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Kommt es zu einer Revolution in Israel?

Dienstag, 26. Juli 2011 , von Freeman-Fortsetzung um 12:05

Wie aus dem Nichts ist eine Protestbewegung in Israel entstanden, die gegen die soziale Ungerechtigkeit in Israel protestiert. Hauptthema ist die akute Wohnungsnot und die viel zu hohen Mietpreise. Überall im Lande sind deshalb Zeltstädte entstanden, mit denen Aktivisten auf die schlimme Wohnungssituation hinweisen wollen. Am Sonntag gingen sogar 30'000 Demonstranten in Tel Aviv auf die Strasse. Sie riefen zum Sturz von Premierminister Netanyahu auf, in dem man Sprechchöre hörte: "Mubarak, Assad, Netanyahu". 42 Aktivisten wurden dabei von der Polizei verhaftet. Die von Jugendlichen getragene Aktion heisst informell “Zeltstadt Bewegung“ oder „tent city movement“.



Die Demonstranten marschierten von der Zeltstadt entlang Rothschild Boulevard vor das Tel Aviv Museum, wo es diverse Ansprachen von Rednern gab, die nach einer Lösung der Wohnungsnot riefen. Während des Marsches gab es Spruchchöre wie: „Ordentliche Wohnungen, bezahlbare Preise“ oder „Die Macht ist mit dem Volk“ und „Diese Generation verlangt Wohnungen“. Einige verlangten den Rücktritt von Netanyahu.

Danach blockierten sie die Kaplan-Ibn Gvirol Kreuzung mitten in Tel Aviv und holten sich Barrieren von einer nahen Baustelle. Sie konfrontierten die Polizisten mit dem Aufruf, sie könnten sich selber keine anständige Wohnung bei ihrem miserablen Gehalt leisten und sollten deshalb die Seiten wechseln. Andere sprachen mit den Polizisten und forderten sie auf, für das Recht eine Gewerkschaft zu bilden zu kämpfen, denn in Israel darf die Polizei sich nicht gewerkschaftlich organisieren. Aber die Sicherheitsorgane liessen sich nicht beeindrucken und gingen gewaltsam gegen die Demonstranten vor, räumten den Platz und es kam zu zahlreiche Verhaftungen.

Die Ansammlung reagierte mit Parolen in denen sie soziale Gerechtigkeit forderten, die mit Rufe nach „Revolution! Revolution! Revolution” and “Keine Gewalt! Keine Gewalt” unterbrochen wurden. Die Demonstranten gingen dann sogar auf die berittene Polizei zu und bot ihnen als friedliche Geste Lutscher an, was aber von den Beamten abgelehnt wurde. Die Menge marschierte dann zur nahegelegene Polizeistation, um gegen die Verhaftung ihrer Kollegen zu demonstrieren. Dabei wurden weitere Menschen aus dem Demonstrationszug rausgeholt.

Viele der Teilnehmer an dem Protest haben so etwas noch nie gemacht und für die Bewohner von Tel Aviv war es das erste Mal, dass sie in ihrem Leben die Strassen blockiert haben, um ihren Unmut gegen die Regierung auszudrücken.

Zeltstadt entlang Rothschild Boulevard:





Der Ruf nach bezahlbarer Wohnmöglichkeit und die grosse Anzahl an Demonstranten, die dafür auf die Strasse gehen, ist das nationale Hauptthema in Israel geworden. Netanyahu hat deshalb sogar seine Reise nach Polen für einen Staatsbesuch abgesagt.

Es begann mit der Errichtung einer Zeltstadt mitten in Tel Aviv, mit dem die Jugendlichen die Forderung stellen, die Regierung muss eine Lösung für die Krise im Wohnbereich liefern. Diese Aktion fand sofort viele Nachahmer und innerhalb von Tagen entstanden weitere Protestlager in anderen Städten. So stellten Jugendliche im entfernten Kiryat Shmona und Sderot ihre eigenen Zelte an öffentlichen Plätzen auf, um gegen den Mangel an bezahlbaren Wohnraum in ganz Israel zu protestieren.

