Augenzeugenbericht aus Sudan und Dafur
Ein Freund von mir war gerade geschäftlich im Sudan und hat mir eine ganz andere Situation berichtet, als das was wir jeden Tag über das Land in den Medien hören. Hier die Erzählung eines Augenzeugen der vor Ort war und eine interessante Seite dieses afrikanischen Landes zeigt.
Auf Achse im Sudan und Darfur (April 2008)
... einige Eindrücke aus erster Hand
Nur kurz vor meiner Abreise wurde ich orientiert: Sudan – Khartoum – Reparatur einer Maschine – Rückflug. Der Kunde hatte schon längere Zeit Probleme mit diesem Gerät. Ferndiagnose, Checkliste und dergleichen wurden schon durchgespielt: alles half nichts – ich musste vor Ort. Sudan ... war da nicht etwas mit Embargo, der Achse des Bösen, Osama bin im Laden und seine Lenkwaffen anziehende Chemiefabrik? Zum Nachdenken war keine Zeit - ab Richtung Süden nach Afrika!
Die vollgestopfte (!) Maschine von Frankfurt nach Khartoum spuckte mich nach sechs langen Stunden in 40 Grad warmer Luft am Zielort aus. Sudan ich bin da. Zur Erledigung der Passkontrolle halfen nette Mitarbeiterinnen des Flugplatzes und der Zoll drückte angesichts meiner mit Testgeräten vollgestopften Taschen ein Auge zu. Ich wurde von einem Mitarbeiter des Kunden zuverlässig und pünktlich abgeholt. Ich war übrigens auf der ganzen Reise erstaunt, wie zuverlässig die lokalen Mitarbeiter waren. Auf dem Weg vom Flughafen zur privaten Unterkunft fiel mir auf, wie heftig hier in der Stadt gebaut wird. Überall entstehen neue Häuser und Gebäude. Der Toyota–Vertreter protzte mit einem Ausstellungsraum, wie er nur noch bei den Show verwöhnten Amis stehen könnte.
Als ich am nächsten Tag zur Arbeit gefahren wurde, fiel mir in der Nähe des Flugplatzes ein mächtiger Bau auf, voll mit Stacheldrahtzaun und Wachen umgeben. Auf meine Frage, ob das denn das Gefängnis von Khartoum sei, lächelte der Fahrer nur verständnislos und antwortete, dass das die Zentrale der UN sei. Mich graute es angesichts der Dimension dieses Baus und begann mich zu Fragen, was die hier wohl mit so einem Gigantismus anfangen wollen. Im Verlaufe meines Aufenthaltes konnte ich mit vielen UN–Mitarbeitern, Contractors und sogar einem Söldner Gespräche führen. So erfuhr ich, dass die UN eine gewaltige Materialschlacht im Sudan inszeniert, mit Tausenden von Jeeps, Lkw’s, Generatoren und duzenden von Hubschraubern und Flugzeugen. Neu soll nochmals eine gewaltige Armada von über 26'000 Soldaten nach Darfur gebracht werden. Das UN-Gewirr und Missmanagement sei manchmal so gross, dass die Buchstaben UN für United Nonsens stehen sollte.
Die Reparatur der Maschine ging nur langsam voran. Ich reinigte alle Kontakte, mass die Spannung, überprüfte die Ventile und versuchte mich langsam an das eigentliche Problem vorzutasten. Alles half nicht, bis ich am Abend vor jedem Haus einen grossen Generator sah. Könnte es sein, dass meine Maschine den Strom von einem Generator bezieht und der Anfahrstrom zu schwach ist? Bingo – das war des Rätsels Lösung. In unserer Netzstrom verwöhnten Gesellschaft kommt man nicht auf die Idee, dass der Strom durch einen Generator erzeugt wird, der seine Grenzen hat. Mit viel Improvisation konnte ich erreichen, dass die Maschine trotz des schwachen Anfahrtsstroms läuft. Ich brauchte dazu noch ein paar elektronische Komponenten – eine nette Abwechslung, um einmal Khartoum zu besichtigen.
Karthoum liegt am Zusammenfluss des weissen und blauen Nils, hat ca. 7 Mio. Einwohner und ist die Hauptstadt eines Landes, das ca. 7 mal so gross wie Deutschland. Im Sudan trifft Afrika auf Arabien, Kirche auf Moschee, Wüste auf Dschungel und Meer auf 3000 Meter hohe Berge. Die vielen Kirchen in Karthoum waren offen und für jedermann zugänglich. Welch ein Kontrast zu der negativen Medienberichterstattung in Europa über Sudan.
