Wikileaks über Atombomben in Deutschland
In einer Nachricht von der US-Botschaft in Berlin an das US-Aussenministerium in Washington, wird über die Entfernung der Atombomben die sich in Europa befinden gesprochen. Am 10. November 2009 fand in Berlin ein Gespräch zwischen dem aussen- und sicherheitspolitischen Berater der Bundeskanzlerin, Christoph Heusgen, und den Leiter der Abteilung für europäische und eurasische Angelegenheiten, Phil Gordon, und US-Botschafter Philip D. Murphy statt. Hier ein Ausschnitt aus dem Bericht:
TAKTISCHE NUKLEARWAFFEN
In der Antwort auf die Frage von Gordon, wie die Regierung geplant hätte die Koalitionsvereinbarung über die Entfernung der restlichen Atomwaffen aus Deutschland zu realisieren, distanzierte Heusgen das Kanzleramt von diesem Vorschlag und sagte, dies wäre von Westerwelle ihnen aufgedrängt worden. Heusgen sagte, aus seiner Perspektive mache es keinen Sinn einseitig "die 20" taktischen Atombomben die sich in Deutschland befinden zu entfernen, wenn Russland "tausende" hätte. Es wäre nur möglich wenn beide Seiten sie abziehen. Gordon betonte, es wäre wichtig über die potenziellen Konsequenzen des deutschen Vorschlags durchzudenken. Zum Beispiel, ein Abzug der Atomwaffen aus Deutschland und vielleicht aus Belgien und den Niederlanden, würde es politisch der Türkei sehr erschweren ihr eigenes Lager zu erhalten, auch wenn sie überzeugt wäre, sie müssen weg.
Hier das Original in Englisch:
TACTICAL NUCLEAR WEAPONS
¶8. (C) In response to Gordon's question about how the government planned to take forward the commitment in the coalition agreement to seek the removal of all remaining nuclear weapons from Germany, Heusgen distanced the Chancellery from the proposal, claiming that this had been forced upon them by FM Westerwelle. Heusgen said that from his perspective, it made no sense to unilaterally withdraw "the 20" tactical nuclear weapons still in Germany while Russia maintains "thousands" of them. It would only be worth it if both sides drew down. Gordon noted that it was important to think through all the potential consequences of the German proposal before going forward. For example, a withdrawal of nuclear weapons from Germany and perhaps from Belgium and the Netherlands could make it very difficult politically for Turkey to maintain its own stockpile, even though it was still convinced of the need to do so.
Dieser Bericht bestätigt, die FDP hat mit der CDU eine Koalitions- vereinbarung über die Entfernung der Atomwaffen aus Deutschland abgeschlossen. Das Kanzleramt weigerte sich aber offensichtlich kurz nach der Regierungsbildung diese Vereinbarung zu erfüllen und es ist bis heute nicht geschehen. Die FDP will keine Atomwaffen in Deutschland, aber die CDU schon, muss man daraus schliessen.
Es wird auch bestätigt, es befinden sich 20 taktische Nuklear- sprengköpfe in Deutschland. Diese sind in Büchel, dem Standort des Jagdbombergeschwaders 33 der Bundeswehr, gelagert. Ausserdem müssen sich laut diesem vertraulichen Bericht auch Atomwaffen in Belgien und den Niederlanden befinden. Von der Türkei ist es ja bekannt.
