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Erste Negativzinsen auf Schweizer Franken

Mittwoch, 10. August 2011 , von Freeman-Fortsetzung um 20:00

Wie mich Bankhändler informiert haben, wurden die ersten Interest Rate Swap Geschäfte (IRS) in Schweizer Franken mit negativen Zinsen heute gehandelt. Bei einem IRS-Geschäft handelt es sich um ein Zinsderivat, um eine Wette auf den Zinssatz in der Zukunft. Zinsswaps werden sowohl zur Absicherung gegen Zinsänderungsrisiken aber auch zur Spekulation verwendet.

Offensichtlich meinen Banken, die Zinsen werden bald negativ sein, das heisst die Schweizer Nationalbank (SNB) wird diese Möglichkeit den Franken unattraktiv zu machen bald beschliessen. Die Negativzinsen belaufen sich im Moment knapp unter Null, zum Beispiel -0,1 Prozent.

Ein Negativzins ist ein Strafzins auf Guthaben, welche in der Schweiz bereits auf Einlagen von Ausländern berechnet wurden. Angewendet wurde dies 1964–1966 und von Ende Juni 1971 mit kurzen Unterbrechungen bis November 1979. Jetzt könnte diese Massnahme von der SNB bald wieder eingeführt werden, um den starken Anstieg des Frankens gegenüber Dollar und Euro und den Kapitalzufluss in die Schweiz aufzuhalten.

Das wieder Negativzinsen gehandelt werden ist für mich witzig, weil ausgerechnet heute ein Steuerbakommen in Bern mit Deutschland paraphiert wurde. Damit sollen Kapitalerträge von deutschen Kunden bei Schweizer Banken mit einer Pauschalsteuer abgegolten werden. Der Deutsche Fiskus erhofft sich damit drigend benötigte Einnahmen in Milliardenhöhe. Nur, wenn es wirklich Negativzinsen geben wird, dann gibt es keinen Ertrag und es ist da nichts zu holen (lach).

Übrigens, Gold durchbrach heute 1800 Dollar die Unze!

insgesamt 6 Kommentare:

  1. Lee Bemachen sagt:

    das mit dem goldpreis war so klar.
    vor ein, zwei tagen noch gelesen, "Experten erwarten Anstieg des Goldpreises auf 1800$ in den nächsten 12 Monaten".
    da dachte ich mir schon, seid froh, wenn ihr die nächsten 12 börsentage durchhaltet.

  1. Tristan sagt:

    Teil 1

    Gähnende leere hier Freeman. Das Thema scheint etwas zu schwierig zu sein für die meisten Leute. Erklären wir es also: Normalerweise bekommt man Positivzinsen, was die Inflation etwas kompensiert. Sagen wir 10 Prozent Inflation per annum und Zinsen von 1 Prozent resultiert in 9 Prozent Abwertung des Sparguthabens. Wenn wir einen Negativzins haben, dann wird die Entwertung eben noch beschleunigt. Bei einem Prozent Negativzins wäre die Entwertung dann 11 Prozent per annum.

    Sparguthaben für Ausländer werden so weniger attraktiv. An sich scheint dieses Vorgehen vernünftig, aber auch hier handelt es sich um einen planwirtschaftlichen Eingriff, und wozu die führen das sehen wir ja gerade bei den Bailouts in der EU. In einer echten freien Marktwirtschaft sind solche Kurpfuschereien durch unsere Polit-Lobbyisten einfach völlig inakzeptabel.

    In Anbetracht der Tatsache, dass auch Aktienwerte inflationiert werden, ist das immer noch vernünftig, weil Bargeld weniger riskant ist als Aktien. Es erschliesst sich mir allerdings nicht so ganz, warum ein Investor in den Franken geht, wenn er auch in Gold gehen könnte. Worin besteht der Vorteil eines Frankenkontos gegenüber Gold? Ich kenne jedenfalls keinen Vorteil.

    Wetten, dass die EU-Politmafia gerade dabei ist panikartig ihr Geld auf Schweizer Konten zu transferieren? Gleichzeitig propagiert sie ihr Mantra: "Es ist alles in Ordnung, nur ruhig Blut." Ja natürlich, es wird keine Mauer gebaut werden, und die Erde ist einen Scheibe.

    Man muss hier allerdings auf den semantischen Trick hinweisen, der von der Konzernpresse gerne propagiert wird: Der Franken ist NICHT gestiegen, der Euro ist massiv gefallen. Der Franken ist relativ zu Gold butterweich, nur ist der Euro noch viel weicher, also scheint der Franken relativ zum Euro stark zu sein. Die Schweizer können sich freuen, da sie nun überall im Euro-Dollar-Raum billig Ferien machen und einkaufen können. Wie massiv der Schweizer Konsument im Ausland vom relativ harten Franken profitiert, wird in den Medien merkwürdigerweise kaum erwähnt.

