Montag, 9. Januar 2012

Nationalbankpräsident Hildebrand tritt zurück

Nationalbankpräsident Philipp Hildebrand tritt mit sofortiger Wirkung von seinem Amt zurück, teilt die Schweizer Nationalbank auf ihrer Homepage mit. Um 15:15 Uhr trat Hildebrand vor die Presse und verkündet: "Guten Nachmittag meine Damen und Herren, tut mir Leid sie wieder eingeladen zu haben. Wir werden uns lange Zeit nicht mehr sehen. Ich bin stolz was wir bei der SNB seit meinem Eintritt 2003 erreicht haben." Dann erzählte er über seine Leistungen in Bezug auf seine Steuerung des Franken durch die schwierige Finanzkrise.

Hildebrand verkündet seinen Rücktritt:



"Die letzten drei Wochen waren für meine Familie eine schwierige Zeit." Dann danke er alle seinen Mitarbeitern und für die Unterstützung die er aus der Wirtschaft und Bevölkerung erhalten habe. Er erwähnte auch, er werde alle E-Mails, welche seine privaten Transaktionen betreffen, auf der Webseite der SNB veröffentlichen. "In Anbetracht der Debatte und nach eingehendem Nachdenken, bin ich zum Schluss gekommen, dass es nicht möglich ist, einen abschliessenden Beweis zu liefern, dass meine Frau OHNE mein Wissen die Transaktionen veranlasst hat"

"Ich bin voller Hoffnung, dass die SNB gestärkt aus dieser ausserodentlichen Situation herauskommen wird. Es besteht nun die Gefahr, dass ich aus Folge dieser bedauerlichen Angelegenheit nicht mehr in der Lage bin, schwierige Entscheide kraftvoll umzusetzen. Ich habe mich entschlossen mein Amt als SNB-Präsident zur Verfügung zu stellen. Dieser Schritt erfüllt mich mit Traurigkeit. Ich kann mir schlicht keine herausfordernde Tätigkeit vorstellen.

Grundsätzlich sei die Medienkonferenz am Donnerstag positiv aufgenommen worden, aber die Geschichte sei nicht abgeklungen. Er hätte das Gefühl gehabt bei Leuten die er anschliessend getroffen hat, sie würden ihm nicht glauben. So könne er aber nicht seine Arbeit verrichten. Neben den belegbahren Fakten und den juristischen Tatbeständen, gebe es nun mal die dritte Dimension, die Dimension der möglichen Einschränkung der Glaubwürdigkeit. Er wiederholte: "Ich habe nie in dieser Geschichte gelogen – im Gegensatz zu einigen anderen."

Um 15:56 Uhr war die Pressekonferenz zu Ende.

Der Vizepräsident Thomas J. Jordan wird die Geschäfte übernehmen, bis ein neuer Präsident vom Bundesrat gewählt wird.

Gleich nach der Ankündigung von Hildebrands Rücktritt sackte der Euro Richtung Untergrenze ab und lag bei 1,2107 gegenüber dem Franken, um sich dann auf 1,2138 einzupendeln.

Kommentar: Na endlich. Ein Präsident einer Zentralbank, der mit seinen Entscheidungen den Kurs von Währungen beeinflussen kann, darf nicht selber mit Währungen spekulieren. Seine Ausrede, die Transaktionen hätte seine Frau ohne sein Wissen veranlasst, ist lächerlich. Wie wenn Ehepartner nicht über Kauf- und Verkaufentscheidungen von Millionenbeträgen vorher miteinander reden würden. Jemand der so ein wichtiges Amt antritt muss doch klar sein, dass alle Finanztransaktionen von jetzt an tabu sind. Dafür wird so einer auch mit 900'000 Franken Jahresgehalt "entschädigt". Alleine der Verdacht von Insider-Trading ist unakzeptabel und beschädigt die Glaubwürdigkeit. Ausserdem, vielleicht sind da noch andere Leichen im Keller, die ihm zum Rücktritt bewogen haben. Oder das Vorwissen über was 2012 noch alles mit den Währungen passieren wird und er steigt rechtzeitig aus.

