Nachrichten

Live-Stream aus Athen

Mittwoch, 19. Oktober 2011 , von Freeman-Fortsetzung um 17:00

Griechenland wurde heute von einem Generalstreik betroffen. Das ganze Land stand praktisch still. Parallel dazu fanden Kundgebung in Athen und landesweit statt. Es waren die grössten Proteste seit dem Beginn der schweren Finanzkrise im vergangenen Jahr.

Ein Radiosender nannte den Arbeitskampf den "grössten Streik seit Jahrzehnten", der Nachrichtensender Skai sprach von der "Mutter aller Streiks".

Die Menschen gehen auf die Strasse, um die kommende Abstimmung im Parlament zu beeinflussen, wo weitere Sparmassnahmen beschlossen werden sollen.

In einer ersten Lesung haben 154 Abgeordnete am Mittwochabend für den Entwurf gestimmt, 141 dagegen. Am Donnerstag folgt eine zweite Abstimmung, dann gilt der Gesetzesentwurf als verabschiedet.

Es sollen 150'000 Staatsangestellte entlassen, die Löhne der verbleibenden Bediensteten um 20 Prozent reduziert und eine Grundstückssteuer von 4 Euro pro Quadratmeter eingeführt werden. Diese neue Steuer wird über die Stromrechnung kassiert und wer sie nicht zahlt, dem wird einfach der Saft abgedreht. Dann gibt es noch eine neue Solidaritätssteuer die vom Lohn abgezogen wird.

Griechenland wird oder ist bereits schon das Armenhaus Europas, mit sehr vielen Menschen ohne Arbeit, Einkommen und Zukunftsperspektive. Speziell die Jugend ist davon betroffen. Offiziell liegt die Arbeitslosenquote bei 16,5 Prozent, real aber vermutlich doppelt so hoch.

"Wir haben hier keine Zukunft", sagen die Jugentlichen. "Alle jungen Leute wollen ins Ausland und sie haben Recht. Es gibt keine Jobs, hier gibt es nichts."

Ministerpräsident Giorgos Papandreou warnte die Streikenden, wenn sie das Land "zersetzen", dann werde es "kein Geld für Löhne und Renten" geben.

Hier drei Live-Stream-Kanäle aus Athen:








Hier Aufnahmen aus Thessaloniki:

insgesamt 8 Kommentare:

  1. Denk Mal sagt:

    Nach dem Willen von Honeckers Racheengel, unserer Bundesmutti Merkel, müssten wir jetzt an sich mit gutem Beispiel vorangehen und …

    Die Quadriga, die Goldelse und dem „Deutschen Volke verhökern“ … Link

    … um den Griechen zu signalisieren, dass es keinerlei Tabu dabei geben darf wenn ein Volk zugrunde zu richten ist. Wir müssen ihnen weiter einreden, dass sie faule Säcke sind und zur Befreiung aus der Schuldenklemme auch die Veräußerung der Akropolis ein probates Mittel zur Rettung der Geldsäcke ist.

    Was wir ihnen nicht sagen sollten ist, dass auch sie dem Grunde nach gar keine Schuld an diesem Dilemma haben, sie halt nur die ersten sind die über die Klinge springen müssen. Auch sollten wir ihnen nicht sagen, dass das kaputte Geld-System mit seinem Zins- und Zinseszins einen Staat nach dem anderen dahinraffen wird … was die Zinseszinsformel schon implizit vorgibt, wenn man sie denn versteht.

    Ok, diese Wahrheiten müssen wir natürlich auch in Deutschland weiter verbergen, sonst könnte ja der Michel, wenn er die Abzocke dann begriffen hat, möglicherweise auch ganz böse werden und so rumrandalieren wie die Griechen. Aber gut, dann können wir ihn ja auch erschießen, denn so etwas ist dann Aufruhr und da ist ja in den EU-Verträgen schon entsprechend vorgesorgt. Für diesen Fall ist ja die Anwendung tödlicher Gewalt bereits legitimiert. Und immer fein daran denken, das Geld ist immer im Recht und ein Menschenleben keinen „Schuss Pulver“ wert, deshalb kann man mit Menschenleben auch großzügiger umgehen als mit Geld … ist ja weltweit zu beobachten dieser Trend.

    Also dann liebe Griechen, stellt euch nicht so an oder besser noch, schon mal in einer Reihe auf. Ihr seid halt nur die Ersten, ist dass nicht großartig. Irgendwer muss ja vorangehen wenn wir alle über den Jordan sollen/wollen. Wir kommen aber bestimmt nach, versprochen!

  1. Abu Din sagt:

    Wenn Sie fernsehen, die Zeitung lesen oder einfach nur spazieren gehen, werden Sie mit vielerlei Themen konfrontiert, von denen Sie eigentlich lieber nichts hören und sehen wollen. Hungernde Menschen, Morde, Massaker, Unterdrückte, denen grundsätzliche Rechte verweigert werden, Uneinigkeit, Fluchen, verletzende und erniedrigende Sprache sowie allgemeine Unruhen - alles Dinge, deren Ursache meist in Interessenkonflikten, Tyrannei und ähnlichem begründet liegt.