Die Zeitung Haarez titelte sogar einen Artikel mit der Überschrift: „Kann Israels Mittelklasse eine nationale Revolution anführen?“ Denn in der Vergangenheit bestanden die Proteste hauptsächlich aus den „working poor“ oder Erwerbsarmen. Aber jetzt ist es die Jugend aus der Mittelschicht, die wie ihnen von der Gesellschaft aufgetragen, eine gute Ausbildung absolvierten, brav studierten, pflichtgemäss ins Militär gingen und jetzt mit lausigen Jobs und mickrigen Verdienst sich keine anständige Wohnung leisten können. Sie sehen keine Zukunft für sich jemals das zu erreichen was ihre Eltern hatten, obwohl sie sich als Säule der Gesellschaft sehen.

Auch in Israel findet genau der selbe Vernichtungsprozess wie in allen westlichen Industrieländern statt. Die Masse verarmt zunehmend, die Mittelklasse wird zerstört, die Jugend kann sich trotz guter Ausbildung nichts leisten, muss froh sein eine schlecht bezahlte Teilzeitarbeit zu finden. Nur eine Minderheit an reicher Oberschicht lebt im Luxus und geht es prima. Deshalb jetzt der Frust und die Wut über ihre Situation.

Obwohl die meisten Demonstranten Jugendliche sind, haben zahlreiche ältere Menschen sich der Bewegung aus Solidarität angeschlossen, um auch gegen die hohen Lebenskosten in Israel zu protestieren. Duzende andere Organisation und auch Individuen sind in den letzten Tagen dazugestossen, wie politische Jugendgruppen, Frauenorganisationen, Ärzte, Sozialarbeiter und einfach nur Bewohner die ähnliche Probleme haben.

Für den 1. August ist auf Facebook sogar zu einem Generalstreik aufgerufen worden. Die Gruppe hat schon 4'200 Mitglieder, die ihre Teilnahme bestätigen. Der Gründer Zvika Basor schreibt darauf:

Ich bin 36, verheiratet mit einem Sohn ein Jahr alt und einem von einem Vierteljahr. Ich habe eine Wohnung in Givatayim mit einer irren 30-jährigen Hypothek gekauft. Am kommenden Montag den 1. August werde ich nicht zur Arbeit gehen. Ich werde streiken. Ich streike weil ich es satt habe. Ich kann nicht so weitermachen, zur Arbeit gehen wie wenn alles in Ordnung wäre, wie wenn ich durch harte Arbeit mir und meiner Familie ein respektables Leben bieten kann.

Dann schreibt Basor: “Es gibt keine Mittelklasse. Es gibt die oberen Tausend die das ganze Geld einsacken und es gibt den Rest der erstickt. So funktioniert das System. Das ist die Wirtschaft.

In Israel gibt es genug Wohnungen, nur diese werden von Spekulanten gebaut, die sie viel zu überteuert anbieten. Der Kaufpreis liegt oft bei über 1 Million Dollar in so einem Turm links. Überall sieht man Werbung für Immobilien die es zu kaufen gibt. Die Werbung läuft auch gezielt für ausländische Kunden (Amerikaner, Europäer und Russen), die nach Israel kommen sollen, mit der Attraktion des gemässigten Klimas am Mittelmeer, mit Sonne und Strand, plus westlichen Lebensstiel. Reihenweise stehen neu gebaute Wohnblöcke leer und warten auf gut betuchte Käufer. Die sind nicht für die Normalos gedacht und sie könnten sie sich gar nicht leisten. Sie sitzen in Bruchbuden und schauen auf die Gebäude, in die sie nie einziehen können. So ist der Frust gewachsen.

