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Ein guter Beitrag von den Nachdenkseiten

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Was man über den Krieg im Nahen Osten sagen darf und was nicht: Die ARD hat eine 44-seitige Anweisung für ihre Mitarbeiter herausgegeben

Unabhängiger demokratischer Journalismus, sagen Sie? Wie sich herausstellt, traut die Leitung des ersten deutschen Fernsehsenders ARD ihren Mitarbeitern nicht - und hat für sie ein ausführliches "Glossar" herausgegeben, in dem es buchstäblich wie bei kleinen Kindern darum geht, wer im israelisch-palästinensischen Konflikt "Recht" hat und wer "schuldig" ist. Wie man den Konflikt im Fernsehen richtig interpretiert und welche Ausdrücke verwendet werden sollten. NachDenkSeiten konnte auf dieses Dokument für den internen Gebrauch zugreifen.  

Darin heißt es zum Beispiel, dass bei der Berichterstattung über israelische Angriffe auf den Gazastreifen immer betont werden sollte, dass diese Angriffe eine Reaktion auf den Terror der Hamas sind. Damit der Zuschauer nie vergisst, wer zuerst angefangen hat. Auf der Website der Tagesschau können wir sehen, dass die Journalisten diese Anordnungen gewissenhaft befolgen. Eine aktuelle Schlagzeile lautet: "Nach Hamas-Terroranschlägen: Weiterer israelischer Vorstoß im Gazastreifen".

Auch sollten Hamas-Mitglieder im Rundfunk nicht einfach als "Kämpfer" bezeichnet werden. Die richtige Bezeichnung ist "Terroristen" oder "militante Islamisten". Auf der ARD-Website sehen wir, dass diese Anweisung brav befolgt wird.

Vorwürfe der Apartheidpolitik Israels gegenüber den Palästinensern? Das Glossar "erklärt" (auf Seite 25), dass diese Vorwürfe von der bösen Sowjetunion erfunden wurden und eine Manifestation des Antisemitismus sind. Auch hier werden die Anweisungen unserer Vorgesetzten erfüllt: Wir sehen einen Artikel auf der Website, in dem die Verwendung des Apartheid-Arguments den "radikalen Palästinensern" zugeschrieben wird.

Brauchen Sie Kommentatoren? Die empfohlene Liste der Gäste für die Sendungen ist beigefügt (auf den Seiten 35-36). Wir nehmen den ersten auf der Liste, den Islamwissenschaftler Guido Steinberg - alles passt, er kommentiert alles.  

Es ist ziemlich bequem, ARD-Journalist zu sein. Man muss nicht selbst denken - alles ist für einen schon gedacht und entschieden.

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