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NSA verlangte vom Linux-Erfinder eine Backdoor

Montag, 18. November 2013 , von Freeman-Fortsetzung um 08:00

Vergangene Woche fand im Europäischen Parlament eine Anhörung betreffend Massenausspähung statt. Vorgeladen wurden Vertreter der Software-Industrie, um Fragen der Abgeordneten zu beantworten. Dabei hat der Vater von Linus Torvalds, Nils Torvalds, eine interessante Aussage gemacht. Er ist nämlich Abgeordneter für Finnland im EU-Parlament. Er sagte, die NSA hat seinen Sohn Nils gebeten eine Hintertür in das GNU/Linux Betriebssystem einzubauen.

Der Abgeordnete Nils Torvalds, Vater des Linux-Erfinders
Der Abgeordnete Nils Torvalds sagte: "Als mein ältester Sohn Linus gefragt wurde, hat die NSA Sie jemals gebeten eine Hintertür einzubauen, antworte er mit 'Nein', aber nickte seinen Kopf gleichzeitig dabei. Damit hat er die richtige juristische Antwort gegeben, aber jeder verstand, die NSA hat ihn darauf angesprochen."

Was sagt uns diese neue Information? Wenn die NSA an die Macher von GNU/Linux herangetreten ist, um eine Hintertür einzubauen, dann haben sie ganz sicher es auch mit Microsoft und anderen Software-Herstellern gemacht. Ob Microsoft diesen Einbau einer Hintertür ablehnte, wissen wir nicht, da es sich um ein geschlossene Software handelt, in der niemand Einblick hat.

Im Gegensatz zu GNU/Linux, welches auf "open source" basiert und jeder den Quellcode analysieren und überprüfen kann. Deswegen ist es auch sinnlos eine Hintertür zu ermöglichen, da sie von jedem Programmierer der sich auskennt entdeckt werden würde. In den Systemen von Microsoft müssen wir uns auf die Aussage der Firmenvertreter verlassen. Nur, wie glaubwürdig ist ihre Aussage wenn sie behaupten, es gibt keine?

Auf die Frage von Christian Engström, Abgeordneter der Piraten-Partei aus Schweden, an die anwesende Vertreterin von Microsoft, "darf Sie sagen, es gibt Hintertüren, wenn es solche gebe," hat sie nicht geantwortet. Aber sie musste gar nicht, denn wir wissen von anderen Quellen, die NSA zwingt alle Firmen zur Geheimhaltung, wenn sie zur Kooperation "gezwungen" werden. Sie dürfen gar nichts darüber sagen.

Aber der Vater von Linus Torvalds machte noch eine andere richtige Feststellung. Auch wenn Microsoft behauptet, es gibt keine Hintertüren für die NSA, dann gibt es sie trotzdem, nämlich durch die vielen "Bugs" in ihrer Software. Diese Fehler können durch Geheimdienste als Hintertüren genutzt werden, sagte Nils Torvalds.

So kann Microsoft die Hintertüren tarnen, in dem sie behauptet, das sind leider "unvermeidbare" Programmfehler, die sie laufend mit Updates versuchen zu schliessen. Microsoft kann nicht verhindern, dass diese für illegale Zwecke verwendet werden. Das hat übrigens die Vertreterin von Microsoft den Abgeordneten geantwortet. Echt lachhaft diese Begründung.

Die Frau lügt doch, denn der britischen Guardian hat Dokumente von Edward Snowden publiziert, die Redmonder arbeiten enge mit der NSA zusammen. So soll Microsoft der NSA gezeigt haben, wie ihre eigene Verschlüsselung geknackt werden kann. Die NSA war besorgt, sonst Webchats auf Outlook.com nicht abfangen zu können. Siehe "Microsoft handed the NSA access to encrypted Messages".

Im Juli 2012 testete Microsoft eine Verschlüsselung für das Webmail-Programm, welche der NSA die Arbeit erschwerte. Darum arbeitet man innerhalb von fünf Monaten eine Lösung aus, wie jetzt in einem NSA-Newsletter zu lesen ist: "Die Lösung wurde erfolgreich getestet und ging am 12. Dezember 2012 Live."

