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Die Tagessau vom 26. Oktober 2010

Dienstag, 26. Oktober 2010 , von Freeman-Fortsetzung um 20:00

Hier ist das letzte Täusche Fernsehen mit der Tagessau:

Guten Abend meine Damen und Herren

Ganz Täuschland trauert um den berühmtesten Tintenfisch der Welt: Krake Paul ist tot, der alle WM-Spiele der Täuschen Nationalmannschaft richtig voraussagte ist in der Nacht zu Dienstag in seinem Aquarium in Oberhausen ertrunken. Tanja Winzig (31), Vermarktungstante des Seelebens sagte: „Paul lag heute morgen mausetot im Becken, alle Wiederbelebungsversuche waren nutzlos. Das war leider absehbar, weil er in den letzten Tagen nicht mehr so gut drauf war und nicht mal mehr in die Glotze guckte. Wir sind alle sehr traurig.“ Der DFB hat deshalb als Zeichen der Trauer die Fahnen auf Halbmast gesetzt und alle Mitarbeiter tragen eine schwarze Armbanduhr. Aber ein neuer Paul soll ihn ersetzen. Nationaltrainer Jugi Lion hat dazu gesagt, „der neue soll gleich üben und uns die Spiele der nächsten WM vorhersagen. Danach stelle ich dann die Mannschaft auf. Für was hat man ein Orakel?“ meinte er dazu.

Kein Elterngeld für Reiche. Die schwarz-gelbe Kollision will das Elterngeld für die Bonzen streichen. Darauf haben sich die zuständigen Misswirtschaftspolitiker von Union und FDP verständigt. Topabräumer, welche die sogenannte Reichensteuer zahlen, sollen demnach ab 2011 kein Elterngeld mehr bekommen. Die Reichensteuer von 45 Prozent greift für Ledige bei einer Jahresabzocke von mehr als 250 000 Teuro und für Verheiratete von mehr als 500 000 Teuro. Eine entsprechende Änderung des Sparpakets wollten die Kollisionsfraktionen am Dienstagnachmittag begiessen. Damit reagiert Schwarz-Gelb auf den Vorwurf, das Sparpaket belaste vor allem sozial Schwache und schone die Superreichen. Das wird die Harz-IV-Empfänger freuen, denn denen wurde das Elterngeld von monatlich 300 Euro bereits gestrichen.

Als Vorbereitung für seine Kanzlerschaft kündigte Kriegsminister Karl-Theodor von und zu Gluttenburg einen Totalumbau der Streitkräfte an. Wichtigster Punkt ist neben der Aussetzung der Wehrpflicht eine drastische Verkleinerung der Bundeswehr von derzeit 250'000 auf nur noch etwa 18'000 Soldaten. Dafür wird eine Söldnerarmee neu formiert nach dem Vorbild von Blackwater. Laut Exberden sei der allgemeine Wehrdienst für junge Männer auf absehbare Zeit nicht mehr erforderlich. Es steht ihnen eine neue Berufswahlmöglichkeit offen, die des professionellen Killers in der Privatwirtschaft, sagen sie. Auch das Ministerium bleibt von den Reformplänen nicht ausgenommen. Die Misterial-Bürokratie soll auf unter 150 Dienstposten verkleinert und in Berlin in einem Büro zusammengeführt werden. Die überflüssigen Beamten werden nach strengen Eignungstest dann ins Management der neuen Privatarmee aufgenommen. Der Kriegsminister bezeichnete die Vorschläge als „exzellente” Vorarbeit für seine Machtübernahme als Kanzler. Die Bundeswehr sei heute „nicht mehr auf der Höhe der Zeit”. Gluttenburg: „Mit einen Haufen Schlaffis ist es nicht getan, ich brauche junge Männer die ohne Skrupel töten und auch im Inland eingesetzt werden können.

Täuschland soll grösser werden, diesmal ohne Angriffskrieg. Für den Fall eines Auseinanderbrechens des Königreiches Belgien hat ein prominentes belgisches Regierungsmitglied vorgeschlagen, den Landesteil Wallonie an Täuschland einzugliedern. Die französischsprachige Wallonie stehe hinsichtlich der politischen Kultur Täuschland näher als Froschland, sagte Belgiens Klima- und Energieminister Paul Vinaigrette. Eine Angliederung der Wallonie an den französischen Nachbarn schloss Vinaigrette mit Verweis auf die Art der politischen Auseinandersetzungen in dem Nachbarland aus: „Bei uns gibt es niemals brennende Autos, Strassenschlachten und Blockaden, weil man hier viel zu lethargisch ist“, sagte er. Täuschland passt besser zu uns, hat ein „System der sozialen Beruhigung, des Untertanentums und der Leidensfähigkeit“, das dem wallonischen System ähnele. Neben der Erweiterung des Territoriums nach Westen, würde dann Täuschland auch zweisprachig werden, denn Französisch wäre dann die zweite offizielle Landessprache.

