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Khashoggi - Auftrageber des Mordes untersucht sich selber

Samstag, 20. Oktober 2018 , von Freeman-Fortsetzung um 08:00

Es ist noch schlimmer als ich dachte - in meinem vorherigen Artikel sagte ich: "Mal schauen, wie sie sich alle aus dieser Nummer herausreden werden" - jetzt wissen wir es. Das saudische Regime hat zugegeben, Jamal Khashogi wurde im Konsulat in Istanbul am 2. Oktober getötet - aber jetzt die Begründung - weil es zu einem Faustkampf mit Mitgliedern des extra eingeflogenen Killerkommando kam und er "versehentlich" dabei starb.

Die "Diskussionen" zwischen Khashoggi und "denjenigen, die er im Konsulat des Königreichs in Istanbul getroffen" habe, "entwickelten sich zu einem Faustkampf, der zu seinem Tod führte", berichtete die amtliche Nachrichtenagentur SPA mit Verweis auf die Staatsanwaltschaft.

"Die Ermittlungen sind noch im Gange und 18 saudische Staatsbürger wurden verhaftet", heisst es in der Presseerklärung. Das saudische Königreich feuerte den königlichen Hofberater Saud al-Qahtani und den stellvertretenden Geheimdienstchef Ahmed Asiri.

Diese Lüge sollen wir glauben!!!

Trump glaubt sie, wie er nach Erhalt der Nachricht sagte. In einer ersten Reaktion sagte Trump, er halte die Version Saudi-Arabiens vom Tod Khashoggis für glaubwürdig.

Mann oh Mann ist er mit Petrodollars gekauft!!!

Der Repräsentant von Kalifornien, Adam Schiff, der führende Demokraten im Geheimdienstkomitee, sagte am Freitag, dass Saudi-Arabiens Behauptung, er sei "getötet worden, während er mit einem Team von mehr als einem Dutzend aus Saudi-Arabien kämpfte, nicht glaubwürdig ist".

Schiff sagt, wenn Khashoggi innerhalb des Konsulats kämpfte, "kämpfte er um sein Leben mit Leuten, die geschickt wurden, um ihn zu fangen oder zu töten".

Kein Wort haben die Saudis darüber geäussert, was mit der Leiche passiert ist? Wo ist Khashoggis Leiche?

Auf eine Antwort darauf haben die Angehören von Khashoggi ein Recht und sie haben das Recht die Leiche ausgehändigt zu bekommen, um eine eigene Autopsie durchführen zu lassen, um zu prüfen, ob was das saudische Regime behauptet stimmt. Ausserdem haben sie das Recht, die Leiche zu beerdigen und eine Trauerfeier abzuhalten.

Aber die Leiche ist verschwunden, zerstückelt und die zersägten Körperteile irgendwo wie Müll entsorgt.

Die absolute Farce und Oberfrechheit kommt aber noch: Kronprinz Mohammed bin Salman (MbS) wurde zum Leiter eines Ministerkomitees ernannt, das mit der Untersuchung des "Todesfalles" beauftragt wurde und mit der Umstrukturierung der General Intelligence Agency (saudischer Geheimdienst), nachdem sein stellvertretender Direktor entlassen wurde.

Das heisst, der Auftraggeber des Mordes an Khashoggi untersucht sich selber!!!

Ein Demonstrant vor dem Weissen Haus, der MbS mimt und dabei eine "königliche Säge" und einen abgetrennten Kopf hält

Die Entscheidung, MbS zum Leiter des Umstrukturierungsprozesses zu ernennen, kam, nachdem König Salman ein Dekret erlassen hatte, mit dem der Vizepräsident der Behörde, Ahmed bin Hassan bin Mohammed Asiri, entlassen wurde. Der König hat auch angeordnet, einige Offiziere zu kündigen und neue Beamte innerhalb des primären Geheimdienstes zu ernennen.

Die Saudis betonen, MbS hätte von der Mordaktion nichts gewusst und seine Geheimdienstschergen und seine Sicherheitsleute hätten ohne sein Wissen gehandelt.

Ja sicher, dabei geht keiner in seinem Umkreis aufs Klo, ohne vorher die Erlaubnis von ihm zu holen, so straff und strengt führt er seine Leute.

Oder, wenn er es wirklich nicht gewusst hat (lächerlich), dann ist er völlig inkompetent und hat seine Leute nicht im Griff, muss deshalb entfernt werden.


Wie oben gesagt, wurde Generalmajor Ahmed Al-Asiri am Freitag als stellvertretender Geheimdienstchef Saudi-Arabiens entlassen. Al-Asiri diente Bin Salman als Berater, der ihn letztes Jahr zu seinem Geheimdienstposten befördert hat und gilt als einer der engsten Mitarbeiter von MbS.

Er spielte eine Schlüsselrolle bei der Festnahme von Hunderten Prinzen und Geschäftsleuten vor einem Jahr. Der sogenannte Anti-Korruptions-Trieb erzeugte über 100 Milliarden Dollar an erpressten Einnahmen, bevor die Gefangenen freigelassen wurden.

