Nachrichten

Interview mit der Geophysikerin Leuren Moret

Mittwoch, 16. März 2011 , von Freeman-Fortsetzung um 00:05

Leuren Moret ist eine Geophysikerin, unabhängige Wissenschaftlerin und internationale Expertin über Strahlung und öffentliche Gesundheit. Sie hat sich sehr intensiv mit der Aufklärung der Bevölkerung über die zerstörerische Eigenschaften von Uranmunition beschäftigt, die von den USA, den NATO-Staaten und Israel in den Kriegen eingesetzt wird. In dieser Eigenschaft hält sie Vorträge, informiert Medien und spricht mit Parlamentarier und Kongressabgeordneten. Sie schrieb ihre Dissertation basierend auf ihre Forschung über den Staub in der Atmosphäre und wie dieser über die ganze Erde transportiert wird. Sie hat aufgezeigt, wie die Umweltverschmutzung in Form von Staub in weniger als einer Woche von Asien nach Nordamerika gelangt. Sie sagt, wir sind global gesehen eine Umwelt. Wenn man etwas in einem Land rauslässt, dann wird es irgendwann wo anders landen, egal wie viele Kontinente und Ozeane dazwischen liegen.

Leuren Moret hat auch in dem Film "BLOWIN' IN THE WIND" vom zweimaligen Oscar-Nominierten und bekannten Dokumentarfilmemacher David Bradbury als Hauptakteurin mitgemacht. Der Film beleuchtet das geheime Abkommen, welches dem US-Militär erlaubt in Australien ihre Uranmunition zu testen und ihre Soldaten auszubilden. Er zeigt auch auf, wie Babys im Irak mit schlimmen Missbildungen geboren werden. Ausserdem werden die Lügen der britischen Regierung über ihre Atombombentest die in Australien stattgefunden haben gezeigt. Der Film schockierte, erzürnte und überraschte viele Zuschauer bei den Filmfestivals in Sydney und Brisbane.

Hier mein Interview mit Leuren Moret:

Frage: Können sie uns kurz ihre Erfahrung im Bereich radioaktive Strahlung erzählen?

Moret: Ich habe in zwei Atomwaffenlaboratorien gearbeitet. Wurde von Marion Falk ausgebildet, ein Wissenschaftler des Manhatten Projekts, der am Lawrence Livermore Laboratorium unter anderem die Wasserstoffbombe entwickelt hat. Ich habe die Auswirkungen von Atomtests auf die amerikanische Bevölkerung und anderen Gruppen erforscht, auf den Fischfang in den Ozeanen und auch die Wirkung von Atomkraftwerken.

Frage: Sind sie der Meinung, die Weltbevölkerung ist einem Risiko wegen der Ereignisse in den japanischen Atomkraftwerken ausgesetzt?

Moret: Basierend auf meiner Erfahrung und auf der Erfahrung von top Wissenschaftlern im Strahlungsbereich und der wissenschaftlichen Gemeinschaft allgemein, sind wir sehr über die Situation in Japan alarmiert.

Frage: Eindeutiger geht’s wohl nicht. Wie sehen Sie und ihre Gruppe die zukünftige Entwicklung ablaufen? Was wird als nächstes passieren?

Moret: Ich kann ihnen sagen, wir sind alle sehr beängstigt. Die Radioaktivität hat sich schon ausgebreitet. Zwei Kontaktleute die ich in Japan habe und sich entsprechend auskennen, sind bereits mit ihren Familien nach Okinawa geflüchtet (Japans südlichste Präfektur).
Die ganze nördliche Hemisphäre ist einem Risiko ausgesetzt. Das liegt an der Luftzirkulation rund um den Planeten. Der Äquator bildet dabei eine Barriere. Wenn in der nördlichen Hemisphäre Radioaktivität freigesetzt wird, dann bewegt sie sich in verschiedenen Richtungen, je nach Höhe. Der Jetstream ist eine sehr effektive Art wie radioaktive Partikel über grosse Distanzen transportiert werden. Die Luft bewegt sich von West nach Ost auf dem gleichen Breitengrad. So hab ich zum Beispiel nach den atmosphärischen Atombombentests die Krankheitsbilder auf Landkarten festgehalten. Dabei hab ich festgestellt, es gibt eine Häufung der gleichen Krankheiten auf dem gleichen Breitengrad und eine starke Zunahme seit 1945, was auf die Atombombentests zurückzuführen ist.

