall Wulf zeigt wie andere Fälle, der Fall Johannes Rau, der des ehemaligen baden-württembergischen Ministerpräsidenten ..., dass die hohe Politik bei uns käuflich ist, dass die höchsten Ämter Personen bekleiden, die kein Ehrgefühl haben, die keine Moral kennen, die keinerlei Prinzipien besitzen, die ihr Hemd nach dem Wind richten und die lügen wie kleine ertappte Kinder es tun, aber ohne rot zu werden und die an ihrem Amt kleben wie Kletten, die man nur mühsam wieder von der Kleidung entfernen kann.

    Dagegen der iranische Präsident:
    bescheiden, mutig, prinzipienhaft, unkorrumpierbar, bei dem Worte und Taten eine Einheit bilden.

    Es existiert dazu ein Video auf dem Blog von Jürgen Elsässer, das man sich ansehen sollte. Er hat z. B. sein Gehalt, das er als Präsident bekommt, dem iranischen Volk zurückgegeben und lebt nur von den Einkünften aus seiner Dozententätigkeit, er verlangt bei Auslandsaufenthalten das bescheidenste Hotelzimmer usw. Er hat Obama vor zwei Jahren zu einem Fernsehduell anlässlich seines UN-Besuches herausgefordert, was der vierfache Millionär und Kumpan der Israel-Lobby feige abgelehnt hat. Bei ihm sind Worte ('Wir schließen Guantánamo' ...) und Taten meilenweit voneinander entfernt.

  1. arjuna sagt:

    In der Tat stimmt es schon sehr nachdenklich, wenn Bundespräsidenten in Deutschland beinahe schon traditionell, unmittelbar nach längeren Dienstreisen ( in islamische Staaten ), auf’s gröbste demontiert werden.

    Dass Herr Wulff auch durchaus empfänglich für besonders günstige Privatkredite ist, bestreitet sicher niemand.
    Das hebt ihn jedoch nicht sonderlich von seinen Kollegen ab, oder macht ihn nicht erpressbarer als andere Politiker in diesem Lande auch ! Geistig umnachtet ist er mit Sicherheit nicht !

    Was mich zutiefst beunruhigt ist die Art und Weise der Verleumnungskampagne. Die Telefonate ( an angeblich 82 Millionen Bundesbürger – laut „web.de“ ) in denen unbescholtene Bürger in dümmlichster Manier unter Druck gesetzt werden sollten sich nicht mit der Rubikon- Affäre zu beschäftigen, lässt alle Anzeichen einer konstruierten Kampagne erkennen.

    Laut Wikipedia beträgt die Einwohnerzahl Deutschlands übrigens 81,768 Mio. Und ich hatte heute keinen Anruf von Herrn Wulff auf meinem AB. Woher kommen also diese Märchen ?

    Was macht einen Bundespräsidenten so „gefährlich“, dass man ihn so energisch aus dem Amt komplimentieren muss wie zum Beispiel Herrn Köhler ?

    Ist es die Entscheidungsbefugnis bzw. das Vetorecht bestimmter Gesetzesentwürfe gegenüber ?
    Welcher Gesetzesentwürfe ?

    Ist seine Islamfreundlichkeit "unangebracht" für bevorstehende militärische Konflikte der Nato in denen auch die Bundeswehr grossen Anteil haben wird ?

    Auch diese Frage drängt sich mir auf. Was haben Herr Köhler und Herr Wulff evtl. gemeinsam, dass sie so sehr mit dem Establishment in Konflikt gerieten ?

    Und nicht zuletzt. Über welche Macht verfügen die Medien in Deutschland wirklich ?
    Ist ein Angriff auf die Bildzeitung heute mit einem politischen Selbstmord gleichzusetzen ?