    Zweifellos würden Sie, wie jeder andere auch, am liebsten in einer Gesellschaft leben, in der sich die Menschen zu Frieden und Sicherheit verpflichten, in der es die Menschen vermeiden, einander zu unterdrücken oder sich gegenseitig zu verletzen, sondern stets liebevoll miteinander umgehen und in der die Menschen einander achten und sich umeinander kümmern. Solch eine Umgebung, die ein von Respekt und Liebe geprägtes Zusammenleben garantiert, ist der Traum eines Jeden von uns. Wenn Sie durch die verschiedenen Fernsehkanäle schalten, die Seiten einer Zeitung umblättern, ob zuhause oder auf der Arbeit, sehen Sie am liebsten glückliche, frohe, freundliche, aufrichtige, ehrliche und respektvolle Menschen, die vollkommene Tugend und perfekte Moral verkörpern. Sicherlich wäre es Ihnen am liebsten, ausschließlich gute Nachrichten zu erfahren.

    Jedoch wäre es reines Wunschdenken, darauf zu hoffen, dass sich eines Tages alle Dinge plötzlich zum Guten wenden. Daher sollten diejenigen, die den aufrichtigen Willen besitzen, in einer Gesellschaft zu leben, in der Frieden, Sicherheit und Freiheit vorherrschen, nicht länger Zeit verlieren, sondern aktiv werden - und auch dazu bereit sein, bestimmte Opfer zu bringen.

    Wenn Sie die um Sie herum geschehenden Ereignisse sorgfältig und genau, mit Verstand, Intelligenz und Logik beurteilen, werden Sie erkennen, dass es tatsächlich Menschen gibt, die sich mit ganzem Herzen für die Errichtung solch guter moralischer Werte, wie sie oben erwähnt wurden, einsetzen. Ja, es gibt Menschen, die ihre gesamte Zeit, all ihre Mittel und all ihre Energie für diesen Zweck aufwenden. Oft kommt es vor, dass solche Menschen, die sich vollkommen der Errichtung von Moral, Rechtschaffenheit und Tugend ergeben, ungerecht behandelt oder von Gegnern solcher Werte eingeschüchtert werden.

    Dies sollte Sie jedoch nicht entmutigen! Denn mit Gottes Willen werden die Menschen, die unermüdlich für das Gute kämpfen, letztendlich über die Niederträchtigen und Bösen triumphieren. Also sollten Sie sich mit solchen "tugendhaften" Menschen, die offen, mitfühlend, aufrichtig, gerecht, ehrlich, dankbar, tolerant, fair, optimistisch, hilfsbereit, bescheiden und verzeihend sind, verbünden und sie mit vollem Einsatz unterstützen.

    In Frieden
    Abu Din

  1. Abu Din sagt:

    Wenn Sie sich umsehen, werden Sie, genau wie Sie die tugendhaften Menschen erkennen, auch die bösen Menschen identifizieren können sowie den Gesellschaftstypus, den sie aufbauen wollen. Heutzutage haben die "bösen" Menschen es geschafft, eine scheinbar mächtige und starke Allianz zu bilden, und durch verschiedenste Methoden ist es Ihnen gelungen, viele gute Menschen, welche sich für Moral und Tugend einsetzen, einzuschüchtern und zum Schweigen zu bringen. Hinter all dem Bösen und Schlechten um Sie herum, das Sie zwar nicht wahrhaben wollen, aber letztendlich nicht ignorieren können, nämlich Tyrannei, Korruption, Entfremdung, Hass, Erbarmungslosigkeit, Unrecht, Armut, Lästerei und all dem, was die Menschen traurig, zornig und verzweifelt macht, hinter all dem steckt diese vereinte Allianz der Bösen.

    Die guten und gewissenhaften Menschen sollten dieser allgegenwärtigen Bedrohung nicht gleichgültig gegenüberstehen. Wenn das Schlechte und Böse Sie berührt und Sie auf eine problemlose, friedliche Welt hoffen, dann sind Sie definitiv ein Mensch mit Gewissen. Daher sollten Sie sich, bevor das Böse unbemerkt zur Normalität wird und so ihr Gewissen abstumpfen lässt, mit den Tugendhaften verbünden und bis zu ihrem Lebensende all ihre Anstrengungen auf den Triumph des Guten verwenden. Sie sollten niemals vergessen, dass das Dulden und Ignorieren von Unrecht dem Unrechtbegehen gleichkommt.