Al-Asiri ist übrigens auch der Architekt des verbrecherischen Krieg gegen Jemen, den er leitete.

Al-Qahtani wiedrum ist der Kommunikationschef von Prinz Bin Salman und ein ausgesprochener Befürworter seiner umstrittenen Politik.

Sie sind also keine kleinen Lichter, die man jetzt als Sündenbock hinstellt und opfert.

Neben Assiri and Qahtani, wurden drei weitere hochrangige Geheimdienstoffizielle entfernt: Mohamed bin Saleh Al-Ramih, Abdullah bin Khalifa Al-Shayee and Rashad bin Hamed Al-Mohammady.

Wie schon oft muss jemand aufs Schwert fallen, um die Königsfamilie sauber aussehen zu lassen.

Es wird sich also nichts gross im Regime verändern, ausser einige symbolische Entlassungen von Untergebenen, denen man die Schuld gibt. Der König und sein Kronprinz werden geschützt und bleiben an der Macht, sind unantastbar.

Auch werden die westlichen Regierungen, besonders die Briten und Amerikaner, keinerlei Konsequenzen aus der "versehentlichen Tötung" ziehen, ihre Waffenlieferungen NICHT einstellen, und die Saudis sicher NICHT mit Sanktionen bestrafen.

Ein grössere Doppelmoral, wie Regierungen unterschiedlich vom Westen behandelt werden, gibt es fast nicht.

Man stelle sich vor, die Russen würden in ihrer Botschaft in London einen russischen Journalisten ins Gebäude locken, dort ermorden und seine Leiche zersägen, was dann los wäre?

Die westlichen Heuchler würden vor lauter gespielter Empörung laut "MÖÖÖRRRDDDEEERRR" schreien und Russland den Krieg erklären.

Wenn der angebliche Versuche einer Vergiftung der Skripals (die nicht gestorben sind) schon zu schwerwiegenden Konsequenzen führte, wie der Rausschmiss von Diplomaten, Schliessung diplomatischer Einrichtungen und Verhängen von Sanktionen, was wäre dann erst?

Wahrscheinlich würden sofort Raketen fliegen und es Bomben regnen!

Aber die Saudis dürfen morden und es wird ihre "Begründung" geglaubt und akzeptiert. Wir werden nur eine zynische und sehr schwache Reaktion sehen, denn die stecken alle unter einer Decke und beschützen sich gegenseitig.

Für den Westen sind die kopfabschneidenden Psychopathen in Riad zu wichtig als Geld- und Ölquelle und als Gegner zum Iran. Man sieht es ja schon daran, wie der Westen nichts zu dem Massenmord an den Jemeniten und der völligen Zerstörung des Jemen durch die Saudis sagen.

Also, die lukrativen Geschäfte mit den Monstern und die Arschkriech- ereien werden weiter gehen und der Mordfall bald vergessen ein.

UPDATE: Zwei Abgeordnete der Demokraten haben einen Brief an Donald Trump am Freitag gesendet, in dem sie die Reaktion der Regierung zum Mordfall Khashoggi kritisieren und sie verlangen Auskunft über was sie als "laufende persönliche Bereicherung durch saudische Regierungszahlungen" beschreiben.

Der Brief, der von Senator Richard Blumenthal und Representant Jerrold Nadler unterschrieben wurde, beschuldigt Trump, er würde den "unglaublichen Geschichten und Leugnungen der saudischen Regierung Glauben schenken" und sie fügten hinzu: "Die Antwort Ihrer Regierung stellt die Frage auf, ob Sie auf der Grundlage der Interessen der amerikanischen Öffentlichkeit oder Ihrer eigenen privaten Interessen handeln?"

Angesichts dessen, sagen die Gesetzgeber, sie schreiben den Brief, "um zusätzliche Informationen über Ihre fortwährende persönliche Bereicherung von saudischen Regierungszahlungen anzufordern".

Sieht so aus, wie wenn Trump mit der Unterstützung des saudischen Mordregimes und Absegnen ihrer Erklärung über den Mord, sich ein riesen Ei gelegt hat. Sollten die Demokraten bei den Zwischenwahlen im November die Mehrheit erlangen, dann wird der Mordfall Khashoggi, Trumps Schutz des saudischen Regimes und seine seit Jahrzehnten andauernde Annahme von saudischen Geld, als zusätzliches Argument für seine Amtsenthebung benutzt.

Es spielt dabei überhaupt keine Rolle, dass Hillary Clinton auch riesige "Spenden" von den Saudis akzeptierte, denn sie ist ja nicht im Amt.

insgesamt 7 Kommentare:

  1. Merta Hens sagt:

    Menschenskinder immer diese Skepsis, dabei ist doch alles klar.

