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Kreideaktion in Zürich

Samstag, 12. September 2009 , von Freeman-Fortsetzung um 23:30

Nach dem Schmierartikel der NZZ entschlossen wir uns kurzfristig schon eine Stunde früher am Hauptbahnhof zu sein. Wir wollten verhindern, dass es eine Ansammlung gibt und das niemand im HB den Boden bemalt. Eigentlich war der Treffpunkt um 23:55 Uhr im Zürcher HB, als wir aber um 23:00 Uhr beim Treffpunkt eintrafen waren bereits 15 bis 20 Aktivisten dort. Wir schickten die Gruppe auch sogleich los, Richtung Paradeplatz und baten die Leute dort anzufangen mit der Aktion. Drei Leute von WeAreChange blieben, mit gut erkennbaren T-Shirts bis 00:30 Uhr beim Treffpunkt und informierten alle neu Ankommenden, dass die Aktion bereits auf dem Paradeplatz begonnen hatte.

Als wir um ca. 00:45 Uhr als letzte den Paradeplatz erreichten, war dieser schon voller bunten Kreide-Kunstwerken und weisen Sprüchen beschrieben. TeleTop war bereits am interviewen und zeichnete auf was vor sich ging. Danke an dieser Stelle an TeleTop für den fairen News-Beitrag. Wir beeilten uns und beschrieben die letzten leeren Asphalt-Quadratmeter die noch übrig waren.

Wir waren ca. 50 bis 60 Aktivisten der Truther-Bewegung am Paradeplatz und viele Nachtschwärmer die sich spontan an der Aktion beteiligten, so Ihren Unmut zum Ausdruck brachten und uns Komplimente für die Aktion machten. Leider gab es auch ein par Wenige unter Ihnen, die Nichts gescheites auf den Boden schrieben oder zeichneten und Matrix-Zombie-Sprüche brachten, aber das waren wir uns eh schon gewohnt und konnte unsere gute Laune nicht aufhalten.

Danach splitterte sich die Gruppe das erste Mal auf. Ein kleinerer Teil ging Richtung HB und bemalte die Bahnhofstrasse. Die meisten gingen jedoch Richtung Bürkliplatz, Seepromenade, Bellevue, Bahnhof Stadelhofen und natürlich zur NZZ Zentrale. Die ganzen Plätze wurden in Farbe gehüllt und natürlich blieben auch die Strassen auf dem Weg nicht verschont.

Um ca. 4:30 Uhr waren wir mit einer Gruppe von gut 10 Leuten am Bellevue. Viele hatten sich in der letzten halben Stunde verabschiedet und gingen ins wohl verdiente Bett. Andere waren wahrscheinlich sonst noch irgendwo in der Stadt unterwegs. Wir entschieden uns das ganze Limmat-Quai noch mit Wahrheiten und Fragen zu beschmücken. Es war ein grosser Spass. Die Strecke ist Fussgängerzone und es dürfen nur Taxis durchfahren. Wir hatten ein super Feedback von vielen Taxifahrern und verteilten Ihnen beim durchfahren noch Flugblätter über 9/11. Einer hielt kurzerhand an schnappte sich eine Kreide und half kurt mit. Danach rief Ihn das Hamsterrad wieder. Ebenso wurden Flugblätter an die erstaunten Tram-Chauffeure verteilt. Selbst der nette Mann im Putzfahrzeug am morgenfrüh hatte Verständnis für unsere Aktion und umfuhr grosszügig unsere informativen Kreide-Werke. So arbeiteten wir uns bis zum Central durch, wo wir sehr erschöpft noch das letzte gemeinsame Kunstwerk vollbrachten.

Um 6:30 Uhr sassen wir wieder im HB beim Kaffee und redeten voller Freude über den gelungenen Event und wann wir das nächste Mal so was machen können. Um 7:00 Uhr war Schluss! …äh Nein! Nicht ganz. Vier unermüdliche Infokrieger entschlossen sich weiter zu machen und gingen noch zu diversen Medienhäuser und malten Ihren Unmut über die Mainstream-Presse vor deren Türen.

Unser Freund und Helfer verhielt sich, ganz im Gegenteil zu anderen Städten, sehr ruhig. Bei einigen Aktivisten wurden die Personalien kontrolliert. Einige Jungs die mit wasserlöslichem Kreidespray unterwegs waren, mussten der Polizei beweisen, dass dies mit dem nächsten Regen weg geht.

Zitat:

“Ich und mein Kumpel wurden auch von 4 Polizisten durchsucht + Personalien aufgenommen - da wir mit Kreidespray arbeiteten.
Die Polizisten wollten sichergehen das es auch wirklich nur Kreide ist und auch ja leicht abwaschbar ist (Auf der Rückseite ist vermerkt das es "leicht mit Wasser entfernbar" ist - naja vielleicht können bullen ned lesen :-P). Also sprayten wir einen Punkt und der Polizist wusch es mit Wasser ab ;-) Bei einem Gespräch unter 2 Bullen konnte ich hören, wie sie diskutierten, ob sie uns nicht für "Unfug" drannehmen könnten. Das war Ihnen wohl dann doch zu absurd...
Auch auf mehrmaliges Nachfragen meinerseits, was den der liebe Herr Polizist zu unsere ganzen Aktion meint, bekam ich leider keine Antwort. Jedoch empfahl er uns stattdessen lediglich beim Paradeplatz zu bleiben - vorauf ich freundlich erwiderte - das unser Ziel sei, möglichst viel Leute zu erreichen und die Infos zu spreaden :-D

Noch während die Polizei dastand, vollendete ich mein Werk“

Es war hier in Zürich eine durchwegs gelungene Aktion. Nur friedliche Menschen und keine Vandalen oder Schmierereien an Hauswänden.