    Niemand darf zur Entschuldigung seiner Passivität und Tatenlosigkeit behaupten: "Meine Anstrengungen würden ja doch nichts bewirken." Denn es sind die eigenen inneren Absichten und daraus resultierenden aufrichtigen Bemühungen, die letztendlich den Unterschied ausmachen. Die Anstrengungen eines Einzelnen, sich mit den Tugendhaften zu vereinen und für Gerechtigkeit zu kämpfen, erweisen sich durch Gottes Hilfe als starkes Mittel, all dem Schlechten ein Ende zu bereiten und die Allianz der Bösen zu zerstören. In einem Quranvers betont Allah die Notwendigkeit der Existenz von Menschen, welche die Welt vor dem Übel des Bösen bewahren und schützen:

    Hätte es nur unter den Geschlechtern, die vor euch lebten, mehr Tugendhafte gegeben, welche sich den Missetaten auf Erden widersetzten, ausser den wenigen, die Wir retteten, während die Übeltäter ihr üppiges Leben weiter fortführten und sich in Sünde verloren! (Sure 11:116 - Hud)

    Dieses Buch ist ein Aufruf und eine Bitte an all diejenigen, die den Willen haben, dass das Gute siegt, mit entsprechend guten Taten aktiv zu werden und sich mit den Tugendhaften zu verbünden. Dieser Aufruf richtet sich jedoch nicht an irgendjemanden da draußen, sondern direkt an Sie. Selbst wenn Sie bislang zu den Bösen und Niederträchtigen gehörten, ruft Sie dieses Buch zur Umkehr und Reue auf und dazu, dass sie auf die Seite der Tugendhaften wechseln, um ein Leben auf der Basis von wahren moralischen Werten zu führen. Bis zum Ende Ihres irdischen Daseins.

    Gute Nacht

  1. MarKus sagt:

    Danke für den Beitrag, aber dass da wohl akut bürgerkriegsähnliche Zustände herrschen sollte nicht unerwähnt bleiben...

    Wir müssen jetzt Solidarität zeigen! Wie wäre es mit einem "Flash-Mob Kollektives Gyros-Essen" oder so? Oder irgendwas in der Art um dem Bild-Leser zu signalisieren, dass wir wissen, dass unsere Freunde aus Griechenland nicht Schuld an dem ganzen Dilemma sind...

  1. chrinaom sagt:

    Antwort an Markus
    "Buergerkriegsaehniche Zustaende" ist wohl uebertrieben.Es wurde in diesem Block schon erwaehnt, dass Polizisten mit Zivilbekleidung das Randalieren anfangen.Was ich heute gesehen habe:ich war in dem Lehrerblock als um die 50 Maenner erschienen. Sie hielten Holzstoecke.Dann haben sie uns angegriffen.Ich habe gesehen, dass manche von uns auf den Boden lagen und sie schlugen uns brutal und zwar auf dem Kopf.Dann sind sie wahrscheinlich wo anders gegangen und haben ihre "Arbeit" weitergemacht. Diese Leute(die Randalierer) provozieren die Polizisten, damit sie mit dem Traenengas anfangen.Das alles geschieht nach Befehl der Regierung. Man will uns einfach beaengstigen, damit wir nicht auf die Strasse gehen. Und unser Vermittler der Baenker,der ganz "zufaellig" den Quardigapreis bekommt, ich meine Papandeou, wird alles Moegliche tun, um an die Macht zu bleiben.

  1. Anonym sagt:

    @chrinaom:
    Es ist unglaublich. jetzt geschieht das, was ich befürchtet habe. Die Gladio-Truppen provozieren und die Polizei kann gegen friedliche Bürger vorgehen. Wer sind diese sogenannten "Anarchisten", die auf Gewerkschafter losgehen? M. E. wohl eher faschistische Kräfte, die den Widerstand des Volkes brechen sollen. Hoffentlich passiert kein Anschlag. Lasst uns friedlich, aber bestimmt weiterprotestieren.
    Viel Glück uns allen.

  1. lucy sky sagt:

    yhm@
    Schau dir mal das Video an, dann weißt du, wer die Randalierer sind. Zu sehen sind Polizisten, die sich mit Schlagstöcken ausstatten …
    http://youtu.be/1UNanrFWQ8s

  1. @MarKus

    Wohlstandsinseln sind auch immer wieder ein Klassiker. Die Umverteilung findet ja auch hier seit Jahrzehnten statt. Die Farbkombination der jeweiligen Regierung ist dabei vollkommen irrelevant. Die internationale Investmentmafia findet immer einen Weg ihre Interessen durchzusetzen. Übrigens gibt es auch in Giechenland nicht unerhebliche Ölvorkommen. Wenn die Regierung dann nicht wie in Griechenland alles freiwillig abgibt, wird dann von der Nato auch mal schwereres Geschütz aufgefahren, wie z.B. in Libyen. Die Ami´s wollen halt weiterhin günstig mobil sein und vor allem verdienen die Manager der Erdöl- und Energieversorgermafia daran. Nicht zu vergessen natürlich auch die Waffenproduzenten. Dafür nehmen die so genannten Politiker auch in Kauf über Leichen zu gehen.