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Schweiz - Die Iran - Hetze geht weiter

Donnerstag, 23. Februar 2023 , von Freeman-Fortsetzung um 07:12

 



IRAN«Bin masslos enttäuscht» – so reagiert die Politik auf den Tschador-Auftritt der Botschafterin

Dass eine Schweizer Botschafterin mit Tschador bekleidet einen Schrein besuchte, sorgte für einen Aufschrei. Die Meinung von Politikerinnen und Politikern dazu gehen auseinander.

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Die Aufnahmen geben zu reden: die Schweizer Botschafterin Nadine Olivieri Lozano beim Besuch einer religiösen Stätte in der Stadt Ghom.

Die Aufnahmen geben zu reden: die Schweizer Botschafterin Nadine Olivieri Lozano beim Besuch einer religiösen Stätte in der Stadt Ghom. 

Twitter/SafaiDarya
20 Minuten hat einige Exponenten aus Politik und Gesellschaft zu ihrer Meinung über den Vorfall befragt. SVP-Ständerat Franz Grüter mahnt zur Zurückhaltung.  Provokationen sind nicht das, was wir brauchen», so der Politiker.

20 Minuten hat einige Exponenten aus Politik und Gesellschaft zu ihrer Meinung über den Vorfall befragt. SVP-Ständerat Franz Grüter mahnt zur Zurückhaltung.  Provokationen sind nicht das, was wir brauchen», so der Politiker. 

parlament.ch
Grünen-Nationalrätin Katharina Prelicz-Huber ist ob den Bildern «masslos enttäuscht.» «Als Schweizerin könnte sie es nutzen, etwas anderes zu zeigen und solidarisch mit den Frauen im Iran zu sein», so Prelicz-Huber.

Grünen-Nationalrätin Katharina Prelicz-Huber ist ob den Bildern «masslos enttäuscht.» «Als Schweizerin könnte sie es nutzen, etwas anderes zu zeigen und solidarisch mit den Frauen im Iran zu sein», so Prelicz-Huber.

20min/Janina Marisa Schenker
«Wenn man schon eine Frau als Botschafterin in den Iran entsendet, weiss man, dass sich automatisch das Problem der Kleidung stellen wird», sagt Ex Diplomat Max Schweizer.

«Wenn man schon eine Frau als Botschafterin in den Iran entsendet, weiss man, dass sich automatisch das Problem der Kleidung stellen wird», sagt Ex Diplomat Max Schweizer.

Wikipedia/Kilian J. Kessler - ZHAW
«Mit ihrem Besuch sendet sie ein starkes Signal an die Mullahs und die protestierende Bevölkerung, die seit fünf Monaten gegen das islamische Regime ankämpft», schreibt die Sprecherin des Vereins «Free Iran Switzerland», Saghi Gholipour, in der Mitteilung.

«Mit ihrem Besuch sendet sie ein starkes Signal an die Mullahs und die protestierende Bevölkerung, die seit fünf Monaten gegen das islamische Regime ankämpft», schreibt die Sprecherin des Vereins «Free Iran Switzerland», Saghi Gholipour, in der Mitteilung.

SRF

Darum gehts

  • Der Auftritt einer mit Tschador bekleideten Schweizer Botschafterin hat für Aufruhr gesorgt.

  • Es gab viel Kritik und den Vorwurf, die Schweiz biedere sich zu sehr dem iranischen Regime an.

  • 20 Minuten hat einige Exponenten aus Politik und Gesellschaft zu ihrer Meinung über den Vorfall befragt.

Der Auftritt hat auf Twitter einen Shitstorm ausgelöst: Die Schweizer Botschafterin Nadine Olivieri Lozano besucht, von religiösen Würdeträgern begleitet und mit einem Tschador bekleidet, eine religiöse Stätte in der Stadt Ghom. Bei den Begleitern an ihrer Seite soll es sich um zwei Mullahs handeln – also Mitglieder genau jener Regierung, die die seit Monaten andauernden Proteste brutal niederschlägt, Tausende Menschen inhaftiert und bereits Dutzende an Baukränen und anderen improvisierten Galgen in aller Öffentlichkeit gehängt hat.

Max Schweizer, Ex-Diplomat

Max Schweizer hat die Schweiz jahrelang als Diplomat in verschiedenen Ländern vertreten. Unter anderem war er auch zweimal in Saudi Arabien auf Posten. Den Auftritt der Diplomatin Olivieri Lozano sieht er nicht kritisch, unter anderem weil es nicht der erste solche Fall sei: «Eine Bundesrätin (Micheline Calmy-Rey) hat es ihr vorgemacht. Ebenso trat Botschafterin Livia Leu, die heutige Staatssekretärin im EDA, im Iran auch in dort korrekter Kleidung auf.» Schweizer findet, man sollte nicht zu kleinlich sein und jetzt auf den Zug der Effekthascherei aufspringen.

«Denn wenn man schon eine Frau als Botschafterin in den Iran entsendet, weiss man, dass sich automatisch das Problem der Kleidung stellen wird. Ohne Tschador kann sich eine ‹Frauperson› nicht exponieren», so Schweizer weiter. Es gebe also einen klaren Widerspruch zwischen dem Anspruch, dass die offizielle Schweiz mit allen Staaten relativ gute Beziehungen pflegen müsse, und dem Wunsch, sie müsse explizit westeuropäische «politische Zeichen» setzen.



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