Wurde hier eine Revolution geboren? Keiner im politischen Establishment in Israel weiss wie man mit den Zeltprotestlern umgehen soll. Was hier entstanden ist passt nicht in die üblichen Schubladen. Die sogenannten Experten sind ratlos. Da hat sich etwas über die Jahre aufgestaut, was sich jetzt entlädt und keiner hat es auf dem Radarschirm gesehen. Die politische Kaste war zu sehr mit Kriegen, Sicherheit, Waffen und mit der Agitation über äussere Gefahren beschäftigt, hat nicht gemerkt was mit der jungen Generation passiert.

Bei dieser Revolution, wenn man sie bereits eine nennen darf, geht es Hauptsächlich um bezahlbaren Wohnraum. Viele junge Israelis, aber auch junge Familien, leben in erbärmlichen Verhältnissen, in winzigen Zimmern ohne Komfort, für die sie horrende Mieten zahlen. Aber es geht um mehr, um viel mehr als das. Es geht um Zukunftsaussichten und ein anständiges Leben. Es geht um Menschen aus allen Bereichen, egal ob Juden oder Araber, ob links oder rechts, ob säkular oder religiös. Sie benötigen und fordern eine Chance im Leben, einen anständig bezahlte Arbeit, mit der sie sich einen normalen Lebensstandard leisten können.

Netanyahu ist so im Stress wegen der Proteste, er könnte einen Krieg anfangen, um die Leute von der Strasse zu bringen:

insgesamt 20 Kommentare:

  1. Moment mal, zu teure mieten? Dann muss unbedingt sofort neuer wohnraum geschaffen werden, aber wo bloss? Wenn doch diese blöden araber nicht wären!

  1. Anonym sagt:

    voll geil so müssen wir das auch machen danke für den artikel freeman ganz großes lob das ist der weg zur revolution dann glotzen die dumm aus der wäsche ha :) und wissen nicht wohin!!! die machen alles richtig macht weiter israel zwenkt sie in die knie ihr seit das volk

  1. Ich habe davon am Samstag Kenntnis genommen, bereits an diesem Tag versammelten sich im Zentrum Tel Avis über 20.000 Menschen.

    Hoffentlich geht den Israelis endlich ein Licht auf, dass die an der Macht befindliche Regierung nicht die Interessen des israelischen Volkes vertritt, sondern die Interessen der Zionisten.

  1. Mardelli sagt:

    hoffen wir mal es kommt wirklich zu einer revolution in israel und die zionisten werden entmachtet dann gibt es auch endlich frieden in israel und palästina

  1. ohne die Zionisten gäbe es Israel nicht. Die gezeigten Zeltbewohner sind sozial benachteiligte Migranten jüdischen Glaubens. Diese haben nur die Wahl zwischen Niedriglohn-Arbeit und Sozialwohnung oder Siedler in den besetzten Gebieten zu werden. So kann die israel. Regierung Palästinenser und die jüdische Bevölkerung auf einander hetzen.

  1. Turbo sagt:

    Nu, is sich nich jenuch Wohnraum in Israel? - Dann nehmen wir doch den Goyim ihre Hütten wech - wäre nicht das erste Mal.
    Krieg hilft da immer, muß ja nicht immer nur um Gaza gehen, Libanon und Jordanien sowie Egypten haben viele bezahlbare Hütten, man muß sich nur das herrenlose Gut dort nehmen. Aber tut das bloß nicht vermasseln beim Feldzug. Wo wir doch jetzt deutsche atomwaffenfähige deutsche Flachwasser-Uboote für lau haben tun... Es lebe die Revolution der Hütten, nehme sich dort jeder eine. Nur eine gerächte Hütte ist eine echte, nebbich.

    Oder sollte man unseren Regierungsbeschluß diplomatisch ein wenig aufbereiten, was meint Ihr? (für die Goyim in USA und EU)

  1. Nightstorm sagt:

    Wer die letzten Jahre in Hamburg halbwegs bezahlbaren Wohnraum suchte hat einen ordentlichen Schlag ins Gesicht verpasst bekommen:
    Die totale Verdrängung die hier momentan abläuft

    Da lob ich mir doch den Protest in Israel und hoffentlich werden viele hier von diesen Aktionen "inspiriert".