Den Namen erhält dieses Land vom SUDD, das sind die grossen Sümpfe im Oberlauf des weissen Nils. Ein angesehener Geschäftsmann verriet mir, dass der Sudan so reich an fruchtbarem Boden sei, dass die Regierung allen Ernstes erwäge, ca. 1 Mio. Chinesen in das Land zu lassen, damit diese den Boden kultivieren. Das der Sudan ein fruchtbares Land sei, hörte ich bereits vor Jahren von einem Holländer, der im Sudan in der Landwirtschaft tätig ist. Wenn sie heute an einer Pepsi–Flasche nippen, fliesst durch ihrer Kehle auch ein Teil aus dem Sudan: der Gummi Arabicum (ein Emulgator aus der Akazie). Natürlich ist dieser Rohstoff vom Embargo der USA gegen den Sudan ausgenommen ...
Apropos Chinesen: Natürlich sind die Chinesen im Land, um die immensen Ölvorkommen zu erschliessen, die zwar bereits 1973 entdeckt wurden, aber von den „westlichen“ Ölgesellschaften vernachlässigt wurden. Interessanterweise ist auf der UNMIS – Karte denn auch die Raffinerie von Adok gross eingezeichnet (Ist die UNMIS eine weitere Oil – Protection – Agency ?). Heute gibt es eine Pipeline von Adok nach Port Sudan. Riesige Ölvorkommen werden im Streifen zwischen der Provinz Süd-Darfur, Süd-Kordufan und Ost-Equatorial vermutet. Nicht wenige behaupten, die Ölvorkommen seien grösser als diejenigen von Saudi–Arabien. Nur wenige wissen, dass Chevron eine Pipeline von der afrikanischen Westküste bis Doba in Tschad gebaut hat. Von dort ist es nicht mehr weit bis Darfur ... deswegen der Konflikt um diese ölreiche Provinz? Geht es hier um einen Stellvertreterkrieg zwischen USA und China?
Das Ölvorkommen ist auch, wie schon oft, ein Zankpunkt zwischen dem christlichen Süden und dem moslemischen Norden von Sudan. Trotz dieser Spannungen sind nicht wenige Südsudanesen nach Karthoum gegangen. Vor allem die Elite vom Süden lässt es sich dort gut gehen. Viele Sudanesen bezweifeln, ob der Süden vom Land im Jahre 2011 wirklich abgetrennt wird.
Der Zufall wollte es, dass mein Kunde ein Projekt in El Fasher und Nyala hatte und mich um einen Rat bat. Beide Städte liegen in der Provinz Darfur nahe des wunderschönen Bergmassivs Jebel Marra (3088 m.ü.M.). Ich konnte mir auf Grund der vorgelegten Dokumente kein genaues Urteil bilden. Kurzfristig wurde ich auf den nächsten Flieger nach El Fasher und Nyala gesetzt. Auf dem Flug begegnete ich einem Mitarbeiter eines deutschen Hilfswerks, der in El Fasher stationiert ist. Er erzählte mir von dem wahnwitzigen Plan der UN, neben Nyala auch dort 13'000 Soldaten zu stationieren. Sie hätten heute schon grosse Probleme mit dem Wasser. Sollten auch noch all die Soldaten dazukommen, so könne es grosse Konflikte geben. Die UN–Soldaten müssten in Zeltstädten bei bis zu 45 Grad Hitze hausen, an einem völlig ungeeigneten Ort. Ob das gut geht?
El Fasher behielt mich nicht lange und schon sass ich auf dem Flug nach Nyala. Neben mich setzte sich ein Südafrikaner und stellte sich als UN-Contractor vor. Er arbeite für die Logistik und sei soeben aus Afghanistan gekommen. Er ziehe Afghanistan dem Darfur vor. Auf die kürzlichen Attacken beim Khaiberpass angesprochen, sagte er, dass nicht 6 Tanklastwagen, sondern deren 48 von den Widerstandskämpfer in die Luft gejagt worden seien. Da werden die Amerikaner noch gucken, wie sie ihre Truppen mit Benzin versorgen. Haben wir jemals etwas in unseren Medien davon gehört? Auf jeden Fall stellte es sich heraus, dass auch er aus dem südafrikanischen Armeepool entsprungen ist und als Söldner hier seiner Arbeit nachgeht.
