Nachrichten

Spanien - Die Retter die nichts retten können

Montag, 21. November 2011 , von Freeman-Fortsetzung um 14:00

Nach dem die Spanier wieder nur zwischen Pest und Cholera wählen konnten, muss man ihnen ein herzliches Beileid zu ihrem weiteren Untergang aussprechen. Sie stehen vor der grössten nationalen Katastrophe seit dem Bürgerkrieg, denn ihre Wahl am Sonntag in der Hoffnung für eine drastische Veränderung war sinnlos. Ihre Politik wird sowieso nicht in Madrid gemacht, sondern von Aussen bestimmt, eine die Europa ins Desaster führt.

Die neue Regierung von Mariano Rajoy hat praktisch keinen Bewegungsraum, um die Todesspirale in dem sich das Land befindet zu stoppen, denn Spanien ist wie alle anderen Krisenländer in der Zwangsjacke der Währungsunion gefangen. Die einzige wirkliche Lösung für Spanien und auch für Griechenland, Italien und Portugal wäre es den Euro sofort zu verlassen und sich damit zu befreien. Nur, wo sind die mutigen und aufrechten Patrioten, die das entscheiden würden? Nirgends zu sehen.

Das erlaubt man ihnen auch nicht und schürt die Angst, die Rückkehr zur eigenen Währung wäre noch schlimmer. Völliger Quatsch. Alle Länder die eigene Währungen innerhalb der EU noch haben geht es relativ gut und die Ausserhalb sowieso. So liegt das Schicksal dieser gefangenen Länder völlig in der Hand von den Ratingagenturen, der EU, IWF, EZB und am meisten in der von Berlin. Sie alleine entscheiden ob Spanien und die anderen Leidgenossen es überleben oder in einer totalen Depression und sozialen Chaos untergehen.

Die rechte Partido Popular (PP), die am Sonntag die Parlamentswahlen gewonnen hat und Spanien regieren wird, hat eine unlösbare Aufgabe vor sich. Nicht nur die staatlichen Finanzen liegen im Argen: hohes Budgetdefizit, prohibitiv hohe Zinsen für neues Geld, horrend hohe Schulden der autonomen Regionalverwaltungen. Im Argen liegen auch die privaten Vermögensverhältnisse vieler Spanier. 22,6 Prozent sind arbeitslos - 46 Prozent bei den Jugendlichen - die Armut ist erschreckend.

Über 1 Million Wohnungen im ganzen Land stehen leer. Gleichzeitig wurden in den letzten drei Jahren 300'000 Familien die Wohnungen und Häuser weggenommen, weil sie sich ihre Hypothek, die sie in besseren Zeiten ausgehandelt hatten, nicht mehr leisten konnten. Im nächsten Jahr sollen weitere 1,5 Millionen Spanier vor dem Rauswurf stehen. Es ist ein Drama mit einer mächtigen sozialen Sprengkraft.

Die Retter die jetzt gewählt wurden können nichts retten, denn sie haben nichts zu sagen. Die Märkte sind vom Wahlresultat am Montag auch unbeindruckt. Im Gegenteil, die Zinsen für spanische Staatsanleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren stiegen heute Morgen auf 6,6 Prozent. Bereits am Freitag erreichten diese Anleihen mit Zinssätzen von 6,345 Prozent eine alarmierende Höhe. Ausserdem ist die neue Regierung auch von Bilderberg durchseucht. Nach Griechenland und Italien, die nächste Machtübernahme durch diese Elite.

Die von Mariano Rajoy ernannte Parteisekretärin der PP, Frau María Dolores de Cospedal García, war beim letzten Bilderberg-Treffen dabei.