Sein grösster Fehler den er aber gemacht hat und ich ihn deshalb im September schon zum Rücktritt aufgefordert habe, war die Anbindung des Franken an den Euro, koste es was es wolle. Wie kann man vom freien Spiel der Märkte reden, also von freier Marktwirtschaft, und dann wie in der kommunistischen Planwirtschaft Chinas den Kurs auf 1,20 festsetzen. Hildebrand hat über Nacht mit der Abwertung von fast 20 Prozent allen Schweizern hunderte Milliarden damit gestohlen. Denn es war keine Frankenstärke um die es da ging, sondern eine Euroschwäche.

So hat er den Franken an den absaufenden Euro angebunden, die dann zusammen untergehen werden. Wie bescheuert muss man sein um das zu tun. Die richtige Lösung wäre gewesen, den Überschuss aus den Importen abzuschöpfen, um den Export damit zu unterstützen. Also ein Ausgleich zwischen den Importeuren die profitieren und den Exporteuren die leiden, eine reine steuerliche Massnahme. Die ganze Währung anzubinden ist eine faktische Übernahme des Euro für die Schweiz, was ein massiver Souveränitätsverlust und somit ein Verrat bedeutet!

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11 Kommentare:

  1. Tja also im Grunde ein Schuldeingeständnis und die dazugehörige Flucht aus dem öffentlichen Licht.

    Sobald er das Amt nicht mehr inne hat werden auch die Medien und evtl. Anwälte ihn aus dem Fokus verlieren.

    Ein Rücktritt ist der leichteste Weg seinen Kopf aus der Schlinge zu bekommen. So läufts seit Jahren überall in Politik und Wirtschaft.
    Die gerechten Konsequenzen sollten meist jedoch viel, VIEL weitreichender sein.

    Nunja in ein paar Tagen wird der Herr sicher irgendwo im Ausland wohnen, sicher vor jeglicher Verfolgung. (Die Standardflucht in die Schweiz is ja bei Schweizern keine Option ;) )

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  2. Bravo Christoph Blocher! Den Bilderberger und Frankenzerstörer Hildebrand sind wir endlich los!

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  3. das ist ja mal ein Ding, wenigstens in der Schweiz haben Leute noch den Anstand zurückzutreten!

    Hut ab.

    Joe

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  4. So geht das wenn man erwischt wird, Herr Wulff!

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  5. CB hat es geschafft.
    Das Ganze hat den fahlen Geschmack eine Staatstreiches.

    Wann endlich erwachen die Menschen und erkennen was da läuft?

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  6. @Brunetti: nur zu deiner Info, der liebe Herr Blocher gehört übrigens auch zu den Bilderbergern. Seit ich das von ihm selbst via Mail erfahren habe bin ich definitiv kein Fan mehr von Ihm. hier hat er wieder mal ne gute Tat getan. es fragt sich nur wer der neue Präsi wird und ob der dann etwas unabhängiger ist!!??

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  7. Wenn so jemand kurz vor einer Anhörung den Hut nimmt, sollte doch für jedermann klar sein dass etwas nicht stimmt !! Aber wenn ich z.B. die Kommentare in Bluewin-News, oder auch Blick lese, wird es mir auch Angst und Bang !! Wo bleibt denn da der gesunde Menschenverstant ?? Schuld ist natürlich der "Blocher", die schweiz. Verarsch.. Partei die die Schweiz ins Unglück stürzt etc.. usw... Kopfschütteln reicht wirklich nicht mehr !! Ich jedenfalls Danke Herrn Blocher und vorallem der Weltwoche, die diesen Rücktritt bewirkt haben.
    Ich denke auch wie "freemann". Ich habe auch echt "Schiss" was die Zukunft noch bringen wird, und es kann wirklich gut sein dass der Herr aus Angst davor den Hut genommen hat !! Was wird aus den 100erten von Milliarden die den Euro stützen ??? Wenn z.B. ein Nouveau-Euro 100 Anciens wert sind ? War ja alles schon da, Oder ?? Es schaudert mich !!