    Fragen die Angst machen. Zurecht !
    Von den Mainstreammedien werden wir keine Antworten zu erwarten haben …

  1. Fatima sagt:

    arjuna: Du sprichst mir aus der Seele. Irgendwas muss Wulff "verbrochen" haben, was die Eliten zutiefst ärgert, und die Islamfreundlichkeit ist es bestimmt nicht, denn wer sich nach innen islam"freundlich" zeigt, ist es noch lange nicht gegen außen und umgekehrt. Viele Rechte äußern sich anerkennend über Ahmadinejad, aber Muslime in Deutschland? Nein danke, so deren Tenor. Danach kann man also nicht unbedingt gehen.
    An deinen Überlegungen von wegen Veto gegen bestimmte Gesetzentwürfe könnte was dran sein.
    @ xabar: Sicherlich hat Wulff Fehler gemacht, vor allem weil er sich mit zweifelhaften Gestalten wie Maschmeyer umgab und bislang auch gut mit der Springer-Presse kooperiert hat. Trotzdem hat JEDER meinen Respekt, der diesen Verbrechern die Stirn bietet. Diese "Linken", die du wohl meinst, sind auch nicht unbedingt für Wulff, aber diese Macht, wie die Medien hier Politiker sowohl aufbauen als auch wieder demontieren können, muss jeden Demokraten besorgt stimmen. Jetzt muss doch auch der Letzte gemerkt haben, wer hier eigentlich das Sagen hat.

  1. Anonym sagt:

    @arjuna

    1. Natürlich wird ein Herr Wulff erpressbar, wenn er einen Großkredit von einem Großunternehmer annimmt. Nenn' mir den Fall, wo Sponsoren von Politikern, ob im Wahlkampf oder danach, ihre Zuwendungen mit KEINEN Gegenleistungen verbunden haben! Dies ist ja gerade das Wesen der Korruption, dass man versucht, sich Politiker zu kaufen, sie in der einen oder anderen Weise von sich abhängig zu machen, was nicht heißen muss, dass man SOFORT eine Gegenleistung verlangt.

    2. Wenn Wulff zwei Scheichtümer im arabischen Raum besucht, die die besten Beziehungen zum Westen haben, in denen nie Wahlen stattgefunden haben, nämlich Qatar und Kuwait, macht ihn das nicht zu einem 'Freund des Islam', sondern zu einem Freund deutscher und amerikanischer Ölinteressen.

    Übrigens helfen die beiden dort regierenden Feudaldynastien der brutalen Al Khalifa-Familie in Bahraín in ihrem Kampf gegen die Demokratiebewegung, wo im Zuge der Niederschlagung der Bewegung über ein Dutzend Moscheen abgerissen wurden, weil sie als 'Nester des Widerstands' galten. So islamfreundlich sind also diese Regimes.

    Als ersten Staat im Mittleren Osten hat Wulff pflichtgemäß im Ende November 2010 Israel besucht und dem zionistischen Staatspäsidenten Peres versprochen, dass Deutschland 'immer an der Seite Israels stehen' werde.

    Wo hat dieser Bundespräsident also andere Akzente gesetzt? Kannst du mir das verraten?

  1. Kasandroo sagt:

    Es ist doch wie mit dem "betrunken Auto fahren" wird man einmal mit 0,5 Promille erwischt stellt sich doch die Frage: Ist das nur ein Zufall, dass man ihn erwischt hat, heute mit 0,5, fährt er immer oder seit wann überhaupt mit 0,5 oder sogar auch mal mit 1,7 oder auch nur 0,3 Promille Auto??? Solange kein Unfall passiert kann man ja unbehelligt fahren, man schadet ja niemanden....

    Zur Bestrafung kann ich nur sagen: Wenn solche Leute gerecht verurteilt und bestraft werden würden, hätten wir den Beweis, dass wir in einem rechtsstaatlichen demokratischen System leben, was ja bekannter Weise nicht der Fall ist.

    So lange unsere Rechtssprechung mit zweierlei Maß misst und die einen unverhältnismäßig hart bestraft, während andere unverhältnismäßig heil davon kommen, sollten wir öffentlich Schwarzarbeit befürworten. Immerhin arbeitet man nicht aus Gier schwarz sondern um über die Runden zu kommen und dabei hat es wirklich noch niemanden geschadet. Vor allem dem Staat nicht, weil den Bürgern geht es dadurch ja besser.?.? Ich bin der beste Beweis: Ich gehe nicht schwarz arbeiten weil ich gut über die Runden komme, also tue ich mir Arbeit nach der Arbeit nicht auch noch an. In diesem Sinne (mit etwas Gespinne): "Legalize Black Working!" ;)

  1. Unknown sagt:

    Der Bundespräsident hat das Vertrauen verspielt. Wir brauchen Politiker mit weißer Weste, die nicht korrupt sind. Vor allem die Politiker in der Regierung, der Bundespräsident dürfen nach solchen Skandalen ihr Amt nicht weiter führen dürfen! Und schon gar nicht nach einem Skandal "zurück" kommen (wie Guttenberg)!