Zwei Monate später wurde Outlook.com offiziell freigegeben, mittlerweile sind alle Hotmail-Accounts auf Outlook.com migriert. Das sind 300 Millionen Accounts. Zudem sammelte die NSA bereits zuvor im Rahmen von Prism Hotmail-, Live-, und Outlook.com-Mails, bevor sie verschlüsselt werden, ist im Guardian zu lesen. Darum sei die Hilfe von Microsoft nur bei der Chat-Verschlüsselung benötigt worden.

Die gleiche Hintertür wurde für Skype ermöglicht. Acht Monate bevor Microsoft die Chat-Software kaufte, wurde sie "Mitglied" im Prism-Programm. Ab dem 6. Februar 2012 sammelten die US-Behörden Skype-Daten. "Feedback liess den Schluss zu, dass die Skye-Anrufe sehr klar rüberkamen und die Metadaten komplett sind", steht in einem NSA-Newsletter, den Snowden öffentlich machte. Skype hat geschätzte 660 Millionen Nutzer.

Jetzt wurde offiziell im EU-Parlament bestätigt, die NSA hat auch versucht Linux zu unterwandern, genau so wie sie es mit allen anderen Herstellern von Betriebssystemen gemacht haben.

Hier das Video über die ganze Anhörung im EU-Parlament. Wenn ihr auf 3:09:00 vorspult, dann hört ihr die Aussage von Nils Torvalds:



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Nochmals zur Erinnerung, bin ich jeden Werktag ab 19:00 Uhr auf unserem ASR-Fantalk und diskutieren gerne mit Euch das Tagesgeschehen und meine aktuellen Artikel.

insgesamt 10 Kommentare:

  1. Unknown sagt:

    Ich weiß nicht ob man das wirklich so pauschal differenzieren kann.
    Dass in MS-Systemen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Backdoors eingebaut sind (und das schon sehr lange Peinlicher Fehler deckt die Unterwanderung von Windows durch die NSA auf [1999]) ist m. E. nach halbwegs bewiesen. Dass es im Linux-Kernel absolut keine kritischen Stellen gäbe, halte selbst ich als Linux-Verfechterin nicht zwangsläufig für belegt. Das Ding ist über 15 Millionen Zeilen groß. Allein das Truecrypt-Programm mal einem kompletten Codereview zu unterziehen bedeutet schon einen riesigen Aufriss (istruecryptauditedyet.com).

  1. Zur backdoor von Microsoft nur so viel: Geht man davon aus, dass MS nicht einmal in der Lage ist, geklaute Software und gekaufte voneinander zu unterscheiden, ist es schwer vorstellbar, dass sie dann da etwas für dritte eingebaut haben.
    Bitte dieses Statement als gegeben hinnehmen, denn ich bin Microsoft Partner und bin stark in deren System involviert. Selbst das neue Aktivierungssystem, welches zunächst vielversprechend aussah, wurde sehr schnell umgangen. Es ist also klar, dass es genug Bastler gibt, die eine Backdoor sofort finden würden wäre sie denn in Windows oder einer anderen MS-Software eingebunden

  1. corblimey911 sagt:

    Corblimey 911:
    Meine Informationen besagen,
    daß Microsoft mindestens
    seit dem Betriebssystem Win-
    dows 95 eine Hintertür oder
    Rückkanal eingebaut hat.