Im Anflug auf Nyala sah ich vom Flugzeug aus einen wunderschönen Baumbestand am nahen Wadi gelegen, den ich sofort in mein Herz schloss. In der Tat stellt sich dieser Ort für das Projekt meines Kunden als hervorragend geeignet heraus. Meine Kontaktperson in Nyala erwies sich als einen weltgewandten Sudanesen der als Ingenieur die Welt bereist hat und als geachteter Angehöriger des örtlichen Clans gilt. Freundlich und geduldig zeigte er mir alle in Frage kommenden Orte für das Projekt. Wir einigten uns auf einen geeigneten Platz am Wadi und trafen erste Abklärungen mit den Besitzern. Jetzt hatte ich auch die Gelegenheit, die zweitgrösste Stadt (3 Mio. Einwohner) in Sudan näher anzusehen. Nyala ist westlicher Endpunkt der sudanesischen Eisenbahn und Durchgangsstadt für den Verkehr mit Tschad und Zentralafrikanischer Republik. Durch Nyala fliesst ein ca. 80 Meter breiter Wadi, der während der Regenzeit mit Wasser gefüllt ist. Nyala ist Ausgangspunkt für Reisen zum Jebel Marra–Massiv, einer wunderschönen Hochgebirgsebene mit Wasserfällen und heissen Quellen.
Der Konflikt in Darfur sei Jahrhunderte alt, meinte mein Begleiter. Es geht um einen Konflikt zwischen sesshaften Bauern und umherziehenden Nomaden. Bis vor ein paar Jahren wurde diese Angelegenheit mehr oder weniger friedlich gelöst. Mit der Entdeckung von grossen Ölfeldern in Tschad und Sudan, verbunden mit einer Dürre, habe man diesen Konflikt eskalieren lassen. Er sehe die Situation sich verbessern. Ob die neue UN–Präsenz wirklich gut für die Region sei, wisse er nicht. Eine massive Truppenpräsenz irgendwelcher Kontingente konnte ich während meines Aufenthaltes in der Stadt nicht feststellen.
Zur Zeit hat sich die Situation im Darfur immer noch nicht beruhigt und ohne Hubschrauber ist dieses Gebirge zur Zeit nicht zu erreichen. Apropos Hubschrauber: Sowohl in El Fasher als auch in Nyala wimmelte es nur so von russischen Hubschraubern, welche für die UN im Einsatz stehen. Wie ich von verschiedener Seite erfahren durfte, ist ihr Service weder zuverlässig noch sicher. Mehrere Abstürze unterstreichen da meine Befürchtungen. Auch zu sehen war eine Twin-Otter der Schweizer Zimex, welche im Auftrage der Roten Kreuzes offenbar verwundete zu transportieren hat. Sowohl in El Fasher als auch in Nyala konnte ich keine übermässige Präsenz der sudanesischen Luftwaffe erkennen. Nyala habe ich als eine sehr lebhafte Stadt kennen- und schätzen gelernt. Mit dem Einzug des UN–Personals wird sich da wohl noch etwas ändern.
Zurück in Khartoum habe ich noch ein paar weitere Projektorte angesehen; wunderschöne Orte mit direktem Blick auf den dahinfliessenden blauen Nil. Zudem durfte ich ein paar Gewächshäuser sehen. Ja sie haben richtig gelesen ... Gewächshäuser; nur die Sudanesen brauchen diese Konstruktion zum Kühlen und nicht zum Heizen. Dabei können sie ohne Dünger bis zu 4 mal pro Jahr ernten.
Den Sudan und vor allem die pulsierende Stadt Khartoum habe ich als eine wohltuende und sichere Oase in Afrika erlebt. Die Personen sind Europa gegenüber freundlich gesinnt. In den Sudan werde ich zurückkehren um dort Häuser zu bauen, die keine Kühlung bedürfen und kostengünstig sind.
Was wir über den Sudan von unseren Medien vorgesetzt kriegen ist grösstenteils eine einseitig verdrehte Berichterstattung. Sudan ist in meinen Augen ein aufstrebendes afrikanisches Land. Da der Sudan viel Erdöl hat, vermute ich, dass Uncle Sam via der UN die Finger auf diesen Reichtum halten möchte und deshalb die Konflikte schürt. Es ist nur allzu verständlich, dass die Sudanesen und die Chinesen diesem Spiel nicht zustimmen. Viele Sudanesen sind in Europa ausgebildet worden und uns wohlgesinnt. Nutzen wir die Chance im Herzen von Afrika.
