Buenos Aires Tag5
Eines der schlimmsten kriminellen Finanzorganisationen unter denen die Länder in Afrika und auch in Lateinamerika leiden sind die sogenannten "Vulture Funds" oder Aasgeierfonds. Sie kaufen Kredite, welche die westlichen Industriestaaten den Ländern der III. Welt ursprünglich gegeben und dann erlassen haben billig auf, um dann den vollen Betrag mit Hilfe von internationalen Gerichten einzukassieren. Das heisst, die westlichen Länder können die Scheinheiligen spielen und einen grosszügigen Schuldenerlass verkünden, die linken und grünen Gutmenschen glauben das auch, dabei werden die Kredite an die Aasgeierfonds verkauft, die dann mit juristischen Winkelzügen trotzdem die Schulden voll einfordern. Diese Aasgeierfonds sind übrigens mit einer Schar an Lobbyisten die ganz grossen Parteispender, um so die Politiker, Medien und Gerichte zu bestechen.
Siehe dazu: "Aasgeier Fonds - wie Länder in der Schuldenfalle bleiben".
Argentinien leidet schon länger unter Aasgeierfonds. So ist das Segelschulschiff "Libertad" der argentinischen Marine in Ghana beschlagnahmt worden, weil einer der grössten Aasgeierfonds, NML Capital, einen Richter in Accra davon "überzeugt" hat, eine Blockade anzuordnen. Der Dreimaster liegt schon seit über einem Monat im Hafen von Tema fest. Laut den Kriminellen von NML Capital schuldet Argentinien dem Fonds rund 370 Millionen Dollar, obwohl sie den Schuldschein für einen Appel und ein Ei aufgekauft haben. Was hier abläuft ist ein klarer Bruch internationaler Gesetze und eine mafiöse Erpressung.
Die Kaution um die "Libertad" zu befreien wurde auf 20 Millionen Dollar vom Richter festgesetzt. Die Regierung in Buenos Aires denkt jedoch nicht daran, den Forderungen nachzukommen. Das Schiff könnten sie behalten, sagte Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner. Die Freiheit und Würde werde Argentinien aber weder ein Aasgeierfonds noch sonst jemand nehmen.
NML Capital ist eine Tochtergesellschaft der Elliott Associates, die wiederum dem Milliardär Paul Singer gehört. Ihn könnte man den Erfinder der Aasgeierfonds nennen; 1996 gewann er einen Gerichtsfall gegen die Regierung von Peru, wobei er 400 Prozent Gewinn ergaunerte. Danach verklagte er die Republik Kongo auf 400 Millionen Dollar, für eine Schuld die er für 10 Millionen aufgekauft hatte. Schlussendlich bekam er 127 Millionen zugesprochen, fast das 13-fache seines Einsatzes.
Das heisst, statt dass das Geld in den Bau von Strassen, Schulen und anderen wichtigen Infrastrukturen geht, Geld welches man den notleidenden Ländern eigentlich erlassen hat, füllt es die Taschen der gierigen Besitzer der Aasgeierfonds. Warum passiert nichts dagegen? Weil Paul Singer jahrelang einer der grössten Parteispender Washington ist und beide, die Republikaner und die Demokraten schmiert. So hat er auch eine politische Lobby gegen Argentinien aufgebaut, die sich "The American Task Force Argentina (ATFA)" nennt.
Die Aufgabe dieser Gruppe ist es die argentinische Regierung zu diskreditieren, einzuschüchtern und zu erpressen, die gesagt hat, sie wird sich den Aasgeierfonds nicht unterwerfen. Die Lobbyisten der ATFA haben zuerst gegenüber den US-Politikern die Lüge verbreitet, sie würden "arme" Lehrer vertreten, die in argentinische Staatsanleihen investiert hätten. Als die Lüge aufflog behaupteten sie, sie würden für den amerikanischen Steuerzahler das Geld eintreiben. Auch eine Lüge, denn der Sitz der NML Capital ist aus Gründen der Steuerflucht auf den Cayman Inseln und sie zahlen gar keine Steuern in den USA.
Argentinien hat mit seinen Gläubigern 2005 und 2010 einen kompletten Schuldenumtausch vereinbart, was von 92 Prozent der Kreditgeber akzeptiert wurde. Damit signalisierte Argentinien, es zahlt den Grossteil der Schulden und die Zinsen an die welche bei der Erholung mitgeholfen haben, die auch vom Wachstum des BIP um 8 Prozent pro Jahr seit 2003 profitiert haben. Aber Argentinien wird nicht den Kredithaien einen Cent zahlen, welche Schuldscheine praktisch für nichts aufkauften, sich auf keinen Kompromiss einlassen und mit juristischen Winkelzügen den grossen Reibach machen wollen. Solchen Leichenfledderern wie Paul Singer muss endlich das Handwerk gelegt werden.
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Irgendwie passend dazu, was auf jeder Liste von Sehenswürdigkeiten die man in Buenos Aires besuchen muss steht, ist der Friedhof Recoleta. Er wurde am 17. November 1822 eingeweiht und war der erste öffentliche Friedhof der Stadt. Warum soll man ihn besuchen? Weil er sich zum bedeutendsten historischen und zugleich künstlerischen Denkmal Argentiniens entwickelt hat. Das Gelände umfasst 54'843 Quadratmeter, auf denen 4'800 Krypten sich befinden. Die Nekropolis, die ständig in Benutzung ist, gilt weltweit als monumentaler Ausdruck der Friedhofsarchitektur. Auf Recoleta ruhen die wichtigsten Persönlichkeiten der argentinischen Geschichte: Politiker, Militärs, Staatsmänner, Entdecker, Schriftsteller, Dichter und Künstler.
Einige der Prominenten waren wohl Freimaurer, wenn sie eine Pyramide als Grabstätte haben.
Das Grab von María Eva Duarte de Perón, Primera Dama Argentiniens und die zweite Frau des Präsidenten Juan Perón, wird immer noch rege besucht.
Dann zu was erfreulichem. In Buenos Aires laufen die hübschesten Jungs und Mädels durch die Strassen und machen Werbung für den "Carnaval 2013" in der "Provincia Entre Rios" nördlich der Hauptstadt, der im Januar und Februar stattfindet. Mit lauten Trommelschlägen und Samba-Tänzen machen sie auf sich aufmerksam:
Die Hauptorte wo der Karneval in der Provinz Entre Rios stattfindet sind, Gualeguaychú, Concordia, Concepcion del Uruguay, Victoria, Gualeguay, Santa Elena und Hasenkamp. Nicht nur in Brasilien sondern auch in Argentinien wird mit Musik, Tanz und Umzügen gefeiert.
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Hallo, Freeman! Guten Morgen aus Sachsen!
Seit Tagen verfolge ich wieder Deine interessanten Berichte aus Argentinien.
Danke für die Hintergrundinformationen, die aktuellen Eindrücke und die schönen, interessanten Fotos.
Ich wünsche Dir noch erlebnisreiche Tage!
Unglaublich!
Diese Aasgeier=NML Capital!
Hallo Freeman. Danke für Deine tollen Berichte aus Argentinien. Ich freue mich schon auf Tag 6!
Hi Freeman,
unglaublich. Man bekommt den Eindruck, es würde nur noch Lug und Betrug in der Welt geben.
Danke für Deinen Einsatz.