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Ein Haus aus Schiffscontainern

Sonntag, 14. Juni 2009 , von Freeman-Fortsetzung um 12:00

Ihr wollt Lösungen? Hier ist eine. Man kann sein Heim aus Containern bauen. Dieser Trend wird in Amerika immer beliebter, weil es relativ billig und schnell geht, statt die traditionellen Methoden anzuwenden. In meinem Artikel aus dem Jahre 2007 zeigte ich bereits wie in Amsterdam ein Studentenheim aus Containern gebaut wurde. Jetzt werden in Amerika immer mehr Eigenheime nach dieser Methode erstellt. Not macht erfinderisch.

Ungefähr 18 Millionen Container sind auf der Welt unterwegs um Waren zu transportieren. Sie sind das Symbol der Globalisierung. Da die USA mehr importiert als exportiert und die Wirtschaft stagniert, stapeln sich die leeren Container in den Häfen. Diesen Überschuss hat sich die Firma SG Blocks zu Nutze gemacht und sie baut Häuser damit.

David Cross, Mitbegründer der Firma, arbeitete vorher als Matrose auf einem Containerschiff, verbrachte viel Zeit auf See und hatte mit dieser Materie täglich zu tun.

Wenn ich auf das Deck eines Schiffes schaute, wo hunderte bis tausende Container perfekt aufgereiht waren, neun unter Deck und sechs darüber, sah ich in meiner Vorstellung Hotel nach Hotel an Deck meines Schiffes,“ erzählt Cross.

Er entdeckte den Wert und die Robustheit der Container mit den Massen 12,19 x 2,44 x 2,60 Meter.

Die Container sind für eine feindliche und dynamische Umwelt auf See gebaut ... in der Lage 30'000 Kilo zu transportieren. Es macht einfach sehr viel Sinn, durch kleinere Veränderungen sie als Mehrfamilien-Wohnsystem zu nutzen.

Ausserdem sagt Cross, ist es energieeffizienter aus Containern Wohnungen zu bauen als sie einzuschmelzen.

Die Container wiegen 4'500 Kilo und es werden 9'000 Kilowattstunden an Energie benötigt um sie als Stahl wiederzuverwerten,“ sagt Cross. „Wir verändern diesen Stahl mit nur 400 Kilowattstunden an Energie, eine Einsparung von 95 Prozent.

Auch die Bauzeit wird erheblich reduziert.

Die Bauzeit für ein typisches Haus kann vier bis acht Monate dauern,” sagt Cross”. „Unsere Häuser aus Container normalerweise nur zwei bis vier Monate“.

Hier sieht man wie aus Containern ....



... zuerst ein Rohbau ...



... und dann ein Designer-Haus wird:



Container werden bereits seit Jahren auf Baustellen als Büros und einfache Unterkünfte verwendet. In Prinzip kann man aber auch Wohnhäuser und ganze Wohnblöcke daraus erstellen.

Speziell in Amerika, wo die meisten Häuser nur aus einem Holzrahmen bestehen, die mit Papmasche gefüllt und Heftklammern zusammengehalten werden, deshalb beim ersten Sturm davonfliegen, sind Häuser aus Stahlcontainern stabiler und ein Fortschritt ;-)

Der Präsident von SG Blocks Steve Armstrong sagt, die Baukosten werden um 10 bis 15 Prozent geringer wenn man Mehrfamilienhäuser errichtet und er meint: "Wir können sie aussehen lassen wie man will. Über dem Skelett der Container kann jede Fassade angebracht werden. Wenn man minimalistisch ist, dann sieht man noch die Wände der Container. Wir können sie aber auch wie aus Ziegeln oder Stuck aussehen lassen."

Containersiedlung in Flachau Österreich:



Für die Isolation gegen Wärme und Kälte wird ein Dach und eine Holzkonstruktion drumherum gebaut.

Die meisten Container werden heute in China produziert. Der Preis für so einen Schiffscontainer schwankt aufgrund der volatilen Stahlpreise und Dollarkurse so zwischen 1950 und 2300 Dollar (neu). Fertige 6 Meter lange Bürocontainer mit Fenster, Türen, Strom und Heizung gibt es für ca. 4'800 Euro. Für eine Wohnfläche von ca. 100 Quadratmeter benötigt man vier der grossen Kontainer. Jetzt kann man sich ausrechnen wie günstig ein Haus wird, wenn man in so einer stählernen Bienenwabe leben will ... oder muss.

insgesamt 17 Kommentare:

  1. helga sagt:

    Gute Nacht. Kürzlich ging es hier um die guten Strohballenhäuser und jetzt um Bleckkisten.
    Ganz im Gegensatz zu den optimale Schutzeigenschaften vor Strahlungen und im Sinne von Raumklima und Wärmeschutz - wie wird das mit diesen Blechboxen sein...?
    Metall in der Luft, Metall in der Nahrung, Metall als Wohnraumwand - gesundes Leben für gesunde Menschen und freies Sein?

