Sonntag, 30. September 2018

Sebastian aus Leipzig über seine Radtour durch Russland

Da stand er auf der Strasse, in der Republik Abchasien am Schwarzen Meer, der blonde Sebastian mit seinem vollgepackten Rad. Auf die Frage, wo er denn herkomme, antwortete er, "ich bin aus Leipzig und mit dem Rad nach Russland gefahren bis hinter dem Ural und jetzt bin ich hier. Über 7'7'00 Kilometer habe ich mit meiner Freundin abgespult." So eine interessante Person und was er zu erzählen hat, musste ich unbedingt zu einem Interview einladen.

Sebastian mit seinem abchasischen Hund "Didi"

So kann man auch die Welt bereisen

Insgesamt sind beide eine Strecke von über 10'000 Kilometer durch Russland gefahren, nicht alles mit den Rädern sondern auch teilweise mit dem Zug.

Die Strecke verlief von Leipzig zur Ostsee und dann mit der Fähre nach Dänemark, Skandinavien hoch nach Finnland und dann über die Grenze nach Russland, dann St.Petersburg, an Moskau vorbei bis hinter dem Ural nach Omsk, dann nach Süden Richtung Sochi und Abchasien.

Die Karte zeigt die zurückgelegte Strecke aber auch die Grösse Russlands:

klick drauf um zu vergrössern

Wie klein ist doch Europa dagegen!

Was für eine Leistung vom Start im Mai bis September diese Kilometer mit dem Fahrrad zu schaffen. Im Durchschnitt fuhren sie 70 Kilometer pro Tag, aber es gab auch Etappen von bis zu 140 Kilometer!!!

Das abchasische Fernsehen war auch an seiner Geschichte interessiert

Ich habe Sebastian zu mir eingeladen und mit ihm ein Interview geführt:



Sebastian hat recht, statt träge vor dem Bildschirm zu sitzen sollte man die Welt bereisen und sich eine eigene Meinung über Völker und Länder bilden.

Hier der Link zu seiner Seite ...

12 Kommentare:

  1. Bin vom Ursprung der donau bis ins Schwarze Meer gefahren 3248 km 5,5 Wochen, gleich nach dem Jugoslawien Krieg!

    Serbien wurde extra kurz geplant wegen der Kriegstreiberei.....

    An der Grenze habes sie uns glei gestoppt und wird wurden 45minutig verhoert.....

    Die haben uns eine ganz andere Geschichte vom Krieg erzählt.

    Ganz anderes als in den Mdien die ich kannte!

    Danach in Serbien selbst nur nette uns hilfsbereite personen kennengelernt!

    Also sowas von nix wie es bei uns in den Medien stand!

    Ja, selbst beteisen und selbs Meinungsbildung betreiben!

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  2. Tolle Sache!
    In zwei Jahren('20) will mein Freund und ich,mit einem UniMog/Wohnmobil zum Baikalsee und vielleicht noch weiter bis Wladiwostock.135 Std./11024km,das soll das Abenteuer unseres Leben werden.

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  3. Gute Reise Sebastian, und grüss mir Leipzig herzlich, wenn Du nach Hause zurückkommst. Ich kannte die Stadt vorallem in den 1970ern, war 76-79 6mal an der Leipziger Messe und brachte meinen dortigen Freunden Nebelspalter und Schweizerischen Beobachter mit, zwei verbotene Magazine, schön unter den Firmenprospekten gelagert. Der Nebelspalter trug den Untertitel "gegen rote und schwarze Fäuste"...
    Zum Vergleich mit Russland, in Leipzig wurden damals für die Messe jeweils etwa 30'ooo Polizisten zusammengezogen und Jagd auf Devisen gemacht. Vorallem die 0,0Promille Nulltoleranz war eine gute Devisenquelle. Bei Übertretung DM 2500 Busse, die auch im Ausland eingezogen wurde!Um 02:00h irgendwo in den Aussenquartieren suchte ich auf den Strassenschildern an einem quadratischen Platz meinen Standort um mich richtung Bett zu bewegen; da stand nullkommaplötzlich ein VOPO neben mir und fragte nach dem Grund meines hierseins. Während ich mich erklärte und auswies überquerte eine junge Frau schuheklappernd den Platz diagonal. Niemand sonst ersichtlich, nicht mal ein Hund! Urplötzlich schrillte eine Trillerpfeife in die Stille und ein zweiter VOPO zitierte die Frau zu sich auf das Trottoir. Der war wohl im Schatten eines Hauseinganges versteckt gewesen. Dann folgte ein Anschiss und die eingeschüchterte junge Dame musste um den Platz herum über die Fussgängerstreifen nach Hause. Um zwei Uhr morgens, ohne jeden Verkehr: Aus Prinzip! Soweit zum Fussgängersteifen in Russland, über den Sebastian gefahren ist.
    Da war ich 1979 überzeugt, nur ein Krieg könne das verkalkte, eher noch betonierte Militärregime wegfegen! Und doch, zehn Jahre später löste es sich einfach auf.
    Darum bitte keine Kriegstreiberei, lasst Putin machen, er hat Nerven und wird die NATO überleben.Positive Gedanken zu diesen wunderbaren Menschen im Osten senden, sie verdienen wirklich keinen Krieg mehr. Immerhin haben Putin und seine Armee Syrien gerettet und damit weit mehr. Positive Gedanken haben eine enorme Kraft!
    Danke für das Interview.
    Gott segne die Reisenden mit offenen Sinnen und alle Friedliebenden, vorallem im Osten!

