Durch neue Erkenntnisse die heute bekannt wurden, über die Devisengeschäfte von Nationalbank Präsident Philipp Hildebrand, geht der Skandal nun in die zweite Runde. Es handelt sich offensichtlich doch um Insider-Handel und auch um die Unwahrheit. Laut Weltwoche hat Hildebrand selber die Geschäfte veranlasst und nicht seine Frau, obwohl sie gestern im Schweizer Fernsehen etwas anderes gesagt hat. Die Wochenzeitung will morgen Donnerstag die Beweise in Form von Kontoauszügen dafür liefern. Ist damit die Glaubwürdigkeit von Hildebrand völlig dahin und muss er zurücktreten?
In der Nachrichtensendung "10 vor 10" sagte Frau Kashya Hildebrand, sie hätte die Transaktion selber veranlasst: "Mein Interesse am Dollarkauf war dadurch motiviert, dass er auf einem Rekordtief war und fast lächerlich billig war. Da ich über 15 Jahre im Finanz- und Banksektor gearbeitet habe und die Märkte beobachte, fühlte ich mich wohl bei dieser Transaktion."
Laut Weltwoche stimmt das aber nicht. Auf ihrer Webseite steht:
1. Das Konto bei der Bank Sarasin, über das die Devisentransaktionen gelaufen sind, gehört Philipp Hildebrand, und nicht, wie kolportiert, seiner Frau Kashya.
2. Die Aufträge zum Kauf und Verkauf von Devisen hat Herr Hildebrand jeweils persönlich erteilt.
3. Herr Hildebrand hat in der Zeit zwischen März und Oktober 2011 über die Devisenbörse Foreign Exchange (Forex) mehrere Dollar- und Euro-Käufe und Verkäufe abgewickelt. Allein im März hat er für 1,1 Millionen Franken US-Dollar erstanden.
4. Am 15. August 2011, drei Wochen vor der Festsetzung der Euro-Untergrenze von CHF 1.20, hat Herr Hildebrand in zwei Tranchen für 400‘000 Franken gut 504‘000 US-Dollar gekauft (Kurs: 0,7929).
5. Am 4. Oktober 2011, gut drei Wochen nach der Festsetzung des neuen Franken-Kurses, hat Herr Hildebrand diese Dollar-Position mit einem Gewinn von 75‘000 Franken wieder abgestossen (Kurs: 0,9202).
6. Diese Transaktionen lassen sich dank eines Kontoauszugs eindeutig belegen.
7. Der Kundenberater der Bank Sarasin, der sich bewusst ist, das Bankgeheimnis verletzt zu haben, hat sich selbst angezeigt. Gleichzeitig hat er Strafanzeige gegen Herrn Hildebrand eingereicht wegen Verletzung des Börsengesetzes (Insider-Handel).
Wir erinnern uns, Philipp Hildebrand hat mehrmals seine Berufkollegen für ihre Gier nach Boni und Riesengehältern gerügt. Er wollte schärfere Regeln für Bankgeschäfte. Er galt als der lebendige Beweis, dass es auch andere Banker gibt, nämlich ehrbare, aufrechte. Jetzt könnte sich herausstellen, er ist nicht besser als alle anderen, als einer, der sich selber am Devisenmarkt bereicherte, selber aus seinem Insider-Wissen Profit schlug.
Mittlerweile hat auf Druck der Medien die Schweizer Nationalbank (SNB) ihr Reglement für ihre Mitarbeiter veröffentlicht, die bisher geheim waren. Gemäss diesem dürfen Direktoriumsmitglieder der SNB keine Eigengeschäfte tätigen, die "nicht öffentlich bekannte Informationen ausnutzen". Nicht erlaubt sind insbesondere Eigengeschäfte, die geld- und währungspolitische Absichten der SNB ausnutzen. Unzulässig sind dabei auch "das vorzeitige und gleichzeitige Tätigen von Eigengeschäften in Kenntnis von geplanten oder beschlossenen Transaktionen der SNB".
Für mich geht aus diesen Reglement klar hervor, Hildebrand hätte keine Devisengeschäfte tätigen dürfen, da er wusste, die SNB wird den Kurs von 1,01 auf 1,20 gegenüber dem Euro festsetzen, was eine massive Abwertung bedeutet, auch gegenüber dem Dollar. Er hat sein Vorwissen offensichtlich ausgenutzt, um kurz vor seiner eigenen Bekanntgabe der Kursfixierung Dollars zu kaufen, um sie danach mit einem maximalen Profit wieder zu verkaufen.
Hier sieht man wie Hildebrand die Kursfixierung verkündete:
Die Weltwoche berichtet aber sogar weiter, dass Hildebrand zwischen März und Oktober 2011 mehrmals Euro und Dollar gekauft und wieder verkauft habe. Darunter sei auch ein Devisengeschäft von über einer Million Dollar gewesen. Laut der Zeitung soll Hildebrand die Kauf- und Verkaufsaufträge selbst erteilt haben.
Wie die Revisionsfirma PricewaterhouseCoopers, die Eidgenössische Finanzkontrolle und das Direktorium der SNB, am 23. Dezember 2011 keine Verletzung der Regeln verkünden konnten, gesagt haben, es legen keine "unzulässigen Transaktionen" vor, ist mir ein Rätsel. Entweder haben sie nicht alle Unterlagen einsehen können, oder es handelt sich um eine Vertuschungsaktion.
