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Eine Welle an Demonstrationen in Europa

Mittwoch, 24. November 2010 , von Freeman-Fortsetzung um 16:42

Tausende Studenten gingen am Mittwoch in London wieder auf die Strasse, um gegen die Pläne der Regierung, die Studiengebühren zu erhöhen, zu protestieren. Die Studenten aus ganz Grossbritannien trafen sich im Zentrum der Stadt an der Trafalgar Square und marschierten dann an den Regierungsgebäuden der Whitehall vorbei. Es gab Tumulte und Konfrontationen mit der Polizei, als diese versuchten die Demonstranten den Zugang zum Platz vor dem Parlament zu versperren.

Die Studenten sind aufgebracht, weil die Regierung aus Spargründen die Finanzierung der Universitäten reduzieren will und dafür eine Studiengebühr von bis zu 9’000 Pfund pro Jahr verlangen wird, eine Verdreifachung der bisherigen Kosten.

Neben London fanden auch Protestkundgeben in vielen anderen Städten statt, wie in Birmingham, Glasgow, Manchester und Cambridge.





Streiks in Griechenland und der Müll stapelt sich

Die Beamten und Angestellten des öffentlichen Dienst streiken schon seit fünf Tagen wegen der Gehaltskürzungen und die 5 Millionenstadt Athen ist deshalb voller Müllberge. Bei den Protesten kam es zu Auseinandersetzungen mit der Polizei.

Die Bewohner Athens sind gezwungen zwischen den überfüllten Mülltonnen sich durchzumanövrieren und es stinkt bestialisch. Der Bürgermeister hat die Bevölkerung aufgerufen ihren Abfall für die nächsten Tage nicht auf die Strasse zu stellen, um das Problem nicht zu vergrössern.

Die griechischen Seeleute haben ihren 24-stündigen Streik um 2 Tage verlängert und verlangen mit ihrem Ausstand eine Lohnerhöhung von 2 Prozent. Damit gibt es keine Fährverbindungen zu den Inseln und die Bewohner der kleineren Inseln ohne Flugplatz sind vom Festland abgeschnitten.



Generalstreik in Portugal

Ganz Portugal ist durch eine Generalstreik lahmgelegt und die Gewerkschaften protestieren damit gegen die Sparpolitik der Regierung. Der „Greve Geral“ oder Generalstreik wurde von den Gewerkschaften CGTP and UGT ausgerufen und bewirkt geschlossene Schulen, Geschäfte, Fabriken, den Stillstand des öffentlichen Verkehrs und Flugbetrieb.

Der Streik findet zwei Tage bevor das Parlament über das neue Budget abstimmt. Damit sollen die Löhne und Gehälter im öffentlichen Dienst um 5 Prozent gekürzt werden, die Renten eingefroren und die Mehrwertsteuer innerhalb kürzester Zeit von 21 auf 23 Prozent erhöht werden.



Die Finanzmärkte bezweifeln ob das Land aus der Schuldenfalle kommt und sie meinen, Portugal könnte der nächste Kandidat für eine Rettungsaktion durch die EU und dem IWF sein. Die Kosten für die Versicherung von portugiesische aber auch spanische Schulden sind auf Rekordniveau gestiegen, genau so wie die von Irland.

Zum Beispiel kostet es $510'000 pro Jahr um $10 Millionen an portugiesische 5-Jahres Anleihen gegen einen Bankrott mit Credit Default Swaps (CDS) zu versichern. Der Spread erhöhte sich um 21 Punkte auf 510 Punkte. Die spanischen stiegen von 310 auf 312 und die irischen um 16 Punkte auf sagenhafte 595. Interessant ist, auch die belgischen CDS gingen auf ein Rekordhoch, von 147 auf 155.