Übrigens: Auf der Fahrt durchs Land habe ich meine Augen auf alle möglichen Autowracks gerichtet in der Hoffnung, eine Achse zu finden. Aber eine Achse des Bösen habe ich allerdings in ganz Sudan nicht gesehen.
Peter Zoe
Copyright © 2008 Schall und Rauch – Freeman
Kommentar:
Vielen Dank Peter für diesen Bericht. Wir sehen, es geht in Dafur wieder um das selbe Spiel wie bei allen Konflikten auf der Welt, um die Ressourcen ... um das Öl .. um das grosse strategische Schachspiel. Im Endeffekt geht es um die beiden grossen Gegner, entweder Russland oder wie in diesem Fall um China.
Die Amerikaner sitzen im Nachbarland Tschad und benutzen einen schon seit längerem köchelnden Streit im Sudan für ihre Zwecke, hetzen die internen Parteien aufeinander, schütten Benzin ins Feuer, so wie sie es überall machen. Es geht den Amerikanern nie um Demokratie, um Befreiung von Minderheiten, um den Schutz der Menschenrechte oder Unabhängigkeit, sondern dies wird nur als Vorwand benutzt und ein Konflikt geschürt, um Einfluss zu bekommen, um das Gebiet zu beherrschen, damit die Konzerne es ausbeuten können.
Der amerikanischen Regierung und dem US-Machtapparat sind die Menschenrechte und die Werte der Demokratie so was von scheiss egal, schliesslich erlaubt der Präsident offziell die Folter von Gefangenen ... das sagt alles. Es geht nur um Strategie, Macht und Ausbeutung. Alles andere ist eine Heuchelei und Lüge.
So läuft es überall, so war es immer schon, egal ob im Irak, Iran, Afghanistan, Libanon, Kosovo, Bolivien, Guatemala ... sie schaffen aus dem Hintergrund überhaupt erst die Krise.
Die von den USA beherrschten Medien werden dann dazu benutzt, um der Weltöffentlichkeit ein falsches Bild zu präsentieren. Immer sind die anderen die Bösen, welche die Menschen unterdrücken, abschlachten oder sonst "Greultaten" verüben und die Amerikaner sind die Guten, die eingreifen müssen. Dabei sind sie es welche die Probleme erst schaffen. Die UNO wird dann als verlängerter Arm der US-Aussenpolitik benutzt um einmarschieren zu können, oder sie überfallen selber die Länder.
Hinter allen Konflikten die auf der Welt passieren, hat die US-Regierung und ihr Geheimdienst CIA die Finger im Spiel ... ob im Balkan, Ex-Sowjetrepubliken, Naher Osten, Südamerika, Asien und hier in Afrika ... auch was jetzt mit Tibet abläuft ... ist gegen China gerichtet und von der CIA gesteuert. Wir bekommen ein völlig falsches Bild der Realität durch die Medien, es sind Verdrehungen, Unterlassungen oder schlicht weg Lügen die uns erzählt werden.
Die Amerikaner sind genau so wenig immer die Guten, wie die anderen immer die Bösen sind. Eher umgekehrt. Das muss uns bewusst sein, wenn wir Berichte über die Konflikte der Welt sehen und hören. Man muss die offizielle Story die uns von den Medien über ein Ereignis erzählt wird immer anzweifeln und fragen, wer steckt wirklich dahinter und was ist das Motiv.
Und übrigens, auch im Gaza-Streifen geht es um Ressourcen ... vor der Küste gibt es riesige Gasvorkommen ... und Israel will nicht, dass die Hamas die Einnahmen daraus bekommt, sondern will sie selber einsacken. Solange keine Ruhe im Gaza herrscht und es immer knallt, profitiert Israel davon, weil die Ölkonzerne nicht fördern können. Jetzt wisst ihr warum kein Frieden dort passieren kann und wer den Streit dauernd schürt.
Wir sehen ... egal wo man hinschaut ... immer geht es ums Öl, um Macht und ums Geschäft.
schöner Bericht. Danke.
Super artikel der wieder zeigt die franzosen sind wegen ELF unten die ösis wegen der ömv und die schweden wegen der IPC und der Rest von europa zahlt für die interressen einiger weniger!
Schöner Bericht, aber es man muss auch sehen, warum im Sudan die Wirtschaft wächst. Öl.
Auch wenn USA und wir mitmachen ist es notwendig, weil sonst ist ihr Öl wertlos. Nur wir können das gebrauchen, jetzt auch China, aber ich denke nicht das sie anders handeln als wir.
