China Autoindustrie - Zurück zu den Wurzeln. Der moderne Porsche Lohner lässt grüssen.
DAS hätten wir 120 Jahre weiterentwickeln können.......
So fahren Chinas neue Elektro-Verbrenner 2100 km mit einer Tankfüllung
China ist nun auch im Automarkt führend. Das liegt zum Teil an günstigen Angeboten aber mittlerweile auch an weltweit führender Technologie. Ein Beispiel sind die New Energy Vehicles. Sie haben die Hybrid Technologie um ein wichtiges Element erweitert.
Wie gestern hier ausführlich berichtet, haben sie damit einen klaren Vorsprung vor dem Hybrid Marktführer Toyota erreicht. Die Japaner hatten die Hybrid-Technologie über mehr als zwei Jahrzehnte hindurch perfektioniert. Aber die Reichweiten zum Beispiel beim Corolla sind mager. Fährt man 130 auf der Autobahn steigt der Verbrauch auf 5,7 oder mehr Liter, die Reichweite fällt auf irgendetwas zwischen 600 und 700 km.
Die Hybrid-Technologie vereint die Vorteile des E-Motors mit dem hohen Energieinhalt von Kohlenwasserstoffen, also Benzin und Diesel. Der E-Motor hat bereits bei der ersten Umdrehung bereits das volle Drehmoment und Leistung, eine Kupplung ist überflüssig. Er schont die Bremsen und gewinnt dabei noch Energie zurück, wandelt die kinetische in elektrische um. Sein Wirkungsgrad liegt jenseits von 95%, bei den Byd-Hybriden sogar bei 97%.
Der Nachteil ist die schweren Batterie von 700 bis 1000 Kilo, die noch dazu eine überschaubare Reichweite hergibt. Das Laden vom Netz dauert endlos und belastet die Netze, die ausgebaut werden müssen. Die steigenden Netzkosten werden dann vor allem von den Menschen bezahlt, die kein E-Auto haben. Genauso übrigens die doch recht erklecklichen Förderungen.
Der Verbrenner wird mit Treibstoffen hoher Energiedichte und Luft betrieben. Mit 50 bis 60 kg Treibstoff kann man 2000 km weit fahren und in 5 Minuten für die nächsten 2000 km auftanken. Sie produzieren dabei den Pflanzendünger CO2, den wir dringend brauchen, da wir derzeit bei einem Allzeit-Niedrigstand von 4 Molekülen CO2 pro 10.000 Moleküle Luft angelangt sind.
Der Nachteil sind mehr Verschleißteile, wie Kupplung und stärkere Belastung der Bremsen sowie Ölverbrauch. Der Wirkungsgrad ist bei PKW mit maximal 40 bis mittlerweile 46,06% begrenzt. Und bei Lastwechsel, oder beim Anfahren sinkt der Wirkungsgrad in den Keller und es steigt der Verbrauch. Überland braucht man bei konstant 130 mit einem modernen Diesel vielleicht 4,3 bis 4,7 Liter, in der Stadt gleich mal 6 bis 7 Liter.
Mit dem Elektrofahrzeug ist es genau umgekehrt. Und hier setzt ein technologischer Fortschritt von Byd und anderen chinesischen Autobauern an.
Die Beriebsmodi
Der Antriebskomplex hat drei und nicht nur zwei verschiedene Betriebsmodi, wie bei den klassischen Hybridfahrzeugen.
Der elektrische Modus: Batterie hat ausreichend Energie, man fährt elektrisch.
Der Lademodus: Die Batterie fällt unter einen definierten Ladezustand und der 1,5 Liter Benzinmotor springt an, fungiert als Generator und lädt die Batterie. Man fährt jedoch weiterhin rein elektrisch! Der Verbrenner wirkt nicht auf die Räder und den Antrieb. Er läuft im optimalen Bereich mit konstanter Drehzahl, dem höchsten Wirkungsgrad und produziert Strom mit dem geringsten Benzinverbrauch. Und das unabhängig davon wie man gerade fährt, steht, anfährt, beschleunigt oder bremst.
Diese Konzept ist mir seit Jahrzehnten bekannt und ich finde es komplett unverständlich, dass es Autobauer nicht schon längst einsetzen. Offenbar haben das auch klassische Fachmagazine in ihrer Berichterstattung nicht verstanden.
Der Hybridmodus: Das ist das was alle anderen Hybridfahrzeuge auch machen. Die Räder werden sowohl von den E-Motoren als auch dem Benziner angetrieben. Er wird für Beschleunigen, zb beim Überholen eingesetzt.
Fährt man mit hoher Geschwindigkeit gleichmäßiges Tempo auf der Autobahn, dann macht es wenig Sinn die Energie durch die Batterie in den Elektromotor zu schleusen, das führte nur zu Verlusten. Also kommt in dieser Situation, wie bei allen anderen Hybriden auch, der Vortrieb direkt vom Verbrenner. Der Verbrauch steigt natürlich, wächst doch der Luftwiderstand mit dem Quadrat der Geschwindigkeit und der Rollwiderstand der Reifen sogar mit höheren Potenzen.
Die klassischen Hybrid-Fahrzeuge haben also den elektrischen und den Hybridmodus, die neuen chinesischen NEVs zusätzlich den Lademodus. Und dieser Modus macht den entscheidenden Unterschied im Lastwechselbetrieb, wie in der Stadt oder Überland, wenn kein konstantes Tempo über längere Strecken gefahren wird.
Leistung und Modelle
Das System der fünften Generation von BYD ist eine Weiterentwicklung der DualMode-Technologie der vierten Generation. Es basiert auf einem 1,5-Liter-Plug-in-Hybrid-Benzinmotor. Dieser kann eine maximale Leistung von 74 kW (102 PS) und ein Drehmoment von 126 Nm liefern.
Das System verwendet Akkupacks mit einer Kapazität von 10,08 oder 15,87 kWh, die aus dem Blade-Akku von BYD bestehen. Als Elektromotor wird entweder ein EHS120-Elektromotor mit einer maximalen Leistung von 120 kW (163 PS) und einem Drehmoment von 210 Nm oder der EHS160-Motor mit einer maximalen Leistung von 160 kW (218 PS) und einem Drehmoment von 260 Nm verwendet. Als Teil des Systems wird auch eine 12-V-Lithium-Eisenphosphat-Batterie verwendet, die genauso lange hält wie das Fahrzeug und bleifrei ist.
Vorgestellt wurden 2024 zwei Modelle, nämlich der Qin L DM-i und der Seal 06 DM-i. In China werden diese Fahrzeuge ab etwa 13.000 Euro angeboten.
Mehr dazu hier bei TKP.
Bild: Screenshot Byd Präsentation
Der Text wird nicht als Abbild meiner persönlichen Meinung weitergeleitet, sondern lediglich als Chance für vorurteilsfreie Leser, sich eine eigene Meinung bilden zu können. "Audiatur et altera pars - Auch der andere Teil möge gehört werden".
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