  1. dattel sagt:

    Wenn es den jetzigen Bewohnern dort zu teuer wird,koennten sie ja das Land wieder den Palaestinensern zurueckgeben.
    Vielleicht findet sich ein anderes guenstigeres Land, wo es auch schoen ist zum leben.

  1. archelys sagt:

    Das Unrecht der Nacht
    verliert tags die Macht.

  1. Christa sagt:

    Das zeigt eben auch deutlich, daß die Menschen länder-übergreifend unzufrieden sind, also es kann nicht mehr als 'arabisches Problem' abgestempelt werden. Jetzt hat die Elite dort was zu denken. Ich freue mich, daß die Jugend Israels sich auf den Weg macht!

  1. Sep sagt:

    Na toll, nach den Bombenangriffen auf Gaza mit zig Toten Kindern/Menschen durch die Israelische Armee waren nur einige Hunderte zum Demonstrieren auf der Straße..... und schwubbs schon geht es um Geld sind sie zu Tausenden auf der Straße....

  1. A.K.D sagt:

    Bitte um Unterstützung!

    http://www.avaaz.org/de/independence_for_palestine_eu/?vl

  1. andere haben kein land, andere sind in wirtschaft krise,andere haben officiele oder nicht officiele krieg, andere haben nichts zum essen, ..... aber bei Israelis gehjt es um miete.
    in motto.. wir haben auch was, was uns stört.

    "Krieg ist Frieden"

  1. OneWorld sagt:

    Das Israelische Volk darf sich ruhig wie wir fragen, warum ihre Regierung mal wieder sau teure Atom-UBoote auf kosten der Steuerzahler kauft!!

    Millionen über Millionen...Wieviel Wohnungen könnte man für das Geld bauen, Vermieten ect..

    Ich musste mir die Tage aus der eigenen Familie anhören, ich sei ein Verschwöhrungsteohretiker,
    weil mich die Geschenisse auf der Welt bewegen...Aber in allen Bankrottstaaten gehen die Menschen auf die Straße und verteidigen ihr Recht auf Demokratie.

    Ach liebe Eltern, warscheinlich sind auch die 30.000 Menschen in Israel Verschwörer, sind arbeitslos und gehen nur auf die Straße um Ärger zu machen...

    Entschuldigt bitte, eine persönliche Fußnote von mir, die musste ich einfach loswerden.
    Viel bin ich damit nicht alleine...

  1. Farooq sagt:

    In den besetzten Gebieten bekommen sie doch gratis Wasser, gratis Strom und eine Prämie von bis zu 20 000 Dollar + Gratishaus.
    Wenn es in Israel zu teuer wird, so sollen die einfach in die besetzten Gebiete ziehen! Das ist so einfach...

    Oh, habe ich jetzt etwa den Zio Plan aufgedeckt? Denn genau das ist der Plan... Siedelt soviele Menschen wie möglich in geraubtes Land über, was wir dann später aufgrund der entstandenen Bevölkerungsmehrheit für uns beanspruchen. So einfach und so dreckig ist das alles..

  1. Anonym sagt:

    Nicht vergessen, in Deutschland soll das lieber keiner mitkriegen. Die Menschen haben gerade mehr Sensationslust am Massenmörder von Norwegen, nicht so sehr an den Massenmördern aus Tel Aviv. Diese Neuigkeit wird dann um 2:00 Uhr nachts auf ORF2 gezeigt und wird der breiten Masse der westlichen Population noch weiterhin verschwiegen wie immer.

    Und die Politiker befassen sich in ihrer verschissenen Sommerpause damit, wie man den Leuten am besten mit dem VDS-Gesetz ihre Identität entgültig wegnimmt.

