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Pipeline zur Umgehung der Strasse von Hormus fertig

Donnerstag, 25. November 2010 , von Freeman-Fortsetzung um 22:00

Durch die enge Strasse von Hormus gehen 40 Prozent des auf Meer transportierten Erdöls mit Tanker durch. Deshalb haben die Vereinigten Arabischen Emirate eine Pipeline zur Umgehung dieses Flaschenhalses gebaut, die jetzt fertiggestellt wurde. Damit soll der Ölfluss weiter gewährleistet sein, sollte die Meerenge blockiert werden. Eine wichtige Nachricht für die Sicherung der Ölversorgung.

Die Strasse von Hormus ist eine an der schmalsten Stelle 21 Seemeilen breite Meerenge, die den Persischen Golf im Osten mit dem Golf von Oman, dem Arabischen Meer und dem Indischen Ozean verbindet. Sie liegt zwischen Iran und Oman. Durch sie verläuft der gesamte Schiffsverkehr von und zu den Ölhäfen Kuwaits, Bahrains, des Irak, der Vereinigten Arabischen Emirate und des Iran, dazu der grösste Teil des saudi-arabischen Verkehrs. Da eine Sperre der Strasse die Lieferungen von Rohöl an die Weltmärkte blockieren würde, ist sie von weltweiter strategischer Bedeutung.

Die neue Pipeline verläuft vom grössten Ölfeld von Abu Dhabi bis nach Fudschaira, am Golf von Oman.



Die Tanker müssen dann nicht mehr durch die Strasse von Hormus in den Persischen Golf rein und wieder rausfahren, sondern können das Öl ausserhalb verladen. Damit ist aber nicht nur die Sicherheit besser gewährleistet, sondern auch die Kosten sind niedriger, denn die hohen Versicherungsprämien für die Tanker fallen weg.

Jetzt wird die 370 Kilometer lange Pipeline noch auf Lecks technisch geprüft, bevor sie nächsten Monat in Betriebe gehen kann, sagte Khadem al Qubaisi, Geschäftsführer der International Petroleum Investment Company (IPIC), welche Eigentümer der Pipeline sind. Vergangenes Jahr ist Rohöl im Wert von 60 Milliarden Dollar von Abu Dhabi durch die Strasse von Hormus transportiert worden, das demnächst durch die neue Pipeline fliessen wird.

Militärstrategen haben bisher befürchtet, sollte der Iran von den USA oder Israel angegriffen werden, dann wäre die Schliessung der Meeresenge durch den Iran eine sehr wahrscheinliche Vergeltungs- massnahme, was einen Grossteil der Erdölversorgung der Welt abschneiden würde und verheerende Folgen hätte. Jetzt wo die Pipeline bald eröffnet wird, könnte ein Angriff auf den Iran weniger im Wege stehen.

insgesamt 15 Kommentare:

  1. jpameli sagt:

    Klar, dass sie jetzt das Öl durch die Pipeline pumpen werden, aber wäre es für den Iran nicht ein leichtes diese Pipeline zu zerstören im Falle eines Krieges und zusätzlich die Straße von Hormus zu blockieren? Abgesehen von den sonstigen Umständen finde ich an der Pipeline gut, dass dadurch wahrscheinlich einige Tanker weg vom Wasser sind und somit hoffentlich die Gefahr einer Verschmutzung sinken wird.

  1. 3DVision sagt:

    Ich hoffe für sie,sie haben sie unterirdisch verlegt.

  1. Phantom sagt:

    Das entgegenwirken eines befürchteten Problems ist zwar natürlich. Doch ich finde es sehr schade wie sich die sunnitischen Golfstaaten gegen ihren schiitischen Nachbarstaat aufhetzen lassen.
    Eine freundschaftliche Zusammenarbeit aller dieser Staaten in der Region hätte allen viel mehr Wohlstand und Sicherheit eingebracht. Doch wie sagt ein arabisches Sprichwort: Die Araber haben sich darauf geeinigt sich niemals zu einigen.

    Bei aller (oft berechtigt) Kritik an den Iran. Seine geschichte der letzten Jahrzehnte war von viel Leid, Ungerechtigkeiten und Einflussnahme von Aussen geprägt. So kann man die inneren Entwicklungen nur als verständlich bezeichnen.

