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Kein rasches Ende der Hypothekenkrise

Montag, 20. August 2007 , von Freeman-Fortsetzung um 18:27

Schweizer Nationalbankpräsident Jean-Pierre Roth rechnet nicht mit einem raschen Ende der Krise am amerikanischen Hypothekenmarkt. Trotz den Turbulenzen an den Finanzmärkten zeichnet er für die Schweizer Wirtschaft ein positives Bild.

"Unglaubliches" sei in den USA passiert, stellt der Präsident des Direktoriums der Schweizer Nationalbank im Gespräch mit der NZZ am Sonntag fest. Er rechne denn auch nicht mit einem raschen Ende der Krise im dortigen Hypothekenmarkt. Was die Folgen der Krise für die Schweizer Konjunktur betrifft, zeigt sich Jean-Pierre Roth aber eher optimistisch: "Die Informationen, die wir im Moment haben, zeigen ein erfreulich positives Bild. Die Schweizer Konjunktur sei dynamisch und breit abgestützt, "auch wenn wir in der zweiten Jahreshälfte eine etwas langsamere Gangart erwarten", sagt der Notenbankchef – und äussert warnend, es könne sein, "dass der Finanzsektor einen kleineren Beitrag liefert."

Roth bedauert, dass die Krise auf den Kreditmärkten nicht schon vor einem Jahr passiert ist, denn: "Je früher sich Fehlentwicklungen korrigieren, desto einfacher ist die Redimensionierung." Immerhin sei in den USA "Unglaubliches passiert. Da erhielten Leute Kredite, die weder Einkommen noch Vermögen hatten." Man habe dann diese faulen Kredite weitergereicht, in strukturierte Produkte umgewandelt und mit einem Gütesiegel versehen. "Und nun sehen wir, dass es für solche Papiere keinen Markt gibt. Jetzt schlägt die Realität zurück. Das führt zu massiven Verlusten und fordert auch Opfer", sagt der Nationalbankpräsident. Für ihn ist klar, dass die Zentralbanken nicht Hedge-Funds und Institute retten, sondern sicherstellen müssen, dass das System der Liquiditätsversorgung funktioniert.

In Deutschland muss zum zweiten Mal innert weniger Wochen eine Bank als Folge der Hypothekenkrise mit Kreditgarantien in Höhe von €17.3 Milliarden gestützt werden. Betroffen ist die Landesbank Sachsen, die so ihren Verpflichtungen aus einem US-Fonds nachkommen kann, wie sie mitteilte.


Kommentar: Wo leben sie eigentlich Herr Roth? Als oberster Banker der Schweiz haben sie sicher schon seit langem gewusst oder es wissen müssen, was in den USA für eine Luftnummer abgeht. Das diese Blase platzen wird ist schon ewig bekannt.

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