Über Merkel wird in 10BERLIN180 berichtet, Merkel ist im Februar 2010 ärgerlich über die mangelnde Unterstützung der deutschen Mitglieder des Europaparlamentes für das von den Amerikanern geforderte SWIFT-Abkommen, das den USA Zugriff auf alle unsere Bankdaten gewährt und das auf "amerikanisch" natürlich "Terrorist Finance Tracking Program (TFTP)" heisst. Merkel befürchtet nicht, dass die Daten ihrer Staatsbürger (Privatleute, Unternehmen, Händler, Erfinder, Anleger) an eine ausländische Macht abfliessen könnten. Nein, Merkel befürchtet, das Veto könnte in Washington (!) als Zeichen angesehen werden, dass Europa die "Terrorgefahr" nicht Ernst nimmt. Merkel ist sogar wütend auf die eigenen Leute von CDU und CSU, denn die meisten haben gegen den Vertrag gestimmt, obwohl sie dem Merkel vorher anzeigten hätten, sie würden ihn unterstützen. Ole von Beust sagte, Merkel wäre sehr, sehr wütend gewesen – wütender als er sie jemals erlebt habe. "Er sagte, dass Merkel die CDU/CSU-MEP persönlich beeinflusst habe, dafür zustimmen, doch die meisten haben am Ende dagegen gestimmt. Merkel sagte Beust: Merkel ist besorgt über die Konsequenzen (vermutlich in Europa und für die transatlantischen Beziehungen) die folgen könnten, falls ein Terroranschlag passierte, der mitttels SWIFT-Abkommen hätte verhindert werden könnte. Was mich im Moment allerdings stutzig macht: 1. Eines der bürgerlichen Lager kommt immer gut weg, 2. Es gibt nur belastende "Enthüllungen" gegen den Iran, 3. Al Kaida-Terror wird als real angenommen, Merkel glaubt offensichtlich fest daran.... Wenn über die Rolle der USA bei den "Revolutionen" im Osten, über die Widersprüche bei 9/11, über die gefakten "Massenverncihtungswaffen" des Irak oder über die Rolle der USA in Georgien/Ossetien bspw. Berichte erscheinen, glaube ich an die Unabhängigkeit von Wikileaks.
Auch dies ist ein sehr interessantes und entlarvendes Dokument: Schon immer gab es Bestrebungen in Kreisen der rechtesten Kräfte in Deutschland, an Atomwaffen zu kommen, ja mehr noch: direkt den Finger am Abzug zu erhalten. Ein Mann wie Helmut Schmidt, der jetzt in bestimmten Kreisen medial aufgepeppt wird, hat sich 1979 direkt bei den USA für die Stationierung von atomaren Mittelstreckenraketen von Typ Pershing II und Cruise Missile eingesetzt und damit den 'Nato-Doppelbeschluss' bewirkt und die bisher größte Friedensbewegung in Deutschland provoziert. Es war die Kohl-CDU, die dann 1983 dieser Friedensbewegung mit ihrem Bundestagsbeschluss für die Atomraketen das Genick brach.
Auch damals schon waren die Atomraketen gegen Russland bzw. die Sowjetunion gerichtet. Es hat sich im Grunde am Feindbild nichts geändert. Die russische Führung sollte sich gut überlegen, einem 'Raketenschirm', der nicht nur gegen den Iran, sondern auch gegen Russland selbst gerichtet ist, ihre Zustimmung zu geben.
20 ???
Dann sind es mindestens 120 !!!
Wenn dann 20 abgezogen werden, bleiben immer noch ausreichend da, für den "Notfall" eben.
Fremde Massenvernichtungswaffen im "souveränen" Deutschland!
Und keinen juckt´s!
Aber für Castoren auf die Barrikaden gehen....
Unsere Regierung in ihrer heuchlerischen Art,ich könnt einfach nur noch kotzen!
die 20 Atombomben wären nicht so schlimm, wenn diese unter der kontrolle der Bundeswehr wären und diese vorm roten Knopf sitzen, leider entscheiden die Amis wann und wo diese Bomben im Ernstfall abgeschossen werden und landen.
@freeman , danke für die schnelle Übersetzung..Die A-Bomben in Büchel,Rheinland-Pfalz sollten ein Thema( immer wieder) in der Öffentlichkeit sein.Ob es 20 oder 200 Stück sind- eine ist schon zuviel in der dicht besiedelten BRD !
Das Merkel den Verbleib durchsetzen wollte, aber nicht konnte beruhigt wenig.Sie ist eben nach wie vor die Vasallin der USA!