Der Präsident Täuschlands Christian Wolf putzte früher Autoscheiben, das war als Kind sein erster Job. „Mit acht Jahren habe ich die Scheiben von Autos an der Tanke geputzt. Ich habe ganze 9,65 Mark in einer Woche verdient”, erzählte er ganz stolz bei einer Ausstellungseröffnung. Das erste Einkommen könne eine für das Leben prägende Erfahrung sein, nämlich mit wie wenig man sich zufrieden geben soll. Ausserdem putzt er regelmässig die Fenster des präsidialen Fuhrparks aus alter Gewohnheit, er hat ja sonst nichts zu tun. Die Ausstellung zeigt 3'500 Schuhputzkisten von äthiopischen Kindern, die sich in ihrer Heimat mit Strassenarbeiten durchschlagen müssen. Wolf sagte, auch Brasiliens Präsident Lolo habe einmal als Schuhputzer angefangen. „Er ist ein Vorbild für mich”, sagte er. Auf die Frage, mit was die Kinder in Äthopien jetzt ihr Geld verdienen, da man ihnen alle Schuputzkisten für die Ausstellung weggenommen habe, sagte Wolf, "ach so, das stimmt, Scheisse, die können nichts verdienen und verhungern leider!"

Und jetzt zu den Sportmeldungen ...

Ferflixt Magrat hat genug von den Eskapaden seiner Stars und schimpfte mit den Partylöwen. Wenn die Schlaker heute im Bokal gegen den Zeitligist FSV Bankfurt rausfliegen, drohen einigen Spielern saftige Strafen! Nach einem gemeinsamen Mannschaftsfressen in einem Bankfurter Asia-Restaurant zogen die Stars Samstagnacht noch weiter. Teilweise bis vier Uhr früh. Magrat: „Die Aktion war ein klares Fehlverhalten! Die Spieler sind hoch bezahlte Profikicker, da sollte man wissen, dass die Leistung nicht nur vom Training, sondern auch von Abstinenz und Enthaltsamkeit abhängt.“ Die „Sünder“ geben sich derweil geknickt. Hundelar : „Klar müssen wir jetzt siegen. Sonst könnte die feuchtfröhliche Party-Nacht noch für böse Kopfschmerzen sorgen.

Da macht es Barthelona besser, sie spionieren ihre eigenen Superstars aus. Das Motto lautete, Vertrauen ist gut, Kontrolle aber besser. Detektive kontrollierten die Superstars – auch im Nachtleben. Beim spanischen Champignon überlassen die Verantwortungslosen nichts dem Zufall. Eine Detektiv-Agentur soll vor zwei Jahren das Nachtleben der Bartha-Superstars ausspioniert haben. Und dies während Monaten! Die Recherchen der Detektive aus den Nachtklubs in der spanischen Metropole kam nicht gerade günstig für die Fussballer heraus. Die iberischen Sherlock Holmes rapportierten die Geschehnisse dem Barthelona-Präsidenten und lieferten Videoaufnahmen die nichts für Jugendliche sind. Dieser stellte Strafstösse gegen die internen disziplinarischen Regeln des Vereins fest. Ein Gutes hatte das ganze, der 23-jährige Verteidiger Gerardin Pikue sei auch überwacht worden, er bestand aber die „Nachtschwärmer-Prüfung“, denn man hatte ihm unterstellt er sei Schwul, was sich dann als falsch herausstellte.

In anderen Sportnachrichten, Spitzenhengst sprengt alle Rekorde. Wer den Samen von Tortillas will, muss 6'666 Teuros pro Portion abdrücken. 10 Millionen Teuros legte der Täusche Pferdezüchtiger Paul Schreckemühle für den Hengst Tortillas auf den Tisch. Damit fand der spektakulärste und teuerste Kauf in der Geschichte des Dresshurreitens statt. Tortillas ist ein wahrer Geldesel, wo jedes "Pferdestündchen" einen Haufen Bares bringt. Zuletzt hat Tortillas an den Weltritterspielen in Flexington (USA) alle drei möglichen Titel eingesackt. Doch das Glück ist getrübt. Ist mit Wettkrämpfen bald Schluss? Denn keiner will das Wundepferd besteigen. Die erfolgreichste Dresshurreiterin, Conny Schenkeldrücker, hat bereits abgelehnt. „Der ist mir zu teuer,“ sagte sie und hat keinen Bock auf den Super-Hengst.