    Grundregeln sollten immer im Sinn sein, wenn eine neue Sache betrachtet wird.

  1. Anonym sagt:

    Wir in Deutschland als Exportweltmeister exportieren also auch potentielle Häuser... ;-)

    Wie teuer wäre eigentlich ein Einfamilienhaus (120 qm) in Container-Bauweise?
    Vielleicht kann man ja auch Designerhäuser in Deutschland an den Mann bringen.

  1. Cuibono 9.11 sagt:

    Es gibt einen preisgünstigen Anbieter aus Österreich der eine sehr gute Seite mit toller Navigation
    hat
    http://www.combi-box.at/hp12.htm

  1. Also,bei einer ersten Betrachtung ist das für mich keine so tolle Idee,ich kann mir vorstellen das es im Sommer sauheiss in nem KOntainer wird...dann schon lieber Erdhäuser,ein guter Campingplatz..u.ä...

    Grüße
    Samy

  1. achso,das war wieder ein Test ob wir Spass verstehen,habe ich erst nach absenden meiner Mail..gecheckt..lol..;)

  1. :raven: sagt:

    Hallo,

    die Idee empfinde ich weniger als Spass. Ich bin bereits vor Jahren im Berliner Umland beim Spaziergang auf ein solches Haus gestossen. Es war noch deutlich zu erkennen, dass die Basis des Hauses aus Schiffscontainern bestand. Das Dach war darauf aufgesetzt und bot weiteren Wohn- und Nutzraum. Davor stand übrigens ein fast nagelneuer 5er BMW, also offensichtlich nicht nur für "arme" Leute eine Alternative zu den "normalen" Wahnsinnspreisen eines Hauses. Wenn man heutzutage nicht vom Elternhaus finanziellen Rückenwind erhält, zahlen viele mehr als das halbe Arbeitsleben ihr Eigenheim ab.

  1. Denk Mal sagt:

    Klar, man muss das schon im Geiste der Mobilität betrachten. Die zunehmende Globalisierung erfordert schließlich eine hohe Flexibilität. So lassen sich einige wenige Container schnell mal auf das Betriebsgelände des neuen Arbeitgebers verlagern. Das ganze bleibt kostengünstig und der Bewohner hat stets seine ganze Heimat dabei … auch bei Einsätzen im Ausland. So kann es dann schnell eine Richtlinie geben wieviel qm Container einer Person zustehen und ebenso kann auch rasch der Bedarf für eine Familie errechnet werden.

    Ein weiterer Vorteil für die kommende Gesellschaft ist es wenn man sozial gleichgesinnte gleich mitsamt ihrer gewohnten Umgebung an einen angemessenen und gut überwachten Platz transportieren kann, wo diese hinreichend geschützt vor sich selbst und der Welt in ihren Containern alle Freiheiten dieser Welt genießen können. Die standardisierte Ausrüstung dieser Container mit allen Kommunikationsmitteln, von Lifeüberwachung, Telekommunikation und Volksempfänger wäre zu empfehlen. Insgesamt könnte diese Lösung eine wirtschaftlich vertretbare für die zukünftige Dritte Klasse der Dreiklassengesellschaft werden. So ließe sich ggf. auch Hartz IV deutlich entlasten. Würde man dann die Wohnersatzleistung noch mit ein wenig Ackerfläche umgeben, könnte auch das Geld für die Beköstigung noch größtenteils eingespart werden und der Bewegungsdrang der Betroffenen durch entsprechende Feldarbeit kompensiert werden. Die so entstehenden Siedlungen aus grünen, gelben und roten Containern, würden schon von weitem Aufschluss darüber erlauben, wie gefährlich die Annäherung an die dort lebenden Menschen sein könnte.