Es ist aber schön, dass sich Sudan gut fortentwickelt.
sehr gut geschrieben.
ich hätte da aber noch eine frage. gibt es im netz nicht eine seriöse seite, wo man solche news nicht auch herbekommt? also was wirklich in den ländern passiert.. ich schalte inzwischen gar nicht mehr die nachrichten an, weil die eh gefiltert und zurechtgestutzt sind. dennoch möchte ich die "wahren" geschehnisse nicht aus den augen verlieren. dieser blog von freeman ist sicherlich ein anfang. aber er kann ja auch nicht zu allem was schreiben....
sehr guter artikel. aber ich denke auch ohne öl würde es nicht so schnell voran gehen. trotzdem freut es mich das es wenigstens irgendwo in afrika bergauf geht.
unzensierte Berichte aus erster Hand sind eben doch etwas anderes - vielen Dank
@ 13:06 - schau mal auf net-news-global ... dort werden unermüdlich die wichtigsten Ereignisse der Welt zusammengetragen ;-)
Schöner Bericht! Mehr Davon!
Das mit den Öl-Quellen fand ich sehr interessant.
Wer weiß, vielleicht ist ja Peak-Öl wirklich nur ein Märchen und die USA corp. haben alle Hände voll zu tun das Öl knapp zu halten...
"Super artikel der wieder zeigt die franzosen sind wegen ELF unten die ösis wegen der ömv und die schweden wegen der IPC und der Rest von europa zahlt für die interressen einiger weniger!"
Bingo. So sehe ich das auch.
Moin moin,
ich sitze auch gerade in Khartoum auf Arbeit und kann das für Khartoum gesagte im großen und ganzen bestätigen. Khartoum ist in den letzten Jahren förmlich explodiert, der Bundesstaat Khartoum hat ca. 10Mio. Einwohner. Mal sehen was bei der Zählung vom letzen Di(da war für die Einheimischen: Volkszählungsf(r)eiertag) heraus kommt. Falls unser Projekt hier weiter geht, komme ich vielleicht auch mal in die Provinz. Nur bissel hitzig hier(Tmax 40-45°C), aber am letzten Di gab es hier in Khartoum Regen.
Auf alle Fälle ist da ein Unterschied zwischen der Darstellung in den Medien und der Situation vor Ort.
Wüste Grüße aus der Wüste
wolfgang
Ich habe vor ein paar Wochen einen
(neutralen)Artikel über Kuba gelesen.
Das hörte sich auch anderst an als uns der Mainstream erzählt.
Die Meisten sind zufriedener als wir
und wirtschaftlich geht es auch bergauf.
Wir werden von den Mainstreammedien
verarscht und negativ beeinflusst!
Genialer Bericht.
Ihr seit echt Klasse.
Bitte noch mehr davon.
Ist es wirklich eine so positive Entwicklung, wenn der Sudan nicht mehr den Sudanesen gehört? Und was ist mit den Beziehungen zu den Anrainerstaaten, z.B. dem Tschad, liefert der Sudan nicht auch Waffen dorthin? Und wie steht es mit dem Vormarsch der Muslime gegen die Christen? Macht die Wüstenausbreitung dem Sudan also gar nichts aus? Welche Rolle spielen die Deutschen da unten (oder oben, egal)? Wieviel Öl bekommen jetzt die Amis, die Franzosen, die Chinesen und die Sudanesen jeweils? Warum kann im Gaza Treibstoffmangel sein und im Sudan Treibstoffüberfluss? Wird der zu erwartende Krieg China - USA wirklich nur wirtschaftlich geführt werden? ...
Hallo,
es ist zwar nicht so dass ich euch nicht glaube, aber könnt ihr (fürs nächste mal) bidde ein paar Bilder machen und einstellen - so bekommt der Artikel mehr glaubwürdigkeit da man auch sieht wie es in den Städten dort aussieht.
MFG
.
Au weia: "gibt es denn im Netz nicht auch eine seriöse Seite ..."
Soweit ich es beurteilen kann ist 'alles-schallundrauch' 100 Mal seriöser als die angeblich "seriöse" Presse, die nicht nur Nachrichten verfälscht, sondern auch noch erfindet.
Selbst war ich viele, viele Jahre in Afrika und wenn ich das Wieczorek-Zeul plärren und lügen höre, wird mir übel.
Ein gesundes Land in Afrika wurde bewußt kaputt gemacht, bekam einen Schlächter als Staatschef - nur weil es Mitterand und Kohl so paßte, also den Amis, pardon ich wollte sagen: Rockefeller, denn auch dieses Land hatte (und hat noch) Rohöl.