Frage: Die japanische Regierung sagt, sie haben die radioaktive Strahlung im Griff. Glauben sie das?

Moret: Ich würde nichts was eine Regierung sagt glauben und speziell nicht was die Stromkonzerne sagen. Ich habe mit japanischen, kanadischen und amerikanischen Regierungsvertretern zu tun gehabt und die meisten sagen nicht die Wahrheit. Die glaubwürdigsten Aussagen kommen von gewissen Wissenschaftlern die ich kenne und vertraue, und auch von gewissen Aktivisten die ich rund um die Welt kenne. Denn sie sind vor Ort, dort wo die Ereignisse passieren, sie messen und beobachten die Strahlungsintensität auf der ganzen Welt. Sie sind sehr über die Situation in Japan besorgt und liefern die besten Information und Daten.

Frage: Sie benutzen das Wort „beängstigend“. Ist das die richtige Bezeichnung für die Situation?

Moret: Ich glaube es ist der richtige Ausdruck, denn einige der Wissenschaftler aus Russland und Europa, sind selber durch die Katastrophe in Tschernobyl betroffen worden. Ich war in den Testgebieten in Nevada, hab die Auswirkungen der Atombombentests auf die indianische Bevölkerung gesehen, wie die Verseuchung auf ihre Stammesgebiete sich ausbreitete. Ich war auf der ganzen Welt und habe die Bevölkerung die einer Strahlung ausgesetzt war studiert. Ich kenne mich deshalb sehr gut mit den Schäden aus, welche die radioaktive Strahlung anrichten kann, besser als die meisten Experten die von den Medien befragt werden und ihre Meinung verkünden.

Frage: Verringert sich nicht die Intensität der Strahlung, bis sie zum Beispiel an die Küste von Kalifornien über den Pazifik kommt?

Moret: Nein, die radioaktiven Teilchen bleiben zusammen wie eine Blase. Wenn es dann regnet, wird in dem Gebiet wo der Regen fällt die Bevölkerung und die Landschaft davon betroffenen und es können die verschiedenen durch Strahlen verursachten Erkrankungen entstehen. Diese Verseuchung wirkt sich auch auf die Gene aus und wird auf zukünftige Generationen übertragen.

Frage: Klingt ziemlich schlimm. Wo halten sie sich gerade auf?

Moret: Ich bin in Berkeley Kalifornien, auf der anderen Seite der Bucht von San Franzisko.

Frage: Also direkt gegenüber von Japan. Warum sind sie dort, wenn sie meinen es ist riskant?

Moret: Ich beobachte und messe die Strahlungswerte hier. Wenn sich was wegen Fukushima tut, dann werde ich warnen und bin danach weg.

Frage: Wie lange meinen sie wird es noch dauern bis es zu einem GAU kommt?

Moret: Es wird jeden Tag schlimmer dort. Es gibt keinen richtigen Zugang zu der Anlage mehr, alles muss mit Hubschraubern eingeflogen werden, die Stromgeneratoren wurden durch den Tsunami zerstört, die Kühlung funktioniert nicht. 90 Minuten nach dem Tsunami, als die Kühlung ausfiel, begann die Überhitzung der Kernbrennstäbe. Ein Teil der Brennstäbe sind komplett im Freien, haben zu schmelzen begonnen. Es gab Wasserstoffexplosionen, Brände, Radioaktivität ist in die Umwelt gelangt, die Messwerte rund um die Anlage sind in gefährliche Höhen gestiegen. Es kann jederzeit noch schlimmeres passieren.

Frage: Das einzig positive aus den Ereignissen in Japan ist der Stimmungswandel in Europa, was die Einstellung zur Kernernergie betrifft. In Deutschland wurde heute ein dreimonatiges Moratorium und die vorübergehende Stilllegung von 7 der 17 Atomkraftwerke beschlossen, um sie zu überprüfen. Was halten sie davon?

