Der Anschlag auf die Nord-Stream-Pipelines war ein kriegerischer Akt.

Für eine Aufklärung wären die Vereinten Nationen prädestiniert, zumal da direkt oder mittelbar betroffene Staaten wenig Interesse an Nachforschungen zu haben scheinen.

Doch ein Antrag Russlands auf eine «umfassende, transparente und unparteiische Untersuchung» fiel im Uno-Sicherheitsrat durch.

Nur Russland, China und Brasilien stimmten dafür. Die anderen zwölf Mitglieder enthielten sich. Für eine Annahme wären neun Ja-Stimmen notwendig gewesen.

Enthaltsam waren die USA, Britannien und Frankreich sowie die nichtständigen Mitglieder von Albanien bis zu den Vereinigten Emiraten.

Ihr Abstimmungsverhalten lässt tief blicken. Ein Nein hätte schlecht ausgesehen, ein Ja könnte womöglich den wahren Täter enttarnen. Also lieber gar keine Meinung.

Dennoch haben sie Position bezogen, läuft die Enthaltung doch auf ein Schuldeingeständnis hinaus. Gäbe es nichts zu verbergen, hätte man die Uno ermitteln lassen können.

Die Zwölf sind wohl unter dem Druck der USA eingeknickt.

Darunter ist übrigens auch ein ehedem neutraler Staat: Die Schweiz.

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