Die Europäische Union hat zwischen April und Juni 2024 insgesamt 12,7 Milliarden Kubikmeter Gas aus Russland importiert. Gleichzeitig sanken die Lieferungen aus den USA auf 12,3 Milliarden Kubikmeter.

Damit haben die EU-Staaten zum ersten Mal seit knapp zwei Jahren wieder mehr Gas aus Russland als aus den USA importiert. Dafür verantwortlich war vor allem der starke Rückgang der Lieferungen aus den USA.

Aus den Daten eines Beratungsunternehmens ging jedoch nicht hervor, welche EU-Länder konkret das russische Gas bezogen haben.

Norwegen bleibt weiterhin der grösste Gaslieferant der EU mit 23,9 Milliarden Kubikmeter im zweiten Quartal. Vor dem Überfall auf die Ukraine Anfang 2022 war Russland noch der Hauptlieferant der EU-Staaten.

Seither haben viele EU-Mitgliedsstaaten ihre Importe aus Russland drastisch reduziert, Deutschland sogar auf Null.

Politisch sorgt der Anstieg der russischen Gasimporte für Kontroversen. Während die EU die Ukraine weiterhin finanziell unterstützt, fliesst gleichzeitig Geld durch den Kauf von russischem Gas nach Russland.

Kritiker wie der energiepolitische Sprecher der FDP-Fraktion im Bundestag, Michael Kruse, fordern daher, auf jeden importierten Kubikmeter russischen Gases einen festen Betrag für Hilfs- und Waffenlieferungen an die Ukraine zu erheben.