Endlich konnten wir den Cyber-Phantomen der Wahrheitsbewegung ein Gesicht geben und persönliche Kontakte knüpfen die wir auf keinen Fall missen möchten.

Die Resonanz der Nachtgänger übertraf unsere besten Vorstellungen und war gewaltig.

Vielen Dank an Alle die gekommen sind oder spontan mit gemacht hatten! Es war einfach genial! Hoffentlich bald wieder.

Hier geht’s zu den allen Bildern: http://www.wearechange.ch/strassenkreide/

TeleTop berichtet über die Aktion in Zürich:

insgesamt 10 Kommentare:

  1. Ha! Und ich war dabei! das war eine tolle Nacht! bis 04:30 Uhr gemalt und geschrieben wie verrückt, danach wider 3h heimfahren... Ich war fix und fertig, aber Glücklich! :-) Danke an alle die mitgemacht haben!

  1. Zum Video:
    Warum müssen Frauen nur immer so autoritätshörig sein...

    Zur Aktion:
    Bitte verwendet doch keine englischen Ausdrücke mehr, wie "Inside Job", oder "Re Open". Meiner Erfahrung nach, verstehen die meisten Leute ab 45 nicht, was das heißen soll. Ansonsten war die Aktion super! Auch das ihr einen eigenen Bericht wert seit, zeigt, dass sich etwas tut in Europa.



    Redpill Community

  1. Anonym sagt:

    Ich habe gerade mal bei unserem hiesigen Ordnungsamt angerufen und nachgefragt ob man das den dürfe und die Frau meinte Nein. Wer auf der Straße oder Gehwegen etwas auftragen will, sei es auch nur mit wasserlöslicher Kreide, der muss vorher einen Antrag stellen in dem aufgeführt sein muss Wo, Wann und Was man malen möchte.

    Also wäre es doch eine OWI wenn ich es ohne Antrag mache.
    Schade eigentlich denn ich würde so etwas auch gerne mal als Spontanaktion machen

  1. Das ist doch Blödsinn. Dann werden Kinder die auf Plätzen und Gehwegen mit Kreide malen auch gebüsst? Was für eine perverse Einstellung. Das würde ich drauf ankommen lassen und sehen wie die das durchsetzen wollen. Alleine dagegen müsste man schon eine Kreideaktion starten. Die verdammten Faschisten sollen abfahren.

  1. Anonym sagt:

    @freeman

    Ich fand die Aussage auch sehr dumm-dämlich von der Ordnungsamtmitarbeiterin! Und auch mir hat diese dumme Aussage erst den richtigen Ansporn gegeben eine solche Aktion zu machen.

    Habe mir gerade auch schon ein paar Dosen Sprühkreide bestellt, denn damit geht eine solche Aktion schneller

  1. @xxSaschaxx ... na dann hau rein! trau dich! Ich hatte anfangs auch etwas Hemmungen, als ich dann anfing konnte ich kaum noch stoppen! Hab alles aus mir rausgekotzt! Und wennman dann noch positive Zusprüche von Passsanten bekommt, brechen alle Dämme! Nimm auf jeden Fall jemand mit einer Videokamera oder mindestens Fotoapparat mit, falls die Bullerei meint, sie müssten Ihre "Autorität" geltend machen...

  1. Ghostwriter sagt:

    Ich denke die Kreidemalerei bewegt
    sich rechtlich in einer Grauzone.

    Es gibt ja auch Straßenkünstler
    die Bilder auf Plätze malen.

    Man sollte die Sache mal von einem
    Rechtsanwalt prüfen lassen.

    Ansonsten heißt es nicht erwischen
    lassen!

  1. Brigitte sagt:

    @xxsaschaxx
    Am besten einen Antrag auf Erteilung eines Antragsformulars stellen. Scherz beiseite. Merke: Fürs Ordungsamt ist alles eine Ordnungswidrigkeit, auch wenn es keine ist. Wir machen Info-Stände, Demos, Feste. Wir lassen das alles vorher genehmigen. Es gibt kein Problem mit den Genehmigungsbehörden, aber du kannst jede Wette abschließen das Ordnungsamt kommt mehrfach prüfen, ob sie nicht doch noch etwas finden. Entweder haben sie Langeweile, in ihren Uniformen ein zu stark ausgeprägtes Geltungsbedürfnis oder die Order Gelder einzutreiben. Oder alles. Bei kleinen Spontanaktionen, die man nicht genehmigen lassen muss, wenn man sich an die Vorgaben hält, sind sie die ersten die auftauchen, während die Polizei i.d.R. bei uns wesentlich gelassener reagiert. Denn man Tau :-)

  1. Unknown sagt:

    hallo leute!
    ich habe heute nach der arbeit in HEIDENHEIM AN DER BRENZ einen spruch gesehen am bahnhof:

    BIN LADEN HAT BIS 2001 FÜR DIE CIA GEARBEITET (oder so ähnlich).

    das hat echt meine stimmung gesteigert, dass sogar in HEIDENHEIM infokrieger unterwegs waren!

    nächstes jahr mache ich mit, nur diesmal war es schlecht mit hin/zurückkommen, da ich kein auto habe.

  1. Unknown sagt:

    Hatten am Wochenende einen Event vom Motorradclub, sonst wär ich auch in Zürich gewesen. Hab aber noch "selbstgemacht" und ähnliche sachen laufen lassen und mich mit den Bands über 9/11 unterhalten. Höchste Zeit das eine Band aus der Schweiz auch mal ihren Song beiträgt. Auf jeden Fall eine gute Aktion, dank an alle die dabei sein konnten