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LIBOR-Skandal zeigt wie korrupt Banken sind

Freitag, 29. Juni 2012 , von Freeman-Fortsetzung um 11:00

Der sogenannte LIBOR-Skandal schlägt in der Finanzwelt hohe Wellen, wird aber in den deutschsprachingen Medien kaum erwähnt. Was ist genau passiert? Ein Gruppe von internationalen Banken haben den Referenz- zinssatz im Interbankengeschäft, der sogenannte London Interbank Offered Rate oder LIBOR, in den Jahren 2006 bis 2009 nach unten oder oben manipuliert, um damit Gewinne zu erzielen oder Verluste zu vermeiden, zum Nachteil ihrer Kunden.



Man muss sich vorstellen, dieser Zinsatz wird "nur" für Derivate und Zinsgeschäfte im Wert von 450 Billionen Dollar als Massstab verwendet!!! Ja Billionen, also tausend Milliarden. Das heisst, auch eine kleine Manipulation hat bei dieser unvorstellbaren hohen Summe eine grosse Wirkung. Die britische Barclays Bank wurde als einer der Teilnehmer an diesem Betrug nun zu einer Strafe von 450 Millionen Dollar verdonnert, vom US-Justizministerium und den amerikanischen und britischen Finanzaufsichtsbehörden.

Wenn es noch einen Beweis benötigt, die Herrschaften die sich in ihren teuren Anzügen hinter Glas- und Marmorfassenden verstecken und den Anschein der Vetrauenwürdigkeit und Seriosität geben, sie sind total korrupt und handeln betrügerisch, dann ist es dieser LIBOR-Skandal. Die Manipulation des Referenzzinssatzes erfolgte gezielt, fast täglich, über mehrere Jahre hinweg und teilweise in Absprachen zwischen verschiedenen Banken. Es wurde damit versucht, die eigene Kreditwürdigkeit besser aussehen zu lassen als sie tatsächlich ist.

Aufgefallen ist diese kriminelle Absprache unter den Banken deswegen, weil während der Finanzkrise nach der Lehman-Pleite, die von den Banken abgebenen Zinsätze, die in die Berechnung der LIBOR-Zinsen gehen, nicht so stark angestiegen sind wie man das erwartet hat. Der Spread, oder die Differenz zwischen dem Zins der Zentralbanken und des LIBOR in den verschiedenen Währungen, blieb realtiv klein, hätte aber viel grösser sein müssen. Damit sahen die Banken besser aus als sie tatsächlich waren.

Marktteilnehmer behaupteten daraufhin, Banken hätten sich gegenseitig abgesprochen, um künstlich die Kosten der Kreditaufnahme zu drücken und hätten damit die Derivate die auf den LIBOR basieren massiv beeinflusst. Die Aufsichtsbehörden wurden eingeschaltet und eine internationale Untersuchung eingeleitet. Die 12 beschuldigten Banken sind: Bank of America, Barclays, Citigroup, Credit Suisse, Deutsche Bank, HSBC, JP Morgan, Lloyds Banking Group, Norinchukin Bank, Royal Bank of Scotland, UBS und West LB, also die üblichen Verdächtigen.

In einer Art Kronzeugenregelung hat nun die Barclays Bank zugegeben, auf Weisung des obersten Managements wären absichtlich niedrige LIBOR-Zinssätze abgegeben worden. Barclays-Vorstandschef Bob Diamond bestätigte zum esten Mal, sie hätte bewusst den LIBOR verfälscht, um die Bank während des Höhepunkts der Finanzkrise zu "schützen". Er sagte, die Händler hätten den Zins beeinflusst, zum Vorteil ihrer eigenen Handelspositionen. Er fügte hinzu, dies wäre auch zum Schutz der Aktionäre passiert, ausserdem würden viele andere Konkurrenten das auch machen. Eine billige Ausrede natürlich.

Durch diesen Skandal und dem Eingeständnis der Manipulation, hat die Aktie der Barclays Bank in den letzten Tagen über 15 Prozent an Wert verloren. Der Druck auf Bob Diamond und dem Verwaltungsrats- vorsitzenden Marcus Agius in den kommenden Tagen zurückzutreten, ist von Seiten der Investoren und den britischen Politikern ermorm gestiegen. Es wird sogar spekuliert, dass Diamond ein Lebenslanges Berufsverbot für die Finanzbranche auferlegt bekommt.

Ist aber kaum anzunehmen, denn was soll schon einer durch Rothschild kontrollierten Bank passieren? Nichts. Es wird die Strafe locker aus der Portokasse bezahlt, die in keinem Verhältnis zu den Milliarden an Gewinn steht, der erzielt wurde.