Noch einmal zurück zu dem: "gibt es denn im Netz keine seriösen Nachrichten ...?" Wenn das ein deutscher CDU-Abgeordneter so fragt, dann muß ich ihm sagen: für ihn gibt es keine seriösen Nachrichten ... (was ich dann am liebsten tun würde, verrate ich nicht ;) )
Jedenfalls ist der Bericht über den Soudan glaubwürdig - im Gegensatz zu den gesamten Medien, die durch die Rockefeller-foundation gesteuert werden!!!
Rumpelstilz / politikglobal
Moin moin,
Bilder kann ich auf alle Fälle nachreichen, wenn ich wieder in Dtl. bin. Zum Fotografieren im Sudan muss folgendes gesagt werden:
Man benötigt als Ausländer eine Erlaubnis dazu.
Man sollte tunlichst unterlassen irgend etwas mit auch nur annähernd militärischer Bedeutung(auch Brücken, Regierungs- und Behördengebäude) zu fotografieren.
Die meisten Personen(besonders Frauen) möchten nicht fotografiert werden.
Ich habe aber paar Bilder aus der Wüste und vom letzten Regen in Khartoum.
Zur UN: Auch in Khartoum stehen auf dem Flughafen einige weiße Fluggeräte zweifelhafter Verfassung. Fotografieren ist da leider nicht drin, mein Abflug wird auch nachts sein.
Grüße wolfgang
Mann o Mann, wenn man hier so manche Kommentare liest, versteht man warum es die Presse so leicht hat die Leute zu verarschen.
Mehr Bilder? Wie weltfremd muss man sein, wenn man von jemandem "privaten" verlangt Bilder in einem Land zu machen das sich in einer solchen Situation befindet, wie der Sudan. Mal abgesehen davon, denkt mal darüber nach was Peter für ein Risiko eingeht. Womit beschäftigen die sich bloss den ganzen Tag. Nasebohren?
Zu dem Kommentar vom 25. April 2008 18:02 kann man auch nur sagen, was soll das? Soll Wolfgang jetzt für Dich alle ungelösten Fragen dieser Erde lösen? Es ist ja schon toll, dass man hier mal unzensiert einen Bericht bekommt, der eine andere Sicht der Dinge bietet. Seine Meinung kann man ja immer noch selber bilden.
Ich finde, wenn man hier einen Kommentar abgibt, muss der nicht automatisch kritisch sein, sondern man könnte ja auch mal dazu beitragen mehr Informationen zu liefern oder zumindest die Akteure aufmuntern weiter mit ihrer kostenlosen, freiwilligen, guten Arbeit zu machen. Diese Gesellschaft, die immer nur von anderen fordert, kritisiert, unwillig sein Gehirn nicht benutzt, kotzt mich so dermassen an. Erst recht wenn solche Leute unterschiedliche Massstäbe setzen. Ein "Stern" oder "Spiegel" wird nicht gefragt, ober er zur Glaubwürdigkeit mehr Bilder bringen könnte, oder?
Ich würde mich freuen, wenn Leute die in der Welt viel unterwegs sind, hier Berichte dazu schreiben würden. Damit man aus deren Sicht "auch einmal" eine Situation oder Gegend beschrieben bekommt. Noch einmal vielen Dank an Freeman und Peter.
was sehr interessant ist ist die tatsache das ihr jeder form von medien mistraut aber einem blogger sämtliche theorien und erzählungen abnehmt ohne irgendetwas zu hinterfragen
ich will nicht behaupten das hier gelogen oder betrogen wird mich verwundert nur diese leichtgläubigkeit von menschen die sich für äußerst kritisch halten
@26. April 2008 12:33
"Mann o Mann, wenn man hier so manche Kommentare liest, versteht man warum es die Presse so leicht hat die Leute zu verarschen.
Mehr Bilder? Wie weltfremd muss man sein, wenn man von jemandem "privaten" verlangt Bilder in einem Land zu machen das sich in einer solchen Situation befindet, wie der Sudan."
Diese beiden aussagen passen nicht zu einander. Einerseits bemängelst du naivität der Leute - andererseits kritisierst du es sachen nachzufragen bzw. nachzuhaken?
Was ist daran verkehrt nach Bilder zu fragen?
