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USA versuchten die Revolution in Ägypten zu kapern

Mittwoch, 15. Februar 2012 , von Freeman-Fortsetzung um 14:00

Aktuell stehen Mitglieder von NGOs in Kairo vor Gericht, denen Unterwan- derung des "arabischen Frühlings" und Aufwiegelung der Bevölkerung vorgeworfen wird. Diese sogenannten Nichtregierungsorganisationen hatten den Auftrag, für Washington die ägyptische Revolution in ein Chaos zu verwandeln, um damit den amerikanischen und israelischen Interessen zu dienen, sagt eine Ministerin der ägyptischen Regierung.

Die Vereinigten Staaten "versuchten die Kaperung" der Revolution, welche Präsident Hosni Mubarak stürzte, "mit dem Ziel ihren und israelischen Interessen zu dienen", sagte Fayza Abul Naga, Ministerin für Internationale Kooperation und Planung.

Abul Naga sagte gegenüber der Staatsanwaltschaft, die den Fall behandelt, "die Revolution vom 25. Januar war eine Überraschung für die Vereinigten Staaten und es war ausserhalb Amerikas Kontrolle, als die Revolution sich in einen grossen populären Aufstand in ganz Ägypten verwandelte."

"Die Vereinigten Staaten entschieden dann mit allen ihren Möglichkeiten und Werkzeugen die Situation zu beherrschen und in die Richtung zu lenken, welche den amerikanischen und israelischen Interessen dienen."

Egal was Washington behauptet, eine moderne ägyptische Demokratie "bedeutet die grösste Bedrohung für die Interessen von Israel und den Vereinigten Staaten, nicht nur in Ägypten, sondern in der ganzen Region", sagte Abul Naga. Ihr Auftrag ist die Tätigkeit der ausländischen Gruppen und ihre Finanzierung zu untersuchen.

Insgesamt wird 40 Vertretern ägyptischer und ausländischer Nichtregierungsorganisationen vorgeworfen, darunter 19 Amerikanern, ausländische Gelder illegal eingesetzt zu haben, um Unruhen in Ägypten zu entfachen.

Es handelt sich um drei amerikanische NGOs, wie das International Republican Institute, welches die "rechte konservative" Agenda der Republikanischen Partei vertritt, sagte Abul Naga. Während das National Democratic Institute den Interessen der Demokratischen Partei dient. Freedom House sei ein Werkzeug der "jüdischen Lobby und ihren Kreisen in den USA", sagte sie.

"Die amerikanische Entschlossenheit und Beharrlichkeit diese Organisationen zu unterstützen, um in politischen Aktivitäten engagiert zu sein, ist ein eklatanter Bruch des Gesetzes, was eine eindeutige Gefahr für die nationale Sicherheit bedeutet", sagte Abul Naga.

Laut der Ministerin hat Washington 105 Millionen Dollar den NGOs für Ägypten zwischen Februar und September 2011 zur Verfügung gestellt. Zur Erinnerung, Mubarak trat am 11. Februar 2011 zurück. Die Gelder waren also für die Beinflussung der Regierungsbildung nach Mubarak gedacht.

Präsident Obama und einige Kongressabgeordnete haben damit gedroht, Ägypten könnte die 1,55 Milliarden Dollar an jährlicher Hilfe verlieren, wenn sie mit der Anklage fortfahren. So wird die ägyptische Übergangsregierung erpresst, was die wahre Absicht und Einstellung Washingtons zeigt.

Diese NGOs sind gar nicht von Regierungen unabhängig. Sie bekommen ihr Geld vom amerikanischen Staat und stehen in enger Verbindung zu führenden Personen im Kongress. Offiziell sollen sie "Demokratie" im Ausland fördern. Was das bedeutet wissen wir an Hand der sogenannten Farbrevolutionen, die Installation einer Regierung die Washington gehorcht, wie die Marionette Sackarschwilli in Georgien oder Juschtschenko in der Ukraine.