Moret: Das wäre ein richtiger Schritt wenn es permanent wäre. Aber die Befürworter der Atomenergie ziehen sich jetzt nur vorübergehend zurück, um dann wenn alles vorüber und vergessen ist genau so weiterzumachen. Die meisten Politiker sind von den Stromkonzernen gekauft, da kann man keinen wirklichen Wandel erwarten. Es ist viel zu viel Geld im Spiel.

Danke für das Interview, das ich morgen wegen der Aktualität fortsetzen möchte.

Moret: Gerne.

© Copyright 2011: Freeman - Alles Schall und Rauch Blog

Die neuesten Meldungen aus Japan lauten, weil die Strahlenbelastung auf dem AKW-Areal inzwischen viel zu hoch ist, um noch vernünftig arbeiten zu können, hat die Betreibergesellschaft von den 800 Mitarbeitern einen Grossteil abgezogen. 50 bleiben noch, um die beschädigten Reaktoren zu kühlen. Die Strahlenwerte auf dem Areal haben laut der japanischen Regierung inzwischen 400 Milli-Sievert pro Stunde erreicht. Bei diesen Werten kommt es nach 30 bis 40 Minuten zu akuten Symptomen der Strahlenkrankheit, wie Übelkeit und Erbrechen. Dann ist am Reaktor 4 erneut ein Brand ausgebrochen. Dort lagern ausgebrannte Brennstäbe. Die Löscharbeiten seien in Gang. Im stillgelegten Meiler war es bereits am Dienstagmorgen zu einem Brand und einer Explosion gekommen.

UPDATE (in Lokalzeit):
18:11 - Die Helikopter des japanischen Militärs können kein Wasser auf die Reaktoren abwerfen, weil die Strahlung zu hoch ist.
18:11 - Laut Edano sind die Vorbereitungen die Reaktoren von Land aus zu kühlen kurz vor dem Abschluss.
18:12 - Die Strahlung in der Nähe der Reaktoren ist auf 1'500 Mikrosievert pro Stunde gestiegen, sagt Edano, 2 1/2 mal mehr als gestern.
18:22 - Die japanische Regierung bittet alle Gemeinden im Lande die Odachlosen zu beherbergen.
18:23 - Es wird versucht die Temperatur an den Reaktoren 5 und 6 nicht steigen zu lassen, laut Edano.
18:24 - Es ist kalt in Japan geworden. Tokyo meldet 1 Grad und das vom Tsunami fast völlig zerstörte Sendai -2.

Kaiser Akihito hielt eine TV-Ansprache und sprach den Opfern des Erdbebens und des darauf folgenden Tsunamis sein Beileid aus und zeigte sich tief besorgt über die Krise in den Atomkraftwerken.



Strahlenmessung live in Tokyo. 10 cpm ist normal:

insgesamt 26 Kommentare:

  1. Anonym sagt:

    Guter Beitrag Freeman.
    Die Medien, auch das japanische Fernsehen NHK zensieren die Nachrichten nun sehr. Ich verfolge ne ganze Weile schon den Livestream des japanischen NHK Senders, aber es wird kaum mehr etwas neues berichtet nun geschweige werden aktuelle Bilder gezeigt.

    Die Ktatastrophe wird nun so oder so seinen Lauf nehmen, die Reaktoren sind nicht mehr steuerbar, der Prozess der Kernschmelze wird sich unweigerlich fort setzen. Im Reaktor 4 frage ich mich, wieviele verbrauchte Brennstäbe liegen dort zur Zeit und sind es ebenfalls sogenannte MOX Brennstäbe? Wie soll das mit einer halbwegs gescheiten Kühlung aus der Luft per Hubschrauber gehen? Meiner Ansicht nach ein sehr riskanter Versuch für die Piloten und wohl aussichtslos.

    Dann frage ich mich, wer soll später die Reaktoren absichern,sie so dicht machen das nichts mehr austritt an die Umwelt?? Wer wird sich da freiwillig melden??
    Den Russen konnte man es damals noch befehlen, aber den Japanern heute wohl kaum, das ist wie vergleichbar mit einem Todesurteil. Mir ahnt hier sehr, sehr böses.....

  1. TecSmile sagt:

    Wieder Danke für den guten Beitrag, Freeman.