Und nun zum Wetter ...

Auf den Alpen liegen schon 8 Meter Schnee, deshalb fragen die Wedderexberden, „schneit uns der härteste Winter seit 100 Jahren alles zu?" Sie befürchten Arschkälte in ganz Täuschland ab Mitte November. Ursache soll ein Störung des Golfstroms durch die Ölkatastrophe in den Golfplätzen von Florida sein. „Wir werden in den kommenden Monaten mit eisiger Polarbärluft überschüttet“, sind sich die Meteorolueger bei nixwedder.de sicher. Das hat drei Gründe: Einerseits baut sich gerade im Norden Europas ein ausgeprägtes Kältepolster auf, dann schüttelt Frau Holle kräftig die Daunendecken aus und der Golfstrom transportiert deutlich weniger Wärme als üblich. Das bestätigt auch Meteorolueger Dr. Carsten Kalt von sauwedder.de: „Der Golfstrom ist ein gewaltiger Fluss, der eigentlich das warme Tropenwasser mit dem kalten der Nordpolregionen vermischen soll. Schon in den letzten zwei Jahren hat er deutlich weniger warmes Wasser geliefert, in diesem ist er noch kälter geworden. Da ist der Kanal mit Öl verstopft oder so.“ Würde der Golfstrom ganz zum Erliegen kommen, droht Europa eine neue Eiszeit, also zieht euch warm an und lernt Iglus bauen, sagen die Exberden.

Das war die Tagessau vom 26. Oktober 2010!!!

insgesamt 13 Kommentare:

  1. hatten die das wirklich zu beginn gesagt, dass dieses landesflaggen ankreuzende vieh verreckt ist? hab das das erste mal heute im nekrolog von wikipedia gelesen und gedacht: na endlich, dann nerven die uns definitiv nicht mehr mit diesen pseudo-voraussagen. seltsamerweise ist dieser eintrag wenig später von der hauptseite verschwunden ...
    ist aber wiederum ironisch, dass der "ertrunken" sein soll, ein fisch, der ertrinkt, das hätte sich priol nicht besser ausdenken können. wahrscheinlich war ihm das zuviel und er hat uns auf seine art den köhler gemacht.

  1. Unknown sagt:

    Herrlich... so würde mir sogar die
    "Blöd" Spaß machen. Habe gerade herzlich gelacht und das zu einer Zeit, in der man in Täuschland nix mehr zu lachen hat.
    Danke Freeman und nicht nur für diesen Beitrag, sondern deine ganze Website, die ich täglich mindestens 2x besuche.

  1. Es wurde doch über alles was wichtig ist berichtet, wo ist das Problem? *kicher...

  1. Ella sagt:

    @Freeman:
    Klasse Satire, habe mich kringelig gelacht.
    Diese Welt ist nur noch mit Humor und /oder im Suff zu ertragen ;)

  1. Wenns nicht so traurig wär könnt ich vielleicht drüber lachen.
    Elterngeld für Reiche gestrichen. Ganze 2000 Leute solls betreffen. Wow! Das war der Punkt wo ich gestern dachte was is das nur für ne Vera***e. Den HartzIVern nimmts deutlich mehr als bei der ziemlich hoch angesetzten Reichengrenze.
    Gutti als Vorbild für die Abspeckung der Ministerien: das war auch heftig. Vor allem als die Sprache auf Bonn-Berlin kam.
    Und die Flouridverblödeten Kreuzerlmacher freuen sich dass sie verar***t werden.
    Kannst den Artikel nicht an die öffentlich Rechtlichen schicken? Ich glaub das würd keiner merken wenn die den einfach verlesen würden statt der "Nachrichten" die da kommen.
    Heut im Morgenmagazin brachten sie einen Beitrag über das Lied: somewhere over the rainbow. Der Traum von einem Land in das jeder gern möchte. Deshalb ist das Lied so oft gecovert worden und so ein riesen Erfolg. Komisch nur, dass kein Navi den Weg dahin findet sonst könnten sich unsere Dumpfbacken hier wohl schon lang alleine amüsieren.
    RIP Paule. Unsere Kater hätten dich zum Fressen gern gehabt.

  1. Anonym sagt:

    Der Geist Gottes wird von den Tiermenschen täglich erneut in den Dreck getreten. Das muss Konsequenzen haben und jeder wird diese verspüren, der nicht dagegen hält.

  1. drdre sagt:

    Also dass muss ich dann doch loswerden, als ich gestern die Nachricht vom Tode Pauls der Krake hörte, war ich richtig traurig. Das ging mir dann doch gehörig nahe..
    >Ich meine so eine wichtige Nachricht kann man doch nicht verheimlichen.