Die CDU nahe Konrad-Adenauer-Stiftung gehört auch zu den in Ägypten beschuldigten Organisationen. Sie hat sich in der Vergangenheit ähnlich subversiv verhalten, wie zum Beispiel mit der Unterstützung der rechtsgerichteten Partei Primero Justicia in Venezuela, die beim Putschversuch 2002 gegen die Regierung des demokratisch legitimierten Präsidenten Venezuelas, Hugo Chavez, massgebend beteiligt war.

insgesamt 8 Kommentare:

  1. Shiryuu sagt:

    Bei diesem ganzen zeugs muss man sehr vorsichtig sein.

    Denn auch die jetzige Militärregirung hat ein Interesse daran Chaos zu sähen um dann als starker retter dazustehen. Dabei dann noch ausländische NGOs dessen bezichtigen und schon kann man seinen Status verbessern und ebenfalls die Revolution kapern.

    Die Wahrheit liegt wahrscheinlich irgendwie in der Mitte. Natürlich werden diese NGOs versucht haben neue Kontakte zu knüpfen und im neuen System einen Platz zu bekommen.(Wobei bestimmt nicht alle NGOs staatliche Interessen anderer Länder repräsentieren). Dabei könnten diese aber auch dem Militär gefährlich werden.

    Wie gesagt, das ganze liegt wahrscheinlich irgendwo in der Mitte. Einerseits hat auch as Militär ein interesse an Instabilität um weiter an der Macht bleiben zu können, andererseits haben auch einige NGos interesse daran das Volk/Abgeordnete etc. auf ihre Seite zu ziehen.
    Es ist quasi ein 3-Kampf zwischen Militär(Der jetzige Staatschef ist ja im grunde ein enger Freund von Mubarak), dem Volk und dem Westen.
    Wobei das Volk immer der Verlierer ist.

  1. Goran sagt:

    Der Artikel ist ein Volltreffer zum Thema der Beeinflussung u. Steuerung von Revolutionen. Wie bekannt hatten z. B. die britische Rregierung, u. das Deutsche Reich 1917. die Oktoberrevolution in dem Maße beeinflusst, dass Geheimagenten des MI6 den sowjetischen Geheimdienst der Bolschewiki "Tscheka" organisierten, der massenweise Menschen umbrachte, u. das Deutsche Reich die Revolution in Russland mit 100 Millionen Reichsmark finanzierte, u. "Lenin" auf der Gehaltsliste des Auswärtigen Amtes in Berlin stand.
    Die ägyptische Ministerin ist völlig im Recht, wenn sie behauptet, dass der liberale kämpferisch-atheistische Westen die Revolution in Ägypten durch sogenannte NGO-Organisationen unterwandern versuchte. Das gleiche tat man auch auf dem Balkan, leider, mit Erfolg, denn die Demokratie wurde in den Nachfolgeländern Ex-Jugoslawiens völlig zerstört, u. praktisch ein Einparteiensystem mit Ex-Kommunisten etabliert, formell durch ein scheinhaftes Mehrparteiensystem, ähnlich wie in der ehemaligen DDR das System funktionierte.
    Es gab vor nicht allzulanger Zeit, überraschend in der ARD einen Dokumentarfilm, von einigen deutschen Journalisten sehr gut recherhiert, über die Methoden der CIA im Nahen Osten. Die CIA, gegründet von Hitlers Geheimdienstexperten an der Spitze mit Robert Gehlen, kopierte Hitlers Programm der Anwerbung von Muslime in die Waffen-SS, nur in kleineren Umfang, u. so gründete u. baute die CIA in München eine Moschee als Anlaufpunkt für Muslime aus dem Nahen Osten, u. ebenfalls gründete die CIA die Partei der Moslembrüderschaft, mit Sitz in München als Exilpartei, also die heutige ägyptische Regierungspartei, die die meisten Stimmen bei den ersten Mehrparteienwahlen von neulich den relativen Sieg davontrug, obwohl sie sich in der Revolution zurückhielt. Wahrscheinlich sollte die Revolution in Ägypten zu Gunsten der anglo-amerikanischen Konzerne und Banken entschieden werden, aber das Volk blieb wachsam, und ließ sich nicht von ihrer Armeeführung, die aus den USA bezahlt wird, hinters Licht führen. Der Kampf um die Revolution ist in Ägypten nocht nicht entschieden, aber dass man in Washington DC, London u. Bruxelles nervös ist,wenn es um Ägypten geht kann man bemerken, denn sollte dieses starke Land vom Westen unkontrolliert werden, ist der Traum von der Eroberung(Unterwanderung) u. Plünderung des Iran, wo die Konterrevolution scheiterte, ausgeträumt.