    In Extremfällen könnte ein Betroffener gleich mitsamt seiner Wohnlandschaft nahtlos in einen Gefängniskomplex umgezogen und integriert werden, der eben noch ein wenig weiträumiger abgesperrt ist. Schließlich würde Errichtung und Unterhalt eines Gefängnisses noch erheblich mehr kosten als eine hermetisch abgeriegelte Containerlandschaft. Insoweit könnte jeder Mensch auf diesem Planeten schon sein potentielles Gefängnis ab frühester Jugend mehr oder minder am Mann führen. Also Leute … unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten und zur Optimierung der Volksausbeute ist dies ein sehr bedenkens- und lobenswerter Ansatz, der verbunden mit einer amtlich garantierten Mobilitätsgarantie höchsten Respekt verdient.

  1. Anonym sagt:

    Wie siehts denn mit Bauwagen aus ?
    Wie der Peter Lustig,daß wär doch was.
    Müsste man doch bloß in Eigenarbeit aufbereiten,daß sollte jeder können,bzw lernen können ?

    Auch Container könnte man doch aufbeeiten,also von innen und aussen,so schlecht ist die Idee doch gar nicht...

  1. ich weiss ja nicht wieso hier einige bissel stänkern und die idee lausig finden. naja.....eins könnt ihr mir glauben: die generelle absicht mit dieser nachricht besteht darin, sogar aus kleinsten unbedeutenden dingen order als müll angesehene objekte ETWAS ZU ERSCHAFFEN.in diesem fall ein haus. diogenes lebte vor über 2400 jahren in einer tonne.
    freeman möchte euch nur aufzeigen, dass es so viele möglichkeiten gibt. ob stroh oder metall. alles was bislang nicht wahrgenommen wurde, kann durch improvisation, neugier und talent zu etwas "großem" verwandelt.
    ich find´s gut :-)
    danke freeman für den artikel.

  1. Anonym sagt:

    Bissle OT: Weiß zufällig jemand wo man günstig Bauwagen (a´la Peter Lustig/Löwenzahn) zum selbst ausbauen herbekommen könnte??

    Danke!!!

  1. Erdenmensch sagt:

    Hallo Freeman,

    kennst "Earthships"?

    Es ist eine ökoloische Bauweise aus alten Autoreifen und viel mehr.

    Ich habe sehr viele Links zu "Earthships" und auch "Cob-House" auf meiner Seite:
    http://krautkopf.blogspot.com/

    Tolle Videos über Earthships gibt es bei GoogleVideo.

    LG

  1. wayneman sagt:

    @ annonym:

    ich habe meinen bauwagen von ebay.

  1. trueman sagt:

    Wenn es dabei um den Recycling-Gedanken geht. Bin ich damit einverstanden.

    Solange nur ausgemusterte Container verwendet werden...

    Super geniales Konzept!!!

    Bei den Preisen werden sich die Leute allerdings lieber NEUE Container kaufen wollen. Die Produktion der Container würde ansteigen und die Preise noch tiefer fallen. Diese Spirale kennen wir doch...

    Dann doch lieber zurück in die Natur und mit dem leben, was diese uns bietet. (FREIHEIT!)

    Ich würde ein Haus aus Lehmziegeln (Made in Gaza) vorziehen. Schon allein die umweltschonenden Baumaterialien sind doch ohne Frage die bessere Alternative. Aber auch die Kosten von umgerechnet 2'000 Euro um einiges günstiger.

    Gruss Trueman

  1. Ella sagt:

    @Helga
    Danke,
    auch ich habe meine Bedenken, was das viele Metall angeht, dass einen Bewohner eines Schiffscontainer umgibt.

    Anderseits hebt vielleicht das Ummanteln des Containers mit Holz und natuerlichen Daemmmaterialen z.B. alten Jeans oder Strohballen, einige der negativen Eigenschaften des Metalls auf.

    Die postive Seite ist, das Reciclen von alten Schiffscontainern und der Preis, sowie die kurze Bauzeit.

  1. Ella sagt:

    off topic:
    Ein weiteres Beipiel, dass die Amis nicht im selben Universum leben wie wir:
    "60 Minutes" ein renomiertes Sonntagpolitmagazin bringt Pioniere der gesunden und einfachen Ernaehrung, Leute die keine Mikrowelle benutzen, die gaertnern, die lernen zu kochen !!!

    Eine Autorin wird als "visionaer" bezeichnet, da sie einen Whitehousegarten wollte.(Was Michelle Obama ja im Maerz dann auch umgesetzt hat.)