    Aber ein Ersatz soll ja schon gesucht werden. Denn Deutschland sucht die Superkrake oder so....
    Möglicherweise haben wir diese ja schon und wissens nur noch nicht.. .)

  1. Anonym sagt:

    Ich stimme voll mit 'I-Shit-you-not' überein. Die Berichterstattung ist vollständig und umfassend. Ich hätte nur noch eine kleine Ergänzung:

    Jiang Xiao, eine Chinesin, die über Paul einen Film, einen Krimi, dreht, zweifelt die Todesursache an und ist der Meinung, dass Paul zwei Tage vor dem Endspiel, also im Juli, in Oberhausen ertränkt, also ermordet wurde. Man habe dann Paul durch ein Double ersetzt, was nicht schwer war, denn Tintenfische sehen sich alle sehr ähnlich. Die Oberhausener Aquarium-Verwaltung streitet diese Darstellung jedoch vehement ab. Aber kann man der trauen??

    Nein, nein - das ist keine Verschwörungstheorie!!

    Anmerkung noch:

    Tintenfische können drei Jahre alt werden und Paul war erst zweieinhalb und sehr sportlich und durchtrainiert. Er schwamm jeden Morgen seine Runden im warmen Wasser. Warum dieser vorzeitige Tod? Da muss mehr hinterstecken.

  1. Herrlich,habe gut gelacht!Ab und zu solche Ablacher und man sieht den Irrsinn der "Nachrichten" in der heutigen Zeit.
    Erinnere mich, neulich...der Lachanfall des schweizer Ministers Merz
    über das "Bündner Fleisch-Bürokraten-Deutsch"!

  1. Ella sagt:

    Paule ist eine internationale Beruehmtheit.
    Gestern machte David Lettermann Witze ueber ihn in seiner Talkshow.
    Den lokalen Nachrichten war's auch eine Meldung wert.
    Heute schlage ich unsere Zeitung auf und sehe auf Seite Zwei ein Riesenbild von Paule. ( ungefaehr ein Drittel der Seite )

    Die Amis haben zwar wenig Ahnung von D und dessen Politikerin viele wissen bis heute nicht, dass wir eine Bundeskanzlerin haben ( obwohl sie sich doch sonst fuer den Feminismus und die Gleichberechtigung der Frau einsetzen.
    Und Miss Piggy bekommt auch kaum Bild ( nicht mal wenn sie hier zu Besuch ist) und hoechstens ne kleine Meldung auf Seite 6 oder 8, wenn ueberhaupt.

    Toll der Paule als Beispiel fuer eine deutsche internationale Beruehmtheit, da kann hier hoechstens im Bekanntheitsgrad der
    "Duerk" Novitzki mithalten.

  1. Anonym sagt:

    Ich finde, die Sache ist todernst und gar nicht so spaßig. Die Frage ist, ist unser Paul eines natürlichen Todes gestorben oder heimtückisch ermordet worden zwei Tage vor dem Endspiel wie Jiang Xiao behauptet.

    Wir Deutsche, nein, die gesamte Internationale Gemeinschaft haben ein Recht, die Wahrheit zu erfahren, die wahren Todesumstände zu erfahren und ich finde, dass deshalb das Thema Paul hier in diesem Blog genauso ausführlich diskutiert und bloggiert werden muss wie andere Themen, wie Stuttgart 21 oder 9/11 - mindestens genauso ausführlich, wenn nicht ausführlicher.

    Ich appelliere an Freeman, uns regelmäßig mit Infos zu Paul auf dem Laufenden zu halten. Vielleicht können wir eine Pilgerfahrt zu Pauls Schrein organisieren und vielleicht können ASR-Stammtische an Ort und Stelle, in Oberhausen am Aquarium, wo Paul starb bzw. getötet wurde, organisiert werden.

    Ein zweite wichtige Nachricht, die auch unbedingt erwähnt werden sollte: Gestern war auf der ersten Seite der BILD eine schwarze Katze abgebildet, die Nierenprobleme hatte. Auch darüber sollten wir hier mehr erfahren und auf dem Laufenden gehalten werden. Warum ist hier noch kein Bild des Katers erschienen? Völlig unverständlich.
    Stattdessen ist ständig von Wikileaks und Stuttgart die Rede, statt von Oberhausen, Pauls Geburtsstadt. Ich bin sehr empört!

  1. Andre1987 sagt:

    hi freeman,

    sehr lustig, habe gut gelacht!

    passend dazu:

    http://www.bildschirmarbeiter.com/video/tagesschau_-_remix/


    viel spaß :-D