    Das Hauptproblem in der Schweiz ist aber nicht der zu wenig weiche Franken, sondern die Tatsache, dass die Importe viel zu teuer sind, wegen der Importkartelle. Ein medizinisches Gerät, das in der Schweiz 50'000 Franken kostet, kann man in Deutschland für 30'000 Euro erwerben, hat mir kürzlich ein Arzt mitgeteilt. Man bedenke, dass diese Geräte in derselben Fabrik hergestellt worden sind.

    Egal ob ein Produkt in der Schweiz oder in Deutschland hergestellt wurde, in der Schweiz wird es immer teurer verkauft. Die Konzerne holen sich vom dummen Schweizer eben was sie kriegen können, indem sie Importkartelle etablieren, und so Parallelimporte blockieren. Von einem "freien Markt" kann hier durchaus nicht die Rede sein. Wir brauchen also nicht mehr Kontrolle in den Märken, sondern mehr Freiheit - aber das Wort "Freiheit" ist der Machtelite eben ein Dorn im Auge.

    Merke das neue Mantra der Elite: "Kontrolle ist gut, Freiheit ist böse". Schliesslich will man einen globalen totalitären Überwachungsstaat etablieren, und solche Freiheits-Philosophien wirken da einfach nur lästig, stellen sich quasi einem verhängnisvollen Zeitgeist entgegen.

  1. Tristan sagt:

    Teil 2

    Die Lösung für die Schweizer Exportwirtschaft besteht also nicht in der Abwertung des Franken, sondern in der Reduzierung der Lebenshaltungskosten. Wieso ist Aldi-Deutschland so viel billiger als Aldi-Schweiz - das ist nicht nur wegen der Löhne, denn so gut verdienen die Sklaven, äh... Mitarbeiter dort nicht.

    Die Gewerkschaften sollten auf die Zerschlagung der Importkartelle hinarbeiten, und gleichzeitig eine Absenkung des Lohnniveaus hinnehmen. Ein Auto, das hier 150'000 Franken kostet, ist in Deutschland für 100'000 Euros zu haben, hat mir eben ein Kollege erzählt. Und nein, das ist sicher nicht wegen der angeblich so hohen Schweizer Löhne.

    Wenn die Lebenshaltungs-Kosten in der Schweiz durch die Zerschlagung dieser Kartelle um zwanzig Prozent abgesenkt würden, dann könnten die Gewerkschaften auch einer Absenkung der Löhne um 15 Prozent zustimmen, bei gleichzeitiger Erhöhung der Kaufkraft der Arbeiter um fünf Prozent, was die Konjunktur im helvetischen Binnensektor noch ankurbeln würde.

    Auf diese Weise hätte man elegant das Problem des relativ harten Frankens umgangen, bei gleichzeitig starker Kaufkraft für Importe in die Schweiz durch den relativ harten Franken, ohne dafür eine Abwertung von Sparguthaben durch Inflation in Kauf nehmen zu müssen. Ausserdem ist eine harte Währung immer auch eine Imagefrage - war es denn nicht grade der harte Franken, der den helvetischen Finanz- und Banken-Sektor so attraktiv hat werden lassen?

    So long.

  1. ich.bin44 sagt:

    Ein kluger Schachzug der Schweizer. Statt dass der deutschen Finanzminister eine Zinsabschlagsteuer erhält kassiert nun der Schweizer Fiskus in die eigene Tasche. Und der Deutsche kann dem Schweizer nichts unterstellen, denn es werden definitiv keine Gewinne erzielt.

  1. Capari sagt:

    Gute Artikel wieder in letzter Zeit!

    Was euch bestimmt aufgefallen ist, dass die BLÖD gestern 100 Barren Gold (20g Barren) an Anrufer verschenkt hat! Die ganz Titelseite war voll von Gold. Kurz danach kam es zu einer heftigen Korrektur (Kursabfall) bei Gold und der DAX stieg!

    Man frage sich, wer dies den angeordnet hat...

    Erklärungen im folgenden Artikel:

    http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/rohstoffe/:gold-verlosung-bei-bild-edelmetall-statt-nackter-maedels/60090527.html#utm_source=rss2&utm_medium=rss_feed&utm_campaign=/finanzen

  1. Euro-Crash: Professor Karl Albrecht Schachtschneider und Wilhelm Hankel sprechen über die Bilderberg Konferenz & die EU-Diktatur

    http://www.youtube.com/watch?v=UYO8tKLW8HM


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