    Der Iran wird seit dem Sturz des Dipoten und Massenmörder Shah als ein agressiver Staat und potenzielle Gefahr für die Welt hingestellt. Dabei kommt man bei logischer Betrachtung zum Entschluss: Der Iran hat sich bisher hervorragend gewehrt. Die Iraner haben sich NICHT in diese Rolle verführen lassen und haben sich in keinen sicher verlorenen Agressionskrieg manövrieren lassen. Stattdessen haben sie eine sehr intelligente Diplomatie betrieben um ihre nationale Integrität und das Recht der Selbstbestimmung zu wahren.

  1. Der erste Weltkrieg brach genau dann aus, als der Nord-Ost-See-Kanal fertig gestellt war. man kann von der Pipeline erwarten, dass sie eine wesentliche Archillesferse der US-Kriegstreiber schützt - aber hoffentlich nicht ganz ausreichend, das werden die geheimdienste ihren "Herren" schon berichten... oder auch nicht, wenn sie sich selbständig machen...

  1. Fatima sagt:

    @jpameli: Du hast Recht, eine Rakete, und das Ding ist hin! Und wenn der Iran angegriffen wird, ist die Umwelt wohl zweitrangig...so schlimm das wäre, aber ein Angriff auf Iran wäre viel, viel schlimmer!

  1. Anonym sagt:

    @Phantom

    Du hast unbedingt Recht.

    Der Iran hat seit der Islamischen Revolution von Frühjahr 1979 enorme Fortschritte auf allen Gebieten, aber vor allem auf dem Gebiet der fortgeschrittenen Technik gemacht. Seine Wirtschaft war von der Finanzkrise völlig unberührt. Das ist der Vorteil, wenn man nicht Bestandteil der internationalen Finanzmafia ist, sondern konsequent seinen eigenen Weg geht. Im Iran findet heute der Weltphilosophentag statt, nicht in Paris oder in New York!

    Die Umgebung der Straße von Hormus ändert nichts daran, dass man den Iran heute nicht mehr angreifen kann, ohne sich gewaltig ins eigene Fleisch zu schneiden. Die iranischen Raketen können heute Tel Aviv erreichen und das erste, was man bei einem Raketenangriff auf die Nuklearanlagen machen wird, falls die Israelis so dumm sind, so was zu machen, wird sein, dass die Waffenfabriken der Zionisten in der Nähe von Tel Aviv, wo sie biologische und chemische Kampfmittel produzieren, in Schutt und Asche gelegt werden.

    Der Iran arbeitet eng mit den anderen regionalen Staaten zusammen und versucht die gesamte Region zu einer Region des Friedens und der partnerschaftlichen Zusammenarbeit zu machen. Die Beziehungen zur Türkei, zu Syrien, zum Libanon, zu Qatar und vor allem auch zum Irak entwickeln sich kontinuierlich, auch zu Afghanistan übrigens, wo der Iran keine Truppen hat, sondern das Land hilft aufzubauen, Straßen und Krankenhäuser baut. In Pakistan hilft er tatkräftig mit, die Folgen der Flutkatastrophe zu überwinden. Er verzichtet auf Atomwaffen, wodurch er international ungemein an Glaubwürdigkeit gewinnt und zu einem Staat wird, zu dem jetzt viele Länder der Nichtpaktgebundenen-Bewegung (NAM) aufschauen.

    So, nicht durch Drohnen-Attacken und die Verwüstung eines Landes mit abgereichertem Uran, schafft man sich Freunde und Einfluss.

    Militärisch ist das Land inzwischen, größtenteils aus eigener Kraft, so weit, den gesamten Luftraum gegen Raketenangriffe zu sichern. Israel könnte es sich hier nicht leisten, ständig den Luftraum durch Spionageflugzeuge zu verletzen wie im Libanon, wo kein Tag vergeht, ohne dass israelische Flugzeuge die Grenze überfliegen, um künftige Ziele auszumachen.

  1. Kaygeebee sagt:

    Reden wir mal über die Mengen von Öl die eine Pipeline transportieren kann. Wäre eine einzige Pipeline in der Lage etwa 40% des Welterdöls zu transportieren bzw. den Transport per Schiff zu ersetzen? Ich glaube kaum. Und eine Pipeline ist extrem empfindlich. Eine kleine Sprengung und das Ding ist hin.

  1. Unknown sagt:

    Leider wird es jetzt für die Iraner schwerer sich zu verteidigen. Hoffe das sie gute Maßnahmen bis heute Unternommen haben um diese schwachstelle zu deken.
    Eine Pipeline baut sich ja nicht in einem Tag.

    @Rainstick warum hoffst du das sie es Unterirdisch verlegt haben?