Hier bei einer Parteiveranstaltung:



Und hier auf dem Weg zum Tagungshotel in St. Moritz:



Vielleicht wusste man bei den Bilderbergern ja schon im Juni, wie die Wahlen in Spanien ausgehen werden? Schliesslich wurde sie nach St. Moritz eingeladen, um mit Leuten wie Papademos, Draghi, Monti, Ackermann, Steinbrück und andere über die "Zukunft" Europas zu palavern und ihre Instruktionen abzuholen.

insgesamt 5 Kommentare:

  1. drdre sagt:

    Ja, die Vermutung liegt nahe. Diese Länder müssen richtigerweise aus dem Euro raus. Eigentlich auch im Interesse der Bürger der noch nicht infizierten Staaten. Denn sonst wird auch in der BRD der Druck grösser aus dem Euro auszusteigen. Erste Kommentare waren ja heute schon in der WAZ zu lesen. Langsam setzt sich auch hier die Meinung durch, dass der Rettungsschirm bei weitem nicht ausreichen wird. Und in dem Zusammenhang die Inflationsmaschinerie durch die EZB angeworfen wird. Auch durch den Ankauf von maladen Staatsanleihen. Wie ich schon vor einiger Zeit an anderer Stelle schrieb. Der Zug ist abgefahren. Wir sehen nur noch die Rücklichter.

  1. Anonym sagt:

    Ach so ein Zufall das besagte Dame gleich erstmal die Hand für Spanien bei der EU aufhält... http://www.deutsche-mittelstands-nachrichten.de/2011/11/33071/

  1. Anonym sagt:

    Die sind ja nicht die eizigen die nichts retten können. Die nächsten "Hilfszahlungen" für Griechenland sind ja von der verpflichtung aller Parteien abhängig das auch die neu gewählte Regierung alles so weitermacht und akzeptiert.

    Ich Frage mich da nur warum denn dann überhaupt gewählt werden soll, da können sie den von der Finanzelite bestimmten Regierungschef auch einfach Diktator nennen und so weitermachen, erstens ist das Ehrlich und öffnen die Augen, zweitens kosten Wahlen auch Geld das man sparen könnte.(Letzteres wird einer wahrscheinlich mal ernsthaft bringen, so von wegen kein Geld für schnelle Wahlen)

  1. PEWIN sagt:

    Auch auf die Gefahr hin, dass ich hier rote Ohren geschlagen bekomme, so muss man bitte mal genau erklären, wie der Austritt aus dem EURO für Spanien gehen soll. Ich wohne und arbeite in Spanien und habe damit also auch einen Einblick in die jetzige Situation. Wenn Spanien aus dem EURO gehen würde, wäre der Kollaps komplett. Spanien muss fast alles Einführen, da es sich in den letzten Jahren nur auf Bauwirtschaft und Tourismus gestützt hat. Spanien wird auch nicht plötzlich ein Hochtechnologieland. Ein Austritt aus dem EURO würde eine Abwertung der Pesete in einer Höhe zur Folge haben, die den Normalbürger kaum noch dazu bringen wird, sich etwas leisten zu können. Die Arbeitslosigkeit wird noch höher, da auch die Investitionen für die Wirtschaft von dann teuren Importen abhängig ist. Der Schritt zum EURO war von langer Hand gut geplant und führt somit zu einer europäischen polygamen Zwangsehe, die ihr Ziel darin hat, letztendlich die nationalen Gebilde aufzulösen. Und hier kommen dann auch wieder unsere Bilderberger ins Spiel. Da aber der Großteil der Bürger sich für kausale Zusammenhänge nicht interessiert und auch Wahlen nur noch plakativen Charakter haben, sind also schon ganz andere Mittel notwendig um hier Lösungen zu schaffen.

  1. Unknown sagt:

    @Pewin

    bzgl. einer Abwertung der spanischen Währung Peseten solltest Du keine Angst haben. Siehe zum Beispiel Island. 2009 war Island fast bankrott!

    Wenn eine Währung abgewertet wird, gibt es zwei gute Vorteile:

    1. Das Land wird für ausländische Investoren und Touristen attraktiv.
    2. Die Wirtschaft des Landes wird gestärkt, weil die Bürger keine Waren aus dem Ausland kaufen können, da sie teurer werden. Aber die Preise innerhalb des Landes bleiben gleich.

    Wenn Spanien die alte Währung einführen sollte, könnte Spanien selber bestimmen, wieviel Geld gedruckt werden soll. D.h. Spanien hätte die Hoheit über die Zentralbank.

    Ist doch viel besser und angenehmer als durch den Euro versklavt zu werden.