  1. Fatima sagt:

    @xabar / MastaFu: Leider ist es in Deutschland (und wohl auch in ganz Europa) so, dass kaum jemand hochkommt, der eine weiße Weste hat. Was ist denn mit Merkels DDR-Vergangenheit? Wetten dass die genüsslich ausgepackt wird, wenn sie gegenüber USrael mal nicht so willfährig und ergeben handeln sollte wie bisher?
    Dagegen sind Wulffs "Verfehlungen" nahezu Peanuts.

    Es wird immer was von "unabhängigen Medien" gemurmelt, "unabhängiger Justiz" und so weiter. Aber gibt es eigentlich medienunabhängige Politiker? Die Blödzeitung lässt jemanden hochkommen oder sägt ihn ab, wie Döpfner sagte:

    "Wer mit der ›Bild‹-Zeitung im Aufzug nach oben fährt ... der fährt auch mit ihr im Aufzug nach unten."

    Sie halten sich Politiker als Haustiere, die je nach Interessanlage gepäppelt (Guttenberg) oder geschlachtet werden (Wulff). Der Artikel im Neuen Deutschland bringt es auf den Punkt, ohne Wulff völlig von Kritik auszunehmen.

    http://www.neues-deutschland.de/artikel/214834.politische-haustierschlachtung.html

    Eigentlich gehören die beiden D´s des Springerkonzern vor Gericht gestellt für ihre Lügen und Verleumdungen.

  1. Unknown sagt:

    Jetzt wird diskutiert, dass der Wulff eine zweite Chance verdient hätte.

    Klar, wenn ich auch mal was Unrechtmäßiges gemacht habe und dafür vor Gericht komme, sage ich dem Richter, dass er mir eine zweite Chance geben soll..

    Wo leben wir eigentlich?!

  1. Anonym sagt:

    "Sie halten sich Politiker wie Haustiere, die je nach Interessenlage mal gepäppelt (...), mal geschlachtet (...) werden."

    Sehr gut!

    Die BILD-Zeitung wegen Verleumdung oder Lüge vor Gericht stellen?

    Die rechtlichen Bestimmungen sind alle vorhanden, sowohl im Strafrecht (§§ 187, 188 StGB, Verleumdung, üble Nachrede) als auch im bürgerlichen Recht, § 824 BGB, Kreditgefährung, § 826, vorsätzlich sittenwidrige Schädigung).

    Da wir aber über eine Klassenjustiz verfügen, die die Großen laufen lässt und die Kleinen zur Strecke bringt, wird das Lügenblatt fast immer von der Justiz verschont. Das einzige was erreicht wird, ist, dass sie Gegendarstellungen veröffentlichen müssen, die dann auf irgendeine hintere Seite verbannt werden, wo sie keiner mehr wiederfindet.

    Das ist eine alte deutsche Tradition, die bis ins Kaiserreich zurückreicht. Besonders schlimm war es in der Weimarer Republik und in der Nazizeit. Fast alle Richter haben sich in der Nazizeit den Faschisten angedient, fast alle wurden nach 1949, nach Gründung der Bundesrepublik, wieder in den Staatsdienst übernommen.

    Macht geht in Deutschland vor Recht, die Lüge marschiert dreist vor der Wahrheit daher und bespuckt sie.

    Der Fall Wulff zeigt, dass die Politiker gar nicht so mächtig sind, wie wir glauben, dass Medien, Bankiers - die Meinungsmacht und die Geldmacht - viel größere Mächte sind.

    Wenn sich die Marionetten mal etwas zu viel herausnehmen, wie dies Horst Köhler tat, werden die Medien mobilisiert, werden sie moralisch fertig gemacht, um sie wegzuschieben, sie zum Rücktritt zu zwingen und gegen bessere, noch aalglattere, auszutauschen.

    Bestimmte rote Linien dürfen nicht überschritten werden. Dazu gehört Kritik an Apartheid-Israel.

    Wulff hat zwar im November 2010 Israel einen Besuch abgestattet, sich aber geweigert, öffentlich vor der Knesset aufzutreten und ist für einen Ausgleich mit den Palästinensern eingetreten, und er hat öffentlich erklärt, dass der Islam in Deutschland seinen festen Platz hat.

    So etwas merken sie sich.