    Mittlerweile sind auch alle Webcams um Fukushima nicht mehr im Betrieb. Vielleicht würden die verräterischen Blitze im Bild die hohe Radioaktivität (wie in Tschernobyl) aufzeigen. Welche menschlichen Dramen sich gerade und besonders später ereignen, möchte ich mir gerade nicht vorstellen.

    Selbst die verbrauchten Brennstäbe haben das Zeug zu einer schmutzigen Bombe. Wenn MOX-Brennstäbe (Plutoniumhaltig) im Abklingbecken liegen, dann sage ich selbst als Atheist: Gnade uns Gott! Da hilft auch die große Entfernung nicht mehr. Ob das jedoch unsere energiekonzernhörige Regierung, außer wahltaktisch die alten Siedewasser-Reaktoren "zu überprüfen", zur Vernunft bringt sei dahingestellt. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird dies genauso schnell vergessen, wie der Gau in Tschernobyl.

    Japans Leidensprüfung scheint noch lange nicht vorbei zu sein!

  1. Anonym sagt:

    Danke Feeman,ich bin jetzt auch sehr besorgt,bin aber auch froh das ich in meinem Pachtgarten zur Zeit nichts tun kann weil das Grundwasser meinen Garten geflutet hatte,sonst hätte ich schon Freiland-Gemüsebeete angelegt,jetzt muss ich doch Gewächshäuser aufstellen um wenigstens etwas Schutz zu bieten

  1. EfKa sagt:

    Die ich rief die Geister, werd' ich nun nicht los!

    Rein theoretisch hat man doch "Alles" im Griff und jetzt "will" man aus der Atomenergie aussteigen.

    Rein theoretisch hat man auch die Gentechnik, die Lebensmittel-Zusatzstoffe, die Banken, die anderen Industrien, die Handystrahlen usw. im Griff.

    Bis wann? bis zum GAU!
    Bis es sich eben rausstellt, dass eben "NICHTS" so klappt, wie sich es die Grossen vorstellen und den Kleinen verlautbaren.

    Die "Kleinen" haben eben "zu glauben" nicht "zu wissen"!

    Unsere gesamte Gesellschaft ist eben aufgebaut auf "Industrie", Banken, Handel und dummer Bevölkerung.

    Sollte man nicht wieder zurück?
    Wohin?

    EfKa

  1. Fatima sagt:

    Diese ganze Technologie gehört so bald wie möglich abgeschafft, es ist zu gefährlich, vor allem wegen der Langzeitfolgen. Größere Landstriche Japans werden für lange Zeit unbewohnbar sein! Tschernobyl strahlt noch heute munter vor sich hin, nach 25 Jahren!
    Wenn ich nun lesen muss, dass China eine VERACHTFACHUNG seiner AKWs ankündigt, fällt mir nichts mehr ein, natürlich unter der Voraussetzung, dass das stimmt. Auch der Iran übrigens sollte sich gut überlegen, ob diese Technologie das Mittel der Wahl ist in einem sehr erdbebengefährdeten Gebiet. Aber auch ohne Erdbeben schon ist der Risikofaktor Mensch einfach unkalkulierbar.

  1. El. sagt:

    Vergiftung beginnt mit der Babyflasche

    M.M. Robin (Monsantofilm) stimmt uns darauf ein, dass mit der Babyflasche nehmen wir die uns zustehende Giftportion auf. Es wäre viel zu kurzsichtig zu denken, dass die Katastrophe in Japan ein isolierter Fall, der man mit 3 Monate Moratorium abtun könnte. Die Verbrechen gegen die Menschheit sind systemisch.

    Hoffentlich, nach 3 Monaten vergessen wir alles, "Unser täglich Gift" bekommen wir schliesslich auch von Flachbildschirm, direkt in die grauen Zellen. Die "Experten" bringen uns dazu bei, wie man das bagatellisieren kann.

    Verbrechen gegen die Menschheit, dafür gibt es kein Gericht, halt systemimmanent.

    Signed El.

  1. Gutes Interview! Danke Freeeman.
    Der Kernsatz:" Ich habe mit verschiedenen Regierungen gearbeitet und festgestellt, ihnen allen kann man nicht trauen."

    Ich suche über Social Network ob es Japaner gibt, die das Land verlassen wollen und evtl. (auch nur vorrübergehend) im Ausland aufgenommen werden wollen. Gleich mal in der Nachbarschaft nach Unterstützung fragen.