    Tausenden von jungen Menschen in Deutschland gehts doch nicht viel besser, als den israelischen Jugendlichen. Das wirklich traurige daran ist, dass die breite Masse der Deutschen ihren ehrlichen Patriotismus nur mit angezoger Handbremse ausleben dürfen, und aber trotzdem für "ihr Land" den letzten Groschen geben müssen.

    Keine Ersparnisse!

    Nur so viel, dass du nicht verhungerst, verdammt noch mal.
    Nur damit dieser widerliche Apparat von Geisteskranken weiterhin nachhaltig ganze Generationen fertig machen kann. Nur weil sie ihre Spielsucht nicht in den Griff kriegen.

    Ich persönlich hätte ja bei den nächsten Ereignissen in der Welt noch weitere Dreistigkeiten der gesamten EUSA-Clique erwartet. Denn die sind kaum noch überschaubar, so viele leisten sie sich.

    Aber mir imponiert das Verhalten der israelischen Jugend.
    Man wird noch sehen, sollten sie Sitzfleisch zeigen, dann wird es Staatsgewalt geben, im doppelten Sinne. Dann werden sie mal im Ansatz erkennen, wie es den Palestinänsern seit über nem halben Jahrhundert geht und sich vielleicht dazu entschließen, nicht einfach nur wegzuschauen, sondern auch gegen die sinnlose Gewalt ihrer Volksvertreter zu protestieren. Bleibt alles abzuwarten.

    Irgendetwas abartiges werden die sich schon ausdenken, um die Protestlust auszubremsen.
    Wenn mal wieder ein Selbstmordanschlag ohne Selbstmörder oder was anderes schlimmes passiert, dann kennen wir doch alle die Sündenböcke für die Morde, die sie selbst begehen.
    Es waren dann genau dieselben bärtigen Männer, die auch mit dem Eselkarren aus Pakistan nach Norwegen gefahren sind, um dort das Christentum zu erschüttern.

    Auf jeden Fall wird es nicht so aussehen, wie im arabischen Raum.
    Israel wird von jüdischen Magnaten und der größten Lobby der Welt gelenkt und gesteuert. Und die haben abertausende Fanatiker in ihrem verfilzten und durchtriebenen Regierungsapparat.
    Auf der anderen Seite muss die Regierung verdammt vorsichtig sein. Israel besteht nicht mehr im Kern aus konservativen Juden.

    Eine massive Bewegung wie in den arabischen Ländern wäre das schlimmste, was Netanjahu nur passieren kann.

    Ich wünsch ihm das.

  1. IrlandsCall sagt:

    Proteste gegen das Establishment sind gut, aber gäbe es diese wenn es allen Israelies wirtschaftlich gut ginge und alle eine Whg hätten? Was wöre dann besser? Soweit ich es weiss wohnten im jetzigen Gebiet, dass die Israelis beanspruchen vor Jahrzehnten noch Araber. Hierzu ist folgende Dokumentation sehr aufschlussreich. "Die geplante Katastrophe": http://www.youtube.com/watch?list=PL4093F2FCD0F00CE2&v=Sjuv2HWNbT4&feature=player_embedded

  1. drdre sagt:

    Ich denke dass möglicherweise die Zeit gekommen ist wo die Völker sehen, dass es so nicht mehr weitergehen kann mit der Ausbeutung. Die Bewegung kommt aus der breiten Masse und dem Mittelstand.
    Dieser Mittelstand war immer Garant für Demokratische Verhältnisse wird aber über all im Westen immer mehr abgebaut. Wir sehen die Entwicklung ja auch in Griechenland,Portugal und Spanien, neben dem arabischen Raum.
    Ähnliche Bewegungen hatten wir ja schon in den sechzigern als es in den Staaten gegen Rassentrennung und den Vietnam Krieg ging. Heute steht die USA wieder mit dem Rücken an der Wand nach Jahrzehntlangen Rohstoffkriegen haben diese das Volksvermögen abgesaugt. Die Menschen merken langsam, dass wir möglicherweise in eine neue Depressions Phase schlittern. Auch hier schaun junge Menschen mit Sorge in die Zukunft.
    Die Spass Gesellschaft der neunziger hat sich überlebt und die Realität hat uns eingeholt. Darüber kann man auch nicht mit Game Shows in den TV Medien hinwegtäuschen. Die dunklen Wolken der Geschichte fangen an sich zu verdichten.