    Es wird eine Schule gezeigt, in der Kinder einen Schulgarten bepflanzen und kochen lernen.( und das ist das Neueste)

    Das alles wird i, Magazin gezeigt , als haetten die Leute, die hier das grosse Wort fuer gesunde oder organische Nahrung fuehren, diese Projekte gerade erfunden,sozusagen, das Gelbe vom Ei.
    (kein Wort natuerlich, dass das in Europa schon lange gang und gaebe ist)

    Die Amis sind was gesunde Nahrung und Unabhaengikeit durch Gaertnern , sowie kritik gegenueber Micowaves angeht nicht nur zehn sondern mindestens 30 Jahre den Europearn hinterher.

    Ich kann mich erinnern, das wir schon vor 30 Jahren in Deutschland z.B. Gemuesegaerten in Schulen und Kigas gepflanzt haben.
    Ganz abgesehen von organischem Essen und dem kritischen Verhalten gegenueber Mikrowellen.

    Was mich so richtig wuetend macht, ist, dass die Leute die hier das grosse Wort fuehren, alles in Europa abgekupfert haben, aber so tun, als haetten sie alles selbst erfunden.
    Typisch Ami, denn was haben die ueberhaupt selbst erfunden? ausser vielleicht unsinniges Zeug, wie "The Wipe" im anderen geposteten Artikel von Freeman.
    Wie die Amis Ideen klauen sieht man ja auch sehr gut an den Nobelpreistraegern, die meistens "foreignborn" oder "jewisch-german" waren.
    Oder an den Unis,NASA und Forschungslabors, die ohne die ausslaendischer Studenten/Wissenschaftler schon laengst aufgeben koennten
    .
    Allerdings eines koennen Amis gut:
    sich selbst loben, fuer Dinge, die sie bei anderen abgekupfert haben.
    Die tun immer so als haetten sie das Ei erfunden, wenn sie endlich mal durchgeblickt haben.
    Wie Einstein sagt" Es gibt ein Ende des Universums, aber bei Dummheit sei er sich nicht so sicher. ( Und ich fuege hinzu bei Selbstbewusstein der Amis"Dumm und Stolz" drauf auch nicht.)

    Sorry, aber das musste mal wieder gesagt sein,denn manchmal ist die Arroganz gemischt mit Dummheit und Selbstbewusstsein kaum auszuhalten.

    Anderseits bin ich natuerlich froh, dass die endlich mal lernen zu gaertnern und zu kochen,dann gibts vielleicht weniger uebergewichtige Kids und Erwachsene.

  1. Anonym sagt:

    Naturnahes Leben in etwa So:


    In den dunklen Bart des Mannes haben sich in den letzten Jahren viele graue Haare gemischt, seine Haut ist von Wind und Wetter gegerbt, und gegen die Kälte schützt er sich mit einigen Pullovern übereinander. Dennoch: Wolfgang Hamacher lebt, wie er es sich wünscht: im Wald, so unabhängig wie möglich von der “zivilisierten Welt”.
    Der Hessenreporter hat den Aussteiger besucht. Ob er wohl glücklich ist?
    Eine kleine Schafherde sorgt mit ihrer Wolle und dem Fleisch für seinen Lebensunterhalt. Viel braucht er nicht. Abends spendet ihm eine Kerze Licht zum Lesen. Bücher sind sein Lebenselexier. Wasser schafft er in Kanistern herbei, wenn er mal Strom braucht, klemmt er kurz eine Autobatterie an. Lebensmittel besorgt er auf Vorrat im nächsten größeren Dorf – mit seinem Esel, eine Stunde hin, eine zurück.
    Dort haben einige Bewohner Vorbehalte gegen den Waldmenschen da draußen. Aber das stört Wolfgang Hamacher wenig. Demnächst will er sich sogar noch unabhängiger machen: Bei Bioland, wohin er zur Zeit noch die Schafe verkauft, will er aussteigen, und aus der Krankenkasse und den Versicherungen will er auch raus.
    Dass ihm jetzt ein Zahn abgebrochen ist, erinnert ihn allerdings schmerzlich daran, dass es da doch Probleme geben könnte, zumal er auch nicht mehr der Jüngste ist… (Eine Reportage von Thomas Dieh.l)


    http://dokujunkies.org/reportagen/der-waldmensch-dtv-xvid.html

  1. Anonym sagt:

    wayneman, danke für den Tipp kennst Du (oder vielleicht andere hier) Foren , Blogs. o.ä. die sich mit der Thematik ausbauen, kaufen, reisen, wohnen im Bauwagen beschäftigen?