    Hat hier jemand Zugang zu einem japanischen/ englischsprachigen Netzwerk?

  1. Unknown sagt:

    Meine Einstellung zur Atomenergie hat sich nach dem verheerenden Vorfall in Japan grundsätzlich geändert. Der Ausfall aller Not- und Sicherheitssysteme ist DOCH möglich.

    Die gesundheitsschädlichen Gefahren im Notfall sind viel zu groß, um FÜR die Atomenergie zu sein. Die niedrigen Kosten für die Erzeugung der Energie ist zweitrangig. Die Menschheit ist gefährdet, was spielt es da für eine Rolle, dass der Atomstrom billiger zu erzeugen ist?!

    Auch in den Gebieten, wo die Gefahr eines Erdbebens niedrig ist, gibt es noch andere (Umwelt-)Faktoren, die unvorhersehbar sind. Der Mensch an sich ist ein großer Risikofaktor.

    Nicht nur die militärische Nutzung der Kernenergie sollte verboten werden, sondern auch die zivile Nutzung. Was nützt es, wenn Deutschland komplett aus der Kernenergie aussteigt, wenn die Nachbarn Tschechien, Frankreich, die Schweiz etc. weiterhin ihre AKW's betreiben?

    Atom-Ausstieg - weltweit!

  1. Chris sagt:

    klar wenn erst mal unser Erbmaterial zerstört ist..wird es irgendwann als unverantwortlich gelten, Kinder auf "herkömmliche Art" zu produzieren..und wir entstehen im Labor..was ja zur Agenda, der NWO zweifelsfrei dazugehört..vielleicht sollten wir uns aber auch nur schon mal an Atomkatastrophen gewöhnen

  1. Fatima sagt:

    @MasterFu: Ist es richtig, dass die Türkei auch ein AKW bauen will, im Südosten, wo auch noch erhöhte Erdbebengefahr besteht? Wenn ja, fände ich das nicht so sinnvoll, die Regierung sollte das unbedingt überdenken.

  1. Capari sagt:

    @Chris

    Ähm...aha...also haben die NWO-Mitglieder wohl ein Wunderheilmittel gegen Radioaktivität von dem die Welt nichts bekannt ist?

    Ich weiß, den ein oder anderen mag das stören, aber Naturkatastrophen, die NICHT von Menschen gemacht wurden, gibt es immer noch!

    Ich will die NWO nicht verteidigen oder gar deren Existenz ausschließen, aber manchmal geht es einfach zu weit.

    @Mastafu
    Richtig! Atom-Ausstieg - weltweit!

  1. Eine glaubhafte Expertin!
    Wer die Tschernobylzeit in der BRD damals miterlebt hat und nur mal die Geschichte von Nagasaki und Hiroshima gelesen hat sollte ganz klar gegen Atomkraft sein.Um der künsftigen genratioene willen und wegen den heutigen Kindern die sich im Wachstum befinden.
    Was-tun-wir--denen-bloss-nur-an!

  1. Paul sagt:

    Ein solches Szenario wäre auch in Europa möglich. Der GAU ist nicht durch die Umweltkatastrophe verursacht, sondern durch Korruption. Technisch könnte man ein Kraftwerk so bauen, dass es auch bei Erdbeben und noch schwereren Katastrophen aushalten könnte. Aber durch die Korruption wird an jeder Ecke gespart. Menschenleben zählen nicht, nur Profit. Solange der Nährboden für Korruption besteht werden solche Katastrophen auch möglich sein.