Das ganze stinkt zum Himmel, denn der Bundesrat ist auch daran beteiligt. Er hat verlauten lassen: "Der Bundesrat sieht keinerlei Gründe, an den Resultaten der Prüfungen zu zweifeln. Er hat Herrn Hildebrand sein Vertrauen ausgesprochen."
Wie in Punkt 7 oben aufgeführt, ist durch die Anzeige des Sarasin Mitarbeiters die Angelegenheit jetzt auch ein Fall für die Justiz. Hildebrand selber hat sich über die neuen Vorwürfe heute nicht geäussert und will erst morgen Donnerstag darüber reden. Wahrscheinlich benötigt er Zeit, um sich eine "plausible" Ausrede einfallen zu lassen.
Nur, wenn diese Devisengeschäfte tatsächlich belegt werden können, dann sehe ich keine andere Möglichkeit, Hildebrand muss sofort zurücktreten. Ausserdem kann die Ausstellung eines Persilscheins seitens des Bundesrats, sich der Skandal zu einer System- und Regierungskrise ausweiten, denn wer kann was offiziell verkündet wird noch glauben?
Verwandter Artikel:
Ein Blick hinter die Kulissen der Hochfinanz
Es wird quasi unmöglich für ihn, sich da rauszureden. In manchen Ländern gibt es für Insiderhandel eine hohe Haftstafe, für seine Frau inbegriffen. Da hat der Gute für ein paar Peanuts alles riskiert und verloren. Eigentlich muss man solchen Menschen aufgrund ihrer Position ein gewisses Maß an Intelligenz unterstellen, aber es gibt eben Ausnahmen. Hätte er nicht irgendeinen Mittelsmann schicken können?
AntwortenLöschenFinanz-Jet-Set spielt seine Spiele!
AntwortenLöschenWer das Bild der "stylish"en Hildebrand-Gattin im Tages-Anzeiger von heute gesehen hat, weiss, das sich diese Leute eine Selbstdarstellung leisten und ein Selbstverständnis leben, das für die "kleinen Leute" gar nie in den Bereich der Möglichkeiten rückt. Da gibts mir schon zu denken, dass in Deutschland der Präsident für ein durchschnittlich eher popeliges Einfamilienhäuschen an den Pranger gestellt wird, noch dazu für eine Hypothek dafür über ca. 500'000 Euro. Das hätte Hildebrand sozusagen aus der Portokasse bezahlt, wenn er nicht grösseres gwwöhnt wäre. Und so jemand verscherbelt seit Jahren mit seinen Hyänenkumpanen das Volks-Goldvermägen auf Geheiss der USisraelischen Finanz"globalelite" - ekelhaft! Dieser gelungene Stich ins Wespennest wird den Auslösern leider bald zurückgezahlt werden - Whistleblower habens schwer gegenüber der schlichten Macht, egal ob diese "Links" oder "Rechts" oder irgendwo sitzt. ich finde, sie sitzt am Anus - und dort mitten drin und ist einfach rund.
Diese Ankoppelung des CHF an den EURO ist nichts anderes als eine weitere, versteckte Zwangsenteignung des Schweizer Volkes. Und das alles OHNE VOLKSENTSCHEID! Einfach über die Köpfe des Volkes, die Medien spielen natürlich mit und jubeln himmelhoch jauchzend wie ach so toll dieser Entscheid war!
AntwortenLöschenEs ist nicht der CHF der zu stark geworden ist, sondern der Euro der immer schwächer wird wegen der desolaten Wirtschaft in diesem fragwürdigen Wirtschaftsraum.
Und dieser Schmarozer Hildebrand, der wusste was kommt, hat vorher noch kräftig abgesahnt!
In einem anderen Jahrhundert würde die Guillotine auf Hildebrand warten, wegen Landesverrat!
tja, in diesem jahr hat's die wahrheit leicht, sie kommt viel eher ans licht als früher! die wahrhaft mächtigen wissen das und fürchten sich davor. ihr kartenhaus wird zusammenfallen und deren familien enteignet werden!
AntwortenLöschendie hilde muss gehen, sie ist nicht mehr glaubwürdig und untragbar.
ein notenbank chef muss unantastbar sein.
unsere 7 pappnasen in bern wollten doch tatsächlich die ganze sache unter den tisch kehren.
das volk geht das nichts an.
UND OB UNS DAS WAS ANGEHT!!!
eigentlich sollten die involvierten bundesräte auch den hut nehmen müssen!
schliesslich haben sie den flipper ja geschützt.
Ausreden-halbe-ganze Wahrheiten-Rücktritt???
AntwortenLöschenBin sehr sehr sehr gespannt als LEIDgenosse,was Herr SNB, Philipp Hildebrand dem CH-Volk so alles heute
am 5.Januar 2012 zu erzählen hat!
Aber bitte, keine "Hildebrand SNB Bankster-Märchengeschichte-n" schon im Neuen Jahr 2012!
Philipp Hildebrand:
Ein Kind des Glücks
Lesenswerter BILANZ Artikel vom
24.09.2003
www.bilanz.ch/unternehmen/
philipp-hildebrand-ein-kind-des-
gluecks
Und wie die Dinge wieder verdreht werden.
AntwortenLöschen"Ist der CHF zu Stark - ist der EURO zu schwach!