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Luftraum-Verletzung war ein Signal an Ankara

Dienstag, 6. Oktober 2015 , von Freeman-Fortsetzung um 22:00

Was für ein Geschrei die westliche Presse wieder wegen nichts losgelassen hat. Ein russischer Kampfjet soll nach Angaben der türkischen Armee am Montag in den Luftraum der Türkei eingedrungen sein und zwei türkische F-16-Abfangjäger minutenlang mit seinem Gefechtsradar erfasst haben. Daraus wird ein Drama mit grossen Schlagzeilen gemacht, von wegen Luftraum-Verletzung. Was die Medien natürlich nicht erwähnen, die türkische Luftwaffe verletzt jeden Tag mehrmals den Luftraum Griechenlands. JEDEN TAG!!!

Eine SU-30 soll zwei F-16 erfasst haben

Alleine im Januar 2014 über 1000 Mal und "beleuchtete" die Flugzeuge des NATO-Partner mit seinem Gefechtsradar für Minuten. Dieses "Katz und Maus Spiel" zwischen den türkischen und griechischen Luftwaffen ist so zur Routine geworden, es wird kaum gemeldet. Dabei hat sich Moskau für den Irrtum entschuldigt und als Navigationsfehler erklärt. Das ist die offizielle Erklärung, aber für mich steht fest, das war ein deutliches Signal an Ankara, sich aus dem syrischen Luftraum rauszuhalten. Siehe "Hat Russland eine Flugverbotszone über Syrien verhängt?"

Man könnte ja den emotionalen Ausbruch der Türken verstehen, wenn es nicht eine komplette künstliche Aufregung wäre. Denn am Montag haben türkische Kampfjets VIER MAL den Luftraum Griechenlands verletzt. Am selben Tag wo sie sich über Russland aufregen, dringen sie mehrmals in Griechenland ein. Seit Januar 2015 bis August hat der griechische Generalstab 1'306 Verletzungen des griechischen Luftraums durch 101 türkische Militärflugzeuge gezählt.

Umgekehrt genau so. Die Flugzeuge der griechischen Luftwaffe fliegen auch über türkisches Territorium, was die Türken wieder dazu veranlasst, ihre Abfangjäger hochzuschicken. Das passiert tagtäglich. Und dieses "Beleuchten" des Gegners ist wohl der letzte Schritt vor dem Waffeneinsatz, aber auch ein normaler Vorgang um zu zeigen, "hallo, ich sehe dich und kann dich abschiessen!"

Am 16. Juli berichtete "Business Insider" sogar darüber, er ist zu einem "Luftkampf" zwischen türkischen und griechischen Jets über der Ägäis gekommen. Eine Formation von türkischen Kampfjets hatten 20 Mal den grischischen Luftraum verletzt, bevor sie von den Griechen verjagt wurden. Laut griechischen Offiziellien trugen zwei der türkischen Jets sogar Waffen.

Also, die Türken sollen sich nicht so aufregen, wenn sie selber dauern den Luftraum der Nachbarn verletzen.

Was jetzt passiert ist, das russische Militär hat allen Beteiligten des Syrien-Konflikt deutlich zu verstehen geben, die bisher meinten, im Luftraum Syriens nach Belieben reinfliegen zu können, das geht ab sofort nicht mehr. Die Russen haben die Wache, Kontrolle und Abwehr übernommen. Die Amerikaner, Israelis und die Türken wissen jetzt, wer mit seinen Jets in syrischen Luftraum eindringt, wird abgeschossen.

Übrigens, das russische Flugzeug hat gar nicht wirklich türkischen Luftraum verletzt, weil die Türkei einseitig die Grenze 8 Kilometer weiter nach Syrien verschoben hat. Es handelt sich um eine sogenannte Pufferzone von 8 Kilometer innerhalb Syrien seit Juni 2012. Damals schoss eine syrische Rakete eine türkischen Kampfjet ab, das in syrischen Luftraum eingedrungen war. Seitdem betrachtet die Türkei jedes Flugzeug das weniger als 8 Kilomter sich der Grenze nähert als Eindringling und handelt entsprechend.

insgesamt 9 Kommentare:

  1. Freeman schrieb
    > das war ein deutliches Signal an Ankara, sich aus
    > dem syrischen Luftraum rauszuhalten.

    Nein, darum geht es überhaupt nicht, weil der Luftraum für andere als von der russischen Föderation erlaubte Fluggeräte eh' abgeriegelt ist (siehe deinen eigenen Blog von neulich).

    Es ging und geht vielmehr darum:
    Durch die Verletzung des türkischen Luftraums hatte/hat die Türkei die Möglichkeit einen diplomatischen Sturm im Wasserglas zu veranstalten. In dem Pseudo-Sturm (mit viel Wirbel) kann Erdogan mal so richtig Dampf gegen Putin ablassen und dabei - ohne daß die meisten das überhaupt begreifen - deutlich machen, daß die Türkei es wegen der engen wirtschaftlichen Beziehungen mit der russ. Föderation bei diplomatischem Geplenkel belassen wird - sie können ja eh' nichts gegen evtl. Luftraumverletzungen tun.