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  4. Endlich mal wieder ein schöner und optimistischer Beitrag. Vermutlich lag es an Sebastian der drauf geachtet hat auf das thema Politik nicht einzugehen.
    Ich würde auch gerne in diese Gegend reisen. Aber sollte man nach einigen jahren zurück kommen wird das ganze nicht so einfach. Angefangen mit der deutschen krankenversicherung die sicherlich unsummen fordert für zeiten in denen man gar nicht versichert war und das ist erst der anfang. Das system kennt leider zu viele möglichkeiten solche Aussteiger kaputt zu machen.
    Wenn man jung ist fehlt einem das Geld, wenn man im mittleren alter ist hat man keine Zeit und wenn man alt ist keine Gesundheit mehr. So ist das leider immer: die wenigsten haben Geld und Zeit! Falls doch, dann nur im hohen Alter wo man beides nicht mehr ausleben kann.

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  5. Gute Sache.
    Interessant ist das solch eine Fahrradtour beweist, das die Medien hier bei uns einseitig und, nur zugunsten derer publizieren die das sagen haben.
    Verlogene Welt der Westen.

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  6. Vielen Dank,Matthias.
    Wir beide waren 1974/76 bei der Erbauung der Erdgastrasse > Sojus <,von Orenburg nach Uschgorod,als FAUN LKW Fahrer(Pipeline-Rohre)dabei.Haben noch ein paar "Kollegen" in Sibieren,die wir abklappern wollen.
    Da wir das "Terrain" von Früher her kennen,wissen wir wie schön,bzw,wie XXXL schwer es werden kann;-))
    Aber der Mog ist darauf gut vorbereitet,müßen nur wir zwei "Alten Säcke" uns darauf vorbereiten,das Wodka trinken wieder lernen ;-))

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  7. Schøner Beitrag Sebastian,
    ich komme aus einer Radsport Familie, mein Vater und mein Bruder haben auch das Radreisen für sich gefunden, ich jedoch bin auf Schusters Rappen für 5Jahre auf der Traditionellen Wanderschaft als Zimmergeselle bei den"Rechtschaffene fremde Zimmerer u. Schieferdeckergesellen" gereist. Meine Tippelei fürte mich durch viele Länder Europas bis nach Süd Afrika und Australien, New Zeeland. Eine Reise fürs Leben, eine Bereicherung und ein erwiterter Horizont, von dem man ein Leben lang zehren kann.

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  8. Dankeschön Alter, für das schöne Interview mit dem (so gar nicht sächselnden))) Sebastian
    Einst, als ich 1985 aus dem Knast vom Westen freigekauft, endlich
    drüben ankam, habe ich auch ein Jahr später ne Radtour durch die
    alte Bundesrepublik gemacht. Ein viertel Jahr, viertausendvierzig Km.
    DAVON zehre ich heute noch...
    Und wie Du am Anhang sehen kannst, auch das Schwarze Meer wäre
    ja mal ein Ziel (man wird ja noch träumen dürfen)))
    Oben bleiben!
    Und liebe Grüße an den Weltenbummler
    Jürgen

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  9. danke freeman, immer wieder für deine erhellenden berichte aus dem osten. ich muss mir das wirklich auch mal selbst anschauen, binnin der vorplanung. was mir allerdings etwas zu schaffen macht in russland und seinen anrainerstaaten, ist die teils eingeschränkte religionsfreiheit, auch zum beispiel gegen christlich orientierte religionen wie z.b. den zeugen jehovas, die ziemlich repräsalien ausgesetzt sind, schade.

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  10. Wenn es um eine "eingeschränkte Religionsfreiheit" geht, dann kannst du gleich in Täuschland anfangen und dich aufregen, denn dort werden die Christen systematisch benachteiligt, weil man wegen den Moslems die christlichen Symbole überall entfernt. Ihre Gefühle werden dadurch verletzt, sagen sie. In der Schweiz wollen die Moslems sogar das Kreuz aus der Schweizer Fahne entfernen. Gehts noch? Sollen sie doch in ein Land mit der Mondsichel gehen, wenn ihnen das Kreuz stört. Nach Saudi-Arabien zum Beispiel, wo es keine einzige christliche Kirche gibt, und dann haben sie es auch nicht weit für den Hadsch.

    Das Oberste Gerichtshof Russlands hat die Zeugen Jehovas zu einer extremistischen Organisation erklärt und ihre Aktivitäten in Russland verboten. Die Zeugen Jehovas würden eine Gefahr für die „Rechte der Bürger, die öffentliche Ordnung und die öffentliche Sicherheit” darstellen, argumentiert das Gericht. Die 170.000 Mitglieder der russischen Zeugen Jehovas weigern sich nämlich, an den nationalen Wahlen teilzunehmen, den obligatorischen Wehrdienst zu leisten und an nationalen Gedenkfeiern teilzunehmen.

    Sollen sie doch nach Amerika gehen, wenn sie nichts für den Staat in dem sie leben was tun wollen.

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  11. Tolle Tour, tolles Interview!

    Bin selber großer Abchasien-Fan und war 2010 das erste Mal mit Fahrrad dort - aus Georgien kommend Richtung Sotschi. Für mich war Abchasien das Paradies, und ich freue mich immer riesig, wenn Sie, Freeman, von dort berichten.

    (Falls es jemand interessiert, mein 2010er Bericht durch Abchasien, beginnend an der Grenze Georgien-Abchasien: http://durch-abchasien.blogspot.com/)

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Wer zum ersten Mal hier kommentiert, sollte zuerst das lesen: Blog Spielregeln