  1. Skeptiker sagt:

    Wenn man schon für den Ausstieg aus der Atomenergie ist, weil damit in unverantwortlicher Weise Gesundheit und Leben der Menschen gefährdet wird, dann sollte man logischerweise auch für das Verbot von Kraftfahrzeugen (Autos) eintreten!
    Weltweit sterben pro Jahr 1.200.000 Menschen bei Verkehrsunfällen. Die Zahl der Verletzten liegt nochmals um den Faktor 50 -100 mal höher. Rechnet man dies auf 25 Jahre hoch (Tschernobyl ereignete sich 1986, also vor 25 Jahren) so erhält man die unvorstellbare Zahl von 30 Millionen Verkehrstoten und 1,5 – 3 Milliarden Verletzten bei Verkehrsunfällen in den letzten 25 Jahren weltweit.
    Menschen wollen mobil sein und Menschen wollen elektrische Energie, beides ist mit Risiken verbunden. Das Leben ist grundsätzlich lebensgefährlich :-)
    Also, zuerst mal nachdenken über den Risikofaktor Atomenergie und erst dann reden! (ich wette du hast auch ein Auto).
    Das subjektive Risikogefühl der Menschen entspricht eben nicht objektiv bewertbaren Risiken. Deshalb fürchten sich auch die meisten Menschen vor dem Fliegen, steigen aber ohne ungutes Gefühl täglich in ihr Auto, obwohl fliegen objektiv gesehen ein weitaus geringeres Risiko darstellt. Täglich sterben 3200 Menschen weltweit auf den Straßen, aber wenn ein Flugzeug mit 200 Passagieren an Bord abstürzt, dann sind die Medien voll mit diesem Drama.
    Ich bin dafür dass keine neuen Atomkraftwerke mehr gebaut werden. Die riskanten AKW's sollten Schritt für Schritt vom Netz genommen werden, sobald Ersatz durch entsprechende regenerative Energien bereitgestellt werden kann.
    Panische Abschaltung nützt Niemandem etwas!

  1. bernd sagt:

    ""MasterFu: Ist es richtig, dass die Türkei auch ein AKW bauen will, im Südosten, wo auch noch erhöhte Erdbebengefahr besteht?""


    Wenn man das liest kann einem nur noch schlechter werden:

    AKW-Bau in der Türkei soll Musterbeispiel für die Welt werden

    Das neue türkische Atomkraftwerk, das von Russland gebaut wird, soll laut dem türkischen Premier Recep Tayyip Erdogan ein Muster für die ganze Welt werden.

    http://de.rian.ru/business/20110316/258584519.html

    Übrigens soll man die WildPilze in Süddeutschland (Bayern) erst wieder in 300Jahren ohne Strahlenüberprüfung essen können wegen Tschernobyl.

  1. Fatima sagt:

    Skeptiker: Du vergleichst hier wirklich Äpfel mit Birnen. Klar ist Autofahren gefährlich, Fliegen auch, aber nach einem Autounfall oder Flugzeugabsturz werden nicht ganze Landstriche für lange Zeit unbewohnbar gemacht, weil sie vergiftet und verstahlt werden! Die Langzeitfolgen sind doch das Hauptproblem bei der Sache. Cäsium z.B. hat eine Halbwertzeit von 30 Jahren! In der Region um Tschernobyl werden heute noch missgestaltete Kinder geboren, was auf den Reaktorunfall zurückgeht.Ein plötzlicher Ausstieg von jetzt auf gleich ist natürlich nicht machbar.

    @Paul: Ich verstehe gar nicht, was man von seinem Profit hat, wenn man sein Land zum Teil dadurch unbewohnbar gemacht hat. Aber auch wenn alle nach bestem Wissen und Gewissen handeln, es können auch ohne Erdbeben und Tsunami Umstände eintreten, die schon zu Problemen mit dem Kühlsystem führen können. Etwa längerer Stromausfall. Vor 2(?) Jahren gab es in der Region Münster einen Stromausfall, weil nasser Schnee die Leitungen lahmlegte. Zum Glück nur kurz. Wenn das länger andauert, können auch Atomkraftwerke davon betroffen sein.

  1. El. sagt:

    Mit Sicherheit

    @Skeptiker: "30 Millionen Verkehrstoten"

    Ein interessanter Einwand, das ist immer hin 5 mal so viel, wie offiziell Holocaust Opfer, 6 Mio. in 6 Jahre des Krieges, sprich, falls die Zahlen korrekt sind, dann ist die Durchschnittleistung bei Verkehrstoten sogar grösser und niemand kommt auf die Idee Jahr für Jahr die Verkehrsopfer zu zelebrieren mit den unzähligen Denkmäler zu würdigen und die Fonds für sie zu gründen. Solche Einwände machen uns bewusst, wie problematisch unsere Wertung und unser Verhalten eigentlich ist. Man kann zwar sagen, die Verkehrstoten sind die Opfer unserer Zivilisation, also sie sind normal, aber sind die Kriegsopfer nicht ?.