  1. Lockez sagt:

    @Richard Stands:

    Da sie das wissen nunmal haben, sollte ihnen auch klar sein das Millionen von Codes von Windows 2000 stammen, und Win 2000 stammt ja von Win NT ab!
    Damals haben die Informatiker bei Millionen von Codes die Kommentare entweder mit Absicht vergessen oder aber aus Dummheit ausgelassen, denn ohne Kommentare beim Code-Programmieren, bekommt man später mächtig Schwierigkeiten um Fehler zu beseitigen was wiederum eine Menge Anti-Virenhersteller vor unlösbaren Problemen stellt, denn der Window-Kernel ist nunmal verschlüsselt.
    Dadurch ist Windoof absolut nicht sicher, auch mit Verschlüsslung nicht solange der Kernel angreifbar ist.
    Und im Kernel ist auch der Internet Explorer verankert, daher kann man den auch nicht löschen.

  1. Fahrenheit sagt:

    Microsoft und Windows kannste eh vergessen, lasst bloss die Finger von diesem SW-Dinosaurier.

    Open source ist die Zukunft.

    http://www.heise.de/tp/foren/S-Staat-verbietet-MS/forum-15600/msg-780856/read/

  1. oriam sagt:

    Wir sind schon in der Vorstufe zum Orwellstaat!

    Sehr geehrter Blog Leser, du solltest dir einmal die Mühe machen dich bei Web.de versuchen anzumelden, ab und an gelingt das nur wenn man seine wirkliche Hausnummer und Adresse angibt!
    Dann vielleicht noch ein zweites mal anmelden, mit Wohnort Angabe Nachbarstraße. Warum wohl können die eine IP jeweils auch einer Hausnummer zuordnen?

    Ganz einfach, schau dir das Gründungsdatum an von der heutigen Mutterfirma von GMX/Web.de/1&1 etz. an:
    ->"United Internet" wurde 1988 gegründet! Wann noch einmal hat das Internet seinen Siegeszug angetreten? Frei nach Brecht: was ist schon ein Geheimdienst der alles per Hacker Angriff erkunden kann, gegen einen Geheimdienst der sich schon die jeweiligen "e Mail Account" Passwörter bei der Anmeldung übermitteln lässt!

    Mit anderen Worten BND/Verfassungsschutz etz. betreiben nicht nur Nazi HP`s/Linksradikale Netzseiten (Urteil Bundesverfassungsgericht) oder Trollseiten wie allMystery, sondern sie haben mit GMX/Web.de, 1&1 etz. und was noch alles zu "United Internet" gehört selber die Kommunikation gegründet die nun reibungslos überwachen und steuern können! Übrigens CIA gründete selber Kommunistische Parteien in Südamerika! Ziel -> Steuerung dieser!

    Suche->RAF und NSU die Terrorzwillinge

    Suche->versklavte Gehirne (Buch pdf & Video)

    Geheimdienst Methoden in Deutschland

    Totalitäre Staat pdf

    http://www.totalitaer.de/download.html

    HP der Orwellstaat

    Das Mautsystem Toll Collect erfasst alle Fahrzeuge, nicht nur LKW`s auch alle PKW`s, alle Fahrzeuge werden Fotografiert und die Bilder werden an die Zentralrechner gesendet, angeblich werden die PKW Bilder gelöscht.
    Im Verbund mit der Zwangsblackbox für alle PKWs leben wir bald in einen totalen Orwellstaat!
    Also sind die eine reine BND/Verfassungsschutz Veranstaltungen zur Bevölkerungsüberwachung!

    Suche->Blackbox für alle: Bald serienmäßig in allen Autos

    http://www.welt.de/motor/article108814877/ADAC-warnt-vor-der-Blackbox-fuers-Auto.html

    Suche->JVA Neubau

    Suche->Gefängnis Neubau

    So offen wie die FEMA können sie es ja nicht machen!

    Die Politikmarionetten bauen wie die kranken Gefängnisse, obwohl für sonst nicht Geld da ist, Schulen verfallen, verschimmeln zB.

  1. humanity sagt:

    an freeman

    ---persönlich---

    hab grad dieses video gesehen, wo am 05.11.2013 dieser marsch in london stattfand...davon hat man mal wieder nix gehört oder gesehen:

    http://www.youtube.com/watch?v=M6JLVLo5lqQ

    mfg

  1. Freenet sagt:

    Nicht vergessen: Das Weihnachtsgeschäft steht an und das ist "bei entsprechender Hochrechnung" für die Digitalos richtig versemmelt!