In der dreijährigen Untersuchung kamen E-Mails zu Tage, welche die Unterdrückung oder Aufblähung des LIBOR beweisen. In einer Mail, die einem Mitarbeiter der Barclays zuggeschickt wurde, bat ein Händler darum, den Kurs "so hoch wie möglich" zu stellen. Die Antwort zurück war dann, "sicher". In einer anderen Mail bedankte sich ein Händler bei seinem Kollegen bei Barclays für die Senkung des LIBOR, in dem er schrieb, "Kumpel, ich schulde dir jetzt viel! Komm doch nach der Arbeit rüber und wir köpfen eine Flasche Bollinger."

Ein Dutzend Grossbanken werden weiter untersucht, in der City, an der Wall Street und auf dem Kontinent. Barclays ist die erste, wo die Manipulation nachgewiesen werden konnte. Der LIBOR-Skandal fängt erst an und kann noch viele Mitbeteiligte auffliegen lassen. Jedenfalls ist das Vertrauen in die Arbeit der Banken jetzt noch mehr erschüttert worden und man sieht, sie handeln genau wie man es vermutet hat, völlig egoistisch, zu ihrem eigenen Vorteil und betrügen wo sie nur können.

Jetzt kann man fragen, was hat das mit uns zu tun, wenn die Grossbanken und die Markteilnehmer bei Derivaten sich übers Ohr hauen und betrügen? Es ist so, viele Städte und Kommunen in den Industrieländer benutzen das Instrument der sogenanten Zins-Swaps (Interest Rate Swaps), um die Staatsausgaben zu finanzieren und abzusichern. Diese IRS-Geschäfte basieren auf den LIBOR als Referenzzins. Sie sind möglichweise dadurch benachteiligt worden, was den Steuerzahler entsprechend Geld gekostet hat.

Ausserdem könnten jetzt auf die Banken enorme Schadenersatzklagen zu kommen, die bei dieser Manipulation beteiligt waren. Es könnte die Situation eintreten, dass sie dadurch sogar insolvent werden. Wir wissen was das wiederum bedeutet, sie müssen auf unsere Kosten "gerettet" werden, weil sie die Politiker davon überzeugt haben, Banken dürfen ja nicht sterben. Eine völlig falsche Annahme, denn es wird endlich Zeit, die Bankenlandschaft zu bereinigen, diesen betrügerischen Treiben im Spielkasino genannt "Finanzmärkte" ein Ende zu bereiten und die Täter zu bestrafen.

UPDATE 2.7.2012 - Marcus Agius, der Verwaltungsratsvorsitzender der Barclays Bank, hat seinen Rücktritt verkündet.

UPDATE 3.7.2012 - Bob Diamond hat auch seinen Hut genommen.

insgesamt 9 Kommentare:

  1. LinQ sagt:

    Den Bericht hab ich heute morgen um 6.00 auf Euro-News gesehen, während N-24, N-TV und die Öffentlich-Rechtlichen sich ausschwiegen. Man sollte ALLE Verantwortlichen wegsperren, und die gesamte Bankenlandschaft reformieren. Warum sollten "Reformen" immer nur zum Nachteil vom "Michel" durchgezogen werden?
    Off-Topic:
    Der griechische Finanzkasper Costas Azariadis fordert mittlerweile Billionen von Deutschland, während Der Chef der Wirtschaftsweisen, Wolfgang Franz meint, das weder ESM noch Fiskalpakt ausreichen würden.

  1. Anonym sagt:

    Unser Geldsystem überhaupt ist der größte Betrug und eine Beleidigung für unsere Intelligenz!
    Schon mit wenigen Sätzen lässt sich der ganze Betrug aufdecken.

    Nehmen wir an eine Bank stellt 100Millionen Euro (aus dem Nichts!) her und verleiht an 100 Menschen jeweils 10000 Euro. Jedoch werden bei der Rückzahlung des Geldes 5% Zinsen verlangt. An dieser Stelle sieht man, dass man nur abgezockt wird. Die Gesamtzinsen von 50000 Euro sind garnicht im Umlauf somit müssen früher oder später noch mehr Kredite entstehen um die Zinsen bezahlen zu können und die Schulden werden niemals abnehmen und sind nach einer gewissen Zeit höher als das Geld überhaupt im Umlauf.
    Und wir Menschen lassen uns durch die Banken versklaven und verstehen garnicht was hier vor sich geht.
    Es ist Zeit die Korruption aller Banken aufzudecken und ein neues Geldsystem zu erschaffen.
    Früher war jede Geldnote ein Gutschein, den man bei den Banken gegen z.B. Gold umtauschen konnte.
    Heute hat das Geld keinen Wert mehr, Geld = Schulden und keine Schulden = Kein Geld.
    Ach, ich will jetzt nicht weiterschreiben und euch endlos das System erklären, man sollte selbst recherchieren und hier weiterlesen.