By the way....das die US-Soldaten die A-WAffen sichern und bedienen liegt daran , das diese Eignetum der USA sind und nur im Notfall auch BW-Soldaten mit bedienen dürfen.
@Hypochronder
"Die 20 Atombomben wären nicht so schlimm, wenn diese unter der Kontrolle der Bundeswehr wären."
Das wäre tatsächlich genauso schlimm. Die Atombomben müssen weg - darum geht es! Wir brauchen eine atomwaffenfreie Zone für ganz Europa.
Deutschland ist ein imperialistischer Staat, Mitglied der Nato und mit Streitkräften in fast einem Dutzend Staaten vertreten, um fremden Ländern seinen Willen aufzuzwingen. Mit dem Finger am Abzug von Atomwaffen würden Guttenberg & Co. noch unverschämter und noch arroganter auftreten. Was hätten wir, die normale Bevölkerung der BRD, davon? Wir dürften uns keineswegs sicherer fühlen.
Was wir brauchen ist Abrüstung, eine drastische Kürzung des Rüstungshaushalts, ein Verzicht auf Atomwaffen und andere Massenvernichtungsmittel, damit von deutschem Boden nie wieder ein Krieg ausgehen kann und Mittel für Sozialprogramme freiwerden.
Generell bin ich auch für die Entfernung jeglicher Atomwaffen aus Deutschland, Europa und am besten der ganzen Welt. Jedoch stellt sich für mich die Frage, was für Konsequenzen es hätte, wenn Deutschland sofort abrüsten würde. Unser Land wäre vielleicht Ziel von Erpressungen andere Nationen auf Basis einer nuklearen Drohung. Dies ist natürlich ein Extremfall aber wer weiß... Bis dato kann ich mich persönlich nicht entscheiden, ob wir Atombomben zu unserem eigenen Schutz behalten oder abrüsten sollten. Die Entfernung von Atombomben sollte global geschehen, aber eigentlich ist ja klar, dass da nicht jeder mitspielt. Bitte klärt mich auf, falls irgendwas inkorrekt sein sollte. Grüße
@Marcus
Es geht heute gar nicht einmal darum, dass Deutschland 'sofort abrüstet', sondern darum, dass die deutschen Interventionstruppen aus Afghanistan abgezogen werden, auch deshalb, weil die Stationierung gegen unsere Verfassung verstößt. Sie ist ein klarer Verfassungsbruch.
Deutschland hat noch nie eigene Atomwaffen besessen. Ist es schon mal erpresst worden? Wenn ja, von wem? Deutschland wird von niemanden bedroht. Die ganze Drohkulisse (Muslime, Terroristen, Extremisten ...) ist eine künstliche, um Rüstungsausgaben und die Stationierung von deutschen Truppen im Ausland zu rechtfertigen. Sonst nichts.
Es geht darum, dass der Rüstungshaushalt gekappt wird und die freiwerdenden Mittel im sozialen Bereich Verwendung finden, um damit auch dem Sozialstaatsgebot des Grundgesetzes (Art. 15, Art 20) gerecht zu werden.
Deutschland muss raus aus der Nato und muss sich von USrael freimachen, muss endlich die eigenen nationalen Interessen (gemeint die seiner Bevölkerung) wahrnehmen. Für ein entmilitarisiertes, neutrales, soziales und demokratisches Deutschlad!
Es gibt atomwaffen in Büchel:
http://www.youtube.com/watch?v=McefyXO-kbo&feature=email&email=comment_received
Ich bin auch für einen Abzug der US-atombomben hier.
Wir haben zwar eine nukleare teilhabe, aber eigentlich verstößt die gegen den A-Waffen-Sperrvertrag/Nichtverbreitungsvertrag: Wir dürfen keine bekommen (übernehmen) und die Amis ihre nicht weitergeben. Und ein Einsatz dieser Waffen wäre Selbstmord. Also weg mit dem Scheiß. Die liegen hier nur rum.
Außerdem könnte so ein Atomwaffenlager auch mal zum Ziel eines Präventivschlags einer anderen Atommacht werden.