Die Rettungsaktion für Irland hat die Märkte und ihre Meinung zur Schuldenkrise und zum Euro nicht beruhigt, im Gegenteil. Und die Bevölkerung in den betroffenen Ländern hat es sowieso satt, das Sparprogramm mit Lohneinbussen tragen zu müssen

insgesamt 6 Kommentare:

  1. Anonym sagt:

    http://zukunftsbudget.at/

    27. November 2010, 13:00
    Urania, Wien

    http://zukunftsbudget.at/

  1. SAUVE QUI PEUT ! Fuyons cette Europe de Rothschild !

  1. Kama sagt:

    Und Frankreich?
    Oder isses da schon zu kalt und alle sind wieder nach Hause gegangen und machen da weiter wo sie vor den Streiks aufgehört haben, nur eben mit weniger Geld und Rechte...

  1. drdre sagt:

    Nachdem uns die Profiteure mit den Immobilienblasen und den gefakten Paketen ausgeplündert haben, muss jetzt der Bürger in der EU weitere Plünderungen durch das Establishment hinnehmen.
    Die ist nicht mehr zu tolerieren.
    Völlig richtig dass dagegen eine intern. Front gebildet wird.

  1. 3DVision sagt:

    @Kama

    Frankreich?
    Frankreich ist so weit wie es kommen kann.
    Man sieht schon über ganz Frankreich den Pleitegeier fliegen.
    Hab heute bei MM gelesen da wollte schon jemand dem Sarkozy seine abtgetragenen Schuhe schicken so als solidaritätszeichen.
    Frankreich ist am ende.
    Die ganze EU ist am ende.
    Der Euro ist am ende.
    Ich werd dem Gedanken nicht los (kann mich zwar auch irren)als wolle man mit all diesen rettungsaktionen nur Zeit gewinnen?
    Aber für was?Um das unausweichliche zu verzögern?
    Mit rettungsaktionen ist nicht garantiert dass sich die lage verbessern wird,nein wahrscheinlich wird sich das ganze dadurch nur noch verschlimmern in Zukunft.Und je schlechter es denen finanziell geht,desto mehr schlechter geht es dem Volk.
    Durch die misswirtschaft von denen, sitzen wir in der Klemme weil wir mit denen im selben Boot sitzen leider ja.
    Das ist das eigentliche problem.
    Wär das nicht der fall,würd ich ja sagen ach lasst das Boot ruhig untergehen :) Glug glug..
    Aber so naja.
    Ich bin fest davon überzeugt dass es noch sehr stürmisch kommen wird
    hauptsächlich 2011 und dass eine schlechte Nachricht die andere jagen wird.
    Dass das Volk oder die Völker da nicht mehr mitspielen mit den angerichteten sauereien,ist wohl verständlich.Die Wut auch.
    Das Volk ist schliesslich nicht der Stossdämper der Banken und Eliten und wir sind auch nicht dafür da um sie am ....

  1. Anonym sagt:

    In London und anderen britischen Städten (wie Bristol usw.) gingen sogar 13-Jährige mit auf die Straße. Die Lehrer hatten sie gehen lassen und ihre Eltern hatten ihnen sogar geraten, das zu machen. Auf einigen ihrer Plakate stand (laut Guardian der auf mehreren Seiten wohlwollend berichtete):

    "It sucks."

    "When will i now meet my Prince at Uni?"

    "Cameron - we hate you!"

    "F..ck the fees."

    "Here we come - the Tories are scum!"

    "Clegg - traitor."

    (Nick Clegg von der Liberal Demokratischen Partei, die mit den konservativen Tories eine Koalition bildet, hatte vor den Wahlen eine Abschaffung der Studiengebühren versprochen. Jetzt, als Vize-Premier, hat er einer Verdreifachung zugestimmt).

    20.000 Studenten und Schüler hatten sich wieder in London versammelt. Die TV-Sendungen brachten immer wieder die gewaltsamen Zusammenstöße mit der Polizei. Ein Polizist soll etwas am Arm abbekommen haben!!! Das ist unglaublich! Incredible, horrible even!