    D.h. mit dem Sturm im Wasserglas hat Ankara bzw. die offizielle Türkei zu verstehen gegeben, daß sie von nun an von dem Plan ablassen, Assad stürzen zu wollen, d.h. Ankara hat den United Criminals of America zu verstehen gegeben, daß es nicht an der z.B. von MacCain oder Clinton oder Brzeziński geforderten militärischen Konfrontation mit der russ. Föderation teilnehmen wird.

    Weil Ankara als Mitglied der Nord-Atlantischen Terror-Organisation dies nicht unverblümt offen äußern konnte/kann, hat die russische Föderation ihnen diesen roten Diplomatenteppich ausgerollt um dabei das (diplomatische) Gesicht wahren zu können.

    Wer's nicht glauben will lese die New York Times. Da diese eine Bezahlschranke hat ein Link zu
    http://sputniknews.com/middleeast/20151007/1028133675/turkey-russia-syria-confrontation.html

  1. freethinker sagt:
    Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
  1. Thommy38 sagt:

    Türkei plötzlich ein wichtiger NATO Partner? Hat es damit was Zutun das die Russen die Israelis verjagt haben? Und die Türken sollen sich dafür rächen? Türken und Griechen streiten sich innerhalb der Bilderbuch Familie (Nato). Der böse Russe soll ja aufpassen, sagt Papa USA

  1. Toni sagt:

    Hier muss ganz klar die "EU" kritisieren.Man muss den Gr. Luftraum als europäischen Luftraum betrachten.Und dieser wird täglich von einem nicht EU Land verletzt.
    Wo ist die EU?
    Schade......Tsipras ist leider eingeknickt.Er hätte zum Sargnagel der NATO werden können.Lediglich der Mut hat ihn verlassen.
    Sein Versagen wird der Nährboden für die goldene Morgenröte sein (Rechter Sektor?).
    Wenn die Amis mit ihren Dollars wedeln, werden die Rechten in Gr. den Syntagma zum Maidan machen.
    Die EU billigt und fördert diese Entwicklung.

  1. Klauz sagt:

    Alles nur Ausreden, von allen. Die Irren sollten lieber im Sandkasten buddeln!

  1. yilmaz sagt:

    jetzt wird sich zeigen wie die türk. Regierung wirklich tickt: entweder es verhält sich Pro-NATO, damit Pro-NWO oder aber es schlägt sich auf die Seite von Russland und damit Anti-NWO und gegen den Monster-IS.

    Sollte die türk. Regierung den Konfrontationskurs gegen Russland weiter fortführen und damit die guten Beziehungen zu Russia aufs Spiel setzten, dann würde Ankara zeigen daß sie Terroristen wie den IS "passiv" unterstützen. Präsident Erdogan muss sich von dem US-Saudi-Israhell Bündnis befreien und weiter eine Eurasische Politik des gemeinsamen Aufbaus betreiben anstatt Assad zu bekämpfen, jetzt ist die Zeit zur finalen Entscheidung, es kann gut sein, daß sich nun eine klare Frontlinie für die kommende Konfrontation (vielleicht schon im Frühjahr 2016...) bildet.

    Andererseits will ich hier nicht den Klugscheisser spielen, denn wir wissen wirklich nicht genau was hinter den Türen abläuft, denn es kann auch gut sein, daß die US Botschaft in der Türkei, Ankara ein Ultimatum gestellt hat: "...entweder ihr macht mit uns gegen Assad mit, als NATO Verbündeter, oder wir zündeln einen Bürgerkrieg zwischen euch Türken und den Kurden an..", denn ein paar Bomben sind ja bereits im Osten der Türkei gezündet worden... und die kurd. Partei wird in der EU hofiert...

    Zudem war Erdogan vor ca 1 Monat in China und wollte die Handelsbeziehungen zwischen China und der Türkei nicht mehr auf USD sondern mit dem chin. Yen abwickeln... Wir wissen bekanntlich nur zu gut was das US Imperium mit dem Irak (Saddam wollte den Ölverkauf mit Euro abwickeln und nicht mit USD) angestellt hat oder auch zB mit Libyen passiert ist.

    Ich bin für eine Zusammenarbeit zwischen Russland und der Türkei!

    ---Fuck Off US-Saudi-Israhell Ideology! Stop Immigration to EU, the freemasons want to bring Chaos and War into EU, stop this fucking satanic plans---!!!

  1. Anonym sagt:

    Wenn ich Griechischer Regierungsangehöriger wäre würde ich mit der Türkei über einen Korridor zwischen Ägäis und den Inseln verhandeln der von beiden Staaten genutzt werden darf ohne Das es eine Verletzung des Liftraumes darstellt.

  1. freethinker sagt:
    Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
  1. DerDude sagt:

    Gibt es eine Quelle dazu, dass die Türkei ihre Grenze um 8 Kilometer verschoben hat ? Wenn ja gibt sie auch das Gebiet an welches konkret betroffen ist? Würde mich über einen Link dazu freuen, konnte diesbezüglich leider nichts finden.