Digitale Geräte - Nichts anderes als Kokain
Digitale Geräte «nichts anderes als Kokain»
Laut einem Bericht des italienischen Senats lässt deren Nutzung die neuen Generationen verdummen.
Ein Bericht aus Italien über die Auswirkungen der Digitalisierung auf Schüler, der am 9. Juni 2021 veröffentlicht wurde, findet erst jetzt seinen Weg in die öffentliche Debatte. Wie Byoblu mitteilt, hat Bildungsminister Giuseppe Valditara den Bericht dem neuen Runderlass beigefügt, der «neue Hinweise zur Verwendung von Mobiltelefonen und ähnlichen elektronischen Geräten im Unterricht» enthält.
Der Bericht wurde vom Senatsausschuss VII zwischen dem 9. April 2019 und dem 9. Juni 2021 unter Mitwirkung von Neurologen, Psychiatern, Psychologen, Pädagogen, Graphologen und Angehörigen der Polizei erstellt. Die Schlussfolgerungen, zu denen sie kommen, sind beunruhigend. Die lange Nutzung digitaler Geräte durch Schüler führt zu:
«…körperlichen Schäden: Kurzsichtigkeit, Fettleibigkeit, Bluthochdruck, Muskel-Skelett-Erkrankungen, Diabetes. Hinzu kommen die psychischen Schäden: Sucht, Entfremdung, Depression, Reizbarkeit, Aggression, Schlaflosigkeit, Unzufriedenheit, verminderte Empathie. Am besorgniserregendsten ist jedoch der fortschreitende Verlust wesentlicher geistiger Fähigkeiten, der Fähigkeiten, die seit Jahrtausenden das darstellen, was wir zusammenfassend als Intelligenz bezeichnen: Konzentrationsfähigkeit, Gedächtnis, kritischer Geist, Anpassungsfähigkeit, dialektische Fähigkeit.»
Das Dokument umfasst eine Reihe erschreckender Beobachtungen und Daten aus verschiedenen Ländern der Welt, wie beispielsweise die Feststellung, dass:
«…seit 2001 – dem Jahr, in dem die Videospielkonsolen in den Kinderzimmern Einzug hielten – und mit einer beeindruckenden Beschleunigung seit 2007 – dem Jahr, in dem die Smartphones ihr Debüt feierten – Depressionen und Selbstmorde unter den Jüngsten nie dagewesene Raten erreicht haben.»
Die Auswirkungen des massiven Konsums seien:
«Nichts anderes als Kokain. Identische chemische, neurologische, biologische und psychologische Implikationen», fügen die Autoren des Berichts hinzu.
Byoblu hat sich an die Juristin Elisabetta Frezza gewandt, die in ihren Artikeln, Vorträgen und Interviews seit Jahren die Auswirkungen der Technologien auf die Grundschulen und die Lernprozesse der Schüler analysiert. Frezza stellt fest:
«Der Anhang schliesst mit der Feststellung, dass ‹es keine wissenschaftlichen Beweise für die Wirksamkeit des digitalen Einsatzes im Unterricht gibt, im Gegenteil, alle internationalen wissenschaftlichen Untersuchungen belegen das Gegenteil›. Es ist also bezeichnend, dass der Minister dieses Dokument seinem Rundschreiben beigefügt hat, denn es scheint dem Schulplan 4.0 PNRR zu widersprechen. Es wird sich zeigen müssen, wie diese beiden Ausrichtungen miteinander in Einklang gebracht werden können, da die PNRR-Finanzierung an die Digitalisierung der Schulen gebunden ist.»
Angesichts der Ernsthaftigkeit der Ausführungen des Berichts erachtet Byoblu die Nonchalance, mit der Kinder in der «Covid-Ära» gezwungen wurden, zu Hause zu bleiben und das Lernen noch mehr in die kalten Kreisläufe der digitalen Welt zu verdrängen, als noch erstaunlicher. Man könne nur hoffen, dass der neue Runderlass des Ministers, der die Verwendung von Smartphones und Tablets im Unterricht mit Ausnahmen verbietet, einen Paradigmenwechsel in der unkritischen Haltung gegenüber der Technologie einleitet, die in den letzten Jahren vorherrschte.
Byoblu: “Il digitale come la cocaina, sta decerebrando le nuove generazioni”, la sconcertante relazione del Senato - 22. Dezember 2022
"Wehe wehe wenn ich auf das Ende sehe" Kinder sind unsere Zukunft.