  1. Phantom sagt:

    Im Gegensatz zum irakischen Volk, wird sich das iranische Volk bei einem Krieg mit Sicherheit nicht neutral halten. Dies bedeutet: Eine Bodenoffensive gegen den Iran wird die schlimmsten Verlusste für die Amerikaner mit sich bringen seit dem Vietnamkrieg.
    Die Rolle Chinas sollte auch nicht unterschätzt werden. Der Iran ist einer der wichtigsten Öl Liferanten und ein enger politischer und handels Partner für die aufstrebende Supermacht.
    Auch Russland arbeitet ebg mit den Iranern zusammen. Schliesslich ist Iran ein vertrauenswürdiger Partner und (auch wenn es der Westen anders sieht) ein Stabilitätsfaktor in der Region.

    Deshalb wird es nur zum Krieg kommen wenn es zu chirurgischen Luftangriffe auf den Iran kommen sollte und sich dieser zu einem Gegenschlag provozieren ließe. Und genau da fängt das Rätselraten an:

    - Wie würde der Iran auf die Bombadierung seines Reaktors reagieren? (Iran hat keine Interesse an einem sicher verlorenen Krieg)
    - Wie verhällt sich China und Vllt Russland im Falle eines Krieges?
    - Besitzt der Iran bereits fertige Atomwaffen und würde er sie einsetzen?
    - Wer soll den Iran angreifen und die Menschlichen Verlusste tragen?
    - Welche Folgen hat ein Krieg gegen den Iran auf die Nachbarstaaten und die Weltwirtschaft?
    - Sind die Amerikaner nach Afghanistan und Irak bereit für einen weiteren Krieg?

    Fortsetzung folgt...

  1. Phantom sagt:

    Fortsezung:

    Doch was tun sollte der Iran eine Bombadierung seines Reaktors reaktionslos hinnehmen?

    An diesem Szenario glaube ich eher. Der Iran wird damit der Welt wieder aufzeigen können wer die Gefahr für den Weltfrieden stellt. Und es wird für die Chinesen klar dass ihre Stimme wertlos ist und sie somit reagieren müssen indem sie den Iran "richtig" aufrüsten. Eine neue Welt der 2 Blöcke wird entstehen. Wobei es klar ist auf welche Seite sich Syrien, Afghanistan und Pakistan stellen werden. Der Traum eines unabhängigen Palestina wäre damit vom Tisch. Die Türkei würde zum Spielball werden. Der Irak käme in die Zwickmühle. Viele arabische Regierungen kämen in Gefahr weil ihre Völker eine neue Alternative bekämen. Und schlussendlich: Russland könnte zu grossen Profitator werden.

  1. Anonym sagt:

    @Phantom

    Wir brauchen nicht zu rätseln, wie der Iran im Falle eines usraelischen Raketenangriffs reagieren wird: Wir wissen es!

    Ahmad Vahidi, der iranische Verteidigungsminister, hat es klar und deutlich gesagt: Wir werden umgehend zurückschlagen. Er sagte, dass der Sand des israelischen Einschlages sich noch nicht gelegt haben wird, und dass die iranischen Raketen dann schon in Richtung Israel, in Richtung militärischer, nicht ziviler, Ziele unterwegs sein werden.

    Der Iran ist, und ich sage das nochmal, prinzipiell, aus religiösen und aus Gründen der Vernunft, gegen Atomwaffen: gegen deren Herstellung, gegen deren Verbreitung und gegen deren Einsatz. Auch darüber braucht man nicht zu spekulieren. Khamenei hat es ausdrücklich betont, dass es so ist. Er ist die höchste Autorität im Iran.

    Im Koran steht: Wer auch nur einen Menschen zu Unrecht umbringt, bringt die gesamte Menschheit um. Daraus ergibt sich, dass der Iran niemals Atomwaffen einsetzen wird, auch niemals andere Massenvernichtungsmittel einsetzen wird, weil diese Waffen immer Unschuldige treffen. Sogar im Iran-Irak-Krieg, als der Iran von irakischer Seite mit chemischen Waffen angegriffen wurde, hat er nicht mit solchen Waffen geantwortet. Ich glaube, er hatte sie auch gar nicht.

    Der Iran/Persien hat seit 400 Jahren kein anderes Land mehr angegriffen. Ich glaube nur noch Schweden kann so etwas vorweisen und die kleinen afrikanischen Staaten. Und nun zählen wir mal, wie oft die USA oder Israel nur in den letzten 50 Jahren andere Länder angegriffen haben!! Wenn ich das hier täte, würde mein Beitrag sofort wegen Überlänge gelöscht werden!