    Tja, einem guten / geliebten Menschen eine Wanze zu schenken, das macht man doch nicht ...

    Jetzt liegen diese armen iPhones mit ihrer neuen Fingerabdruck Direktauslieferung an die NSA in den Regalen, warten auf ihre weihnachtliche Bestimmung und finden ihr Herrchen oder Frauchen nicht. Oh, mir kommen die Tränen. Dabei lief doch bis jetzt alles so perfekt: Diese Trottel zahlen ihre eigene Überwachung, sind sogar noch richtig scharf da drauf, überbieten sich darin regelrecht. Und jetzt?

    Jetzt wachen da einfach zu viele auf, vertrauen diesem System von Freiheit und Wohlstand nicht mehr. Vertrauen diesen ehrenwerten Politikern nicht mehr, diesen noch viel ehrenwerteren Weltkonzernen. Vertrauen eher Russland und Putin als diesem Friedensnovelpreisträger und Messias.

    Sieht irgendwie so aus, als ob dieser Westblock in einer systemischen Krise steckt, einer allgemeinen Vertrauenskrise. Kann der Volksentscheid noch was retten? Kann irgendwas "das alte Vertrauen in das scheinheilige System" retten, das Weihnachtsgeschäft wieder anschmeissen und dann ist wieder "Friede, Freude, Eierkuchen auf Erden" und die Schafe haben alles vergessen, grasen wieder wie sie das sollen, rennen wieder völlig arglos in die KOSTENLOSEN für sie so verlockend vorbereiteten Cloud-Computing Scheunen?

    Denkt mal zurück an die Y2K Krise, die Zeit danach als die Leute immer mehr gemerkt haben dass sie verarscht und ausgenommen wurden, Katerstimmung was das Reizwort "Software" betraf. Das jetzt, das ist eine deftige Nummer grösser! Die Y2K-Uhr, das war wenigstens noch eine "gewisse höhere Gewalt", aber das jetzt, das ist eine "gewisse niedere Gewalt" mit der wir es hier zu tun haben. Nieder so wie Nieder-Tracht! Nieder so wie niedrigstes menschliches oder moralisches Niveau. Der neuen PC-Uhr trauen wir inzwischen wieder, den willentlichen Schöpfern von Fehlern und Lücken (jaja, auch Gesetzeslücken etc.) hingegen nicht.

  1. Unknown sagt:

    Ist ja lustig das die NSA den Sohn des Linuxerfinders gefragt haben.
    Da hat aber jemand schlecht nachgefortscht, da es verschiedene Linux Versionen gibt und damit verschiedene Gemeinschaften, wie z.B. Ubuntu das von Canonical und seinem Besitzer Mark Shuttleworth gehört und so weiter. Ich glaube da hätte der Sohn keine Chance, alle zu überzeugen. Es gibt viele! Derzeit über 553 Verschiedene Distributionen. Und stetig werden es mehr. Eine “kleine” Liste finden Sie hier: http://linux-market.de/2010/04/wie-viele-linux-distributionen-gibt-es-eigendlich/

  1. Der Artikel über die Forderung der NSA an den Linux-Erfinder ist wirklich schockierend und zeigt, wie tief der Einfluss der Geheimdienste in die Technologiebranche reicht. Besonders beunruhigend finde ich die Idee, dass solche Eingriffe in die Privatsphäre normalisiert werden könnten. Im Zusammenhang mit digitalen Plattformen und Marktplätzen bin ich kürzlich auf Merkeleon https://www.merkeleon.de gestoßen. Merkeleon bietet maßgeschneiderte Softwarelösungen für den Aufbau von Online-Marktplätzen und Auktionen. Solche sicheren und flexiblen Plattformen sind ein wichtiger Schritt, um die Kontrolle über unsere eigenen Daten und Geschäfte in einer zunehmend digitalen Welt zu behalten.