    Geplant war ein Überraschungsbesuch zu fünfzehnt in geselliger Runde. Bei einer gemütlichen Runde Tee wollte die Truppe Khashoggi eigentlich nur mitteilen, wie sehr er seit seiner Übersiedlung in die USA vermisst wird. Die Teesorte hat übrigens der saudische
    Rechtsmediziner spendiert, der nebenberuflich hobbymäßig die leidenschatliche Sammlung exotischer Teesorten betreibt und die Runde unbedingt davon kosten sollte. In einem unerklärlichen Anflug von plötzlichem Wahnsinn muss Khashoggi dann aus heiterem Himmel handgreiflich geworden sein, ist beim Verteilen von Faustschlägen ausgerutscht und unglücklich mit dem Hinterkopf auf die Tischkante aufgestoßen. Strenggenommen war das also ein Unfall, wie er täglich im Haushalt vorkommt.

    Diesen tödlichen Unfall hat man nur deshalb nicht den türkischen Behörden gemeldet, weil man befürchtete, dass sie daraus in böswilliger Absicht einen Mord stricken könnten. Man beschloss also, selbst einen Untersuchungsbericht zu verfassen und die Leiche zu zersägen, was Dank der glücklichen Fügung, dass ein Rechtsmediziner zugegen war, leicht vonstatten ging. Dieser nimmt übrigens immer Knochensägen auf Reisen mit, das ist sein Fetisch und steht wirklich rein gar nicht im Zusammenhang mit den unvorhergesehenen, tragischen Ereignissen in dem Konsulat.

  1. navy sagt:

    Kronprinz Mohammed bin Salman (MbS), hatte persönlich die Order gegeben, Dissidenten zurück zuholen. Das wurde halt so interpretiert, auch mit Gewalt, oder als Leiche, wenn sich ein Dissent weigerte, wie es im Konsulat in Istanbul geschah. Ist doch Alles bekannt. Der Rest ist Show, um einen Schuldigen zuhaben, denn auch Deutsche Politiker lassen sich gut schmieren von den Gestalten für Geschäfte

  1. NEO sagt:

    Nein, das ist schon in Ordnung so. Die israelische Regierung untersucht auch ihre eigenen Kriegsverbrechen. Das ist Usus in demokratischen Staaten. Selbst in Deutschland wird das so gemacht, wenn auch weniger offensichtlich. Alles absolut demokratisch. Demokratie = Herrschaft über das Volk oder wie Aaron Russo es in seinem berühmten Interview mit Alex Jones sagte: "Democracy is code for New World Order".

  1. Anonym sagt:

    Die beiden Gründer von Saudi-Arabien, Mohammed Ibn Saud und Muhammed Ibn Abd al Wahhab waren beide Krypto-Juden, also Juden die sich nach außen hin zum Islam bekehrten, aber innerlich natürlich Juden blieben und dem jüdischen, ewigen Ziel frönten, Unterjochung der freien Völker mit jeden erdenklichen, perversen Mitteln.
    Dass die Saudis gute Beziehungen zu Amerika wie auch zu Israel unterhalten, stützt dieses Erkenntnis die den Moslems ohnehin weitestgehend bekannt ist. Das "Existenzrecht Israels" und die ganzen Schweinereien die die Juden den Palästinensern antun, erzeugt ja auch nicht den geringsten Unmut bei ihren "moslemischen Brüdern" aus Saudi-Arabien, die nur das Gewand des Islams tragen.

  1. Jetzt werden die Täter beseitigt, dann gibt es keine Zeugen zu dem Mord mehr.
    Aber wen wunderts, die Rübe saß in den Sultanaten, wie auch in Saudi Arabien schon immer recht locker auf dem Corpus.

  1. So So Lala sagt:

    Ist doch nur logisch, den Auftraggeber mit der Aufklärung zu betrauen -
    Wer sollte den besser bescheid wissen?
    Wenn man jemand ohne jedes (Täter)wissen daran lässt, könnte ja der Eindruck entstehen, man wolle mittels Inkompetenz etwas vertuschen.

    Ist bei sowas jemals etwas herausgekommen?
    Ich war überrascht, als ich zum ersten Mal erfuhr, dass Kommissionen eine andere Aufgabe haben als ein mehr oder weniger großes "Nichts" herauszubekommen.

    Was Trump angeht: Was er sagt, was er denkt und was er tut wirkt auf mich nicht immer besonders kongruent. Es ist auch möglich, dass er sich Zeit verschafft hat. Denn sobald er, er glaubt den Kram nicht, muss er auch reagieren.
    Überrascht von dem Stümpertum der Saudischen Kollegen, hatte er aber keine geeignete Reaktion zur Hand.
    Ich bin nicht überzeugt, das Trump den Mist glaubt und auch nicht, dass er darüber besonders "amused" ist.

  1. Öl-Schleich sagt:

    Zitat Konsulat Saudi-Brutalien:
    Die "Diskussionen" zwischen Khashoggi und "denjenigen, die er im Konsulat des Königreichs in Istanbul getroffen" habe, "entwickelten sich zu einem Faustkampf, der zu seinem Tod führte"


    Hmm-jaa, und nur mit Fäusten wurde er danach Gesichts-skalpiert, portioniert, filetiert, ...
    Welche Sorte "Werkzeug" nehmen denn die in Türkschlaand tötenden Moslems denn am häufigsten in die Faust ?