Die Informationen aus der Frontstadt Bakhmut sind mit Vorsicht zu genießen, beiden Kriegsparteien verbreiten Propaganda-Meldungen. Auf russischen Telegram-Seiten und auch in den Timelines von internationalen Militärexperten mehren sich aber die Informationen, dass die von der ukrainischen Armee mit massiven Verlusten verteidigte Kleinstadt nun “taktisch eingekesselt” sei: Der ukrainische Präsident sei in der Nacht auf heute informiert worden, dass es keine Möglichkeit mehr gibt, die in den Straßenzügen noch immer kämpfenden ukrainischen Truppen sicher abzuziehen – die letzte Zufahrtsroute sei unter direkten Beschuss der russischen Armee.

Damit könnten 2500 ukrainische Soldaten und ausländische Söldner in Bakhmut gefangen sein, manche Quellen sprechen sogar von 12.000 Mann, die jetzt in diesem Kessel ohne Versorgung von Munition und Lebensmittel in wenigen Tagen in Gefangenschaft gehen müssen.

Die aktuelle Situation bei Bakhmut - die Einkesselung der ukrainischen Truppen sei bereits erfolgt.

Selenskyj feuerte ukrainischen Armee-Kommandanten im Donbass

Pro-ukrainische Info-Plattformen vermelden zur aktuellen Situation in Bakhmut aktuelle Gegenangriffe der ukrainischen Streitkräfte in die Flanken der russischen Truppen, die wiederum das Ziel hätten, die Bataillone des Kremls zu umzingeln. Ob dies bei der Masse an eingesetzten Soldaten der russischen Streitkräfte gelingen könnte, ist allerdings eher fraglich.

Ist Bakhmut als Verteidigungsstellung komplett ausgeschaltet, verliert die Ukraine damit die stärkste Frontbefestigung der zweiten Verteidigungslinie: Die russischen Truppen können dann über flaches offenes Gelände bis zu den größeren Städten Kramatorsk (159.000 Einwohner) und Slowjansk (109.000 Bewohner) vorstoßen. Außerdem wird die Propaganda des Kremls den Erfolg bei Bakhmut – nach dem Haltebefehl des ukrainischen Präsidenten – dementsprechend groß ausschlachten.

Ein weiteres Zeichen dafür, dass die militärische Lage für die Ukraine aktuell nicht wirklich gut aussieht: Ein Jahr nach dem Beginn der russischen Invasion hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskij einen führenden Kommandanten im Donbass, Eduard Moskaljow, gefeuert. Dies geht aus einem Dekret hervor, das am Sonntagabend von der ukrainischen Präsidentschaftskanzlei veröffentlicht wurde. In dem Dekret wurde keine Begründung für den Schritt angeführt.

 

Die ukrainischen Streitkräfte haben massive Verluste, auch tausende Soldaten fallen verletzt aus.
Die Karte zeigt die militärische Lage kurz vor der Einkesselung von Bakhmut, links die größeren Städte Kramatorsk und Slowjansk.

https://www.statista.com/chart/29375/us-military-aid-to-ukraine-compared-to-past-wars/

Kommentare

  • Kassandra

    Nur noch zur Ergänzung: von den 270.000 Soldaten, gingen 91.000 in russische Gefangenschaft. Der Rest war gefallen, verhungert oder an Seuchen gestorben. Von den 91.000 in Gefangenschaft gegangenen Soldaten, kehrten ca. 5000 in die Heimat zurück.