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  8. Es ist ja in letzter Zeit viel gelästert worden über Herrn Hildebrand, unter anderem auch in diesem Blog! Klar, er war ein Hedge-Fonds Manager, und ja er ist Bilderberger, aber muss denn gleich respektlos von Herr "Hirnverbrannt" geredet werden?
    Anfangs hatte ich auch meine Bedenken aber so wie ich das jetzt sehe, hat der eine oder andere da draussen, dank diesem mutigen Mann seinen Job noch! Mutig deshalb, weil er die massive Eigenkapitalerhöhung der Grossbanken (UBS-Debakel 2008) massgeblich vorangetrieben hat!
    Auch auf die Gefahr hin, dass ich vielleicht der Einzige bin der den SNB-President verteidigt und hier audgebuht werde: Er hatte wenigstens den Mut etwas zu verändern!
    Meiner Meinung nach hat die SNB-Geldpolitik mit Hildebrand an der Spitze uns allen den süssen, verwöhnten Arsch gerettet! Die Preise sind stabil, eher gesunken, viele können trotz internationalen Finanz-und Wirtschaftskrise immer noch arbeiten. Wie sich diese Entscheidungen in Zukunft auswirken werden, über das kann nur spekuliert werden! Das Geldsystem wird zusammenbrechen, es ist nur eine Frage der Zeit, und genau davon hat uns die SNB etwas mehr geschenkt!
    Anscheinend gibt es da 100tausend Experten mit 200tausend verschiedenen Meinungen...
    Die Zunkunft wird immer ein unbeschriebenes Blatt bleiben und hat mehrere Wege die sie gehen kann. Wichtig ist nur an was man glaubt, unterschätzt nie Macht unserer Gedanken: sind sie hell, wird die Zukunft hell sein. Sind sie dunkel:.....

    P.S: wie ernst kann man die Bilderberger denn eigentlich noch nehmen, wenn sie einander gegenseitig ausbooten? Oder steckt da etwa noch mehr dahinter? Uuuuuuuuuuh, pöse Welt!

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  9. tja, mal sehen, was nun passiert.
    es besteht natürlich die möglichkeit, dass die hilde den franken zu wenig geschwächt hat. die wirtschaft wollte ja einen kurs von 1.30-1.40 und blocher ist ja bekanntlich ein wirtschaftskapitän. mal schauen, wer sein nachfolger wird und wie er reagieren wird. man wird es dann merken, um was es sich hier wirklich gehandelt hat.

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  10. Meiner Meinung nach hat P. Hildebrand einen Fehler gemacht, nichtdestotrotz war er ein guter und kompetenter SNB Präsident.

    Es ist gut möglich, dass die Situation möglichgerweise ein Insider-trading war, jedoch hat er vieles für unser Land gemacht und dass er ein Bilderberger sein sollte, glaube ich nicht... Bevor man etwas behauptet, sollte man das beweisen können...

    Er war ja eigentlich gegen die Banksters, also wie konnte er ein Bilderberger sein und dass C. Blocher ein Bilderberger ist, wissen wir ja schon langer..

    LG

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  11. Ich finde es das Mindeste, wenn Frau Kashya Hildebrand den Gewinn aus dieser Transaktion in die öffentliche Hand zurückgibt. Zum Beispiel an die Tafel. Gibt es die in der Schweiz auch? Dort wo hungrige Menschen eine warme Speise bekommen, weil sie diese aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr selbst beschaffen können.

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Wer zum ersten Mal hier kommentiert, sollte zuerst das lesen: Blog Spielregeln