Ich habe nach Bilder gefragt da wenn der Autor drüben ist bestimmt auch ein paar Fotos machen kann. Es würde dem Artikel auch mehr glaubwürdigkeit geben, denn dieser Bericht könnte genauso gut von mir, oder sonstwem geschrieben worden sein - wer weis :). Dies unterstelle ich aber dem Autor keineswegs!
Die Blog Leser und Schreiber hier sind sicher nicht leichtgläubig. Sie konnten breite Erfahrungen machen. Das Sammeln und Quervergleichen von Informationen ist ihnen mittlerweile in Fleisch und Blut übergegangen. Es sind Menschen die sich für die ungeschminkte Wahrheit intressieren auch wenn es weh tut oder Umdenken erfordert. Sie müssen ihre Mitmenschen über die Wahrheit informieren weil es ihr Gewissen erfordert. Sie haben mit der Zeit einen Riecher entwickelt für die Wahrheit und auch für die Lüge. Sie mögen keine geldgierigen, korrupten, Dummschwätzer wie man sie oft in Poltik, Bank und Management findet, sondern mit ihrem Einsatz bringen sie die Menschheitsfamilie in ihrer geistigen Entwicklung weiter. Diese Menschen mussten sich zwangsläufig in diesen Blogs zusammenfinden, weil die Zeit nun drängt. Und manchmal treffen sie sich auch real. ;-) Also keine Sorge über die Qualität dieses Blogs.
sorry, ist jetzt der Sudan eim Ort des Friedens weil ein Geschäftsmann aus Dtld. freundliche Menschen getroffen hat? Das kann man doch nicht ernst nehmen! Wo wird denn der Ölreichtum investiert? Ausschließlich in Khartum, sonst nirgendwo! Was sehen denn die Menschen in den Peropherie-Gebieten vom angeblichen Fortschritt? Nichts, in Darfur gibt es keine Strassen, Schulen, Krankenhäuser, rein far nichts. Dort mangelt es an allem. Wisst ihr wer im Sudan Präsidenten-Berater für humantitäre Angelegenheiten ist? Es ist ein für Verbrechen gegen die Menschlichkeit gesuchter Milizenchef. Soviel zur Regierung des Sudans...
Moin moin,
"ist jetzt der Sudan eim Ort des Friedens weil ein Geschäftsmann aus Dtld. freundliche Menschen getroffen hat?" (*)
Kannst Du zählen? Da war Peter und da war der Wolfgang. Also schon mal 2(zwei). Ich bin der Wolfgang(seit heute wieder in Dtl.) und ich glaube Du hast keinen blassen Schimmer, was im Sudan läuft. Mein Bild vom Sudan ist nicht das Bild vom idealen Staat, da gibt es Ecken(für Europäer wohl fast der ganze Sudan), da möchte ich nicht mal tot über der Mauer hängen! Aber Dein triviales Weltbild ist ja so angenehm, geschmeidig und pflegeleicht. Fang mal an die Feiertage im Sudan zu zählen und Du wirst eine Überraschung erleben, deutlich mehr christliche Feiertage im Sudan als moslemische in Dtl.! Ach so und die Einnahmen aus dem Öl, reichen scheinbar nicht, der Sudan verschuldet sich z.Z. massiv.
FOAD, Du Spinner!
wolfgang
PS: (*) Fehler im Original!
Auf http://www.extremnews.com/ gibt es glaub ich auch einigermaßen seriöse/unzensierte Berichterstattung.
Anders als eine Tsunami ist dieser Konflikt zu wenig in den Medien. Es geht nicht darum welche Realität in Berichten vermittelt wird, sondern darum das ein Diskurs entsteht, insofern ist dieser Beitrag gut und deckt sich ansatzweise mit meinen Erfahrungen. Jedenfalls ist doch wohl jedem klar das in Darfur ethnische Milizen, gefördert von der Regierung in Khartoum, Schwarzafrikaner vertreiben, die sich dort als Landwirte seit jahrhunderten niedergelassen hatten. Zwischen 200.000 und 300.000 Leute sind sind in Folge diese Konflikts bereitz getöted worden. Weitere 3 Millionen vertrieben. Und, wie in Ruanda vor 15 Jahren, tun wir nichts, es zu stoppen sondern fischen viele vor Lampedusa aus dem Mittelmeer oder lassen zu das in Abeche die Rebellen in Flüchtlingscamps Zwangsrekrtierungen durchführen was den Konflikt noch weiter anheizen wird.