    "Das subjektive Risikogefühl der Menschen entspricht eben nicht objektiv bewertbaren Risiken."

    Ich würde lieber von dem "medialen Risikogefühl" sprechen.

    Ein klassisches Beispiel ist der "War against Terror", in Deutschland 0 Opfer und Hunderte Milliarden € an Mitteln für die Bekämpfung des nicht existierendes Terrors (auch am Hindukusch), statt dessen die Leukemiekranken und -toten (auch mögliche Opfer der Atomindustrie) haben schwer überhaupt als Opfer anerkannt zu werden, von der Vorbeuge kann keine Rede sein, höchsten von Moratorium

    Etwas ähnliches könnte man über BSE oder auf ASR diskutiertem Fall der s.g. "Schweingrippe" und vielen anderen Operationen der Propagandaindustrie.

    "Ich würde nichts was eine Regierung sagt glauben ... Ich habe mit ... Regierungsvertretern zu tun gehabt und die meisten sagen nicht die Wahrheit", im Klartext, sie lügen.

    Das könnten wir wahrscheinlich auch bestätigen, nun, wir haben in den Wahlen sogar die Möglichkeit sie zu wählen, in einer Blackbox genannt auch Partei, für 4 Jahre !!! Das ist keine gute Voraussetzung für eine Entscheidung, irgendwas muss man annehmen, s.g. "kleineres Übel", dann wird es mir wirklich übel.

    "dann werde ich warnen und bin danach weg", mehr kann sie nicht machen, aber eines ist SICHER, du musst bleiben. Vielleicht wäre die Zeit darüber nachzudenken.

    Signed El.

  1. @Paul
    Du hast Recht, die Ursache für diese Katastrophe ist eben nicht die verheerende Naturkatastrophe. Sie war nur der Auslöser, der in dieser Region auch noch vorhersehbar war.

    Wer würde denn sagen ein 30 Jahre altes Auto ist sicher und mit diesem ein Rennen fahren? Vorallem wenn die Bremsen schlecht gewartet sind?

    Wenn der Leiter des Rennstalls dann sowas verlangt und ein somit vorhersehbarer Unfall ensteht, möcht ich nicht in der Haut des Rennstalleiters stecken. Das wird unter billigend in Kauf nehmen schwer verurteilt.

    Wir müssen dieses Rennen nicht fahren. Was zwingt uns?

    @skeptiker
    Panische Abschaltung ist der einzige Weg, das es überhaupt zu einer Abschaltung kommt. Oder glaubst du den Versprechungen? Hat es nicht vor kurzem eine Laufzeitverlängerung gegeben, obwohl eine Schrittweise Abschaltung schon bindend vereinbart wurde? Ich bitte dich, nimm die politische und wirtschaftliche Realität zur Kenntnis.

  1. Unknown sagt:

    @Fatima

    Ja, es stimmt, dass die Türkei auch AKW's bauen lässt, insgesamt zwei. Das erste wird von Russland in Mersin-Akkuyu errichtet, das andere evtl. von Japan (Toshiba) in Sinop (wurde noch nichts unterschrieben).

    Gestern hat der Ministerpräsident Erdogan bei seinem Besuch in Russland von Medvedev verlangt, dass weitere Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden sollen. Medvedev und Erdogan haben in der Pressekonferenz gesagt, dass sie auf Sicherheit einen besonderen Wert legen. Das AKW soll weltweit das Sicherste werden. Die AKW's werden in den Gebieten aufgestellt, wo das Risiko eines Erdbebens geringer ist als woanders in der Türkei. Meiner Meinung ist die Ortswahl auch strategisch wichtig. Eins wird mit Anbindung zum Mittelmeer und das andere mit Anbindung zum Schwarzen Meer gebaut und soll Erdbeben mit der Stärke 9,0-9,5 aushalten.

  1. Skeptiker sagt:

    Auch in der Natur gibt es Langzeitfolgen. Wenn ein vorher grünes Land über die Jahrtausende zur Sandwüste wird (Sahara) oder zur Eiswüste (das Wort Grönland kommt von Grünland). Außerdem stellen 60 - 120 Millionen Verletzte pro Jahr aufgrund von Verkehrsunfällen wohl auch eine erhebliche Langzeitfolge für unsere Gesellschaft dar.