  1. Anonym sagt:

    Viele Israelis werden jetzt erkennen, dass die Armut, nicht die sog. Sicherheit das Hauptproblem ist, vor dem das Land steht.

    Und der Mann, der für 'Sicherheit' steht, für Apartheidpolitik, Landraub, Aggression und Siedlungskolonien auf Kosten der Palästinenser, Benjamin (Bibi) Netanyahu, wird zusehends zur Zielscheibe wütender Demonstranten. Nur noch 30% unterstützen den Scharfmacher, der sich jetzt bei den Demonstranten einschleimt.

    Nach dem nationalen Armutsbericht vom November letzten Jahres leben inzwischen 25% der Israelis unter der Armutsgrenze. Wohnungen in Tel Aviv, eine der teuersten Städte der Welt, sind kaum noch erschwinglich, zumal nicht für Studenten, die lange auf Wohnheimplätze warten müssen. Nur die durch den High Tech Boom reich gewordene zionistische Elite hat keine Probleme. Dagegen unterstützt das zionistische Regime den Wohnungsbau in den Siedlungen, wo billiger Wohnraum für die rassistischen Siedler bereitsteht.

    Man kann nur hoffen, dass immer mehr Menschen erkennen, dass der Zionismus nicht nur der Feind der Palästinenser ist, sondern auch der der einfachen Israelis, den es zu bekämpfen gilt, der dafür sorgt, dass Sozialleistungen zugunsten der Aufrüstung immer mehr zurückgefahren werden.

    Die Risse in der israelischen Gesellschaft nehmen zu.

    Von einer 'Revolution' wird man jedoch nicht sprechen können. Eine Woche Proteste im Juli machen noch keine Oktoberrevolution.

  1. Hi - in diesem Umfeld kam es in Deutschland mal zu den berühmten Häuserbesetzungen.

    Kohl legte eine Steuerprogramm auf und schon schossen die Wohnungen aus dem Boden. Doch heute wird diese nicht mehr funktionieren, es gibt niemanden mehr, der in diesen Summen mit dieser "geringen" Rendite investieren wird. Mit einem weiteren Anstieg der Immobilienpreise ist nicht mehr zu rechnen, eher mit einem Verfall.

    Das System erkrankt an seiner eigenen Logik. Geld gegen Sicherheiten, egal wie sie genannt werden. Nicht einmal die weltweite Anerkennung von CO2-Zertifikaten kann den Bedarf an Geld, für die Leistung der Menschen mehr decken.

    Wir brauchen eine andere Basis für unsere Gesellschaft. Leistung vom Mensch für die Allgemeinheit setzt kein Eigentum an der Erde voraus. Niemand kann sich ein Vorrecht auf Herrschen damit erkaufen, denn Leistung erbringt jeder für die Gesellschaft. Die Alten und Schwachen werden geachtet und es ist keine Verschwendung für irgendeinen systemisch bedingten Konsumzwang mehr notwendig.

    Nicht einmal das Denken in Staaten und Staatsgrenzen ist mehr notwendig. Die Welt hätte eine Basis, auf der sie sich eine neue Wertegesellschaft aufbauen könnte.

    Die Freiheit liegt nicht im Eigentum und dem daraus resultierenden Recht auf herrschen. Wer eine Pyramide für ungerecht hält, sollte nicht die Spitze stürzen, sondern das Fundament ausheben, um zu sehen worauf das Unrecht steht.