Ich will daran erinnern, zwei Mitarbeiter von Medcins sans Frontieres wurden wegen dem Verdacht des Verrats festgenommen. Fakt ist das deren "Verbrechen" darin bestand eine Dokumentation über Verletzung der Menschenrechte an internationalen Gerichthof in Den Haag übergeben hatten, eine Anschuldigung die die Regierung in Khartoum systematisch bestreitet obwohl Tausenden Opfer diese MSF Dokumentation bestättigen.
Wenn wir es der OPEC geâppelten Regierung im Sudan überlassen uns vorzuschreiben wie Frieden zu Darfur gemacht wird, wird sich die Situation dort weiter verschlechtern. Wenig Fantasie ist nötig sich die Risiken der Destabilisierung vorzustellen, wenn wir uns die Situation in Somalia ansehen.
Millionen werden durch Hilfsorganisation in das Land gestopft, um Probleme in einem Land mit unglaublichen Reichtums aufrecht zu enthalten. Das Öl ist der Grund warum unsere Regierungen alle Bemühungen unterlaufen das der Konflikt beendet wird. Es lässt sich leichter mit einem Land verhandeln das durch die Auswirkungen eines Konflikts geschwächt ist. Einfacher gesagt: verschiedene Regierungen gehen auf Schmusekurs mit Khartoum - nicht weil sudanische Regierung beim "Krieg gegen den Terror", wie manche behaupten, kooperiert, aber weil die Ölkonzerne hinter unseren Regierungen an Sudans Öl interessiert sind. Dies ist auch der Grund, warum die UN Sicherheitsratmitglieder Russland und China bei der Abstimmung zur Resolution 1706 enthielten.
Diese Art von Politik - ist gemacht gemacht von Neo-Konserativen und von den Ölkonzernen. Genau wie diese Politik helfen auch keine Schwarz-Weiss-Augenzeugen-Berichte unsere wachsende Abhängigkeit Öl zu verringern. Die offensichtliche Konsequenz ist, dass es noch viele solche Kriege geben wird. Wer die sich rassant zuspitzende Situation in Nord-Afrika seit der Geiselnahme von Robert Fowler (Kanadischer Ex Verteidigungsminister) weiss warum Frankreich gern zur¨ck in die NATO aufgenommen wurde. Zu einem gewissen Grad wissen wir um diesen ganzen Betrug - und wir wissen, dass unser Lebensstil unhaltbar ist; wir wissen, dass wir unsere SUVs mit Menschenleben füllen. So ist es ein Schweigen der Mitschuld. Und dies ist, was bei lesen von diesem Augenzeugenbericht nicht vergessen werden darf!
danke für diesen bericht.
muss aber sagen, dass mich die öl-problematik etwas verwirrt. in einem asr-artikel wird angeführt, dass es laut wissenschaftlichen untersuchungen mehr als ausreichend erdöl gibt und die ölkonzerne sehr wohl bescheid wissen - es aber geheimhalten, um die preise so drastisch erhöhen zu können.
aber laut diesem bericht will man an das öl des sudan ran.
das verwirrt mich etwas. es muss nicht sein dass sich diese beiden berichte widersprechen, hätte nur gern eine erklärung dafür- falls jemand eine ahnung hat :)
Die US-Politik betreffend Öl ist doch ganz einfach zu erklären und unter Experten bekannt. Sie behalten ihr Öl schön selber und haben über die Jahrzehnte die eigenen Ölquellen nicht genutzt. Aus Sicht Washingtons ist es viel besser Öl aus dem Ausland zu beziehen und mit wertlosen Papiergeld zu bezahlen, Dollars die sie selber drucken. So bekommen sie es gratis. Die Reserven im eigenen Land behalten sie für sich.
Ausserdem geht es bei diesen ganzen Kriegen nicht um Öl zu stehlen, sondern darum die Kontrolle über die Förderung zu haben, um China und Europa zu kontrollieren. Die Amis wollen weltweit die Hand auf dem Ölhahn haben, damit beherrschen sie die Welt. Wie bei allem geht es um Macht und Kontrolle und ums Monopol über die Energie. Das geht ja mal gar nicht, dass China direkt mit den Ölproduzenten Vereinbarungen trifft, wo sie doch der grösste Verbraucher mittlerweile sind. Deswegen auch die ständigen Drohungen gegen den Iran und der Krieg gegen Libyen. Wer die Ölpipelines, Ölquellen und Tankerrouten kontrolliert hat das Sagen. Konkurrenz wird nicht geduldet und platt gemacht.
danke für die ausführliche antwort freeman. eigentlich ist es eh ganz logisch jetzt wo ich es lese - mir ist jetzt alles klar :)