  1. Phantom sagt:

    @xabar:
    Ich teile nicht deine Überzeugung daß der Iran zurückschlagen würde und sich damit ins Verderben lenkt. Die Mullahs haben bisher bewiesen dass sie gute Diplomaten sind und haben sich gegen den ungeheuerlichen Druck gut gewehrt.
    Die Iraner sind zwar keine Agressoren und das Schiitentum verbietet ihnen den Einsatz von MVW. Doch dessen Besitz würde ihnen Frieden bescheren. Ich bin fest davon überzeugt daß die Iraner wissen daß sie nur mit dem Besitz von A-Waffen die Unterdrückung von seiten der USA und Israel entgehen können. Warum sonst sollte der Iran in so schwierigen Zeiten solche Unsummen für eine zivile Nuklearanlage ausgeben und sich mehr probleme aufhalsen?
    Dennoch traue ich der USA und Israel eher den Einatz von A-Waffen zu als den Iranern.

  1. Anonym sagt:

    Guten Abend, liebes Phantom!

    Ich muss sagen, dass ich auch einmal deiner Meinung war, dass sich der Iran A-Waffen anschaffen sollte, um in Ruhe gelassen zu werden. Dagegen sprechen aber eine ganze Reihe von Gründen:

    1. Auch die Sowjetunion ist untergegangen mitsamt ihren A-Waffen, die ihr z. B. in Afghanistan, wo sie sich die entscheidende Niederlage geholt hat, nichts genützt haben.

    2. Du siehst jetzt, wenn du nach Korea blickst, dass den Nordkoreanern der Besitz von Atomwaffen nichts nützt. Sie werden ohne Ende durch die US-südkoreanischen Manöver provoziert und haben sich schon unklugerweise provozieren lassen.

    3. Als Staat, der auf A-Waffen verzichtet, gewinnst du politisch ungemein viel; du kannst sehr überzeugend für atomwaffenfreie Zonen und auch für die Abschaffung der israelischen Atomwaffen in Dimona eintreten. Man sollte nicht nur auf Waffen, sondern auch auf die Moral, die Diplomatie und die Politik (Friedenspolitik) setzen.

    4. Auch das südafrikanische Rassistenregime hatte zum Schluss, durch die Unterstützung Israels bedingt, die Atomwaffe, was den Weißrassisten nichts genützt hat.

    Gruß X.

  1. Fatima sagt:

    "Im Koran steht: Wer auch nur einen Menschen zu Unrecht umbringt, bringt die gesamte Menschheit um."

    Ganz genau. Die Juden haben übrigens ein ähnliches Sprichwort, das meinte zumindest J. Elsässer. Ob die sich auch daran halten, ist zumindest bei den Zionisten unter ihnen nicht gegeben.
    Der Iran war immer gegen ABC-Waffen, weil sie unmenschlich sind. Nicht dass konventionelle Waffen in dem Sinne "human" sind, aber man muss sich ja verteidigen, sonst wird man von USA einfach überrannt, die Beispiele Irak und Afghanistan zeigen es deutlich.

    Dass sogar Südafrika Atomwaffen hatte, wusste ich gar nicht! Ich teile im übrigen Ihre ANsicht, dass der bloße Besitz solcher Waffen noch nicht den Frieden sichert, die Beispiele Russland und Pakistan zeigen es auch ganz gut. Pakistan hat Atomwaffen, Indien auch, und trotzdem kommt Pakistan nicht zur Ruhe, sei es vonseiten der Taliban oder der USA.

  1. Hypochonder sagt:

    @xabar:

    1.was hat das Scheitern von den Russen in Afghanistan mit A-Bomben zu tuen, der Iran, braucht diese Waffe als "Abschreckung" wirklich einsetzen müsste der Iran die Waffe nie und hätte auch somit außenpolitisch viel weniger Druck zu ertragen und könnte zusammen mit der Türkei für ein Gleichgewicht im Nahen-Osten sorgen.

    2. die Nordkoreanische Führung ist nicht besonders geschickt, dass stimmt schon, aber di A-Waffe sichert sie trz ab, sonst wären die USA schon längst dort einmaschiert, eigentlich wäre die Befreiung vom Norden sehr gut, wenn die USA da nicht wären, die wollen durch den Krieg in der Region nur an Macht gewinnen und die Waffenindustrie nicht zu vergessen.

    3.Moral, Diplomatie, denkst du die Amis lassen sich dadurch beeindrucken, dadurch kannst du nur freundlich gesindte Staaten überzeugen, aber keine Amis and co.