    Emotionale Entscheidungen (aus der Angst heraus) sind selten gute Entscheidungen und werden von der Politik nur getroffen, um möglichst wenig Wählerstimmen zu verlieren. Entscheidungen sollten aber auf kognitiver Basis getroffen werden, aufgrund von realistischer Einschätzungen von Nutzen und Risiko.
    Bei uns in Tirol laufen zB ständig Bürgerinitiativen gegen Wasserkraftwerke, Windparks in Südtirol, natürlich unterstützt von den Grünen (weil ökologisch nicht vertretbar).

    "Man kann zwar sagen, die Verkehrstoten sind die Opfer unserer Zivilisation, also sie sind normal, aber sind die Kriegsopfer nicht?" --> auch Atomkraftopfer sind Opfer unserer Zivilisation.

  1. Fatima sagt:

    @MastaFU: Dumm nur, wenn sich das Erdbeben nicht an die Vorgaben hält, wie jetzt in Japan.
    Nee, ich bin dagegen. Es muss andere Wege geben.

  1. Paul sagt:

    @Fatima: "Ich verstehe gar nicht, was man von seinem Profit hat, wenn man sein Land zum Teil dadurch unbewohnbar gemacht hat."
    ...
    Tja, Egoismus macht kurzsichtig. Diese Menschen kümmert ihr eigenes Land rein gar nichts. Sie sind bereit "Nationalismus" oder "Patriotismus" zu instrumentalisieren, so wie sie die Religion instrumentalisieren. Sie drehen und wenden sogar die Fakten wie es ihnen beliebt. Das Stichwort hier ist "Relativismus".

  1. braveheart sagt:

    @Fatima
    Prinzipiell stimme ich dir zu; aber ich würde es an eine Bedingung anknüpfen; nämlich die kontinuierliche Abschaffung aller Atomkraftwerke Weltweit. Wenn internationale Klimagipfel durchgeführt werden, muss es auch möglich sein Internationale Gremien zu Gründen, die sich dieses als Ziel setzen.
    Es hat wenig Sinn, einen nationalen Alleingang durchzuführen. Bei einem Gau sind wir alle davon mehr oder weniger betroffen.

    In Sachen AKW's in der Türkei oder Iran bin ich der Meinung, solange es diesen Internationalen Gang nicht gibt müssen diese länder auch AKW's haben. Atom energie ist nicht nur unter wirtschaftlichen Gesiichtspunkten sonder auch wegen strategischen insbesondere für diese Länder sehr wichtig.
    Aus meiner Sicht wäre es aber nur sinnvoll, wenn es nicht in privater Hand übergeben wird, sondern in staatlicher Hand mit überdurchschnittlich gut bezahlten Managern übergeben wird. Immer wenn Gewinnoptimierung in der privaten Wirtscheft ein Faktor ist, so sind immer skrupellose geldgierige Monster am Werk. Dabei ist es egal welcher Nation oder Religion sie angehören.

  1. Fatima sagt:

    @ braveheart: Klar, nutzt ja nichts, wenn in Frankreich ein AKW explodiert, während wir unsere brav abgeschafft haben.
    Außerdem sprichst du einen wichtigen Faktor an, nämlich dass Energie niemals privatisiert werden darf. Das gilt auch für Wasser.

  1. Unknown sagt:

    wow,
    wie ich vermutet habe... hab nem freund gesagt, das das was dort passiert, wird tschernobyl wie eine kleinigkeit aussehen lassen. er hat nur gesagt "niemals, die haben alles im griff!"

    @EfKa du hast es wie viele richtig erkannt....profitgier und masslosigkeit dieser menschen (lobbyisten) macht alles kaputt....

    @ chris deine aussage erinnert mich irgendwie an das buch BNW mrave new world "schöne neue welt" von aldous huxley....

  1. Skeptiker sagt:

    Geld bewirkt bekanntlich mehr, als 1000 Worte!
    Sucht euch eine Stromlieferanten, der weder selbst Atomstrom produziert, noch welchen zukauft.
    Das beeindruckt die Energiekonzerne wesentlich mehr, als Demos.