  1. Fatima sagt:

    Ayatollah Khamenei warnte die arabischen Revolutionäre u.a. in Ägypten in aller Deutlichkeit, ja nicht der USA und der Nato zu vertrauen, und dass der Westen zwei Modelle anbietet: den Laizismus nach westlichem Vorbild oder Steinzeit-Wahabismus wie in Saudi-Arabien. Die USA können absolut keinen revolutionären Islam gebrauchen und tun alles, um diese Revolutionen zu kapern.


    http://www.muslim-markt-forum.de/t61f2-Freitagspredigt-v-Imam-Khamenei.html

  1. m. sagt:

    Shiryuu,

    Das Volk ist nicht immer der Verlierer. Das ist Selffullfilling Prophecy. Das lehne ich entschiedenst ab.

    Aprospos NGO's: Guck dir mal den Film an. Es sind mehrere kurze Episoden. Gleich in Teil 1 gehts um die NGO Amnesty International.
    Der Film behandelt Libyen.
    http://www.laguerrehumanitaire.fr/english

  1. Abu Din sagt:

    Selam alejkum Fatima,
    Was ist Steinzeit wahabismus? Alle benutzen Titel und ich soll mir dazu was denken.
    Ist das eine Art wie teile ich Muslime in kleine Gruppen, danach Knöpfe ich mir einen nach dem anderen?
    Bitte um eine definierung.

  1. Fatima sagt:

    @Abu Din: Steinzeitwahabismus ist zum Beispiel:

    - Intoleranz und Härte gegenüber anderen Richtungen und religiösen Minderheiten, wie in Saudiarabien, wo man noch nicht mal eine Bibel besitzen darf. Gegenüber USrael ist man dort aber sehr "tolerant".

    -Mädchen verbrennen zu lassen, statt sie zu retten, weil sie nicht ordnungsgemäß verschleiert waren, ein Vorfall vor einigen Jahren, als eine Mädchenschule brannte.

    - Zerstörung von Gräbern von Heiligen und spirituellen Sufizentren, während die gläsernen Tempel des Kapitalismus wie Pilze aus dem Boden schießen

    -Zerstörung von Kulturgütern (Bamyan)

    -Mädchen nicht zur Schule zu lassen (Afghanistan)

    - Zwangsehen und Ehrenmorde

    -Autofahrverbot für Frauen (Saudiarabien)
    -Abbrennen von Kirchen (Ägypten, Nigeria).

    genügt das fürs Erste?
    Dass diese Gruppen alle von USA gesponsert werden, lässt ja wohl tief blicken. Aber das dürfte für die Leser dieses Blogs keine Neuigkeit sein.

  1. ArthurDent sagt:

    Erstaunlich ist, dass diese Ministerin das einzige Überbleibsel des Systems Mubarak ist. Auch wenn sie scheinbar augenblicklich das Richtige tut, sollte man Vorsicht walten lassen.

    Immerhin war das System Mubarak der verlässlichste und "dankbarste" Partner der USA und Israel.

  1. navy sagt:

    Freedom House wieder mal, was CIA pure ist