  1. jim malone sagt:

    es gibt leute die soviel geld haben das sie noch keine stunde in ihrem leben gearbeitet haben´,und nie arbeiten werden.
    nach einem 9. 1 halb stündigen arbeitstag auf der baustelle mit bier und kuchen, frage ich mich ,ob ich mir dieses jahr 10 tAGE ferien bei meinem grossvater in croatien leisten kann.
    vielleicht borgt mir ja einer von euch seinen zweiten bentley für den weg.
    hauptsache man ist glücklich mit dem was sie einem lassen.piiz

  1. LinQ sagt:

    Die Rettungspakete fließen über Bande in den Aktienmarkt (man sieht es am DAX, Dow Jones,etc.)
    Dieser Ausverkauf Europas und Deutschlands, wird auch noch von UNS selbst finanziert.
    Ein Treppenwitz.

  1. Ich weiss ja nicht, welche Gewinne die Banken auf diese Weise erzielt haben, aber die Strafe sollte mindestens so hoch sein und noch ein ordentliches Stück drauf, damit es sich am Ende nicht doch noch gelohnt hat, wie es leider oft vorkommt.

  1. Anonym sagt:

    Man darf es nicht verwechseln. Die Politik in Europa erfindet nicht diese Finanzkonstrukte wegen der angeblichen Eurorettung. Dahinter steht die Finanzmafia mit ihren Banken die bestimmen welche Pläne wegen dem Euro die europäische und deutsche Politik umzusetzen hat.
    Unsere Frau Merkel ist doch nur der Spielball dieser Finanzmafia, denen kümmert es nicht wie sie die Menschen noch mehr Geld stehlen können.
    So hat unser jetziges Politikssystem nur noch eine Helferrolle der HochFinanz. Die Bürger wurden schon lange Verraten und im Stich gelassen. Alles geht den Bach runter und früher oder später werden auch diejenigen die es noch gut geht an den Folgen der heutigen Marionetten- und Schattenregierungen leiden.
    Auswege.. Absage an dieses Geldsystem. Schon jetzt gibt es Regionalwährungen die sehr gut funktionieren. Habt Mut und steigt aus diesen manipulierten Leben auszusteigen

  1. humanity sagt:

    dieser neue "industrie-zweig" finanzen hat sich mittlerweile in ungeahnte höhen gesteigert.

    "Wir wissen was das wiederum bedeutet, sie müssen auf unsere Kosten "gerettet" werden, weil sie die Politiker davon überzeugt haben, Banken dürfen ja nicht sterben. Eine völlig falsche Annahme, denn es wird endlich Zeit, die Bankenlandschaft zu bereinigen, diesen betrügerischen Treiben im Spielkasino genannt "Finanzmärkte" ein Ende zu bereiten..."

    da sind EIGENTLICH politiker gefragt, die einen ars.h in der hose haben um dagegen gesetze zu erlassen (wofür sind die denn sonst da?) doch davon sind sie universen entfernt...

    wundert mich, dass Goldman Sachs nicht bei der aufzählung der banken
    dabei ist :-(

  1. IrlandsCall sagt:

    Ich stelle mir einen Herr Rothschield vor, der mit seinem "Online-Börsen-Magnadoodle" täglich die Börsenkurse "malt", die dann in NY und Frankfurt auf den Monitoren "erscheinen". Dabei schlägt er sich laut lachend auf die Schenkel.

  1. Unknown sagt:

    Im 2006 las ich die Bücher von R.Deutsch und F. Lips, beide Bücher behandeln die Geschichte des Geldes und wie die Menschen seit über 2000 Jahren ohne Unterbruch betrügt werden. Was regt Ihr Euch auf ?? Die Menschen sind leider nicht so intelligent, wie Ihr denkt, und werden das auch nie sein. Schon bald wird ein 3. Weltkrieg gestartet um den Bevölkerungsüberhang abzubauen. Ich selber ging nach 20 Jahren Selbstständigkeit in Konkurs und verlor Haus und viel Geld. Danach arbeitete um die 5 Jahre um alte Schulden ab zu bezahlen. Nun arbeite ich nur noch zu 80%, 3 Tage arbeiten, danach 3 Tage frei. So schön hatte ich es noch nie in meinem Leben. Jeder Konkurs ist wie ein Reset und bietet enorme Chancen. Mann muss diese nur zu nutzen wissen. Zu meiner Sicherheit besteht ein Vorrat an EM und Lebensmittel.

    An Moderator...musste zuerst ein paar Sachen auf Google einstellen..naja hoffentlich klappte es.